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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.05.1920
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19200531019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1920053101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1920053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- schlechte Aufnahmequalität
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-05
- Tag 1920-05-31
-
Monat
1920-05
-
Jahr
1920
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Seite 2. Nr. 24S. Morgen-Ausgabe Leipziger Tageblatt «r Montag, 31. Mai 1S20 Bet >wo sie vchri des «r Vorsta: 'Persan doppel" neuer s»ygi mit' der nachzug Absor bah d»< zum po> achtvng Zügen Vaterlo länge feite ' tischen Kammer kennen Lebens« Am im Stac gegen < sches bau m» Verse Vorai dien« sams < Wort «neuer und brr Un Halle, i den, G Mitt' Leipzig, Ich am genau m, bah dieVr « nd - Linstei« nicht um- deS Herrn Helfferich', so lautet -er Titet einer kleinen Schrift von 3L Setten, die im Demokratischen Verlage, Berlin 11, Bernburger Strasse 18, veröffentlicht ift. Die Rede, die Dr. Helfsrrich in Hannover _ - - schläge zum Wiederaufbau Deutschlands, sondern nur eine Zusammen ¬ schassen 25 La <' in einz Den ei die aut Mich m Ve, »ud Ho .Ur -ehegt, seien, i Deutschi die unt« der es > Htngedu deuts däcgerU ohne alle V«' oder vo aut den Staates Mittorrl Mehrh« Ueberze nur, da Eis beit e finden. Schri! siedlüria -der Stockun lationsn Unsinn!^ aus der Systei arbeiler trotzdem geholt o muh- t geschloss deiten n -enden Dividen ? Schtchbertum und Wahlkampf Et gibt nichtt, wofür die Oppositionsparteien von eechtt nicht dis MehrhsitSparteien und die Regierung verantwortlich machen möchten. An der Zerrüttung unserer Finanzen, dem Zusammenbruch der Wirt schaft, dem daraus resultierenden Verfall und Niedergang der öffent lichen Moral, kurz an allem Unglück sollen Regierung und Parlaments- Mehrheit schuld sein. Daß wir einen Krieg von einem Ausmass, rme ihn kein Volk der Welt je zu bestehen hatte, verloren haben, das; die Faust unerbittlicher Sieger auf uns lastet, daß ihre eigene Politik der Macht gier eü war, di« uns nach einem militärischen Zusammenbruch ohne Bei spiel nach Versailles geführt hat, das möchten deutschnational« und volksparteiliche Wahlagitatoren vergessen machen. Die Legende von der erdolchten Front, der angebliche Verrat der Interessen des Bürger- tumS in der Koalition, und selbst die Ballade vom Ritter Helfferich, der auSzog, um in Erzberger der Hydra der Korruption den Kopf abzu schlagen, wollen nicht verfangen. Und so entstand die jüngste und frechst« Wahllüge, die die Demokratie beschuldigt, Wucher- und Schiebertum lh-ßgezogen und begünstigt zu haben. ,r«Hät.man bis zum s. November 1918 nichtt von Wucherern und SchsefupH, von schamlosem Kriegsgewinnlcrtum und gll -en unsauberen EVscheMyngen gehört, die den Krieg zu einem glänzenden Geschäft für ein« kleine Schicht von Gewissenlosen machten? Hat et im kaiserlichen Deutschland kein« Profitgier gegeben, die aus der Rot des deutschen Volkes für sich und ihren Geldbeutel Kapitol schlugen? Herr Stresemann hat am 23. Oktober 1V19 gesagt: .baß in den Fragen der Vergebung von Lieferungen durch daS Kriegsmintsterium gerade im ersten Jahr« des Krieges ein System befolgt worden ist, dem wir -ie Schieb « rwir 1 schaft in Deutschland und die Kriegsgewinnlerwirtfchaft am aller meisten zu danken haben.' Was Herr Stresemann damals getan, um als ehrlicher Mann und ein seiner elementarsten Pflichten sich bewusster Politiker diesem System ein Ende zu machen? lind Herr Helfferich, der zu jener Zeit als Reichsschatzsekretär und später als Staatssekretär -es Innern an erster Stell« di« Verantwortung trug für di« Führung der Neichsge- schäft«? War eS nicht seine verfehlte Finanz- und Wirtschaftspolitik und das Hindcnburgprogramm, di« dec Herabziehung des Krieges ZU einer geschäftlichen Konjunkiurausbeulung gigantischsten Stiles, d«m Wucher und Schlebertum stärksten Vorschub leistete? Dom Verlangen der Linken, di« übermässigen Kriegsgewinne durch eine Kon- SiMus Trrsar f« Groß", ScharrsjiOlhav, Von Erwin Aejche-Berlln. Es ist nicht befriedigend, einem seiner Sach« unendlich hwaegeben« Menschen bei s«d«r neuen Erprobung ne« zu bestätigen, Hatz Ke Sack« schlecht sst. Marfsteinhordt stellt in einer langen syn- dach n«na I» Metten L«K verkör^«), pompösen «nfftthrang Shakespeares sah Stahlhelm«, sah auf sich gerichtete Gewehrläufe Ruf ausgestohen rporden sein: .Da ist er, schießen!' U folgte das getan, was gleichsam als Reflekbeweguni Lage Befindliche tun würde, er hat Deckung gesucht w>. allen Seiten die Posten sah, den Waldabbang hervntergesprungen, wo er einstweilen keinen Verfolger wähnt«, nicht um zu fliehen, das wäre ... , . „ 7 7 . Zu sein, dnals und der Hausdame -afterrtlafirmgerr im Ruhrgebiet Berlin, SO. Mal. (Drvlftberichk.) Nach den von dem Kom missar -er Reichsregiening im Ruhrgebiet vor einigen Tagen getroffenen Feststellungen ist die Zahl der wegen BeteiU- guna an -en Märzunruhen verhafteten Personen be trächtlich zurückgegangen. So hat sich in Wesel die Gesamt^ zahl -er UnterfuchunaSgefangenen von etwa 700 auf 246, in der Gefangenenfammelsteue Dortmund von etwa 200 auf 50 ver mindert. Die Nachprüfung, inwieweit in Ermittelungssachen weitere Haftentlassungen gerechtfertigt fln-, schreitet fort. Da nach ist mit einer wetteren Verminderung der in Haft befindlichen Personen zu rechnen. Soweit Verurteilungen vor- ljegsn, hat der Reichspräsident in einer beträchtlichen Zahl von Fällen von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch gemacht. 3>n übrigen wird die Bearbeitung der Gnadensachen von den be teiligten Dienststellen mit der größten Beschleunigung durch geführt. Kauf nehmen, unvermeidliche und wohl auch vermeidliche; wo ge hobelt wird, da fliegen Späne, und es war im letzten Fahr in Deutschland sehr schwere Ho bei ar HM nStig, und sie ist geleistet worden. Di« Kreise der Rechten» die doch sonst von militärischer Gesinnung f» durchdrungen find — kennen fie picht tenen Satz der pr«uwschon Felddienstordnung, wonach das wichtigste in kel tischen Lagen sei, daß überhaupt etwas geschehe, auch auf dte Gefahr hin, etwas Falsches zu tuns Das hat di« Deutschdemo- kralisch« Partei beherziat. und wenn die Rechtsparteien trium phierend darauf Hinweisen, Lass sie an -en Fehlern der Regie rung keinen Anteil haben, so haben sie eben auch an ihren Leistun gen nicht teil. Es ist leicht, sich nicht nah zu machen, wenn man anderen anheimstelkt, dle schmutzige Wäsche, die man selber hlnter- lassen hat, zu waschen. Man hat viel Zeit zu schimpfen^ wenn man andere für sich arbeiten läßt und dl« eigene Tätigkeit daraus beschränkt, Liefer Arbeit möglichst grohe Schwierigkeiten und Störungen zu bereiten. Und war es frühe» denn wirklich so gut um uns bestellt — wie wir damals geglaubt Haden? Vor dem Krieg, als das deutsche Volk nur noch nicht wusste, was sich über seinem Haupte zusam menzog durch amtliche und nichtamtliche Mitschuld der Kreise, die jetzt die unverfrorensten Ankläger sind? Im Kriege, als dieselben Kreise das Volk — wieder so, dass es zu spät dahinterkam, was ge schehen war' — immer tiefer ins Unglück trieben? Die Herren Herqk und Helfferich waren ja höchst persönlich daran beteiW! War der Krieg überhaupt eine solche Idealzeit des deutschen Le bens, dass man sich danach zurücksehnen mag? Wen danach zurück verlangt, der sage es nur offen, damit man wisse, wes Geistes Kin er ist. Wir für unser Teil möchten die Wiederkehr ähnlicher Zustünde un- die Führerschaft der alten herrschenden Kaste (wenn sie möglich wäre) unt«r keinen Umständen noch einmal erleben, denn sie würde uns nur wieder in dasselbe Unglück führen, Larin wir jetzt stecken. Wir würden also einer Gegenrevolution von rechts Lenau denselben Widerstand entgegensetzen, wie der Gefahr einer Bolschewisieruna, di« übrigens auf «ine Reaktion am fl-K«r- sten folgen würde. Wir sehen demnach die erste Gefahr keines wegs, als ein kleineres Uebel an. Man kann heute nicht sagen, etwa in einer Umkehrung des be kannten Bassermann-Wortes: der Feind steht links, der Gegner recht«. Das trifft ebensowenig zu, wie das umgekehrte. Rein, der Feind steht rechts und sirckS. Wasners „Parfifal" (Neustudiorung im Stadttheater.) IV. In d«r sonnabendlichen Vorstellung -es Vagnerschen EriösungS- -rwnas regt« vornehmlich zwei Vestatten dos Interesse des Besuchers in hohem Grade an. Zunächst -er alt« Waffenmeister Gurnamänz in Walther Soomer» schöner un- würdevoller Verkörperung; voll fick b«abn«ige,t-er Lieb« zu -en jüngeren, von willigem Verständnis und hilfsbereitem Entgegenkommen gegenüber dem Vergehen söndendelabe- n«r Gemüter. An -er Schrpell« des Vreisenalkers un- doch noch immer über geistige un- körperlich« Kraft verfügend, erfüllt von dem Ver langen, sowohl -an jungen Porsifal auf den Weg des Heils zu führen, als auch dem leibenden Gralskönig Heilung zu bringen, dann in edlem Unwillen, vermischt mit ärgerlichem Spott, ausbrechenb über des wilden Knaben Torheit, «üblich vom Älter gebeugt und noch einmal aufledond im Anblick des kommenden Retters, — durch solch« Phasen der Ch»- roklerborstellung sührte d«s Künstler- so hervorragend« schauspielerisch« Begabung den Zuschauer; auf der anderen Seit« auch musikalisch be deutsam orirk«nd durch dle ausdrucksvoll« und oft wechselrriche Wieder gabe besonders der häufigen, im Grzählerton sich ausbreitend«, fast episch gehaltenen Steven. Für -es Amforlqs leidvoll-müde Gestalt war in Stefan Kapofis Person »in neuer Vertreter gesunden, der beinah« unerwartete, jeden- falls aber ganz ungewöhnlich stark« und tiefgehend« Wirkungen aus- zulösen mutzt«. Der Künstler überwand die unieuAwre Schwierig, nett, die sich einesteils ans der Schwierigkeit der stets wiederkeyrenden Klage ergibt, und steigert« flch an-ernwiis an jenen Stellen, La der Sünder ün Gewände d«r Templer den gewaltigen seelischen Schmerz unü di« Pein der Reue kaum mehr zu «tragen v«rmeint. Man sah und glaubte noch inmitten des furchtbaren Zwiespaltes zwischen einst un- jetzt an die frühere heldenhafte Größe dieses Mannes, der von Ver- zweiflung getrieben, sich selbst den Schwertern seiner geistlich« Mit- brüder -erbietet. Der schauspielerischen, ungemein talentvollen Leistung entsprach die -es Sängers, di« u. a. in -em sevlengemqrterten Rpfe nm Erbarmen einen üverraschend starken, jo erschütternden Ausdruck funk. Prof. Eugen Segnltz land, trotz der Hellerauer Schule -er rhythmischen Gymnastik, ganz in leere Pose einer toten Tradition erstarrt ist. Die Wigman ist die Schöpferin der neuen Tanzkunst. Ihre letzt« Vorläuferin wqr die Sent Mäheso. aber dle Mt«nan braucht schon fast nicht mehr das Kostüm, so wie sie beinahe die Musik nicht mehr braucht. Sie tanzt nicht Bach oder Chopin. Ae tanzt nach allen tudischen oder chinesischen Motiven, rhr genügt aber «och schon der Schlag des Vong». Und wenn sie im silbernen Kleid zu Stücken Dvoraks tanzt, so gibt sie viel Mehr als diese. Musik, die Expression der Freude und der Kraft- Die Wigman wurde in der Sächsischen StaakSoper gefeiert, wie höchstens noch die Pawlowa, als sie vor Jahren hier zu Gast «ar. cnrlragt, bstdüng keine hier vx wird bäu- « gewor wird- schränk: uns guj ardel Wohnui zum Ty vpn A< ein« 5 Heims gründen muß di flirrest ist nur Redner Bauart» de, B sich «in In gand« Les V< P, ö d' UM -er hie« Ä und W .Julius Caesar* in dos nun einmal vorhandene Arennlheater. Aut dem allgemeinen Gebrüll, der befremdend ungestuft klinaenüen Lärm«ei -er römischen Stakistenmasso hoben flch Momente tieferer Wirkung; wo aber blieben sie? Monteure, schnell wieder versunken in -er hoff nungslosen Oede des Raums, müssen rekonstruiert werden: etwa das Umbraustsein des Caesar in der Flut -« Bittsteller, bi« bedeutsam arrangierte Ermordung, etwa das komische Widerfptel der Spießer von der Rednerbühne herunter. Dies und gewih noch mehr, zumal schau spielerische Bemühung, wirb ein« wahrhaft anroesentllchcn Angelegen-- heit hingeopfert. Die Arenaarbeit dient zuletzt einer durch äutzere Grütze verblüffenden Plakatkunst, ebner mit einem Hochdruck der Tech nik angetrtebenea, mannigfach mit .Mätzchen' behängten Ankunft. Kaum je wird die vielleicht ersehnte Perspektive «schaut, selten auch nur geahnt. Einem Volke, dessen Mass« und dessen Einzelnen, dessen Dichtern, Regisseuren und Mimen bi, pfeilerbsft hochstredende Wett- slächigkeit der Gefühle und Ausdruckskräfte mangelt, Hst «in Grobes Schausvielhaus -er 3309 Plätze nichts Lebendes, Belebendes zu bleien. Wie ich az'ch der festen Ueberzpugung bin, daß nach d« bunten, einfall schönen. »ft wundersam durchzuckten Erweckerarbeit Map Reinhardts der zuinnerst neuen Seelenreck, eines Ludwig Berger die Zukunft gehört. Der schauspielerische Stil der .Caesar'-Aufführung sollte der d«s Kothurn un- der MaShe sein. Ls ergab flch — bet gleichmäßig« un übersteigerter Lautheit insgesamt DeklamationsthcatersAtt wertvoller Darsteller. Als bleich« Gloriole umleuchtet« -ieses Pathos das Dai monion Les Werner Kreutz lEaesar). Sonst-, Moissis glühend aufbr«chen-er, flch «gießend«» Antonius, -«S angenehmen Walther Janssen fein«, kluger Lasflus, t»«r unerlöst« Brutus tos jungen, dunkck brennenden Dieter le. Von herrlich« Ress« noch dl« Eab purni« -er Agnes Strand, sanft und poetisch d« Ei,m, Her mann Thimi»s. Doch was Kümmern bas Manegenhaus de» Archi tekten, Ingenieur«, Male» und -es kaufmännischen Leit«» bettel see lischer Kleinkram?! Herrrelnspaziertli * Die Vene'atpersammtune -es Denlschen Vühneneerttns saht- im weiteren Verlaus ihrer Beratungen rin« Resolution gegen die Lust, barkeitssteuer, beschloh «ine Erhöhung -er Mindesteinkommen auf -oo Vlork vmn Beginn -er Winle»spielz,it <ch. Ferner verbandelt« man über die künftige Zusammenarbeit -er neuge-sldeten Fraktionen der staatlichen, städtischen und privaten Lhwtter. Zum Präsidenten des Bühneftvmeins wurde Baeen Zi» PI» tlttz gewählt. Ein« «zpreffienistlsch» Tänzerin. Men schreibt uns au» Dr«S - « n; Sn -er Dresdner Staattoper qab Mary Wigman «K on eiaeuan Tanzabend mit bsisptttlose» Erfolg. ES Hestedt, wt« wir be reits gemeldet haben, di« Hoffnung, die große Künstlerin als Tanz. Meisterin der Oper dauernd zu verpflichten. Das »ör-ß eine Revolutionierung des Ballttts bedeuten, das ja überall in Deutsch- Paafche Von einem genauen Kenn« der persönlicher» mch ört lichen Verhältnisse wird -w» «Voss. Zig.' üb« dte Vrschie- tzimg Hans Paasch«» noch geschrieben: Hans Paasche ronr-e am,ri. Rial nachmittag« um Uhr getötet, bin am Sonnabend an Ott und Stelle eingetroffen und bin gestern, 2S. Mai, abends hierher zurückgvkehrt. Ich kenne die Gegend ganz „ ru und hab« all» auch nur entfernt beteiligten Personen tn diesen fünf Tagen wipderhttt und eingehend gesprochen. Danach Kana es kei nem Zweifel mtterliegen, daß der Akt mllitärischerseits so vorgenonmren worden ist, daß er «iaenltlch aar nicht anders enden konnte, wie er ge endet hat. Der befehligende Offner, dessen Name immer noch nicht er mittelt ist. hatte den ftttkten Besetz! gegeben, »«den nieberzuschietzmr, der laufend bzw. rennend auf Lew Grundstück betroffen werde. Paasche satz Slählhelm«, sah auf sich gerichtete Gewehrlüuf^uad^es ^0^-" >g jeder tu solcher und ist, da er von ltergesp um zu fliehen, das ja Heller Wahnsinn gewesen, sondern um vor den Kugeln sicher zr Alles das ist durch das Zeugnis des Haospei' ' ' ' 7 unschwer zu erweisen. Als das Hauspersona! die Umstellung des Hauses und das grosse militärische Aufgebot bemerkte, wollte es Paasche am See benachrichtigen. Die Leute wurden aber schwer bedroht, wenn sie wagen würden, die Postenkette zu überschreiten. Die ganze militä rische Handlung war rechtswidrig und verstösst gegen die Ver fassung. Zu einer Durchsuchung auf Waffen hätten zwei Kriminal kommissar« und ein Gendarm mehr als genügt, da auf dem Gute un speziell im Haus und Hof überhaupt nu^ drei waffenfähige Männer vorhanden sind. Es wurde gegen Prascke, gegen den nicht das ge ringste Material vorlag und heute vorliegt, bei dem auch nicht das mindeste Belastende vorgefundeu wurde, ein richtiges großes militärisches Gefecht mit allen dazugehörigen Maßnahmen insze- merk, um dadurch auch die Teilnehmer, die Soldaten, in die richtige .Stimmung' zu versetzen und auf die ungeheure .Gefährlichkeit' des zu sagenden Wildes ytnzuwcisen. Das nächtliche Heranschlelchen der Truppenmacht, das Abschneider» der Telephone bei den umliegenden Dörfern das ja natürlich völlig sinnlos war un- nur dir Wichtigkeit d^ Vorhabens unterstreichen sollte, die Mitfsthrung eines Maschinen gewehres, die ganze Ausrüstung -er Rlannschasten, das alles wäre ja nur groteSK komisch, wenn es nicht so fürchterlich wäre. Ls scheint fesiz-tstehrst; daß nur durch unausgesetzte Denunzia tionen die Militärs zu diesen ungeheuerlichen Vorgehen gegen Paasche veranlasst worden sind. Die Frage nach der Urheberschaft dieser^ Denunziationen wird selbstverständlich ganz besonders verfolgt; iu der^ ganzen Umgegend und noch weiter hinaus scheint man sich übrigens übe. die Quellen dieser unaufhörlichen, an dis zivilen und mrlitärischsn Stellen gerichteten Anzeigen durchaus klar zu sein. Hans Paasche war niemals Parlrimann und hak das auch ungezählte Male selbst bekannt, aber -er ewige Hinweis auf seine spactakiftischen Umtriebe', die un ermüdlichen mündlichen und schriftlichen Aufreizungen, d -n Unbequemen doch endlich mal zu beseitigen, — einer der Haupträdelsführer gegen ihn hat ihm wiederholt zugerufen, dass er .sechs Schuh unter hie Lrüe ge höre' —, haben schliesslich ihr Ziel erreichen müssen. Unabhängig von den amtlichen Ermittelungen werden die privaten Feststellungen fortgesetzt und sind wohl zum Teil schon beendet. Ausser dem wollen Vertreter der in so grauenhafter Weis« ihres Vaters und Beschützers beraubten vier unmündigen Kinder d^e Zivilklage nicht nur gegenNeichund Staat, fondernaucb persön lich gegen alle an dem Vorgehen beteiligten mili tärischen und zivilen Amtspersonen einleiten, die sie mit ihrem Vermögen für den den Kindern zugefügten Schaden verantwortlich machen. In d«m vor den Zivilgerichten erbobenen Verfahren wtrd diese grauenhafte Tat in ckrer Entsteh»^ und in ihrem Abschluß doch wohl restlos aufgeklärt werben. DI« Linst.insche Relativilätstl-eors« und -f« AK - Ob - Konferenz la Halle. Au» Halle a. S. wird ans berichtet: 3» Mittelpunkt Ws - Ob - Konfer«^ stand ein Vortrag des Philosophen Professor Dr. Oskar Kravs von d« deutschen Unwersttat in Prag über .Fiktion »nd Hypothese W der Einsteinschen Relativitätstheorie'. Klaus, der Albett Einstein als Naturwissenschaftler und als Philosophen verehrt, anerkennt die amndlegende Bedeckung -er Linstetnscysa Ltttre für die Natuncksseuschast. Er behauptet dagegen, -ah die Vrand- laaen der Lekpantalstheorle durch Linstet» nicht um- gesteßea warden, sobald die natthemattschen Voraussetzungen fehle». Nach ihm Alt die Einsteinsch« Theorie, solange st« machemattfch peirächtet wird; sie wir- aber fiktiv, sobald man die mathematischen Gesichtspunkt« außer acht läßt. In ein« fast zweistündigen Rede, in der er vieles an Beispielen auSeinandersehte, l^gt« -er Gelehrte feine Ansichten dar. Ls entspann sich daraus «tue ungemein lebhaft«, zom Teil hitzig« Debatte: eine Reih« von Gelehrten pflichtet« Kraus bei, während ander«, «m der Spitz« Professor P « tz »ld t - Berlin, behaupt«, daß -ie Linstttnschen Lehren nicht matheinatischa Aktion«, ssn-ern Wirklichkeiten barstellen. Es hatte zum Schloß -« An schein, «ls p- de» größte Teil -er GAehrten nicht Kraus, fand«» Petzttdt detpflichtete. * Bon -er Universität Leipzig Geh. Höft«? Prof. Dr. Walter Goetz hat «inen Ruf auf -en Lehrstuhl für mittler, ynd neuer» Ge schichte an der Universität Bonn als 'Viachftzta« Friebrich »o» Bezolds «bassen. Wir glauben indessen mit Bestimnttheit annehmen zu dürfen, -atz Pr»f«sse» Goetz sein« Lehrtätigkeit ,n -er Universität Leipzig, di« « «fs Karl Lamprecht» Nachfolge» übernahm, nicht avfgetzen wird. Vie Nachfolge Lmil Fischers. Dem «st kürzlich mit dem Nobel peelt gekrönten Berliner Forscher Professor vr. Haber, Direktor -ess Kalser-Wtlhelm-Instituts für physikalisch« Ehmnie und Elektrochemie, »urd, -I, Nachfolge Fischers angeboten. Haber hat sich bereit erklärt, unter Deibeholtong seiner jetzigen Stellung am Unkrersitätsuaterricht als ordentlicher Pr»s»ssar tetlzunehmen. E» ist in Aussicht genommen, außer ihm «ine» zwatt« Ordinatt« and««» Wissenschaftlich« Richtung zu berufen. fiSkatorisch« Beft«»»»»n, »ich« der Allgemeinheit zuzuführen, hat Herr Helfferich flch dis zum letzten widersetzt. Durch diese Unterlassung kam es zu j«er lawinenartig wachsenden Inflation, die Löhne un- Preffe in sinnlos« Höhe trieben, und alle jene Korrup- Itonselicheinungen zeugte, unter -«en uns« gchamtch öffentliches Lebe« seit Jahren so schwer leidet. Warum hängt man in den -eckschnationaleo un- nationalUbnglev Versammlungen immer nur -i« kleinen Diebe, un- «rsch«eigt die Milli,-«»gewinn«, die di« Rüstungs industrie eingestrichen, die glänzende» Konjunkiurprvsit«, die vor allem auch der Großgrundbesitz gemacht hat? Man entrüstet sich über di« Verischiebung von Heeresgut und klogt die Regierung an, wenn durch die Unehrlichkeit eines Beamten ein Posten Stiefel oder Tornister zu Spottpreisen an einen Schieber verschleudert werden. Man gehe doch eimnql auf die Rittergut« in Pommern, Mecklenbura, Schlesien nnd Hannover un- frage sie, zu welchen Preisen sie -ie Pferde und Fahr- ;°ng« -er He«esveru>altung erstanden staben. UUd -i« Gewehre, Ma schinengewehre und anderen Waffen, die dort noch Hun'derttausenden versteckt liegen, sind das vielleicht nicht unterschlagen« Heeres- g ü k«r? An der Hebung -er verfallenen öffentlichen Moral sollten alle Mit arbeiten, die den Willen haben, dem deutschen Volke die Wege zum Wie deraufstieg zu ebnen. An diesem Willen aber wird man zweifeln müssen, bei Leuten, denen diese Erscheinungen eines kranken Volkes gerade recht sind, um ihr« Parteisuppe daran zu kochen. Wenn eS ihnen ernst ist um die Bekämpfung von Korruption unü Schiebertum, so mögen sie doö dadurch zeig«, daß st« zunächst vor der eigenen Tür kehren. Die organifierterr AnqesteVten und die Wahlen Wie die Beamten, unterstützen auch die AnaestellteuverbänL« die Kandidaten zum Reichstage, die aus ihren Reihen ausgestellt werden, ohne Unterschied der politischen Richtung. So hat kürzlich der Geschäftsführerder «Siebener-Kommission' oeS Haupkausscyus- ses für Ängcstelltenversicherung Regierungsral Dr. Thissen an den deutsch-demokratischen dkbgeorLneten Gustav Schnei'de'r- Sachsen, folgenden Brief gerichtet: Sehr geehrter Herr Schneider! Mlt verbmdtichstem Dank bestätige ich Ihnen den Empfang der Anträge zur Anpassung der Angestrllk?nverstcherunz an d>» veränder ten wirtschaftlichen Verhältnisse in drr von der Nationalverfammlvng angenommeirrn Fassung. Ich verbinde damit drn Dank der .Siebener- Kommission' für die wirksame Unterstützung, die Sie in Gemeinschaft mit Herrn Gilsing durch parlamentarische Einbringung und Vertre tung unser« am -3- April jm Azbeitsmimslermm gemachten unü dort mit uns formuliert»» Vorschläge« baden angedeihen lassen. Wir würdigen Ihre Unterstützung um so dankbarer, al» eS galt, nicht nur offenen und verschleierten Bestrebungen der Sozialdcmokratie nach Umgestaltung der Inyallürnversicherung auf Kosten der Angestellten versicherung entgegenzutreten, sondern grosse Schwierigkeiten für die Durchsetzung unserer Wünsche guck innerhalb der bü^erlichen Par teien zu überwinden; hierzu haben Sie, unbeirrt non Rücksichten der allgnneinen Partei-Konstellation, nachdrücklichst beiartrqzen. Wir hoffen, im nächsten Reichstage, zu dessen Anfgaben sa die grundlegende Reform der ganzen sozialen Ver- sicherung gehören wird, Sie als Sachwalter einer set-stän digen und durch Gewährung der Selbstverwaltung fruchtbarer zu ge staltenden AngestUltenversicherung wiederzufinden, und wünschen Ihnen in diesem Sinne auch für den bevorstehenden Wahlkamps vollen Erfolg. In -er «Siebener-Kommission» find ». a. folgende Verbände vertreten: Deutschnattonaler HandlungSgttfftfen-Berband, Verband Deutscher Hand-ungsmehilfan, Kaufmännischer Verein von 18S8, Deutscher Ängestelltenhund, Hauptverband der Güterbeamken-Vereinigungen Deutschlands. Verband werb!. Handels- und Bvreauangestellten. * Segen Helffertch .Dichtung »nd Wahrheit in Len Wahlreden HerrN Helfferich', so lautet der Titel einer kleinen Schrift von weiten, -ie im Demokratischen Vorlage, Berlin 11, Bernburger '7" " — ' ' - " ''M, - ,'r gehalten Hot, ist im stenographischen Bericht in einer Sondcrausgavc der .Post' erschienen. Ihre 12 Spalt« enthalten keine positiv« Vor schläge zum Wiederaufbau Deutschlands, sondern nur eine Zusammen stellung oller Angriffe, die bisher gegen die MebrhettSpartttpn ge richtet sind. Sie werden m überzeugender Weise widerlegt, so daß das kleine Heft für jeden Demokraten, der in der WahlbauwMNg steht. Waffen zur Verteidigung und zum Gegrnscblog liefert. V Reichsschulkonferenz. Als Auftakt zur RetchSschufkenferenz fand in Nürnberg vom 27. bis 29. Mai eine Versammlung leitender Schulverwaliungskeamten deutscher Städte statt, die aus allen Teil« des Reiches zahlreich besucht war. Ws Ver treter deS Reichsministeriums des Innern nahm Geheimrat Grüss teil. Die letzt« Sitzung war ausschliesslich den Hauptfragen der bevorstehenden Reichsschckkons««, gewidmet.
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