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Sächsische Volkszeitung : 30.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193909308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390930
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-30
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.09.1939
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Ss»1s18Nenge«lei»be voi» neuen Aufgaben Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, bah der Besu cherstrom in manchen Gaststätten, namentlich in den Jremden- verkehrsorten, nicht das gleiche Ausmaß haben kann wie in der Zeit vor Beginn des Abwehrkampfes. Darin kann aber nur ein Anreiz liegen, die Bemühungen um den Gast zu ver stärken und den Betrieb auf die besonderen Erfordernisse der Gegenwart einzustellen. Für eine große Anzahl von Gast stätten und Beherbergungsbetrieben ergab sich bereits aus militärischen Gründen die Notwendigkeit einer Umstellung, sei es. daß sie zur Unterbringung militärischer Einheiten, neu- geschasfensr Behörden usw. herangezogen wurden, daß sie als Lazarette, Soldatenhelme usw. eingesetzt werden, oder daß sie Räume zur Ausnahme von Flüchtlingen zur Dcrsüaung stellten und für verschiedene Zwecke mit Personal und Material ein springen mußten. Aber auch die nicht unmittelbar kricgsnot- wendlg eingespannten Betriebe stehen vor einer Fülle neuer Aufgaben, die Hermann Esser, der Staatssekretär für den Fremdenverkehr, mit der Forderung einer aktiven Mitarbeit an der Aufklärung der Bevölkerung zielweisend umriß, wobei er darauf hinwies, daß heute die Gaststätten mehr denn je Sammelpunkt der gegenseitigen Aussprache über politische und mirtsckastliche Ereignisse seien. Die Erfüllung dieser Forderung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ist allen Inhaber von Gaststätten und Be- herbergungsbetrieben zur Pflicht gemacht, dient aber zugleich den Interessen dieser Berufsgruppen selbst. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß ein Gast einen Betrieb heute bevorzugt, in dem ihm zum Beispiel die Möglichkeit geboten wird, sich über alle politischen und militärischen Ereignisse rasch und hinreichende zu informieren, wobei als besondere Einrichtung nur auf den Aushang von Landkarten mit Einzeichnuna der Fronten hingewiesen sei. Daß eine Gaststätte ohne Lautspre cher nicht mehr zeitgemäß ist, braucht kaum erwähnt zu wer den, ebensowenig wie das Vorhandensein von Taaeszeitn"oen und Zeitschriften in genügender Anzahl. Don besonderer Wich tigkeit Ist ober die Aufgabe des Ggststätteninhabers und seiner Gefolgschaft im Hinblick auf die Stärkung der inneren Front. Nicht nur. daß allen Miesmachern und Kritikastern unter den Gästen mit aller Schärfe entgegengetreten werden muß, es ist auch notwendig, daß der Gastwirt seinen oft sehr großen Ein stuß auf die Gäste in positivem Sinne geltend macht. Die Gast stätte muß zu einem zuverlässigen Stützpunkt der inneren Front werden. Dazu gehört vor allem auch, daß die Umstel lungsschwierigkeiten bezüglich der Speisekarte von dem Be triebsinhaber so gemeistert werden, daß der Gast sich nach wie vor wohl fühlt. Durch sorgfältige Zubereitung der Speisen und entgegenkommende Bedienung kann das Verständnis der Gäste für die Notwendigkeit der Umstellungsmaßnahmen ge weckt und gehoben werden. Regelung des Zahlung-, und KrMverkehrs lm befehlen polnischen Gebiet Berlin, 30. September. Um den Zahlung»- und Kreditvcr- kehr in den von dem deutschen Truppen besetzten Gebiet der Republik Polen zu heben, hat der Obeickefehlshaber des Heeres zwei Verordnungen erlassen, nach denen t. die Reichsmark neben dem Zloty mit einem Wertverhält- nis von «in Zloty gleich 50 Rpfg. als gesetzliches Zah lungsmittel eingeführt wird und 2. Reichskreditkassen In diesem Gebiet errichtet werdcn. Die Reichskreditkassen werden gegen die üblichen bank mäßigen Sicherheiten Kredite gewähren. Wechsel diskontieren und unverzinsliche Melder im Ucberweisungsverkehr oder als Einlagen annehmcn. Auf diese Weise sollen die Schäden, die aus dem Zusammenbruch des polnisckjen Kreditsystems erwachsen sind, gemildert und den erhaltungswürdigen Wirtschaftsunter nehmungen die teilweise dringend benötigten Betriebsmittel zugeführt werden. Um dem Mangel an Zahlungsmitteln abzul-elfen, werden von der Hauptverwaltung der Reichskredithassen in kleinerer Stückelung Reichskreditkassenscheine ausgcgeben, die auf Reichs mark lauten. Die Reichskreditkassenscheine sind in dem dnrck die de»iscl>en Truppen besetzten Teil der Republik Polen mit Aus nahme dos ostoberscklesischcn Gebietes gesetzliches Zahlungsmit tel. Da der Umlauf der Reichskreditkassenscheine auf das oben bezeichnete Gebiet beschränkt Ist, brauchen sie im innerdeutschen Verkehr nicht in Zahlung genommen zn werden: doch ist dafür gesorgt, daß Angehöriae der deutschen Truvpen solcsze Geldscheine zu dem festgesetzten Kurs bei allen deutschen Geldinstituten und öftent'icken Kassen nmwechsein können. Kleine (ki^enilc Ribbentrop erstattete dem Führer Bericht. , Der Reichsminister des Auswärtigen traf am Freitag nachmittag aus Moskau kommend auf dem Flughafen Tempel hof ein und begab sich sofort zum Führer zur Berichterstattung. Glückwunschtelegramm des Führers an Franco. Der Führer übermittelte dem spanische» Staatschcf Franco zum Jahrestag der Machtübernahme seine herzlichsten Glück wünsche. Eine Erklärung Ribbentrops. In elnev Erklärung an die Presse sagte Außenminister Ribbentrop, daß vier Punkte In Moskau geklärt wurden: 1. Die deutsch-sowjetische Freundschaft ist nunmehr endgültig etabliert. 2. In die osteuropäischen Fragen werden sich die beiden Nationen niemals mehr hineinreden lassen. 3. Beide Staaten wünschen, daß der Friede wicdcrhergestellt wird, und daß England und Frankreich den völlig sinnlosen und aus sichtslosen Kampf gegen Deutschland einstellen. 4. Sollten die Kriegshetzer in diese» Ländern aber die Oberhand behalten, so werden Deutschland und Sowjetrußlaud dem zu begegnen wissen. „Begleltbatalllon des Führers". Aus den Einheiten der Wehrmacht, die bei den Front fahrten des Führers den militäriscijen Schutz übernommen bat ten. wurde das ..Vcgleilbataillo» des Führers" aufgestellt. Der Führer verlieh dem Bataillon eine Standarte, die die Führer embleme und die Hoheitszeichen des Reiches zeigt. General major Rommel, der Kommandant des Führerhauptguartlers, Uberaab im Auftraae des Führers in einer schlichten Feier die Standarte an den Führer des Bataillons. Er erwähnte dabei die Leistungen der Frontgruppe, die trotz unerhörter Marsch- lristunaen und schlechtester Straßenverhältnisse In Polen auf jeder Frantfahrt des Führers zur Stelle war und dazu oft Tag und Nacht hintereinander kreuz und gurr durch Polen fuhr. Gebietsführertagung in Berlin. Der Iugendsührer des Deutschen Reiches hatte die Führer der Gebiete und die K-Gebietsführer zu einer Arbeitstagung nach Berlin gerufen. Er teilte ihnen hier die Richtlinien für Lebensmittelkarten Was müssen Gast und Gastwirt Der Reich-nninister für Ernährung und Landwlrtlchnst hat durch Erlaß vom 27. Sep tember 1832 für di« Zeit vom 2. Oktober bi» 22. Oktober 1238 folgende Regelung getrof fen: Fleisch, Brot und Nährmittel können In den Gaststätten, Kantinen usw. sowohl aus die ausgegebenen Haushaltkarten als auch aus Reisekarlen entnommen werden. Die Reise karten werden zu diesem Zweck aus Antrag auch ohne Nachweis einer Rcisevcranlassung ausgestellt. Auch ein Umtausch von Wochen abschnitten der Haushnltkarten in Reisekar- ten, die bis zum 22. Oktober 1939 gültig ge schrieben werden könne», ist zulässig. Der Umtausch in Reisekarten ersolgt durch die Ge meindebehörden bzw. Kartenausgabestclle». Für Fleischspeisen, die mit Fett zubereitel sind, brauchen bis zum 22. Oktober 1932 Einzelabschnitte der Zeitkarte nicht abgege ben zu werden. Falls ein Gast jedoch, etwa der Hotelgast zum Frühstück, reine Fettpor- tionen bestellen will, so muh er von der Neisekarte, die eine Reihe von Einzelabschuit- ten für Fette in Unterteilung bis zu 19 Gramm enthält, Gebrauch machen. Fleischgerichte In Gaststätten und Kantinen dürfen nur gegen die mit ..Fbeisch oder Fleischwaren" bezeichnete» Einzelabschnitte über je 59 Gramm Fleilch aus der rechten Seile der Neichssicischkarte oder gegen die auf der Neisekarte enthaltenen Einzclab- schnilte siir Fleisch iiber je 99 Gramm ab gegeben werden. Wer jedoch regelmäßig in derselben Gaststätte oder Kantine iht, hat auch die Möglichkeit, die Abschnitte aus der linke» Seite der Reichsfteischkarte zu verwen den, wenn er den Bestellschein der Neichs- sleischkarte in der Gaststätte oder Kantine abgibt und jeweils die entsprechenden Ab- auch in Gaststätten von der neuen Regelung wissen? schnitte durch Lochung oder Durchkreuzen mit Kopierstift entwerten läht. Für di« Abgabe von Brot und Mehlspeisen gilt die Reichsbrotkarle und die Reisebrot- Karte. Bei der Verabfolgung von Mehlspei sen ersolgt di« Umrechnung von Brot in Mehl im Verhältnis von 199 zu 75. Für Speisen, in denen kartenpflichllge Nährmittel, wie beispielsweise Graupen. Reis, Haserslocken, Nudeln, Sago usw. enthalten sind, müssen die entsprechenden Einzeiab- schnitte der Lebensmittelkarte abgegeben werden. Die Einzelabschnllte der Reisekarten gelten auch für den Einkauf in Lebensmittelgeschäf ten, Bäckereien usw. Der Leiter der Wirtschasisgruppe für das Gaststätten- und Bcherbergungsgewerbe hat nngeordnet, dah in jeder Gaststätte ein be- sonders preiswertes, kartcnsreies Eintopf oder Tellergericht bcreitgchalten werden muh, das in Zukunst die Bezeichnung „Stamm gericht" führt. Dieselbe Anordnung begrenzt auch die Zahl der Vorgerichte, Suppen, Fisch gerichte, Teller- und Eintopfgerichte, Salate, Süßspeisen und Kompotte. In Zukunft kann jeder Gast aus einem entsprechenden Ver merk auf der Speisekarte ersehen, welche Einzelabschnitle bei der Bestellung eines Ge richtes abzulicfern sind. Durch Ausbau und Verfeinerung des Gast- stättcnrechtes wird de» Bedürfnissen der Be rufstätige», die dauernd auf Reisen oder aus die Verpflegung in einer Gaststätte und Kan tine angewiesen sind, In Zukunft noch mehr Rechnung getragen werden. Aus sozialen und versorgungspolitischen Gründen kann je doch aus die Einführung der Kartenpsiicht in den Gaststätten und Kantinen nicht verzichtet werden. LebenSmlttelzulagen für Schwer« und Schwerstarbeiter Lin amtlicher Hinweis. Bon amtlicher Seite wird aus folgen des hingewielen: In den Tageszeitungen sind vielfach Ar- beitergrnppen bekanntgegeben worden, die nach der Verordnung über die Gewährung von Sonderzulagen an Schwer- und Schwerst arbeiter als solche zu gelten haben. Diese Angaben stützen sich auf die mit der Verord nung verössenllichtcn Richtlinien, in denen eine Reihe von Arbeitergruppen bezeichnet ist. die siir die Gewährung einer Lebcnsmit- telzutage in Frage kommen können. Die Ausführung in dielen Richtlinien besagt aber nicht, daß diese Arbeiter in jedem Fall Schwer- oder Schivcrstarbci'er sind Auch die in den Richtlinie» angeführten Arbeiter könne» Lebensmittelzulagen nur dann er halten, wenn in jedem einzelnen Fall die in der Verordnung sestgelegtcn allgemeinen Vor aussetzungen ersüllt sind. d. h.. wenn die Ar beiter tatsächlich entiveder dauernd schwere körperliche Arbeit oder dauernd durchschnitt liche körperliche Arbeit unter erschwerenden Arbeitsbedingungen zu leisten haben So sind z. B. Kcsielhcizcr nicht immer Schwerarbei ter. sondern nur dann, wenn der Kessel eine dauernde schwere Handbedienung ersordert. Ebenso sind nicht alle Schmiede Schwerarbei ter, z. V. nicht die Edelmetnllschmiede. Wäh rend die Lokomotivführer der Reichsbahn auf langen Fahrten ohne Zweifel Schwerarbeiter sind, können bei Lokomotivsührern größerer Indnstriewcrke wegen der häufigen, zwischen den Fahrten liegenden Wartezeiten die Merk male der Echwerarbeit fehlen. Um unliebsame Verzögerungen bei der Prü fung der Schwer- und Schwerstarbeiterlislen durch die Gewerbeniissichlsämter zu vermei den, empsiekll es sich, daß die Betriebssichrer bei der Ausstellung der Lilien von sich aus auch bei den in den Rich Innen nusgesuhrten Berussgrnppen in jedem einzelnen Fall sorg- sällig prüfen, ob die Voraussetzungen der Verordnung erfüllt sind. Ein Samsternest ausgehoben Delitzsch sProv. Sachsen), 30. September. Die Polizei hob hier ein wahres Hamstcrnest ans. Es wurden für rund 300 RM. Lcbensmiltes und Gebrauchsartikel des tätlichen Bedarfs be schlagnahmt und der Verteilung ans Bezugsäfeine zngeführt. In einzelnen Waren hatte sich die Hamstcrin, die Witwe H.. so eingedeckt, daß die Vorräte auch für einen größeren Haushalt als den dieses Volksschädlings ans Jahre ausgereicht hätten. Die Frau wurde' ins Hallcsäfe Gerichlsgefängnis eingcliefert und steht einer strengen Bestrafung entgegen. Fünf Tote bet einem Vrandungtück in Essen Dramatische Rettung aus dem brennenden Haus Essen, 30. September. In der Nacht wurde ein Haus in der Seibetzstraßc in Essen-West von einer furchtbaren Brand katastroph« heimgesucht. Di« in der Toreinfahrt lagernden Holz vorräte waren aus unbekannter Ursache in Brand geraten. Die Verbindungstür zum Treppenhaus brannte durch, und ehe die Bewohner aus dem Schlafe erwachten, war das Treppenhaus rergualmt und stand im unteren Teil in Flammen. Die eingesetz ten Feuerwehreinlieilen konnten mit Unterstützung des Publi kums zwar sämtliche Einwohner ins Freie bringen, doch hat ten zahlreiäfe Personen Brandwunden und vor allen Dingen schwere Rauchvergiftungen davongctragen. An den erlittenen Rauchvergiftungen sind im Lause des Donnerstag sünf Perso nen gestorben. Am schnwrsten betrosscn Ist die Familie Bröhl, die allein vier Tote zn beklagen hat. Es handelt sich um die 40 Jahre alte Ehesrau Bröhl, deren 17jährige Tochter Elfriede, sowie um die verheiratete Tochter namens Schür, die in der sragliäfen Nacht mit ihrem neun Monate alten Söhnchen Horst, der ebenfalls ums Leben kam. bei den Eltern übernachtete. Der Ehemann Bröhl weilte während der Brandkatastrophe aus der Arbeitsstätte. Der fünfte Tote ist der Ehemann Pranowitz. Seine Frau ist nur deshalb dem Rauchgifttod entgangen, weil sie sich seit vier Ta gen im Krankenhaus befindet. Die übrigen Hausbewohner habe,, sich zum Teil unter schwierigsten und wagehalsigsten Umständen vnMen 6s«issonb»fts SSyppokung o°p»k.c 3M k^ÜI'8l6Np!3l2 den weiteren Einsatz der HI während der Dauer des Krieges mit. Dr. L«q fuhr durch westpreußisches Land. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley traf am Freitaaabend nach einer ausgedehnten Fahrt von der Ordensburg Crössinsee über Schlochau, Könitz, Brombrrg, Thorn und Graudenz in Danzig ein. Dr Ley sprach am Sonnabend mittag um 12 Uhr auf der Danziger Werft In einer Großkundgebung zu den Ge- folgschaftsangchörigen. Neue Luftverkehrsstrecken. Wie die Deutsä)« Lufthansa mltteilt, werden in den ersten Tagen des Oktober weitere Luftverkehrsstrecken In Betrieb genommen. Voraussichtlich werden zunächst Linien nach Schwe den, Dänemark, Italien und den Valkantändern eingerichtet. Meldepflicht der Staatsangehörigen de» Irak. Alle Uber 15 Jahre alten Staatsangehörigen des Irak müssen sich Innerhalb von 24 Stunden bei der nächsten Orts polizeibehörde persönlich melden. Keine englischen Schulen mehr in Istanbul. Die beiden englischen Schulen in Istanbul, die bisher für Knaben und Mädä-en bestanden, haben den Unterricht nicht wieder aufnchmen können, weil die englischen Lehrer die Reise von England nach Istanbul zum neuen Unterrichtssemester nicht mehr anzutretcn wagten. Im Gegensatz zu den englischen Schulen wird In Ger deutschen Schule In Istanbul der Unter richt uneingeschränkt weiter fortgesührt. Bezeichnender Bries Lloyd Georges. In einem Dries Llovd Georges an den früheren polnischen Botschafter in London, Raczynski, erklärt der Walliser, das englische Volk sei nicht bereit, gewaltige Opfer für die Wieder herstellung Polens zu bringen. Der Bormarsch der Ruffen in Polen. Nach dem Heeresbericht des sowjetrusstschen Gcncralstabs setzten die Streitkräfte ihren Vormarsch an die Demarkations linie fort. Dabei wurden fünf polnische Kavallerie-Regimenter gefangen genommen «nd 15 Geschütze erbeutet. Vorstoß der sapanischen Hunan-Armee. Vis Freitag morgen war die ja,mnisä)e Hunan Armee auf einer 50 Kilometer breiten Front bis 30 Kilometer an Tfchang- tscha vorgestoßen. retten können, während andere mit Hilfe der Feucrschutzpolizet in Siä)«rl)eit gebracht iverden konnten. Das Feuer konnte in kurzer Zeit niedergekämpst werdcn, nur di« Aufräumungsarl»eiten nahmen längere Zeit in Anspruch. Die Gefährlichkeit des Brandes geht auch daraus hervor, daß sich bei den Ncttungsnrbciten sechs Männer der Feuerschntzpoli- zci, darunter ein Offizier und ein Hilfssencrwehrmann, mehr oder iveniger schiverc Rauchvergiftungen zuzogen. Erleichterungen für die Vauwirtschast Nach Möglichkeit Absäffaqszahlungen Berlin. 30. Septeml^r. Dao Reichsarbeitsministerium Hal in Anbetracht der Umstellung der Baumirtschast aus die Erfor dernisse der Reichsverteidigung und der damit notwendigen schnellen Fertigstellung der begonnenen Bauten gewisse Erleich terungen für di« polizeiliche Bauabnahme angeordnet. Der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtschaft hat jerner die Baubehörden ersucht, in weitest vertretbarem Maße Abschlagszahlungen für bereits geleistete Arbeiten zu gewähren. Die Abschlagszahlungen können auch ans Grund einer über schlägigen Sä)ätzung der Leistungen gezahlt werden. Dabei bleibt die Höhe der einzubchallcnüen Sicherheit der Verantwortung des Bauleiters überlassen. Der Generallxvollmächligte bitte! je doch, daß sich der Bauleiter auch der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit bewußt sei. die Zahlungsfähigkeit der deut schen Banwirtschaft müsse erhallen b'eiix'n. Der Generalinstxk. tar für das deutsä-e Ctraßcnwcscn hat angeordnet, daß alle Bauverträge für Straßenbaulen an einem Stichtage in der Septcmberhälfte für abgeschlossene Teilleistungen abgerechnet werden und die so errechneten Guthaben den Baubetrieben mit einer Sicherung von 5 Prozent ausgezahlt werden. Diese Ab rechnung gilt als Schlußabrechnung für d'c erfüllten Leistungen, sie gilt nicht als Bauabnahme. Durch diese Maßnahme lallen in erster Linie die Leistungen der zurückliegenden Zeit '"''lickst vollständig abgerechnet werden. Zum 50. Maie ssraffällia Eberswalde, 30. September. Der 35jährigc Adoll Flügel aus Bad Freienwald-: wurde vom Arbeitgeber zur Einlösung eines Barschecks über 800 RM zur Bank geschickt. Er löste den Scitcck «in, stellte das vom Betrieb geliehene Fahrrad in einer Gastwirtschaft ab und verschwand mit dem Geide. So wurde er zum 50. Male straffällig, denn er war trotz seiner Jugend schon 40mal vorbestraft. Er reiste zunächst nach Berlin, dann nach Frankfurt (Main^ Später tauchte er in Augsburg auf und end lich wurde er in Radolfzell in der Nähe der Schweizer Grenze gefaßt. Das Geld war bis aus die letzte Mark auiaebraucht. Das Eberswalder Schösfcngcricht belohnte seinen „romantischen Ausflug" wegen Unterschlagung zu einem Jahr und sechs Mo naten Gefängnis. Zwei Seehunde in der Oder erbeut Säpvedt sOdcr), 30. September. Die Zahl der Seehunde, die in den Gewässern der Oder und ihren Nelx'nslüssen gesichtet wurden, hat sich auf fünf erhöht. Von ihnen wurden zwei durch Beamte der Wasserpolizei abgeschossen. Einer der Fischräuber ist in die Schwedter Gegend, einer in die Podejuchcr Gewässer entkommen, der fünfte treibt sich im Stettiner Hasengebiet umher. Der Erreger des Rheumatismus entdeckt? Zu den Erkrankungen, die durch eine akute Infektion hcrvorgerufen zu sein scheinen, ohne daß man die Ursache erkannt hätte, gehörte bisher der Gelenkrheumatismus. Es war trotz aller Versuche nicht gelungen, einen Erreger aus den befallenen Gelenken oder den rheumatischen Ergüssen zu züchten: man kannte auch bei den Tieren keine Erkrankung, die dem menschlichen Rheumatismus ähnlich wäre. Nun wird, wie die Frankfurter Wochenschrift „Die Umschau" berichtet, aus Amerika mitgcteilt, daß cs Sabin in Newyork gelungen ist, mit. einem „plcuro-pneumonle"-ähnlichen Virus bei Mäu sen eine Entzündung hcrvorzurufcn, die alle Gelenke besällt und in ihrem ganzen Verlauf dem Gelenkrheumatismus des Menschen äußerst ähnlich ist. Bei Einspritzung einer Virus- mcnge von 0,5 Kubikzentimeter geht die Erkrankung in vier bis fünf Tagen an, und in den befallenen Gelenken ist noch 70 Tage nach der Einspritzung das Virus nachweisbar. Swift und MoPherson Brown verimpftcn Material aus Ergüssen wie aus Gelenken Rheumalismuskranker auf eine Membran be lebenden Hühnereis und stellten nach einigen Tagen das An» gehen von Dlruskolonien fest, die sie von Ei zu Ei weiter» züchten konnten. Wenn dieses Virus wieder Gelenkrheumatis mus Hervorrufen könnte, so märe damit der mutmaßliche Er reger gefunden. Bisher konnte durch Sabins Mäuscvcrsuche die Identität mit dem pleuro pneumonie-ähnlichen Virus der Mäusegelenkentzündung erbracht werden, so daß die Entdeckung des Rheumatismus-Erregers wahrscheinlicher geworden ist.
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