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Lhainberlain und Halifax iin Vatikan Rom, 17. Januar. Die Taste des Besuches der englischen Staatsmänner lie gen hinter uns. Wieder hat die Ewiste Stadt in der vergange nen Woche Stunden besonderer Art, historische Stunden, erlebt. Tas faschistiscl-e Italien weis; seine Gaste zu empfangen und zu ehren. Auch Chamberlain und Halifax haben das erlebt, ihr Aufenthalt in der Hauptstadt des Imperiums war umwoben von jenem grossartigen Glanz und von jenem Schimmer, den wir von den Besuchen früherer führenden Staatsmänner bereits kennen. Außerordentlich herzlich war auch, wie wir wissen, die Atmosphäre, in der sich die osfiziellen Besprechungen abspieltcn, die Zeitungsberichte, vor allein auch die offiziellen Konnnuni- guös geben davon Kunde. Von besonderer Herzlichkeit war nicht zuletzt auch der Be such der beiden Staatsmänner im Vatikan getragen, der am Freitag eine kurze Pause in den Besprechungen zwiscl-en Musso lini einerseits und Chamberlain und Halifax andererseits hatte cintreten lassen. Schon am Tage zuvor hatte übrigens Außen minister Halifax der Vatikanstadt einen kurzen Besuch abge- stattct. Als Privatgast sozusagen hatte er die St.-Peters-Kircl-e besucht, nachdem er eine kurze Visite im Englischen Kolleg ge macht halte, wo er den neuen Apostolischen Delegierten bei der englischen Regierung, Msgr. Godfrey, begrüßt hatte. Am Be suchstag selbst wurden die englischen Staatsmänner um 11.30 Uhr von Automobilen des Vatikans, die mit Wimpeln in den vatikanischen und englischen Farben geschmückt waren, in der Villa Madama abgeholt. Auf der Fahrt zur Vatikanstadt wur den Chamberlain und Halifax von dein britischen Geschäftsträger beim Vatikan, Osborn, und anderen hohen Persönlichkeiten be gleitet. An der Grenze der Vatikanstadt erwies eine Abteilung der Echweizcrgarde den Gästen die ersten Ehrenbezeigungen. Im St.-Damasus-Hof wurden die Staatsmänner dann vom Päpst lichen Hofmeister begrüßt, der sie in die Gemächer des Palastes einsührte. Chamberlain und Halifax begaben sich nunmehr in den Gästen begab sich dann von hier aus zu den Gemächern des Kardinalstaatssekretär Pacelli. Die Audienz bei Kardinal Pacetli dauerte 20 Mintuten. Kardinal Pacclli geleitete dann seine Besucher in den Kongregationssaal, ivo ihm Premiermini ster Chamberlain sein Gefolge vorstellte. Die Gäste wurden nun wieder zum Damasushof zuriickgeleitet und verließen schließlich über den Platz vor der St.-Peters-Kirche die Vatikanstadt. Eine außerordentlich große Menschenmenge hatte sich auf dem riesi gen Platz eingesunden. Begeistert begrüßten die Tausende die englischen Staatsmänner. Immer wieder von neuem wurden ihnen lebhafte Huldigungen dargebracht. Am Nachmittag um 13.20 Uhr wurde der offizielle Besuch der englischen Staatsmän ner durch Kardinalstaatssekretär Pacelli erwidert. Im Anschluß Schanzarbeiten vor Barcelona Nach dem Fall von Tarra gona und Rens, zwei der wichtigsten katalanischen Städte, stehen die nationalen Streitkräfte nur noch 50 km vor Barcelona. Mit den letz ten Kräften versuchen die roten Bonzen das Schicksal aufzuhalten. Hier sicht man Bolschewisten bei Scl-anz- arbeiten vor Barcelona. sWeltbild, M.) an diesen Besuch fand ein Essen statt, an dem auch der ehemalige päpstliche Legat am englischen Königshose. Kardinal Pizzardo und andere hohe Persönlichkeiten des Batikans teilnahmen. Der Besuch Chamberlains und Halifax' beim Papst findet in der römischen Presse ein lebhaftes Echo, die römischen Zei tungen stellen bei dieser Gelegenheit insbesondere auch Betrach tungen über die Persönlichkeit Lord Halifax' an. Sie erinnern daran, daß der Vater des jetzige» englischen Außenministers sein ganzes Leben dem Gedanken gewidmet hätte, die katholische und die anglikanische Kirche wieder unter einer Autorität zu ver einigen. Jahrzehntelang sei der alle Lord Halifax mit dein ver storbenen Kardinal Mercier in engster Freundschaft verbunden gewesen. Auf Anregung Lord Halifax' sei van 16 Jahren die „English Church Union" gegründet morden, die eine Grundlage der Vereinigung aller englischen Kirchen linden lallte. Gerade am Vorabend des Besuches in Rom habe diese Kommission Vor schläge veröffentlicht, in denen die Möglichkeiten ciner^Zusam- mensafsung der englischen Kirche bejaht werden. Die „Ttampa" erinnert auch daran, daß van insgesamt 25 000 anglikanischen Pfarrern über 3000 sich im Namen der Gläubigen siir die Rück kehr der englischen Kirche in die römische Kirche ausgesprocijcn hätten. den Saale des hl. Clemens. Hier hatten sich auf Einladung des Heiligen Stuhles alle Seminaristen des britischen Imperiums, die zur Zeit in Rom studieren, eingesunden, um die Minister im Vatikan zu begrüßen. Etwa 300 junge Studenten waren so zu- sammengekommen unter Führung Msgr. Godfreys, der bekannt lich vor seiner Ernennung zum Apostolischen Geschäftsträger in London Rektor des Englichen Instituts in Rom gewesen ist. Als die Minister eintraten, wurden sic von diesen jungen Gästen lebhaft und herzlich mit einem Hip! Hip! Hurra! begrüßt. Ein eigenartiges und »»gewöhnliches Schauspiel in dem sonst so stille» Raum, der, wie bei dieser Gelegenheit bemerkt wurde, vo» Clemens VIII. gerade zu der Zeit erbaut und großartig ausgestattet wurde, als in England unter Königin Elisabeth und Jakob 1. der Katholizismus seine schwersten Schicksalsstunden erlebte. Msgr. Godfrey begrüßte die Minister im Namen der in Rom anwesenden britischen Untertanen und stellte Chamber lain die Leiter der verschiedenen Kollegien und Institute vor. Mit jedem von ihnen tauschte der Ministerpräsident herzliche Worte aus. Er unterhielt sich dann auch lebhaft und humorvoll mit einige» der Scminiaristen. Nach der Begrüßung formierte sich von neuem der feierliche Zug, der die Gäste gemäß den alt hergebrachten Traditionen durch die Räume begleitet. Neue Hurrarufe klangen zum Abschied auf. Mit einer liebenswürdi gen Geste dankte Chamberlain für die Ehrung. Die zwei Mini ster betraten dann die eigentlichen Wohnräume des Papstes, sie durchschritten die Vorzimmer und wurden schließlich in die Pri- vatbibliolhck des Papstes geführt, wo der Empfang stattsand. Etwa 35 Minuten währte die Unterredung zwischen dem Papst und den englischen Staatsmännern. Der Papst hielt zunächst in italienischer Sprache eins kurze Ansprache, die von dem außerordentlichen Bevollmäch tigten Englands beim Apostolischen Stuhl Osborn ins Englisci-e übersetzt wurde. Mit herzlichen und liebesmürdigen Worten begrüßte er dabei Ministerpräsident Chamberlain und Außen minister Halifax. Mit besonderer Anteilnahme gedachte er der englischen Königsfamilie und sprach seine herzlichsten Wünsche siir die weitere Zukunft und das Gedeihen des großen britischen Imperiums aus, in dem so viele Katholiken wohnten. Ministerpräsident Chamberlein antwortete dann auf die Begrüßungsansprache des Papstes. Im Anschluß an die offi zielle Begrüßung wurde dann im Laufe des Gcspräcl-s Uber ver schiedene Punkte der Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und England gesprochen. Mit großer Genugtuung wurde dabei fcstgestellt, daß die Beziehungen gerade jetzt gut und glücklich seien. Zum Schluß drückte der Papst seinen Gästen noch einmal seine Hochachtung und sein Wohlwollen aus. Zur Er innerung an den Besuch überreichte er dann Ministerpräsident Chamberlain und dem Außenminister große goldene Medaillen, die anläßlich seines 14jährigen Pontifikats geprägt morden sind. Die Vorderseite dieser Medaillen zeigt ein Bild des Hei ligen Vaters mit der Inschrift „Pius XI. Pontifex maximus anno XIV"; auf der Rückseite sieht man die Köpfe der engli schen Märtyrer John Fisher und Thomas Morus und eine In schrift, die an die Heiligsprechung der beiden Blutzeugen erinnert. Nach der Unterredung stellte Ministerpräsident Chamber lain dem Papst die Herren seines Gefolges vor. Der Zug mit Ve» ung«Vtsche Autzenministev in BevNn Graf Tsako mit Reichsaußenminister von Ribbentrop auf der Fahrt vom Anhalter Bahnhof zum Hotel. (Scherl-Bilderdienst, M.) Der „Wettergott" macht Welt ¬ geschichte / Von Kriegszügen und Schlachten, von Heldentaten und Bündnissen der Völker und ihrer Beherrscher sind die Geschichts bücher voll. Gelegentlich berichten sic auch von mancherlei Zu fällen und seltsamen Ereignissen, die den Gang der Weltge schichte in andere, vorher nicht erwartete Bahnen lenkten. Einen Mitwirkenden pflegen sic aber meist zu vergesse» oder nur in kurzen Randbemerkungen abzutun, den „Gott des Wet ters", der mehr als einmal unvorhergesehen und eigenwillig dem Rad der Geschichte in die Speichen griff und kriegerische Ereignisse nach seinem Willen lenkte. Noch aus jüngster Zeit kann man sich erinnern, daß oft in den Heeresberichten vom spanischen Kriegsschauplatz vo» Schneefällen, Nebel und Kälte die Rede war. die den Kampf er schwerten oder Artillerie- und Fliegertätigkcit unmöglich mach ten. Der oberflächliche Betrachter ist nun schnell zu der An nahme geneigt, daß solche Wetterereignisse schließlich beide kämpfende Parteien in gleichem Maße betreffen, daß hüben und drüben die gleiche Hitze und Kälte, der gleiche Sturm. Regen oder Nebel die Truppen behindern und daß also die Rolle des Wetters in der Weltgeschichte kaum von Bedeutung sein könnte. Mag dies auch im allgemeinen zutrcsfen, so darf man doch aus der anderen Seite nicht vergessen, daß bei Kämpfen zwischen verschiedcngcartetcn Völkern diese auch oft grundverschieden auf das gleiche Ereignis reagieren und daß außerdem gewisse Wet terlagen die eine oder die andere Kampshnndlung entscheidend begünstigen. Ebenso wie langer, anhaltender Regen die Wege verdirbt. Brücken zerstört und Flüsse unpassierbar macht, wodurch der Verteidiger leichteres Spiel erhält, so kommt dafür wieder star ker Frost dem Angreifer zugute, der mancherlei natürliche Hin dernisse mit seiner Hilfe leicht überwinden kann. Gerade für diesen Fall aibt es in der Geschichte verschiedene reckt lehrreicke Beispiele. Die Belagerung und Eroberung der von Flüssen und Sümpfe» umgebenen slawischen Feste Brennabor durch König Heinrich l. im Winter 927/28 zeigt das ebenso deutlich wie der Marsch des Großen Kurfürsten über Frisches und Kurischcs Haff im Januar 1679 gegen die Schweden. Auch in der Völkerwan derungszeit sind zwei Falle bekannt, daß starker Frost den Ucbcrgang über die Donau und damit einen unvermuteten An griff auf Italien gestattete, nämlich 462 den Goten unter Theo- demer und 557 den Hnnnep unter Zaberga. Selbst das äußerst selten eintrctende Zufrieren der Ostsee oder weniastens großer Teite dieses Binnenmeeres erlangte einmal geschichtliche Be deutung, nämlich im Winter 1657/58, als die Schweden unter Karl X. überraschend mit ihrer schweren Artillerie nach Däne mark vorstoßcn und rasch den erfolgreichen Frieden von Roes- kilde abscklicßen konnten. Der seltsamste Fall dieser Art aber ereignete sich wohl im Januar 1795. als die französische Revo- lntionsarmee unter Pickegru die selten völlig vereisten Ströme Maas und Waal überschritt, so daß schließlich ihre Kavallerie sogar die bolländische Flotte fast ohne Schwertstreich bei Terel eroberte. Auch im Weltkriege bewährte sich einmal klarer Frost als wertvoller Verbündeter, nämlich bei dem berühmten Durch druck von Brzeriny im November 1914, den General Liekmann bei Tau- oder Regenwetter auf deu grundlosen Wegen Polens kaum in so glanzvoller Weise hätte durchführen können. Umgekehrt hat die winterliche Kälte auch wiederholt höchst verhängnisvoll in den Gang der Geschichte eingcgrifsen. Der bekannteste Fall ist der Untergang von Napoleons großer Armee auf dem Rückzug in Rußland, wo Hunderttansendc, darunter auch viele deutsche Hilfstruppen, dem unerwartet früh und stark einsetzenden Frost und den durch ihn begünstigten Angriffen der russischen Verfolger zum Opfer sielen Temperaturen von 20 bis 25 Kältegraden, wie sie im November und Dezember 1812 herrschten, sind selbst für das russische Klima in dieser Jahreszeit eine nicht vorherzusehcnde Ausnahmeerschcinung. Menn auch nicht In. weltgescyichtlicken An-maßc so doch :n ihrer vernichtenden Wucht vergleichbar sind noch zwei ähnliche Er eignisse, nämlich der Untergang einer schwedischen Armee im Winter 1718/19 in den norwegischen Gebirgstälern von Tyndal, und das Schicksal der englischen Besatzung von Kabul in Afghanistan, die im Januar 1842 zusammen mit zahlreicher Zi vilbevölkerung am Kkaiberpasse im Schnecsturm elend zugrunde ging. Bon 16 000 Menschen entkam damals nur ein einziger, um der Welt diese Unglücksbotschaft zu überbringen. Um derartige Katastrophen nach Möglichkeit zu vermeiden, pflegte man ja früher, noch zur Zeit Friedrichs des Großen, im Winter den Krieg im allgemeinen ruhen zu lassen. Erst mit dem Aufkommen der neuen, unerbittlich auf Vernichtung des Gegners abzielenden Strategie seit Napoleon ging man allmäh lich von diesem Grundsatz ab. Die erste eigentliche Winterschlacht Aber menschliche Tatkraft kann ihn als Helfer gennnnen in der neueren deutschen Geschichte ist die von Preußisch Eyla» am 7. und 8. Fcbrnar 1807, in der heftiges Schneegestöber die Franzosen au der Erringung eines klaren Sieges hinderte. Wie hier der Winter zum Bundesgenossen der abgekarteten Preußen und Russen gegen die empfindlicheren Südländer wurde, so hat auch wiederholt umgekehrt starke sommerliche Hitze den Kämpfern aus dem Norden empfindlichen Schaden zugefügt. Von den Italienzügen der deutschen Kaiser im Mit telalter wird solches vielfach berichtet, und im Juli 101 vor Ehr. trug solches Wetter entscheidend zur Niederlage der aus Norddeutschland nach Italien vorgedrungenen Zimbern bei Vercellä bei. Sie erlagen mehr der ungewohnt stechenden Sonne als der Kampfkraft der römischen Legionen. Aber auch dieser Fall hat sein umgekehrtes Gegenstück. Bekanntlich ist der Südländer, der leicht große Hitze erträgt, gegen Regen besonders empfindlich. Wer sich einmal in Italien über die Straßenarbeiter mit dem Regenschirm am Arbeitsplatz gewnndcrt hat, wird es verstehen, daß in Casars Berichten vom Gallischen Krieg so oft von Regengüssen die Rede ist. die den Vormarsch erschwerten. Dabei ist wohl nicht vnr an die direkte mechanische Behinderung durch Schlamm und Flüsse zu denken, sondern ebenso sehr an die seelische Bedrückung, die ein lang anhaltender nordischer Landregen ans den Südländer ausübt. Solches Welter setzte anck dem Vordringen der Römer ins Land der Germanen ein Ziel. Denn während der Schlackt im Teuto burger Wolde regnete cs drei Tage lang ununterbrochen, wo durch der Widerstand der Römer gegen den germanischen An sturm ganz wesentlich geschwächt wurde. Aehnlich mag es den Russen im August 19t l bei Tannenberg gegangen sein. Denn auch damals halte bei der eigentlichen Vernichtung der an Zahl vielfach überlegenen Narciv Armee in dem unwegsamen Wnld- und Eeengebiet Mosurens starker Gewitterregen die sommer liche Wärme abgclöst. Auch in den napoleonischen Kriegen bewährte sich der Re gen wiederholt als wertvoller Verbündeter der deutschen Ar meen, so im Mai 1809 bei Aspern, wo das Donauhochwasser Na poleons Nachschubbrücken hinwegriß und den Einsatz seiner Re serven verhinderte, ähnlich im August 1813 in der Schlacht an der Katzbach, deren hochgehende Fluten das französische Heer völlig in Unordnung brachten, und auch 1815 bei Waterloo, wo Napoleon wegen des Regens die Verfolgung des vorher bei Lignq geschlagenen Blücher abbrach. Daß die Preußen trotz der grundlosen Wege in einem Gewaltmarsch den Engländern zu Hilfe kamen und dadurch den Sieg herbeisiikrten, ist ein Be weis dafür, daß Disziplin und Zähigkeit des Willens auch die Ungunst des Wetters überwinden kann. Aber 'n manchen Fäl len nützt auch der beste Wille nichts, wenn der Wettergott trotzt. Tas zeigte sich besonders kraß in der Schlacht bei Crecy 1316, wo heftiger Regen die Bogensehnen der genuesischen Schütze» völlig durchnäßte und unbrauchbar machte, so daß die Engländer das französische Heer vernichtend schlagen konnten. Bezeichnend übrigens für die abkühlende Wirkung, die der Regen auf erhitzte Gemüter ausübt, ist eine Anekdote ans der französischen Revolution. Als am 5. Oktober 1789 Ludwig XVI. vor der Wut des anstürmenden Pöbels zitterte, konnte ihm Lafayette abends mit den Worten trösten: „Heute gibt es keine Unruhen mehr, es regnet". Daß übrigens auch der Nebel gelegentlich recht bedeutsam in die Weltgeschichte cingegrifscn hat, dafür gibt es verschiedene Beispiele. Das folgenschwerste war vielleicht der Tod Gustav Adolfs am 16. November 1632 in der Schlacht bei Lützen. Da mals verlor der etwas kurzsichtige Schwede»König die Fühlung mit seinen Truppen und ritt mitten in die Reihen der Feinde hinein, ein durch das Wetter mit verursachter Zufall, der für den weitere» Verlauf des Dreißigjährigen Krieges von unab sehbarer Bedeutung wurde. Auch der Tod des preußischen Feld marschalls Keith 1758 bei Hochkirch war auf die durch Nebel stark behinderte Sicht zuriickzuführen. Eine größere Rolle noch hat der Nebel natürlich im See krieg gespielt. Im August 1914 verschuldete er den Untergang dreier deutscher kleiner Kreuzer, die ahnungslos in die gegen Helgoland vorstoßende britische Kampsflotte hineinfuhren. Dafür begünstigte er 1866 in der Schlacht bei Lissa den Sieg der schwä cheren österreichischen Flotte über die weit zahlreicheren Ita liener. Weit bedeutsamer haben sich zur See natürlich die Stürme ausgewirkt. 1§88 vernichteten sie im Kanal und in der Nordsee die spanische Armada, die Landungstruppen nach England brin gen sollte. Die Vereitelung dieses Angriffes durch das Weiler gehört zu den Ereignissen von wahrhaft weltgeschichtlicher Be deutung, da hiermit der letzte ernsthafte Vorstoß der Gegenre-