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d, «art Köhl» L Lo„ Dirltn.Schmargrnborf. lRachdrvck vrrdoiea) 24. Fortsetzung. Der Kommissar legte ihr nun mit degreisiicher Erregung das Bild vor. Datz es Marie Tijano darslellle, wutzte man nun. Es hing aber soviel davon ab, ob der Mann auf dem Bilde wirklich Wandel war. Dann erst konnte man mit völliger Bestimmtheit sagen, datz dort Zusammenhänge bestanden. Mutter Schnüllgen halte erst einen halben Blick aus das Bild geworfen, als sie überrascht ausries: „Guck' mal an, das ist ja Peterlings hoher Gönner!" Also er war es! Die Ahnung des Kommissars hatte nicht getrogen. Wandel und Marie Tijano hatten irgendwie mitein ander zu tun. Nun mutzten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit das Eisen geschmiedet wurde, solange es heitz war. Die Gauner sollten an den Frühling dieses Jahres 1937 denken! Mit einem Fernruf verständigte man die Leitung der Landes- ttriminalabtcilung. Zwölftes Kapitel. Für Else Streite waren viele Tage wie ein einziger Traum vergangen. In ihrem jungen Leben war bisher so wenig Ab wechslung, so wenig Abenteuer gewesen, und wenn man es richtig bejah, dann hatte auch ihr jetziges Dasein durchaus nichts Ab- sonderliches. Und doch war es irgendwie anders, war schillern der, bunter, Heller. Es war, als ob der Betrieb der Stadt Frank- surl am Main, wo sie jetzt lebten, darauf abfärbe. — Else erwies sich übrigens als so geschickt und flink in ihrer Arbeit, datz Frau Tijano mit ihrem Lob keineswegs sparsam umging. So über schüttet von Huld und Gunst, wagte Else eine kleine Kühnheit. Bor Marie Tijano bei einer Anprobe am Boden kniend, legte sie den hübschen Kopf schelmisch zur Seile und blinzelte zu der schönen, ernsten Frau empor. „Ich habe einen brennenden Wunsch", flüsterte sie. „Wenn er sich erfüllen lätzt, ist er gewährt", gab Marie Tijano lachend zurück. „Ich möchte Sie einmal auf der — Bühne sehen!" sagte Else schnell — und bann, als wolle sie Marie Tijanos Unwillen und Einwendungen im voraus abschneiden: „Schlietzlich nähe ich alle die Kleider für Ihre Austritte und bekomme selbst nichts davon zu sehen." Marie Tijano bedielt ihr Lächeln auf den Lippen. „Wenn Sie geduldig sind und abwarten können", vcrhietz sie, „können wir das schon bewerkstelligen, obwohl ich eine krankhafte Abneigung dagegen habe, mir bekannte Menschen unter den Zu schauern zu wissen." Else dachte flüchtig an Peterlings Argwohn und Mitz- bllligung. „Ist bas nicht sehr selten?" fragte sie. „Künstler sprechen doch meist gern über sich?!" „Kleine Geister, ja", rügte Marie Tijano säh und setzte lächelnd hinzu: „Womit ich nicht gesagt haben will, datz ich mich für eine Grütze halte. — Uebrigens", wechselte sie den Gesprächs gegenstand, „würde ich an Ihrer Stelle heute einmal zum Welt- flughasen hinausgehen. Der „Hindenburg" fährt aus zu seiner neuen Amerikakabrt. Sie können frei haben beute nachmittag." Ohne eine Antwort Elses abzuwarten, verlieb sie eilig bas Zimmer. Das war nun wieder ein neues und grobes Erlebnis, lleber- haupt besatz Else Streite hier in Frankfurt lehr viel mehr Frei heit als in der alten Kunststadt am Niederrhein. Sie bestieg eine Eirabenbahn in Richtung Flughafen und stand mit strahlendem Gesicht auf der Hinteren Plattform. Drüben am Horizont schwebte die blaue Kette des Taunus, der seine schönen, kleinen Luftkurorte wie schimmernde Perle» ausgereiht vvrzeigte. Ach, auch dahin hätte Else einmal fahre» mögen, doch sie fürchtete sich ein wenig davor, immer so allein zu sein. Es flogen ihr viel scherzende Morte zu, wenn sie irgendwo ging, im Auto fuhr man ihr nach, Männer sprachen sie an. Wenn sie doch manchmal einen von den Düsseldorfer Freunden dagehabt hätte: Peterling oder — Toni Schrader! Langte Else Streite bei diesem Punkte an, dann überlies sie Heihweh in vielen kleinen, schmerzhaft beitzenden Mellen. Und die Szene stand vor ihren Augen, die. sie vor ihrer Abreise in jenem Wirtshousgarten gesehen hatte: Peterlings Festnahme wegen der Verbreitung von Falschgeld. Peterling konnte doch unmöglich damit zu tun haben. Und dann war Toni Schrader noch mit hineingezvgen worden. Sie hätte ihn ja so gern noch gesprochen vor ihrer Abreise. Nun, das Geld wurde er ihr schon gut verwahren, bis sie wieder einmal in die Stadt kam, die ihr eine zweite Heimat geworden war. Nun glaubte sie wieder an ihn. Peterling hatte sein Bild rcingcwaschcn. — Es konnte jo auch gar nicht anders sein. Sollte das Herz, das unsinnige, liebende, sie so getäuscht haben? Ach ja, sie hatte ihn sehr ge siebt, jäh, aus den ersten Blick. Und er — er hatte ein so nettes Mädchen, wirklich, ein hübsches Mädchen, das so lieb aussah! Der Gedanke tat weh. — Die Stratzenbahn läutete. Rechts und links tauchten an allen Kreuzungen, aus immer neuen Etratzen Kraftwagen, Mo torräder und Radfahrer auf: sie alle schienen den gleichen Weg, bas gleiche Ziel zu haben. Den Weltslughasen! An der Endstelle mutzte Else aussteigen. Nur wenig ent fernt davon begann die grobe Autobahn Frankfurt—Heidelberg Und drüben, jenseits der Bahn, war der Flughafen Musil tönte, schneidig von einer Wehrmacht-Kapelle gespielt, an Elses Ohr. Die Menschen waren wie summende Bienen. Else sah sich dauernd gestoben und bciseitcgcschobcn. Da gebraucht« auch sie ihre Ellenbogen, und siehe da, sic behauptete sich! Weissgekleidete Kellner liefen mit Erfrischungen umher. E« war trotz der frühen Jahreszeit so heitz, datz man immer wieder Durst bekam. Else hätte sehr gern etwas getrunken, aber sie war zu ängstlich, um den Kellner anzurusen. Hinter ihr trank jemand „Aeppelwein", und er bestellte ihn mit soviel Feierlichkeit und Wichtigkeit, datz Else sich umdrehte und den älteren Herr» neu gierig musterte. Wenig später, als der ausregcnde Augenblick gekommen war, an dem der Lnstricse seine schöne Halle verliest, tippte ihr eben derselbe Herr auf die Schulter und kielt ihr einen Feldstecher hin. Und ein Paar alte Frauenaugen nickten von der Seite her lächelnd dazu. Else nahm das Glas und kielt es an die Augen. Ja, da war mit einem Male alles zum Greisen nahe! Zwei Hände fassten von hinten her über ihre Schultern und um ihre Finger und schraubten leise und sicher an dem Glase. „Können Sie so sehen?" fragte eine herzliche Stimme. Else nickte. Die Kehle war ihr wie abgeschnürt. Der weite Platz und nun der Luslriese davor waren für sie ein Erlebnis, das sie stumm machte. Cie hatte das Luftschiff ja schon gesehen, wenn cs über der Kunststadt am Rhein kreiste und eine groste Schleife machte. Aber jetzt war es ihr nahe, fast zum Greisen nahe. Aus den Kabinen sahen lachende Menschen. Winlc, Zü rnte. lchmetlernde Mulik — und über allem das oleichmoüiae. sichere, vestckndtge Dröhnen der Propeller und Motoren! Es wai überwältigend. Den Kops weit nach hintenüber gelehnt, das Glas selbstver gessen vor den Augen, trank Else Streite den bezwingenden An blick in sich hinein. Hinter ihr lächelten die alten Leutchen. Eigentlich halten sie dem jungen Mädchen das Glas nur einmal zum Durchsetzen geben wollen, aber dessen kindhasle Freude war echt und so einmalig sür die Grotzstadlmenschcn, datz sie sich mehr daran freuten als am Ausstieg des Luslriesen. Plötzlich aber — das Schiss hatte schon eine hübsche Höhe erreicht — ward Else sich ihrer Ungehörigkeit bewusst. Mit einer erschrockenen Gebärde wollte sie das Glas zurückgebcn. „Lassen Sie nur, lassen Cie nur!" wehrte der alle Herr. „Mir sind ja Frantsurter, wir haben das Vergnügen öjtcr. — Sie sind sicher nur vorübergehend hier?" Else gestand es ein. „Haben Sie denn schon unsern „Aeppelwein" versucht?" lockte der Alte mit verschmitztem Gesicht „Aber Vater", wehrte lächelnd seine Frau. „Mutter, nn werd' mer blost nit ckrpulselig", lachte der alte Frankfurter vergnüglich. „Das Fränleinckcn mutz doch mal Avpclwei' gelrunke hawwe — Ober, noch n' Schöppche! — Fräuleinchen, setzen Sic sich doch 'n bistche' zu uns!" Else Streite fühlte sich durch den warmen Ton beglückt. Fragend schaute sie in das runzelige Gesicht der alten Frau, und als sie auch da lächelndes Einverständnis bemerkte, zögerte sie nicht länger, der freundlichen Aufforderung Folge zu leisten. „Da fliegt er nun" sagte der alte Herr mit einer sieges trunkener und stolzer Stimme. „Unser Zeppelin! Und das soll uns jetzt mal einer nachmachc', ja. das soll mal einer! Das ist eine Leistung. — Prost, Fräuleinchen! Da ist der Acppclwei', und nun müssen Cie mal probiere!" Else Streite dachte flüchtig an die letzten Abschnitte ihres Lebens, in denen sie mit andern Menschen getafelt Halle: Kaffee hatte sie mit Toni Schrader getrunken, Sell mit dem Maler Peterling und „Aeppelwei " nun mit einem alten Frankfurter Ehepaar. Ja, und der Kaffee war das Bürgerliche, Sichere, Beständige dabei. Sie hob ihr Glas. Lächelnd führte sie es an die Lippen. „Wir hcisten Groner", ste'llc der alte Herr sich und seine Frau vor, „und seit einigen Jahren gondeln wir so allein herum. Die Kinder sind grost und haben in alle Weit geheiratet. Ein Jung' ist bei der Wehrmacht, ein Mädel im Arbeitsdienst. Und heut' — hab' ich es nickst eben zu dir gesagt, Anna? — beul' packle es mich mit einem Riale: ich musste mal wieder Jugend um mich haben, eins von den Kindern. Aber das ist augenblicklich unmöglich. Sie sind alle nutzer Reichweite. — Prost! - Und da sah ich Sie! — — Anna, sielst sie nicht unserer Eva ähnlich? Das Haar und die Augen? Jetzt sind wir nickst mehr so allein." „Wie seltsam das Leben ist", sagte Else Streite „Sw sind einsam, und ich war einsam — und da haben wir uns in der Masse, die hier den Platz bevöllerl, gesunden!" Mil leiser Stimme mischte sich Frau Groner ein. „Eie sagten, Sic seien nur vorübergehend hier?!" „Ja, ich bin mit einer Kabarett Künstlerin hier. Ich nähe ihr die Kostüme, die sic auf der Bühne tragt." „Mutter, wäre das nichts sür uns? Wir haben lange keine Kleinkunstbühne mehr gesehen — " Frau Groner drohte ihm mit dem Finger. Mo tritt ihre Dame denn ans?" „Das weist ich noch nickst. Wir sind eist vor einigen Tagen angekommen. - Darf ich Ihnen auch meinen Namen neunen? Ich Heike Elie Liren,." kForttetznng lolatl fragen hinter der !Vand Freundliche Antworten für humorige ^eute Erkältungen in der Uebergangszeit K. B. in D. — „Wie kommt es, datz mau sich in der Ueber- gangszeit verhältnismätzig häusiger erkältet als im kalten Winter?" — Das liegt nicht nur am Wetter, sondern auch an der Tor heit der Menschen. Die klare, kalte und saubere Winterluft birgt viel weniger Krankheitskeimc als die bald laue, bald Kühle, bald trockene, bald feuchte Lust des Herbstes. Und die Menschen tun in selbstmörderischer Torheit so. als sei mit dem ersten Kühlen Herbsttage schon der Winter gekommen. Da gibt es nicht nnr wärmere Unter>väsck>e ldie an und sür sich zu emp fehlen ist), sondern sofort auch die Wintermäntel. Das ist falsch! Die Wintermäntel soll man gefälligst aushcbcn, bis die Queck silbersäule des Thermometers wirklich um den Nullpunkt her um angckommen ist. Wegen eines Herbstlülterls aber schon znm dicke» Ulster greifen — das heisst, um die Mittagsstunde nnschlbar in Schweis; geraten. Dann wird der Mantel geöffnet, der dicke wollene Schal verschwindet vom Halse — und die Erkältung ist sertig! Statt des Wintermantels sollte man bei scuchtem Herbslivelter lieber ein anderes Möbel in Bewegung letzen, das freilich insbesondere die Damen aus Eitelkeit nur ungern anlegen: die Gummischnhe. Nasse Fütze sind der beste Anfang der Angina . . . Hat man aber doch einmal nasse Fütze davongetragen, dann wechsele man sofort beim Nachhausekom- men nicht nur die Schuhe, sondern auch die SIriimpsc! Eine kräftige Erwärmung ist in solchen Fällen am Platze: es braucht ja nicht ein Glühwein zu sein, Fliedertee oder Lindenblüte tun es auch! Vorsichtig sein, aber sich nicht veriveichlichcn — das ist die beste Regel, mit der man der Herbsterkältung am sichersten ausweicht. Dle Loreto-Kapelle von Numburst L. A. in P. — „Welche Bedeutung hat die „schwarze" Muttergottes von Tschenstochau und von Rumburg? Welche Be deutung hat die Loreto-Kapelle der Kapuziner in Rumburg?" — „Schwarze" Madannenbilder gibt cs eine ganze Anzahl. In keinem Falle ist dabei die Muttergottes — wie ein Un kundiger vermuten könnte — mit schwarzer Hautfarbe oder gar als Negerin dargestellt. Vielmehr handelt cs sich durchweg um Bilder byzantinischen Ursprungs, die wahrscheinlich schon von Anfang an einen dunklen Hautton gezeigt haben und durch hohes Alter stark nackMdunkelt sind. So ist cs bei dem berühm ten Bilde des „Hellen Berges" von Tschenstock-au, ähnlich wird es bei dem Madonncnbildc der „Santa casa" von Loreto in Italien fProv. Ancona) sein. Dieses Bild soll aus Tersatto bet Fiume nach Loreto übertragen worden sein, kommt also offen bar auch aus dem byzantinischen Kulturkreis. Dao Madonnen bild in der Loreto-Knzwlle von Rumburg ist eine genaue Nach bildung des Bildes von Loreto. 1664 auf Veranlassung des Fürsten Anton Florian von Liechtenstein gcsck-asfcn. aus dessen Kosten auch die Loreto-Kapelle in Rumburg errichtet worden ist. Tiefe Kapelle ist eine genaue Nachbildung der Wallfahrlskapelle von Loreto. In Loreto verehrt man bekanntlich das Haus der Heiligen Familie, das nach der Legende von Engeln dorthin übertragen worden ist. Nachbildungen der Loreto-Kapelle gibt es auch in anderen Ländern. Am bekanntesten davon ist die Loreto-Kapelle aus Höhe 165 nördlich van Arras sNotre Dame de Lorette), die 1915 im Mittelpunkt zweier furchibarer Schlach ten stand. Vom Nutzen der Sojabohne F. G. in S. — „Mandschukuo verhandelt mit Sowselrutz- land über den Transport der Sojabohnen, die von Mandschu kuo an Deutschland bisher aus dem Seeivege geliefert wurden, auf dem Landwege. Wozu werden Sojabohnen verwendet?" — Sojabohne» spiele» i» der Wirtschaft der oslasialischen Völker eine grosse Rolle. Chinese» und Japaner verstehen die Sojabohne aus rbensoviele Arte» zuzubereiten wie den Reis. Alan kann dort eine ganze Speisenfcstgc mit mehreren Gänge» nur aus Sojabohnen Herstellen. Der Hauplwert der Sojabohne liegt in ihrem hohen Fettgehalt. In Deutschland werde» die eiiigesührte» Sojabohne» in erster Linie als Rohstoff zur Mar- garinebercitung verwendet. Das Oct der Sojabohne findet auch als Speiseöl Vernn-rtung. Sojamehl ist eine geschätzte Nahrung für Diabetiker. Die Rückstände der aue-gepressten Sojabohne geben ein hochwertiges Kraftfutter, das insbesondere sür die Schweinemast Verwendung findet. Die Einsuhr von Sojabohnen nach Deutschland hat von jeher dem Ziel gedient, die Fett versorgung unseres Landes zii verstärken. 'Mandschukuo hat 75 v. H. der Wetterzeugung an Sojabohnen auszuweisen. Die Sicherstellung der Zufuhren aus diesem Gebiet aus dem Land wege bildet einen ersreulicheii Aktivposten sür Deutschland. Sphinx — männlich oder weiblich? L. M. in L. — „Das Wort S"hinx wnd au! weibliche ii"d männliche Wesen angewendet. Was ist richtig? Und was bedeutet das Wort Sphinx?" — Sphinx ist ein griechisches Wort und bedeutet: Würgerin. Todesdämoncn wäre» die Sphinxe bei den Griechen. Gedacht wurden sie mit Fraucnkopf und Raubtierleib. Bekannt ist die Sphinx, die dem Oedipus Rätsel aukgilst, deren Nichtlösung Tod bringt. Die Vorstellung der Griechen war bestimmt durch Bildwerke, die sie in Vorderasicn fanden. Es wäre» das Toicn- male sür verstorbene Herrscher, bei denen aus dem Körp'er eines Löwen — Symbol der Hcrrschergewall — der Kops des Sie angelte Geldstücke aus der Kirckpmkasse Rumburg fSudetengau), I. November. Im benachbarten Altehrenberg war cs dem Kirchenüicncr wiederholt ausgefallen, datz er immer wieder in der Kirchenkasse zusammcngekteble Münzen fand. Er legte sich nun Ta,»: hindurch aus die Lauer. Endlich ivar sein Ausharren von Ersolg gekrönt. In der Kirck-e befand sich nnr eine ältere Frau. Plötzlich vernahm der Kirchen diener ein sonderbares Klirren. Er sprang hinzu und erwischte die Frau auf frischer Tat, wie sie mit Hilfe eines bekennten Papm'ndechelabschnittes Geld ans dein Opserstock angelte. Die Diebin sieht ihrer 'Bestrafung entgehn. Univetter über Ungarn Budapest, 1. November. Ein Orkan, der zeit»,eise eine Ge schwindigkeit von 110 Stundenkilometer erreichte, raste, aus Nordwesten kommend, nm Montag über Ungarn hinweg. Das Unineller richtete im ganzen Lande erkeblick>cn Schaden an. In Budapest ereignete sich eine ganze Reihe von Verkchrsunsällen. So wmden sechs Fntzgänger, die nx»n des starken Sturmes das Herannahen der Fahrzeuge nicht i>emerklen, übersahre» und Verstorbenen satz. In Vorderasien waren vielfach Fra ncnköpse aus den Sphinxen zu finden, daher die Vorstellung der Grie chen von weiblichen Sphinxen. Das U bild aber, die Sohinre der Aegypler. tragen durchaus männlichen Charakter: Sie zei gen auf dem Löwcnkörper den Kops eines ägiustischen Pharaos. Nur weil mau ganz in der 'Vorstellung d r Griechen beiaugen war, hat man diese Bildwerke zunächst mitzoerslanden. In Er Innerung an die Sphinx des Oedipus nennt man im übertrage neu Sinne „Sphinx" einen Menschen der schwer zu lö-ende Rätsel ansgibl. — Es ist also in jedem Sinne ruläing d is Wort Sphinx sowohl aus männliche wie aus weibliche Personen an-, zuwcnden. Immer höflich — auch in der Dunkelheit G. D. in D. — „Ist es Dir nicht auch schon a-.uHallen, datz manche Menschen glauben, in der Verdunkelung die Höf- lichkeit rin wenig bciseitesetzen zu können, wenn sie meist durch eigene Schuld — mit anderen zniam nenrenn.n?" Gcwisz, es ist mir das auch schon geschehen. Aber imnn Du bedenkst, datz Du nach Anbruch der Dämmerung noch Hun derten, sa Tausenden von Menschen in einer Grotzsladl begeg nest, so hat es wenig zu sage», wenn man ihnen ein oder zwei es an Höflichkeit schien lassen. Das dass man mit G.Ianeuaeit hinnchmen. Du mutzt dann sehr aus Dich selbst achten, datz Du nicht mit gleicher Münze zurückzahlst und Dich dann, des selben Fehlers schuldig machst. Ist cs ein allerer 'Mensch der vielleicht an sich schon schlecht sieht und in der Verdunkelung sich ein wenig hilflos benimmt, dann sollst Dn ih n eh r ein freundliches Wort sagen: das tttt dann osl Wunder. Ist es cin jüngerer, der vielleicht eine Lücke keiner Erziehung erk nnen lätzi, so sollst Du nicht aus ihn einschimpsen. wohl aber darfst Du cin paar ernste Worte sagen, datz die Verdunkelung c.ne nationale Notwendigkeit und Rücksichtnahme au'eing- der in diesem Zeichen eine selbstverständliche P'lickn :st. W rd das mit Ruhe und ohne alle Schärfe gesagt, dann mäkle der andere sa geradezu cin schlechter Kerl sein, wenn er sich nickl ent schuldigte oder mindestens stille schwiege und sich schämte. — Uebrigens gibt cs ja Leuchtzeichen und andere Hilkcn. ko das; man bei einiger Vorsicht gar nicht mehr aneinanderzurcnnen braucht. In jedem Falle aber: Immer höflich bleiben auch in der Verdunkelung! Marabu. schivcr verletzt. Auch die vom Sturm aufgewühlte Donau for derte ihr Opfer unter den au den Uiern verankerten Kähnen und anderen Wassermühlen Ein r.-.-r Budapest ankernder Echicpl'dampser sank. Iw Lande wurden an zahlreichen Stellen die Telephonleilungcn beschädigt. In den Höhenlagen liivr 7U6 Meter fiel Schnee bis zu AI Zentimeter. Der Schneefall war Is länders stark in den nordöstlickien ungarilckren Gebiete!' Ein polnisck^s Liebespaar ermordete sich gegenseitig Gotenhascn, I. Nocvmber. In einer Wohnung in Goten Hafen ivnrden der tlljahiige Kellner Franciszek Wnsznw'ki und die 41jährige Agnieszka Kalicka in einer groben Blutlache an>- gelnnden. Es wurde seslgestettl. datz dein Alaune die Schädel deckle zertrümmert war. während die Fran zwo!' Schnittwunde n am Kops und vier Stichwunden am Hals und am Arni ank- wics. Die Polizei »abm zunächst einen R lubmerd an. doch stell!-' cs sich heraus, datz das aukgesnudene Paar sich gegenseitig lo zugerichlct hat. Pcriodttch nustrctcndcr See Schophcim tBodenh I November Der bekannte E-ck-ener See ist wieder erlchicnen. Die starken N cdcrschla.u der letzten Tage haben das Wasser in der ans der Eichener Höhe gelegenen MnlX wieder k> roorguellen lassen C.ne vollkommene Klärung für dieses m-riodischc Austieleu und Verschwinden des Sees ist den Wissenschaftlern bis Henle noch nicht gegluckt.