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Sächsische Volkszeitung : 16.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193912161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-16
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.12.1939
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Go kämpfie „Admiral Graf Gpee" R«»df«vwer1cht über das -egrelche Seegefecht vor dem La Plata Berlin, 18. Dezember. Die Reichs rundfunkgesellschast sen det aus Montevideo (Uruguay) in Südamerika: Das erste See gefecht des Krieges hat in den fit-amerikanischen Gewässern stattgefunüen. Das deutsche Panzerschiff „Admiral Graf Spee" kämpfte gegen drei englische Kreuzer: „Exeter-, «Ajax- und „Achilles-. Das deutsche Panzerschiff „Admiral Gras Spee" versenkte zwei englische Schiffe, ein Schiff von 5000 und ein Schiff von 7000 Tonnen in der Einfahrt von Rio de la Plata. In der Mündung des Rio de la Plata hatte der Angriff stattgefunden. Der deutsche Kreuzer „Admiral Graf Spee" hatte den englischen Kreuzer „Exeter", der einen Konvoi beschützte, angegriffen und wurde seinerseits von den Kreuzern „Ajax" und „Achilles" angegriffen. Bon der uruguayischen Küste aus sahen die Bewohner das Ausblitzen der Feuerschlüirde der Ka nonen. Der Kampf fand zuerst zwischen „Admiral Graf Spee" und dem englischen Kreuzer „Exeter" statt. Kurze Zeit danach mutzte der „Exeter" aus dem Kampf gezogen werden, weil er zwei schwere Treffer bekommen hatte, so datz es für ihn un möglich war, weiterkämpfen zu können. Der Kampf erlitt eine kurze Unterbrechung. Er hatte ungefähr drei Stunden gesäuert. Um 21.30 Uhr uruguayischer Zeit, ungefähr 20 bis 30 Mellen von der Küste entfernt, begann der Kampf von neuem. „Admiral Graf Spee" kämpfte gegen eine Uebermacht, nachdem er bereits einen englischen Kreuzer schwer beschädigt hatte. Das Gefecht lief weiter bis zur vollkommenen Dunkelheit. Die Deutschen müssen wissen, datz in Südamerika Sommer herrscht und datz die Dunkelheit zwilchen 21 und 22 Uhr eintritt. Dann verschwanden die Kreuzer, sie konnten von der Küste aus nicht mehr gesehen werden. Gerüchte, die von den Städten Monte video und Buenos Aires aus verbreitet wurden, wollten wissen — und eine südamerikanische Radiogesellschaft verbreitete ebenfalls diese Nachricht — datz der englische Kreuzer „Achilles" in Grund gebohrt worden sei. Nach einer Stunde wurde diese Nachricht aber von der britischen Admiralität dementiert. Um Mitternacht mutzten die Bewohner von Montevideo ungefähr, wie der Kampf ausgelaufen Ivar. Der „Admiral Graf Spee", der durch verschiedene Nachrichten als gesunken angc- gäxn war, war nicht gesunken, sondern er erschien in: Vor hafen der Stadt Montevideo und lief in denselben ein. Einige Zett später erschienen auf der Reede von Montevideo zwei eng lische Kreuzer. Diese beiden englischen Kreuzer wurden auf der Reede beobachtet, der dritte war nicht auszuslnden. Der Gesandte des Deutschen Reiches hat nach seinen wie derholten Besuchen an die Pressevertreter keine weiteren Nach richten gegeben. Das Panzerschiff „Admiral Graf Spee" hat abends 10 Uhr hiesiger Zeit durch Vermittlung der uruguayi schen Behörden seine englischen Gefangenen an die britischen Behörden übergeben lassen. Es handelt sich um 00 Gefangene, unter denen sechs Kapitäne und sechs hohe Offiziere englischer Schiffe sind. Di« englischen Offiziere und Kapitäne haben doss Kommandanten und den Offizieren und der Besatzung des Panzerschiffes „Admiral Graf Spee" ihren Dank ausgesprochen für die Behandlung, die sie an Bord des Schisses genossen. „Admiral Gras Spee" versenkt 50 000 Tonnen Die amerikanische Nachrichtenagenturen geben Meldungen aus Montevideo wieder, die sich vor allein mit den Aussagen der Kapitäne und Besatzungsmitglieder englischer Schisse, die sich an Bord des Panzerschiffes „Admiral Graf Spee" befanden, belas sen. Diese Engländer, die durchweg der Behandlung und dem ritterlichen Verhalten des Kommandanten und der Mannscl-an an Bord des deutschen Kriegsschiffes höchstes Lob spenden, sind zum Teil Zeugen der Versenkungen britischer Handelsschiffe durch den „Admiral Graf Spee" gewesen. Allein aus ihren Aus sagen ergibt sich, datz das deutsche Panzerschiff rund 50 000 Ton nen Schiffsraum, u. a. „Trievanion", ..Huntsman", „Ashley" und den Tanker „Asrica Shell" versenkt hat. Sa« «mfiedlunMerl der deutsche» Volle- gnychr Lettland- abgeschlossen 50000 Volksdeutsche in 45 Tagen heimgekehrt Riga, 16. Dezember. Am 15. Dezember bestiegen die letzten volksüeulschen Rücksiedler aus Lettland, rund 1000 Personen, den deutsä)en Dampfer „Sierra Cordoba", um in das Reich heimzukehren. Mit diesem letzten grotzen Transport schlicht das grotze Umsiedlungsrverk der deutsä-en Volksgruppe Lettlands ab, die nun auf Befehl des Führers im Warthegau, in dem wie- dergcwonnenen deutschen Ostraum, eingesetzt werden. Im Laufe von genau 45 Tagen sind rund 50 000 Polksdeutfche aus Lett land mit ihrer gesamten beweglichen Habe umgefiedelt worden. Dr. Goebbels spricht am 22. Dezember zu den Aückwanderern Berlin, 16. Dezember. In allen Gauen finden Feierstunden für diejenige» Volksgenossen statt, die um des Vaterlandes willen ihre Heimat verliehen und so besondere Opfer sür Grotz- deutschland brachten. Zu ihnen spricht Reichsminister Dr. Goeb bels im Rahmen einer Feierstunde. Eine noch innigere Beziehung zur Familie erhält die Weil;- nachtsfeier für die vom WHW betreuten 'Volksgenossen in die sen« Jahr dadurch, datz die Hohcitsträger der Partei gemeinsam mit den Beauftragten des WHW diese Familien besuchen. Sie dringen ihnen dabei die Geschenke des deutschen Volkes, in der Hauptsaci)« Spielzeug und LebkuäM für die Kinder, so datz die Bescherung in diesem Jahre im engsten Familienkreis stattsin- det. Darüber hinaus hat das Kriegs-WHW schon seit Anfang Dezember durch eine verstärkte Zuteilung von Wertscheinen, di« im Rahmen der allgemeinen Kontingente zu Käufen berechtigen, dafür gesorgt, datz auch im Kricgsivinter 1939/40 kein deutscher Volksgenosse hungert oder friert. Vor 14 Jahren den Ehemann der Freundin erschossen Zwei Frauen wegen Totschlags vor Gericht Kassel, 16. Dezenrber. Vor der Strafkammer hatten sich di« 85jährige Dora Meyer und die 47jährige Maria Heise, beide aus Hann.-Münden, unter der Beschuldigung zu verantworten, am Pfingstsonntag des Jahres 1925 im Rhcinhardswalde bei Hann.- Mündcn gemeinsä>astlich und vorsätzlich den damaligen Ehe mann der Heise, Adels Schcidcmann, getötet und die Tötung mit Ueberlegung ausgcsührt zu haben. In der Nacht zu Pfingsten 1925 gingen -le beiden Frauen mit Scl-eidemann, der ein Wilddieb war und einen Braten „be sorgen" wollte, in de» Wald. Im Morgengrauen wurde in einem Dickicht gerastet. Man trank eine Flasche Kirschivein und früh stückte. Scheidemann fing licderliä)« Reden an, torkelte dann und schlief ein. Nun erwachle in den Frauen der alte Groll. Frau Heise zog — offenbar aus der Vrusilasche des schlafenden Mannes — die Pistole heraus, war aber in ihrer Erschütterung unfähig zu schieben. Sie reicht: die Masse der JremMn, die lehnte erst ab und setzte dann die Pistole an den Kopf Scheide mann. Die Heise ging abseits, der Schuß ging los. Dann flüch teten die Frauen durch den Waid. Die Heine meldete nach eini gen Tagen ihren Mann als vermibt. Erst nach 14 Jahren kam der wahre Sachverhalt heraus, naäidem ein Mann auf offener Strabc die Meyer „Scheidcmann-Mörderin" genannt hatte. In der Verhandlung ergab sich, daß die damalige Ehe der Heise mil Scheidcmann völlig zerrüttet mar. Immer wieder mitzhandelle der Mann seine Frau in der brutalsten Weise. Dora Meyer mar die Freundin der Heise, mit der sie tiefes Mitleid empfand und der sie ost Beistand leistete, um Roheiten zu ver hindern. Als sic schließlich selbst Gewalttätigkeiten ausgesetzt war, erwachte in ihr Hatz gegen diese» Monn. Sie gestand vor Gericht, datz sie nach solchen Brutalitülcn der Freundin geraten habe, sic sollte im Wiederholungssalle den Mann nicdcrschietzcn. Beide Angeklagte wurden wegen gcmcinschaftliel)en Tot schlags zu je vier Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht vcr- »einte die Frage nach Ueberlegung und sah mildernde Umstände darin, datz die Tat schon lange Zeit zurücklicgt, datz die Ange klagte 14 Jahre in Angst vor der Entdeckung gelebt hat und daß der Getötete durch sein Verhalten mitschuldig an den unerträg lich gewordenen iVerhältnisscn gewesen ist. Die Untersuchungs haft, die leit dem 12. Juli 1937 währt, wurde angerechnet. Ter GrenzübertrUt an der dänischen, niederländischen, belgi schen. luxemburgischen und schweizerischen Grenze von 20 bis 7 Uhr gesperrt Im Gegensatz zu den kriegführenden Westmächten haben die deutschen Grenzsicherungsbchördcn die Grenzüberiritts bestimmungen bisher äuherst entgegenkommend gehandhabt. Unter Ausnutzung dieser nachsichtigen Handhabung versuchen planmäßig im Westen des Reiches lichtscheue Elemente, wie Schmuggler und ausländische Spionagcagcntcn, die deutsche Grenze illegal zu überschreiten. Um den sich hiermis ergebenden Gefahren vorzubcuoen. ist «»geordnet morden, datz der Grenz übertritt an der dänischen, niederländischen, belgischen, luxem burgischen und schweizerischen Grenze von Montag, dem 18. Dezember 1939 ab regelmäßig in der Zeit von 20 bis 7 Uhr gesperrt wird. Die Sperrung trifft nicht den fahrplanmäßigen Eisenbahnverkehr. — Verstöße gegen diese Bestimmung werden in Zukunst rücksichtslos geahndet. Kleins (klsnile Funk besucht« das Karmin» Kohlenrevier Am zweiten Tag seiner Besichtigungsfahrt durch das Schle sien neu angegliederte Industriegebiet besuchte Reichswirtschafls- Minister Funk die Eisenhütte Tschienitz und das Karwincr Koh lenrevier. Ter Reichssührer SS in Posen Ter Reichssührer SS in Posen und Chef -er deutschen Polizei, Himmler, besuchte mehrere der wohnlich ausgestatleten Durchgangslager in Posen und überzeugte sich in den letzten Tagen im Warthegau persönlich, datz alles getan wird, um die Rückwanderung schnell und reibungslos durchzusühren. Dr. Ley sprach aus Massenkundgebung in Posen In Posen sand am Freitag nachmittag die erste öffentliche Massenkundgebung im Warthcgau statt, bei der Reichsorgani sationsleiter Dr. Ley vor über 10 000 Menschen sprach. Urkundenbeschassungsstelle für das Generalgouvernement Bei dem Bevollmächtigten des Gcneralgouvcrneurs sür die besetzten polnischen Gebiete ist eine Urkundenbeschassungsstelle für das Gebiet de» Generalgouvernements eingerichtet worden. Gefrierschutzmittel setzt unter ZulassungSlonirolle Berlin, 16. Dezember. Durch eine allgemeine Anordnung über Kühlwasserzusahmittel haben die Reichsbeauftragten für Chemie und für industrielle Fcttversorgung bestimmt, datz Zu- sahmittel. durch die der Gefrierpunkt des Kühlwassers bei Mo toren aller Art herabgesetzt, oder durch die der Ansatz von Nie derschlägen oder die Rostbildung an den Kühlflächen und Lei tungen verhindert werden sollen, nur dann angcboten oder in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn ihre Unschädlichkeit für Metalle und Kautschuk auf Grund einer Prüfung durch das Staatliche Materialpriifungsamt in Berlin-Dahlem festgestellt worden ist. Zusatzmittel, die sich bereits im Handel befinden, dürfen bis zur Entscheidung der genannten Stelle weiter an gcboten oder in den Verkehr gebracht werden, wenn sie bis zum 15. Januar 1940 zur Untersuchung beim Staatlichen Matertal- prüfungsamt angemeldet werde». Einschränkung des Güterverkehrs mlt Kraftfahrzeugen Berlin, 16. Dezember. Die während des Krieges in der Heimat vorhandenen Lastkraftfahrzeuge sind in erster Linie für die Bedienung des notwendigsten Orts- und Nachbarorts verkehrs bestimmt. Um die Durchführung des Güterverkehrs mit Kraftfahrzeugen in diesem beschränkten Umfange sicher zustellen, hat der Ministerrat sür die Reichsverlcidigung eine Verordnung erlassen. Danach darf der Güterverkehr mit Kraft fahrzeugen bis auf weiteres nur solche Beförderungen aussühren, die aus kriegswichtigen Gründen die Behörden anordnen oder genehmigen, bei denen der Reichs verkehrsminister Bevollmächtigte für den Nahverkehr bestellt hat. Die Beschränkungen gelten in gleicher Weise für den ge werblichen Verkehr, den Werksverkehr und den Kraftverkehr der Reichsbahn. Die Verordnung tritt mit dem 1. Januar 1940 in Kraft. Der Reichsverkehrsminister wird Durchführung«- und Ergänzungsbestimmungen erlassen. Er ist auch ermächtigt, den Güterfernverkehr nach Lage der Verhältnisse zu erweitern und die Einschränkungsverordnung ganz oder teilweise aufzuhebe». Zuchthaus für Abhören ausländischer Sender Berlin, 16. Dezenrber. Vom Sondergericht in Düsseldorf wurde der Johann Dorbert aus Leverkusen-Rheindorf auf Grund des Verbotes des Abhörens fremder Sender zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt, ivcil er wiederholt den Nachrichten dienst ausländischer Sender eingestellt und abgehört hatte. Sandler oder Erbhosbauer? Ein« grundsätzliche Erbhofgerichtsentscheidung Hannover, 16. Dezember. Bei bäuerlici)«» Betrieben mit Weidcmast und Pferdezucht mutz sorgsam abgewogen werden, ob der Master und Züchter als Bauer an,zescl)en oder als Ge- rverbetreibcnder gewertet werden mutz. Für die Frage, ob land- wirtsä-astliche Betriebe enlschuldct werden müssen oder nicht, «st wiederholt die Frage der Baucrnsähigkcit des jeweiligen Eigentümers in Zweifel gezogen worden Diese Zweisel sind dem ersten Ansei-ein nach berechtigt, wenn der Schuldenstano durch Geschäfte brcinslutzt ist, die nicht unmittelbar in der Land- wirtschasl ihren Ursprung haben. Das Anerbengericht in Leck hat aber wiederholt die Ansicht vertreten, dak die Frage der Schuldenlast keine entscl-eidendc Rolle spielen dürfe, sondern mehr auf die innere Einstellung des Eigentümers gesel)en ivcr- den mutz. Dabei ist eindeutig klar geworden, datz der Unter schied zwischen „Bauer" und „Farmer" auch in der Tierzucht ein Gegenstück findet. Wclhnachtsbeihilfe für auswärts beschäftigte Dienstverpflichtete Der Reichsarbeitsminister hat zugelassen, datz auswärts beschäftigten Dienstverpflichteten eine Weihnachtsbeihilfe ge währt werden kann, um diesen Dienstverpflichteten den Besuch ihrer Familien in der Weihnachts- und Neujahrszeit zu er leichtern. Kreuzer „Exeter" aus Sandbank gesetzt Bei dem Seegefecht mit dem deutschen Panzerschiff „Ad miral Gras Spee" erhielt der britische schwere Kreuzer „Exeter- schwere Treffer im Vorschiss, die beide vorderen Geschütztürme zum Sclpveigen brachte, im Brückenausbau und in der Kessel anlage. Diese Beschädigungen waren so schwer, daß die „Exeter" starke Schlagseite erhielt und schließlich gezwungen war, sich aus eine Sandbank zu setzen, um nicht abzusinkcn. Zwei britische Flugzeuge bei Rückkehr der „Bremen" abgeschossen Von den britischen Flugzeugen, die versuchten, bei der Heimkehr der „Bremen" in die Deutsche Bucht einzujliegen, wurden, wie inzwischen sestg^stellt worden ist, zwei abgeschosjen. Das Vordringen der Russen in Finnland Nach dem russischen Heeresbericht sind die Sowjettruppen nm 14. Dezember im Abschnitt Uchta 117 Kilometer über die (grenze hinweg vorgedrungen. Aus der Ewigen Stadt Rom, 18. Dezember 1939. Zu der Schar seiner Kirchen, von denen man sagt, datz man jvden Tag des Jahres eine andere betreten könne, ohne sie doch alle ersaßt zu haben, erhält Nom in den kommenden zwei Jahren eine neue hinzu, die den Apo- stelsürsten Peter und Paul geweiht und sich aus dem Gelände der römischen Weltausstellung erhoben wird. Nach den vorlie genden Plänen wir- der Bau eine Flää)e von 6000 Quadrat nieter einnehmen und einen Inhalt von 90 000 Kubikmeter haben. Die Basilika wird in der Form des griechischen Kreuzes gebaut und von einer 30 Meter breiten und 76 Nieter hohen Kuppel überragt werden. Die äußere Verkleidung wird in Tra- vertin erfolgen, ivährenü das Eingangsportal in weißem Mar mor auszzesührt werden soll. Während des Bestellens der Welt ausstellung wird die Basilika den Mittelpunkt der Schau des christlichen Roms abgeben. Sie gehört zu den Bauten, die auch nach Abschluß derselben für den neuen, zum Meere hm gelager ten Stadtteil erhalten bleiben soll. Krlegsverlangerer England Finnland erhält Material, soweit London „es erübrigen" kann Amsterdam, 16. Dezember. Jin Zusammenhang mit der Er klärung Chamberlains im Unterhaus, daß die Regierung be schlossen habe, die sofortige Lieferung einer Reihe von Flugzeu gen durch britische Hersteller an Finnland sreizugcben. ersährt man, datz die Regierung außer diesen Flugzeugen und einer Menge Gasmasken auch noch andere von Finnland gewünschte Kriegsmaterialien, soweit „sie in England erübrigt werden können", freigeben wird. Die nötigen Export- und anderen Ge nehmigungen werden den Herstellern, denen Finnland Aufträge erteilt, gegeben werden. Dresdner pollzeiberlcht Dreister Schwindler. Am 12 Dezember sanden zwei zehn jährige Schüler im Grotzen Garten einen Briefumschlag mit einem größeren Geldbetrag. Als sie den Fund zur Polizei bringen wollten, kam auf der Zeschaustraße ein Unbekannter zu ihnen und behauptete, feine Frau habe das Geld verloren. Daraufhin händigten ihm die Kinder den Fund aus. Als sich später die rechtmätzige Eigentümerin meldete, stellte sich heraus, daß die Jungen einem Betrüger zum Opfer gesotten waren. Der Unbekannte wird beschrieben: 35 Jahre alt, 165 Zentimeter groh, schlank, schmales Gesicht, trug Hellen Manlel, Hellen Hut, fchwarze Halbschuhe und führte ein Fahrrad mit Gepäckträger bei sich. Wer vermag zur Ermittlung des Schwindlers sach dienliche Hinweise zu geben? Schwere Vluttat lu Oberlichtenau Am Geburtstag seine Frau und seine beiden Kinder erschlagen Chemnitz, 16 Dezember. In Oberlichtenau spielte sich am Sonnabend in den zeitigen Morgenstunden eine schwere Bluttat ob. Der 31 Jahre all« Herbert Hertel erschlug nach vorangegan genem Streit feine 28jährige Ehesrau und seine beiden Kinder im Aller von vier Jahren und einem halben Jahre mit einem Stuhlbein. Die Bluttat ist um so entsetzlicher, als sie am Ge burtstag des Täters ausgvsührt wurde. Die Erörterungen der Kriminalpolizei über die Tatmotive sind noch nicht abgeschlossen. Der Täter hat sich noch am Sonnabend der Polizei in Chemnitz gestellt. Berliner Vörse vom 16. Dezember Am Wochenschluß waren die Umsätze an den Aktienmärk ten verhältnismäßig klein, so daß die Festsetzung der ersten Kurse ziemlich zögernd erfolgte. Am Montanmarkt lagen Mansfelder Bergbau um 1 Prozent gebessert. Buderus und Hoesch stiegen um je 0,25, Harpener wurden um fünf Achtel Prozent heraufgesetzt. Niedriger lagen nur Vereinigte Stahl werke um ein Achtel und Rheinstahl um 0,25 Prozent. Am Braunkohlenaktienmarkt gaben Rheinebraun in Reaktion auf die am Vortage außerordentlich starke Befestigung um 3 Proz. nach. Kaliwerte lagen freundlich, wobei Salzdetfurth 1 und Wintershall 1,75 Prozent gewannen. Farben stiegen bet einem Umsatz von 36 000 RM um ein Achtel Prozent auf 163,75. Schering zogen um 0,25 und Goldschmidt um 0,50 Prozent an. Andererseits blitzten RUtgers 0,25 und von Heyden 0,50 Proz. ein. Für Elektro- und Bersorgungswerte zeigte sich überwiegend Interesse. — Von variablen Renten notierte die Reichsaltbesitz anleihe 139 gegen 138 süns Achtel. Die Gemeindeumschuldung stellte sich auf 94,10 (plus 10 Pfg ). Steuergutscheine l lagen vielfach leicht gebessert. Man nannte Dezember 99,90, Januar 99,55, Februar 99,27'/., März 99,17'/., April und Mat te 99,12'/. bis 15. — Am Geldmarkt wurden die Blankotagesgeld sätze um ein Achtel auf 2 drei Fünftel bis 2 fünf Achtel Proz. ermäßigt. tzouptschrlstletter: Georg Winkel. veraniwortllch «iir Inhalt u. Bilder: Georg Winkel, Dresden. Beianiworilicher Anzrlgenleiier: Theodor Winkel, Dresden. Druck und B»Iag. Germania vnckdruckeret Dresden. Pollerfir. 17. Z. Zt. «st Preisliste Nr. 4 gültig
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