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Sächsische Volkszeitung : 16.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193902162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-02
- Tag 1939-02-16
-
Monat
1939-02
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.02.1939
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Donnerstag, 18. Februar 1931 Sichflsche Volkszeitung Nummer 41, Selle 4 vrsselsn M den Dresdner Kapellknaben in der RelchShauptsindl Mcin kann diesen ersten wirklich groben Erfolg der Ka- pellknaben auberhalb unserer Heimatstadt kaum anders be- -eichrren, denn ein vielleicht allzu kritisches Publikum zeigte zu Beginn des Berliner Konzerts im Saale der Singakademie eine Kühle Zurückhaltung, die aber im Laufe des Abends ein fach vor der tatsächlichen Leistung Jos. Wagners und seiner Jungen kapitulierte und einem immer größer werdenden Sturm der Begeisterung wich, so datz sowohl während der Dar bietungen als auch am Schluß Chor und Dirigent wieder und wieder herausgerufen wurden, um mit Beifall überschüttet zu werden. Es war ein wirklicher Kampf um ein gerechtes Urteil und gerechte Anerkennung, in dem Josef Wagner und seine Eängergemeinschaft restlos Sieger geblieben sind. Es war weiter eine Harle Feuerprobe, und Dresden kann stolz sein, datz sie in der verwöhnten Reichshauptstadt so gut bestanden wurde, zumal dort erst kürzlich die berühmtesten Chöre, wie Pariser, Regensburger, Wiener Sängerknaben sangen. Die Art allerdings, in der das vielseitige Programm klanglich gefühlt und gestaltet wurde, zeigte nach Ueberwindung der ersten Be fangenheit eine Höhe der Kultur des Knabengesanges, die selbst für einen Kenner der maßgebenden deutschen Knabenchöre zurzeit nicht übertroffen werden kann. Am Mittag dieses ereignisreichen Tages fand die Probe in dem stilvollen Saal der Singakademie statt, die vom Ber liner Rundfunk übertragen wurde. In der Funkrepor tage äußerte sich Josef Wagner über die traditionsreiche Ge schichte des Kapellknabeninstituts und seine Verbindung mit der Dresdner Hoskirche und der Staatsoper. Auch einer der Jungen wurde von dem freundlichen „Mikrophonmann" in terviewt, so datz seine Eltern im schönen Sudetenland, aus dem er wie viele der Jungen stammt, seine Stimme im Rund funk hören konnten. Ain folgenden Tage stand den Besuchern des Requiems in Berlin noch eine unerwartete Erbauung bevor: Die in zwischen ausgeruhten Stimmen der jungen Sänger erklangen zur Ehre Gottes in Ihrer ganzen Schönheit, um der Trauer Berliner Katholiken über den Tod ihres höchsten Oberhirten Ausdruck zu verleihen. In dem frohen Bewußtsein einer glücklich vollbrachten Leistung wurde die Rückfahrt im Autobus naturgemäß in bester Stimmung angetreten. Der Präfekt des Instituts, Kaplan Bolß, organisierte mit viel Geschick und Sicherheit die vielen Einzelheiten, die zur Vorbereitung und Durchführung einer solchen Reise gehören, und vereinigte sie zu einem Ganzen, in dem einfach alles rei bungslos klappte. Die Kapellknabenschar hat mit dem Berliner Triumph den schwersten Schritt auf ihrem neuen Wege, über de» wir alle uns neidlos freuen dürfen, erfolgreich hinter sich gebracht. Mögen die kommende», wesentlich leichteren Etappen nun solgenl : Eröffnungssitzung der Sächsischen Kommission für Ge schichte. Am Donnerstag, dem 23. Februar, findet im Japani schen Palais iLandesbibliothek) die Eröffnungssitzung der neu gebildeten Sächsischen Kommission für Geschichte statt. In deren Verlauf der Leiter des sächsischen Ministeriums für Volksbildung, Göpfert, das Wort ergreifen wird. : Kameraden in Krieg und Frieden. Die Unteroffiziere des früheren Leib-Grenadicr-Regiments 100 begingen im fest lich geschmückten Saal des Waldschlößchens den Tag des 18- jährigen Bestehens ihres Zusammenschlusses durch ein Fest konzert, ausgesührt durch den Gaumusikzug XV des Reichs arbeitsdienstes unter Musikzugführer Tittel. : Todesfall. Im 60. Lebensjahr starb Oberstabsarzt d. R. o. D. Dr. med. Felix Nahmmacher, Ehrensenator der Tech nischen Hochschule Dresden. Dresdner Vollzelberlcht Internationaler Taschendieb festgenommen. Am 13. Fe bruar wurde der am 14. Dezember 1806 in Markach, jetzt Warschau, geborene angebliche Stosshändler Wladislaus Zakrzewski im Central-Theater beim Taschendiebstahl über rascht. Er warf das gestohlene Geldtäschchen weg und flüch tete. Mit Hilfe meherer Personen konnte er von einem Be amten des 1. Echutzpolizeireviers auf der Waisenhausstraße festgenommen werden. Zakrzewski. der der Kriminalpolizei als internationaler Taschendieb bekannt ist, gab bei seiner Vernehmung an, erst am Montag, aus der Tichecho-Slowakei kommend, in Dresden zugereist zu sein. Do aber seit De zember vorigen Jahres in Dresden mehrere derartige Dieb stähle verübt worden sind, wird angenommen, daß sich der Festgenommene vor längerer Zeit hier unter falschem Namen «ingemietet hat. Zakrzewski ist 176 Zentimeter groß, schlank, hat ovales Gesicht, blaise Gesichtsfarbe, dunkelblondes Haar, gestutzten Schnurrbart, blaue Augen und gradlinige Nase. An der Spitze des rechten Mittelfingers hat Z. eine Narbe. Bei seiner Festnahme war er mit braunem Aut, grauem Mantel, dunkelgrauem Anzug, schwarzen Halbsckuhen und grauen Tuchgamaschen bekleidet. Wer iiber den bisheriaen Aufenthalt des Festaenommencn Anaaben machen kann, wird gebeten, sich Echießgasse 7, Zimmer 87, zu melden. Lichtbild des Z. kann dort elngesehen werden. Wo blieb di« Diebesbeute? Nach Verübung zahlreicher Wohnungsetnbriiche wurde Ende Januar d. I in Leipzig der am 28. November 1914 In Turn bet Teplitz geborene Emil Kaute, der sich vorübergehend dort aushielt, festgenommen. Von Beamten der Kriminalpollzeileitlt-'lle Dresden wurde K. auch zu mehreren hier begangenen Wohnungseinbrüchen als Täter überführt. Die erlangte DIebcsbeute konnte bisher nur zum Teil wieder herbeigeschasft werden. Wie fcstgcstellt wurde, 2. Mlflerkonzert der philharmonle Brahms' 2. Klavierkonzert B-Dur wurde vom Kompo nisten nicht als brillantes Spielkonzert entworfen und beendet, sondern als rein sinfonisches Orchesterwerk, in dem das Kla vier gleichberechtigter Mitstreiter mit dem Orchester ist und nicht übergeordneter Faktor ist mit seinen vier Sätzen — Instrumental-Konzerte ha' sonst nur drei Sätze — das längste aller Klavierkonzerte. Ter Deutsche Edwin Fischer spielte es diesmal Im „Metsterkonzert" als echter Meister der Klaviertechnik und des Nachgestaltens echt brahmsisch kraft vollen Empfindens. Der Name des Pianisten verbürgte das von vornherein. Alle Dresdner Freunde seiner Klavierkunst waren versammelt, um ihm am Schluß auch gebührenden Dank abzustatten. Paul van Kempen umrahmte dieses Meister spiel mit bekanntesten Werken der Klassik und Romantik: Beethovens tragische „Egmont"-Ouvertüre und heitere „Achte Sinfonie", sowie Wagners „Tannhäuser"-Ouvertüre. Die von van Kempen früher geübte Uebersteigerung des Tempos des zweiten Pilgerchores in der „Tannhäuser"-Ouverttire ist zur zeit dem Grade nach schon etwas weniger stark, doch ist sie noch vorhanden. Dr. Kurt Kreiser. Lanb«»bühn« Sachsen. Das nun die zweite Spielzeit von dem mutigen und im Dramaturgischen sehr geschickten Inten danten Heqdrich geleitete Unternehmen macht gern und mit Erfolg auch einmal Abstecher ins Klassische. Da durste, zumal Ausklang -es Lan-esbauerntages Großkundgebung mlt Reichsstatthalter Mtfchmann, Reichsobmann Vehrens und Landesbauernführer Körner Dresden, IS. Februar. Höhepunkt und «usklang des S. Sächsischen Landesbauerntages, der in den Tagen vom IS. bi» IS. Februar unter der Parole „In der Gemeinschaft lleat unser« Stärk«" rund 14 000 Angehörig« d«s sächsischen Land- volks in d«r Gauhauptstadt Dresd«n vereint«, war eine am Mittwochnachmittag im Städtisch«» Ausstellungspalast veran- staltete Großkundgebung. Nach den zahlreichen Son. Vertagungen sprachen nun Neichsstatthalter und Gauleiter Mutschmaun, der Reichsobmann de» Reichsnährstandes, Bauer Behrens, und Landesbauernführer Körner in einer grotzen Ae- meinschaftsveranstaltung. Der Kundgebung Im Ausstellungspalast, die wegen Ueber- fllllung auf mehrere weitere Säle übertragen werden mußte, wohnten mit dem Landesbauernrat, dem Fllhrerkorps des säch sischen Landvolks, zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Staat und Wehrmacht bei, an Ihrer Spitze Reichsstatthalter Mutschmann, der Kommandierende General des 4. AK., General von Schweb- ler, der Leiter des Reichspropaganda-Amtes Sachsen, Salz mann, und SA-Obergruppenführer Schepmann. Landesobmann Erdmann eröffnete die Kundgebung. Reichsobmann Bauer Behrens, der die Grütze des Reichsbauernführers Darrö überbrachte, un terstrich die besondere Bedeutung, die den Landesbauerntagen in diesem großdeutschen Schicksalsjahr zukommt. Im neuen Deutschland werde das Führerwort, wonach das Bauerntum sicherster Träger des Blutes und der Raste sei, als Grundsatz der Staatsfiihrung angesehen. Der Staat, der diesen großen Gedanken herausstclle, werde niemals dulden, daß sein Bauern- tum wirtschaftlich oder aus Mangel an Arbeitskräften zu grunde gehe. Was die Lösung der Nöte des Landvolks an gehe. bestehe die größte Aufgabe nicht darin, zunächst wirt schaftliche Voraussetzungen zu schaffen, sondern darin, das ganze deutsche Volk in seiner Einstellung zum Bauerntum aus die große grundsätzliche Linie zu bringen, die der Reichsbauern führer auf der „Grünen Woche" aufzeigte: „Ohne Bauerntum stirbt das Volk". Trotz aller Einsahsreudigkeit des Landvolkes und selbst beim dankbar begrüßten Einsatz von Arbeitsdienst, Wehrmacht und HI drohe die Erzeugung, und vor allem in der Deredelunaswtrtschaft, zurückzugehen, wenn es nicht gelinge, die Landflucht einzudämmen und die Landarbeitersrage zu lösen. Landesbauernführer Körner zeigte In einer großangelegten Rede die Erfolge auf. die Sach sens Bauern während der letzten Jahre erzielt hätten. Ter planmäßige Erfolg aller ackerbaulichcn Maßnahmen ist am heften durch die steigenden Erträge unserer Ackerwlrtschaft zu erkennen: 1938 haben wir allein bei Getreide in Sachsen fol gende Mehrerträge pro Hektar gegenüber dem Reichsdurch schnitt: bet Roggen 18 v. H. mehr als im Reich; bet Weizen 9 v. H. mehr als im Reich; bei Gerste 16,8 v H. mehr als im Reich; bei Hafer 7,8 v. H. mehr als im Reich. Der Gesamt ertrag ist trotz Rückganges der Anbauflächen größer geworden. Entsprechend den Brotgetreideerträgen In Sachsen ist der An teil der Versorgung unserer sächsischen Bevölkerung mit säch sischem Brotgetreide bei Weizen auf 89,4 v H.. Roggen auf 62,3 v. H. gestiegen, wobei zu berücksichtigen ist, daß wir nur 8 v. H. landwirtschaftliche Bevölkerung in Sachsen haben. Die Raps und Rübsen-, die Mais-, die Luzerne-, die Zuckerrüben- und die Flachsanhauflächen sind sämtlich in den Jahren 1933 his 1938 auf ein Mehrfaches gestiegen. In der gleichen Weise sind die Leistungen der sächsischen Landwirtschaft auf allen anderen Gebieten gestiegen. Der Landesbauernführer befaßte sich weiter mit der Frage der Motorisierung der Höfe, mit der Erstellung von Landarbriterwohnungen und anderen Fragen. Er sprach eine Reihe von Wünschen aus. Insbesondere richtete er an die säch sische Industrie den Appell, schon jetzt einen absoluten Stopp der Abwanderung der Landarbeiter zur Industrie dadurch ent gegenzusetzen, daß die sächsische Industrie und Wirtschaft von sich aus auf die Einstellung derartiger Kräfte restlos verzichtet. Nach den oft von lebhaften Zustimmungskundgebungen unterstrichenen Darlegungen des Landesbauernsührers sprach Gauleiter Martin Mutschmann zum sächsischen Landvolk. In herzlichen Worten brachte der Neichsstatthalter der sächsischen Landwirtschaft für Einsatz und Opferfreude, deren Umfang auch die In der Stadt schaffenden Volksgenossen und vor allem die politische Führung zu wür digen wüßten, seine Anerkennung aus. Die Frage des Land arbeitermangels sei ein so ernstes Problem, daß es unmöglich übersehen werden könne. Der Nationalsozialismus sei nicht gewohnt, schwer zu lösende Aufgaben lediglich festzustellen. Das deutsche Bauerntum dürfe versichert sein, daß — wenn nötig — die ganze deutsche Volksgemeinschaft eingesetzt werden würde, um die Frage der hinreichenden Arbeitskräfte auf dem Lande zu lösen. Der Nationalsozialismus, der die erzieherische Kraft seiner Weltanschauung in die Waagschale zu werfen habe, werde auch dafür sorgen, daß es weder moralisch noch materiell als Nachteil erscheinen könne, deutscher Bauer zu sein. Im Hinblick auf die kulturellen Aufgaben des Landes forderte der Gauleiter, daß es alle Anstrengungen zu machen gelte, um das Dorf für seine Bewohner zu einer wahren Heimat zu machen. Der Feierabend des deutschen Bauern und Landarbeiters müsse mit echter bäuerlicher Kultur erfüllt sein, an der auch Sachsen so reich sei. Landesobmann Erdmann ließ den 8. Sächsischen Landes bauerntag mit der Führerehrung ausklingen. Machtvoll stimm* ten die Tausende die Lieder der Nation an. » Sachsens Landvolk steht bereit Ein Telegramm an den Relchsbauernführer. Landesbauernführer Körner sandte aus Anlaß des 5. Säch sischen Landesbauerntages an den Relchsbauernführer, Reichs minister R. Walter DarrS, folgendes Telegramm: „14 009 Angehörige des sächsischen Landvolkes sind zum Landesbauerntaq in Dresden versammelt und übersenden Ihnen die herzlichsten Grüße. Wir stehen zum weiteren Kampf um di« Sicherung der Ernährung und zur Ueberwindung der Schwierigkeiten bereit." hat Kaute In Dresden mit verschiedenen Personen In Verbin dung gestanden, an die er vermutlich gestohlene Gegenstände abgesebt hat. Alle Personen, mit denen Kaute Verkehr unter halten hat und die irgendwelche Sachen von ihm erhalten, ge kauft oder-in Verwahrung haben, werden im eigenen Interesse gebeten, sich Echießgasse 7, Zimmer 87, zu melden. Aus Dresdner Gerlchtssälen Unverbesserlicher Dieb Die Hoffnung des 1914 geborenen Emil Heinz Hohlfeld, der wegen Rückfalldiebstahls vor dem Schöffengericht stand, ging nicht in Erfüllung. Das Gericht glaubte den Beteuerungen von seiner Unschuld nicht und hatte dazu auch guten Grund. Der Ange klagte hatte nämlich die Beweise seiner Schuld selbst geliefert. Als er sich einmietete und dann mit Kleidungsstücken heimlich das Weite suchte, l>atie er aus einem Mantel verschiedene Dinge, Vie er nicht braucl>en konnte, herausgenommcn und sie unter einen Schrank in dem von ihm bewohnten Zimmer geworfen. Der Schluß, daß nur er das getan haben konnte, war geradezu zwingend. Im anderen Fall — der Angeklagte hatte einen zwei ten Einmietediebstahl verübt und wieder einen Mantel gestohlen — verrieten ihn ein Paar Handschuhe. Die Handschuhe halten in dem Mantel gesiecht. Der Angeklagte verkauste wohl den Mantel, behielt aber die Handschuhe, die jetzt von dem Bestoh lenen als sein Eigentum wicdererkannt wurden. Der Angeklagte behauptete zwar, er habe die Handschuhe schon länger und sie einst für 29 Mark l!) gekauft, doch blieb er die Antwort darauf schuldig, wo er diesen Kauf tätigte. Außerdem ergab eine An probe, daß ihm die Handschuhe gar nicht passen. Weiter« Worte waren überflüssig. Das Gericht nahm dem Angeklagten sein Lügen sehr übei und verurteilte ihn. weil alle Vorstrafen nichts genützt hatten, diesmal unter Versagung mildernder Umstände zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus. Wegen Bogelstellerei ins Gefängnis Der 1879 geborene Hermann Friedrich Oehler aus Dres den is' ivegcn Vogelstellers'! bereits vorbestraft, stand aber neuer dings wieder vor dem Dresdner Schöffengericht und bekam dies mal die Strenge der inzwischen zum Schutz der heimischen Vogclmelt erlassenen Strafbestimmungen zu spüren. Der Angeklagte wurde im Dezember In einem Wäldchen bei Wilschdorf gestellt. Die erste Durchsuchung verlies ergebnis- es sich ja in erster Linie bei der Landcsbühne darum handelt, beste deutsche Kunst zu vermitteln, Lessings „Minna von Barn Helm" nicht fehlen, die gestern abend im Rahmen der Volks wohlabcn de aufgeführt wurde. Ist doch die „Minna" nicht nur das erste wirklich nationale Zeitdrama überhaupt und können seine Szenen und Gestalten auch heute noch ihrer erhebenden und das Herz des Deutschen unvergleich lich großartig veranschaulichenden Wirkung wegen als Muster beispiel für ein echtes Drama gelten! Daß dem Stück oben drein der Ruf noch Immer mit Recht anhaftet, das beste deutsche Lustspiel zu sein, das wollte offenbar die seine, wohltempe rierte Aufführung unter Beweis stellen. Heinz Haake hat Figur und Haltung, wie man sie von Tellheim erwartet, und auch seine beiden Getreuen, der Just Willi Gab es und der schneidige Schwerenöter Werner Hans Hampes sder auch die sehr anerkennenswerte Regie führt) sind ausgezeichnet. Da man das auch von dem seriös-heiteren Frauen-Duo Hildegard Jacob sMinna) und Trude Breit schöpf (die neckische Franziska) mit Freude feststollen konnte, sind die Faktoren, die zum Gelingen, gerade dieses Lustspiels erforderlich sind, beieinander. Aber auch der verschlagene Wirt (Pfeiffer), die Witwe Marlow (Loni Rain au), der sprachlich bewan derte Riccaut Alex. Henhschela, der Graf lRein- hardt) waren in den besten Händen. Rud. Kara sek hat eine für die Zwecke der Wanderbühne geradezu ideale Deko ration geschaffen. Dem Publikum der Dolkswohlabende wurde eine köstliche, sehr dankbar aufgenommene Abwechslung ge boten. Franz Zickler. los, aber als er sich entfern' hatte, fanden zwei Männer unter Laub versteckt ein Bündel Leimruten. Sie benachrichtigten die Polizei, und als sie mit einem Beamten erneut zuriickkehrten, nef ihnen der Angeklagte ein zweites Mal über den Weg. Dies mal l-atte er in seinem Rucksack vier lebende Zeisige, die ganz offensichtlich eben erst mit Leimruten gelangen worden waren. Der Angeklagte versuchte sich herauszureden und behauptete, ein Unbekannter, der vor ihm davongelausen sei, müsse die Vögel gefangen haben. Er selbst l>abe sie nur mitgenommen, um sie nicht umkommen zu lassen und sie der Polizei abzuliefern, lieber den Zweck seines Aufenthaltes in dem Wald machte der Ange klagte merkwürdige Angaben. Er wollte nämlich dorthin ge gangen sein, um sich von einer Fahrt nach Voikersdors, die er mit dem Rade unternahm, zu verschnaufen und sich zu erwär men. Dabei herrschten an jenem Tage 16 Grad Kälte! Noch schlimmer wurde die Sacl>e für den Angeklagten, als man in seiner Wohnung Birkenreiser. wie sie für die Anfertigung von Leimruten Venvendung finden, sowie sieben andere Zeisige sand, die nicht im ordentlichen Handel gekauft sein konnten, weil sie nicht die vorgeschriebenen Erkennungsringe trugen. Trotz dieser Beweise verlegte sich der Angeklagte auch vor Gericht auis Leug nen, doch kam er damit nicht zum Ziel. Seine Vorstrafen und seine Einsichtslosigkeit, anderseits die NotivendigkeU, geoen wilde Vogelsteller entschieden vorzugehen, veranlaßten das Ge- richt zu empfindlicher Bestrafung. Tas Urteil lautete deshalb auf sechs Monate Gefängnis. Aus der KretShauptmannschast Dresden d. Meißen. Den Verletzungen erlegen. In Nie- schiih war, wie gemeldet, ein 2« Jahre alter Einwohner beim Fällen von Bäumen aus sechs Meter Höhe abgestiirzt und hatte sich eine Wirbelsäulenverletzung zugezogen. Der Bedauerns werte ist jetzt seinen Verletzungen erlegen. d. Heidenau. Beim Rangieren verunglückt. Auf Bahnhof Heidenau erlitt ein in Ausbildung zum Rangierer befindlicl»er Bahnunierhaltungsarbeiter am linken Arm eine schwere Quetschung. Er sand Aufnahme im Krankenhaus. d. Riesa. Mit Lastkraftwagen zusammen geprallt. Bei Mehltheuer prallte ein Riesaer Gastwirt mit seinem Motorrad, auf dessen Sozius ein junges Mädchen mit- fuhr, mit großer Wucht gegen einen Lastkraftwagen. Der Len ker und seine Begleiterin trugen schwere Schädelbrüche davon. Beide mutzten ins Riesaer Krankenhaus gebracht werden. d. Sebnitz. Durch Um bau ein neues Rathaus. In der letzten Beratung des Bürgermeisters mit den Ratsher- ren wurde ein wichtiger Beschluß gefaßt. Da das jetzige Seb nitzer Rathaus den immer mehr steigenden Ansprüchen nicht iiwhr genügt, ein Neubau aber wegen bestehender Schwierig keiten in der Platzsrage ausscheidet, wurde beschlossen, das im Zentrum der Stadt gelegene Brauhaus umzubauen und als Rat haus auszugcstalten. Lin Stockwerk soll ausgesetzt, der Zugang vom Markt durch eine Freitreppe verschönt werden. Das Grund stück gehört bereits der Stadt. Der Um- und Ausbau wird etwa 225 000 Mark Baukosten erfordern. GaststSttenflngen im SLngergau Al Sachsen. Der 18. und 19. Februar wird im ganzen Gau Sachsen im Zeichen frohen Sanges stehen. An diesen beiden Tagen werden unsere Sänger, die im Sängergau 20 Sachsen des Deutschen Sänger bundes e. V. zusammengeschlossen sind, wie auck schon in den früheren Jahren sich in den Dienst des Winterhtlfswerkes stel len und mit schönen deutschen Liedern erfreuen und werben. Dieses alljährliche Gaststiittenstngen de» Sängergaues wird im einzelnen von den im Sängergau erfaßten verschie denen Vereinen durchgesührt. Hundertjähriger Wiener gestorben Wien, l6. Februar. Der Wiener Franz Rausch, der am 20. Januar d. I. sein 100. Lebensjahr vollendete und aus diesem Anlaß im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen stand, ist jetzt ge storben.
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