Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 21.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193902212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-02
- Tag 1939-02-21
-
Monat
1939-02
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.02.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dienstag. 21. Februar 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer 48. Seite 2 »olMk seines Landes nur das eine Ziel unterstem, den Frieden zu stützen, so berührt das ebenso sympathisch wie die Rede des britischen Botschafters in Berlin, Sir Neville Henderson. Aber das Weißbuch läßt erkennen, wie man doch immer wieder, vielleicht nur aus propagandistischen Gründen, den versteckten Hinweis auf Deutschland beliebt. Dabei sollte sich die englische Oesfentlichkeit doch endlich mit den geschichtlichen Tatsachen vertraut machen. Ehe Deutschland im Interesse seiner Sicherheit die notwendige Wiederaufrüstung betrieb, hat Adolf Hitler die bündigsten und ehrlichsten Vorschläge auf allgemeine Begrenzung der Rüstungen gemacht. Wir waren bereit, bis zu dem für die nationale Verteidigung und Sicherheit erforderlichen Min destmaß einer militärischen und maritimen Rüstung herab zugehen, — sofern nur die anderen zu der gleichen Ver- minderuna sich bereiterklären würden. Ist das wirklich alles schon vergeßen? Muß man jetzt in England, wenn auch nicht in amtlichen Denkschriften, so doch in den Aeuße- rungen der Presse, immer noch von der Angrisfsgefahr durch die totalitären Staaten faseln und Deutschland und Italien die Schuld an der großen Weltausrüstung zuschie ben wollen? Warum verschweigt man auch hartnäckig die völlig unbegründete Ueberrüstung der Vereinigten Staa ten, die doch nur den Sinn haben kann, den immer wieder abgeleugneten ideologischen Krieg gegen die totalitären Staaten zu schüren. Nein, es ist schon so, wie ein römisches Sonnlagsblatt mit stärkstem Nachdruck und größter Klar heit feststellt, daß die Demokratien allein für das neue Wettrüsten verantwortlich sind. Sie haben angefangen, sie haben alle noch so eingehenden Vorschläge und Angebote verworfen, und die Achsenmächte sind lediglich zu ihrer eige. nen Sicherheit genötigt gewesen, nachzufolgen. Eine Aelchsbefoldungsordnung für Hochschullehrer Das Reichsbesoidungsrccht hat sich an einem neuen Bei spie' besonders deutlich als Wegbereiter der völligen Verwal- tunaseinheit Großdeuischlands gezeigt. Es handelt sich um den Beginn der Berreichlichung des bisher noch ländermäßig vernxil- teten Hochschulwesens. Die Neichsregierung hat soeben ein „ Gesetz über die Besoldung der Hochschulleh rer" besci'lassen. das im Reichsgesctzblatt verbündet wurde, und das dem allgemeinen Besoldungsgesetz als weitere Anlage die „Besolduugsordnung H" für Hochschullehrer ansünt. Die hier mit gesck-aslcne rcichsrechtliäre Ordnung für die Besoldung der Hockickuilchrer lebnt im ivetentlichen an an das bisher für die preußischen .«öochschul-'n in Geltung gewesene Recht. Das Be dürfnis der Bereinhcitlichung war nicht nur mit Rücksicht aus die anßerpreußjschen Teile des Altreiches vorhanden, sondern vor allem wegen der Bedürfnisse der he>"wekcbrten Oitmark und des 2 u d e n t e n l a n d e s zu erfüllen. Der Wert der Nenrealnno für die Bernmltunnscinheit des Reiches liegt darin, daß zunächst einmal die persönlichen Voraussetzungen für die freie Verwertbarkeit und Austauschinöglichbcit der Hochschul lehrer im ganzcn Reichsgebiet geschossen werden. Verheiratete Lehrerinnen werden wieder einaesteltt Berlin, 2t. Februar Mit Rücksicht auf den bestehenden Lehrermangel ist im vergangenen Jahre eine vorübergehende Wiedereinstellunn von ehemaligen Bolksschullchrerinncn und Schusamtsbewerber'nncn, die verheiratet oder verwitwet sind, vom Rcichserziehungsminlster ausnahmsweise gestattet worden. Nach einer Mitteilung des Regierungspräsidenten In Düsseldorf sollen die für die Wicdcreinstcllung geltenden Bestimmungen auch auf ehemalige Mittclschullehrerinnen und -anwärtcrtn- nen sinngemäß angewandt werden. Als Vergütung sollen diese Aushilfslehrpcrsonen 8,1 Prozent des Anfangsgrundgehaltes der Mittelschullehrcrbesoldung erhalten. Auch der Wohnungs geldzuschuß bann ihnen gezahlt werden. Lehrermangel auch in der Ostmark Berlin, 21. Februar. Wie das amtliche Organ der Gau wallungen Salzburg und Tirol Vorarlberg im NS-Lehrerbund meldet, mache sich jetzt auch in Oesterreich bereits ein fühlbarer Lehrermangel bemerkbar, während dort seit dem Kriege stets ein außerordentliches Ucberangcbot junger Lehrer vorhondcn und die Not der stellenlosen Junglehrer besonders groß war. Kurz noch der Angliederung der Ostmark wurden, wie seiner zeit mitgeteilt, mehrere tausend junge Lehrer in das alte Reichsgebiet übernommen. 7 Flugzeuge mußten niedergehen Ein verunglückter amerikanischer Beschwaderslug. Pensacola (Florida), 2t Fcbr. Ein Geschwader von 12 Marineflugzeugen wurde mährend eines nächtlichen Ausbildungsfluges von großem Pech helmgcsucht. Sieben der Maschinen muhten in folge plötzlich ausgetretenen starken Nebels und wegen Er schöpfung der Benzinvorräte uotlanden; teilweise stürzten sie ab. Ein Flugzeug ging in Flammen auf, wobei ein Leutnant ums Leben kam. Die Insassen der anderen Maschinen konn ten sich alle durch Fallschirme in Sicherheit bringen. ' Herbert Johnson, der lange Jahre hindurch Präsident der deutsch-amerikanischen Handelskammer in Neuyork und Ver treter des Leipziger Messeamtes war, ist am Sonntagabend einem Herzschlag erlegen. Artet! tm Mnflerer Devisenprozeß Münster, 21. Februar. In dem Drvisenprozeh gegen den Bielefelder Notar Eber lein und den Wirtschaftsprüfer Dr. Möhle wurde am Sonn abend das Urteil verkündet. Beide Angeklagten wurden von der Anklage der Erschleichung von Devisengenehmigungen s r e i ge s p r o che n. Aus der Urteilsbegründung ergibt sich folgendes: den An geklagten war zunächst Erschleichung einer Devisengenehmigung vorgeworfen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte diese An klage jedoch In ihrem Plädoyer fallen lassen und Bestrafung wegen fahrlässiger Auskunftscrteilung beantragt. Den Ange klagten konnte jedoch weder eine bewußte Devisenerschletchung noch eine fahrlässige Auskunftscrteilung nachgewiesen werden. Das Gericht ging davon aus, daß der Angeklagte Möhle, der allein mit den Dcvisenbehörden mündlich und schriftlich verhandelt hat, beide Angaben für richtig hielt, und daß der Angeklagte Eberleln, der den richtigen Sachverhalt kannte, von diesen unrichtigen Angaben nichts gewußt hat. Dafür, daß der Angeklagte Eberleln bewußt falsche Angaben herbei geführt hat, fehle jeder Anhaltspunkt. Für das Gericht war von erheblicher Bedeutung, wie die Persönlichkeiten der beidxn Angeklagten zu beurteilen waren. Eine Reihe von zuver lässigen Zeugen habe hier nur das denkbar Beste über die An geklagten ausgesagt, daß sie insbesondere ihren Beruf zuver lässig und uneigennützig ausübten. Eine Deviscncrschleichung Stwa sovo Seilpraktiker Ein Beruf ohne Nachwuchs. — Kommentar de» Reichsärzte« führ«». Der Hauptdienstleiter für Volksgesundheit in der Reichs leitung der NSDAP, Reichsärzteführer Dr. Wagner, nimmt im „V. B." das Wort zu dem bedeutsamen neuen „Gesetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung", das wir an anderer Stelle wiedergeben. Die Zahl der Heilprak tiker werde nach Angabe ihres Führers, Pg. Kees, künftig etwa 6000 betragen. Nachwuchs werde dieser Beruf nicht er halten, da ihm nur diejenigen angehören könnten, die bisher schon die Heilkunde berufsmäßig ausgellbt haben oder bet Ver kündung des Gesetzes Schüler einer Schule des Heilpraktiker bundes waren. Nach einigen Jahrzehnten werde dieser Beruf also nicht mehr bestehen. Auch in Zukunft werde es Menschen geben, die eine besondere Bega bung für die Heiltätigkett besitzen und durch besondere Leistun gen ihre Befähigung nachweisen, ohne eine geordnete Ausbil dung erworben zu haben. Zu allen Zeiten hätten solche her vorragenden Talente die Heilkunde zu bereichern versucht. Prießnitz und Kneipp gehörten zu denen die Bedeutendes gc- Sle deutsche Einkommensschichtung sozial politisch geprüft Das Arbeitswissenschaftliche Institut der DAF hat, gestützt auf die Angaben über die Einkommensbesteuerung und die Statistik der Beitragsleistungen zur Invaliden- und Ange stelltenversicherung einen ersten methodischen Versuch zur Er mittlung der Einkommens st ruktur des deutschen Volkes unter sozialvolitischen Gesichtspunkten un ternommen. Die bisher übliche „Einkommenspyramide" faßt die Einkommen in den einzelnen Gruppen zusammen ohne Rücksicht darauf, daß der Kreis der Einkommensbezieher sehr unterschiedlich gegliedert ist. Auf diefe Weise ergibt sich eine absolut betrachtet große Zahl von niedrigen Einkommen. Nach der Stcucrstatistik von 1934 lagen z. V. damals »3 Prozent aller Einkommen unter 1299 NM. jährlich und fast 29 Prozent zwischen 1200 und 3000 NM. Nach diesen Berechnungen hätten nur 8 Prozent aller Einkommensbezieher ein Einkommen von mehr als 3000 NM. im Jahre bezogen. Diese Zahlen sind zwar formal richtig; eine nähere Aufgliederung zeigt aber, daß die große Zahl ber niedrigen Einkommen sehr erheblich durch dis Einkommen Jugendlicher und der Frauen bestimmt ist. Von den Einkommen unter 1200 RM. sind nur rund 20 Prozent Einkommen verheirateter Männer, während der Rest sich ans die ledigen Männer, auf Jugendliche und auf Frauen verteilt. Es zeigt sich überhaupt, daß die Einkommen der verheirateten Männer sich wesentlich gleichmäßiger auf die einzelnen Ein ¬ leistet haben, ohne „Fachleute" zu sein. Genies seien leider selten und auch das Genie sei nicht ohne Fleiß. Vor allem müsse auch das Genie seine Leistungen unter Beweis stellen. Der Gesetzgeber gebe denen, die eine solche Berufung in sich spüren, und über glückliche Veranlagung verfügen, in beson ders begründeten Ausnahmefällen ebenfalls die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde, und zwar unter der Bezeichnung „Arzt für Naturheilkunde". Er sei der Reichsärzteordnung unterstellt. Hier würden allein Begabung und Erfolg ent- scheiden, die allerdings außerordentlich sein und erwiesen werden mühten, um anerkannt werden zu können. Der Reichsärzteführer erwähnt dann noch die Möglichkeit für solche, die ihre Fähigkeit zur Ausübung der Heilkunde durch beson dere Leistungen glaubhaft machen, unter erleichterten Bedin gungen zum Medizinstudium zugelassen werden, sofern sic ihre Eignung hierfür nachweisen. Bei diesen besonderen Begabun gen werde also auf die höhere Schulbildung und die Reife prüfung verzichtet. Schulwissen, Besitz und Herkunft sollten keine Schranke gegen die Entfaltung wirklichen Könnens und die Weiterentwicklung einer besonders guten Veranlagung bil den. Um an dieser Begabtenförderung teilzunehmen, beabsich tige der Aerzteschaft, selbst Mittel sür das Medtzinstudium solcher besonders wertvollen Kräfte bereitzustellen. kommcnsstufen verteilen als dies nach der bisher üblichen Be rechnung anzunehmen war. Es gibt ungefähr ebenso viel ver heiratete Männer mit einem Einkommen zwischen 3000 und 6000 RM. wie solche mit einem Jahreseinkommen zwischen 930 und 1248 RM., während dagegen die Gesamtzahl der Ein kommensbezieher In der Stufe zwischen 3000 und 6000 RM. um 67 Prozent niedriger ist als in der Stufe zwischen 936 und 1248 RM. Eine ausschlaggebende Rolle in den untersten Ein kommensstufen spielen eben die Einkommen der Frauen und Männer unter 20 Jahren sowie der übrigen 'edigcn Männer. Bei Gegenüberstellung dieser Gruppen mit den verheirateten Männern ergibt sich, daß die verheirateten Manner bei den Jahreseinkommen bis 1248 RM. nur 202 je 1000 Erwerbstätige stellen die übrigen genannten Gruppen aber 344. Bei den Einkommen von 1248 bis 1800 RM. beträgt der Anteil der verheirateten Männer 98 je 1009 Erwerbstätige, der der übrigen Gruppen 80. Das Verhältnis verschiebt sich weiter zugunsten der verheirateten Männer, die bei den Jahreseinkommen zwi schen 1800 und 3000 RM. 136 je 1900 Erwerbstätige stellen gegen nur 40 der übrigen. Die entsprebenden Zahlen kür die Einkommen zwischen 3000 und 5000 RM lauten 52 bzw. 10. Daß die Einkommen der Jugendlichen niedrig sind, versteht sich von selbst, weil es sich zu einem großen Teil nm Lehrlings einkommen handelt. Auch bei den Einkommen der Frauen ist zu berücksichtigen, daß von der Gesamtzahl der erwerbstätigen Frauen etwa 36 Prozent verheiratet sind. Dieser Teil des Fraueneinkommens ist also praktisch zusätzliches Familienein kommen und ist sozialpolitisch damit ebenfalls anders zu wer ten als ein gleich hohes Einkommen eines Familienvaters. Sle Wirtschaftsbeziehungen England-Sowjet- rußland Staatssekretär Hudson sährt nach Moskau London, 21. Februar. Chamberlain hatte am Montag im Unterhaus angekündigt, daß der Staatssekretär im Uebersee- handelsamt, Hudson. Moskau bcsuä-en werde. Diese Mitteilung hat in der englischen Oesfentlichkeit großes Interesse gesunden. In politischen Kreisen weist man daraus hin, daß der Besuch Hudsons in Moskau auch Gelegenheit zur Besserung der allge meinen Beziehungen zwischen England und Somjetrußland bie ten werde. Maßgebende Stellen sind jedoch in der Beurteilung der politischen Bedeutung des Besuches sehr zurückhaltend. Bei den Moskauer Besprechungen Hudsons dürften die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern die Hauptrolle spielen. Schweres Eisenbahnunglück in Aationalsvanlen Zwei Militärzüge zusammengestoßen — Bisher über 100 Tote Paris, 21. Februar. In der Provinz Saragossa ereignete sich am Montag in der Nähe des Ortes Ariza ein schweres Eisen bahnunglück. Zwei vollbesetzte Militärzüge fuhren mit hoher Geschwindigkeit aufeinander, lieber die Zahl der Opfer liegt bisher keine endgültige Meldung vor, doch sind bereits über 100 Tote aus den Trümmern der Züge geborgen worden. Die Terrorakte in Schanghai vor dem japanischem Unterhaus Scharfe Maßnahmen angekllndigt. Tokio, 21. Februar. Im Unterhaus fragten am Dienstag mehrere Parteien vertreter die Regierung, welche Maßnahmen sie hinsichtlich der zahlreichen Terrorakte innerhalb der fremden Konzessio nen in Schanghai ergreifen werde. Hierbei kam auch der Fall der Ermordung des Außenministers Chen-Lu von der Nanking-Regierung zur Sprache. Die Fragesteller stellten fest, daß die Verteidigung des Lebens und des Eigen tums der Japaner in Schanghai und der Mitglieder der neuen Regierung höher stehe als die internationalen Verträge und die Sonderrechte dritter Staaten ,n de- internationalen und der französischen Niederlassung. Die Anfragen bezifferten die Zahl der Terrorakte aus mehr als 20. Uebereinslimmend erklärten der Ministerpräsident, der Außen- und der Wchrmachtsminister, daß die ursprünglich für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung eingerichteten Niederlassungen heute einen Tecrorhsrd und einen Sammel« sei ihnen deshalb nicht znzutraucn. Schließlich sei als bedeu tungsvoll anzusehen gewesen, daß auch die Geschwister Bleek, zu deren Vorteil die Devisengenehmigung erschlichen gewesen sein sollte, völlig einwandfreie Persönlichkeiten seien, die an dem ganzen Geschäft sicher kein erhebliches Interesse gehabt hätten, und das ganze Geschäft für sie ein erhebliches Risiko enthalten habe. Tatsächlich sei dann auch der zunächst erheb lich scheinende Gewinn nachträglich so zusammengeschrumpst, daß heute eher von einem Vertust der Geschwister Bleek ge sprochen werden könne. Eine Verurteilung wegen Devisen erschleichung sei deshalb nicht in Frage gekommen. Von der Anklage der fahrlässigen Auskunftserteilung hätten die beiden Angeklagten schon aus Rcchtsgründen frei gesprochen werden müssen. Der Angeklagte Ebertein habe mit der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung nichts zu tun ge habt, von ihm seien nie eine „Auskunft" noch sonstige Angaben verlangt worden. Der Angeklagte Möhle habe mit der Reichs stelle verhandelt und sich beraten lassen, was zur Stellung von Anträgen erforderlich sei. Wenn er In diesem Sinne Angaben zur Stellung der -Anträge machen wollte, läge darin keine „Auskunft" Im Sinne der Paragraphen 43, 34 des Devisen gesetzes. Das Gericht vertrat demnach die Auffassung, daß das Verfahren in vollem Umfange die Unschuld der Angeklagten ergeben habe. Aus diesem Grunde seien nicht nur die Kosten des Verfahrens, sondern a"ch die d-n Angeklagten erwachsenen notwendigen Kosten der Reichskasse aufe-'leot worden. sWcsts. Volksblatt.) platz des antijapanischen Mobs darstellten. Falls die dritten Staaten weder die Macht noch den Willen hätten, den Terror zu verhindern, werde Japan zu scharfen Gegenmaß nahmen greifen, wobei freilich die Gesamtlage Chinas zu den dritten Staaten zu berücksichtigen sei. Rekordgeschwindigkeit eines italienischen Aufklarungsfchiffes Livoro, 21. Februar. Ein Ausklärungsschisf der italie nischen Kriegsmarine hat bei einer Probefahrt zwischen Spezia und Genua einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord mit 45 Seemeilen in der Stunde, das sind 83,34 Stundenkilometer, aufgestellt. Das Schiff hat eine Wasserverdrängung von 3000 Tonnen; cs ist 178 Meter lang, 13,70 Meter breit und besitzt eine Bestückung von sechs 130-MiIlimeter-Gcschühen, sechs Luftabwehrgeschützen und sechs Maschinengewehren. Sin hinterlistiger Mörder hingerichlet München, 21. Februar. Die Justiz-Pressestelle teilt mit: Am 21. Februar ist der am 28. Oktober 1913 zu Rittsteig geborene Xaver Vetgl hin gerichtet worden, der vom Schwurgericht München 1 wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verlust der bürger lichen Ehrenrechte verurteilt war. — Deigl hat am Abend des 23. April 1938 seinen Arbeitskameradcn Franz Sckxnnper aus München auf dem Heimwege von einem Betriebsabend erschla gen, um in dessen bevorzugte Arbeitsstelle zu gelangen. Eine hinterlistige und gemeine Tat hat hierdurch ihrs Sühne ge funden. Nelchskriegsgerichtsrat Dr. Sch mauser ist zum Senats- . Präsidenten beim ReiHskriegsgericht ernannt worden. Dresdner SMachtvlehmarlt vom 21. Februar Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 44'/,, b) 4014, c) 35'?. B. Bullen: a) 4214, b) 3814, c) 3314. C. Kühe: a) 4214, b) 3814, c) 32'/,. D. Färsen: a) 4314, b) 3914. 2. Kälber: A. Sonder klasse: —. B. Andere Kälber: a) 63. b) 57, c) 48, d) 38. 3. Lämmer, Hammel und Sck)afe: A. Lämmer und Hammel: a) 1. 52, 2. —, b) 1. —, 2. 52. Ä. Schase: a) 42. 4. Schweine: a) 5714, b) 1. 5614, 2. 5514, c) 5114, d) 4814. g) (Sauen) 1. 56'/-, 2. —. Auftrieb: Rinder 778, darunter Ochsen 158, Bullen 117, Kühe 503. Zum Schlachthof direkt: Kälber 1160, Schase 1092, Schweine 2096. Ueberstand: —. Verliner Vörse vom 21. Februar Sehr still. Am heutigen Fastnachtdienstag, der, wie be reits gestern, zu einem fast völligen Ausfall aller süd- und westdeutschen Auftraggeber führte, war die Umsatztätigkett so eng begrenzt, daß ganze Marktgebiete mit Anfangsnotierungen ausfielen und bei den Werten, sür die ein Kurs ermittelt wurde, dies auf der Grundlage von Mindestschlüssen erfolgte. Am Montanmarkt waren nur Rheinstahl mit minus 1,25 Pro zent nennenswert verändert. Von Braunkohlenaktien wurden lediglich Deutsche Erdöl, und zwar 0,5 Prozent niedriger, von Kaliaktlen nur Wintershall (minus 0,25 Prozent), angeschrie ben. In der chemischen Gruppe ermäßigten sich Farben zu nächst um 0,6 und dann nochmals um 0,25 auf 151,76. Elektro- und Versorgungswerte wiesen kleinste Schwankungen nach bei den Seiten auf. Im variablen Rentenverkehr zog die Reichs« altbesitzanleihe um ein Achtel Prozent auf 129 fünf Achtel, die Gemeindeumschuldungsanleihe um 5 Pf. auf 93,15 an, während Retchsbahnvorzüge den gestrigen Gewinn mit minus ein Achtel Prozent wieder einblihten. Am Geldmarkt waren für Blanco- tagesgeld unveränderte Sätze von 2 ein Achtel bis 2 drei Achtel Prozent anzulegen. Von Valuten errechneten sich das Pfund mit 11,68'/,, der Dollar mit 2,498 und der Franc mit 6,60'/«. Relchswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Welter« Vorhersage für Mittwoch, den 22. Februar: Frtihdunst, örtlich Frühnebel. Tagsüber zeitweise aufheiternd. Spä ter erneut Eintrübung und Niederschläge. Temperaturen etwas ansteigend. Südwestliche Winde.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)