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16. Fortsetzung. Daraus fand Peterling nicht sogleich eine Antwort; der Ton war ihm ein wenig zu tragisch. Hm! Er beschlotz, die Gefahr zu umgehen und sagte forsch: „Morgen bekomme ich «inen nennens werten Vorschub. Doch heute, mein Freund, heute mub ich dich noch einmal anpumpen! Unbedingt! Ich habe Stimmung, eine Kirmetz mitzumachen." Gegen alles Erwarten ging Herr Wandel auf den scherz- haft-gesalbten Ton, in dem Peterling so gern mit seinen Mit menschen verkehrte, in keiner Weise ein, und erst als Peterling noch erstaunter und noch dringlicher wurde, gab er ihm die über raschende Antwort, dab es ihm heute keinesfalls möglich sei, dem Maler das Geld zu geben, und dab Peterling bis morgen früh warten müsse, bis man neues Geld von der Bank abgehoben habe. Peterling verstand das nicht, Peterling begriff es nicht. „Ein Dreimarkstück", handelte er, rittlings auf einem Stuhl sitzend. „Zwei Mark! — Eine Mark?!" „Nichts!" sagte Wandel und versuchte ein Lächeln. „Und im übrigen: auf Wiedersehen morgen früh! Dann gern! Wirklich gern, Peterling! Aber heute — nein!" Peterling mubt« ihn so gehen lassen, aber Wandel kam noch einmal zurück, noch um einen Ton bleicher als vorhin, und zog den steckengebliebenen Schlüssel von einem der unscheinbaren Schränke ab, die in der Wohnung standen. „Leb wohl!" sagte er noch einmal, und es schien, als wolle er nur etwas Belangloses sagen, und dann verlieb er wirklich da» Atelier. — Peterling stierte eine kleine Weile vor sich hin, patschte sich mit der Hand erst auf das eine, dann auf das ander« Knie und macht ein geistreiches Gesicht zu Wandels erster Absage. Ver flixt, die Kirmetz stach ihm ins Gebein, und er muhte etwas unternehmen! Doch ganz ohne Geld nur so über die Plätze zu schlendern, nicht einmal zu einem verrückten Gespräch mit dem Würstchen-Mann und einem Ausprobieren seiner Ware, sa nicht zu einem Glas Münchener zu kommen — da» patzte ihm nicht. Jetzt patzte ihm das nicht mehr! Er überlegte, was er zu jo später Stunde noch — versetzen könne! Ob die gute Schnüllgen ihm zwei Mark pumpte? Sie würde er nicht tun! Was ihr sa auch nach ihren langjährigen trüben Erfahrungen kaum zu verübeln war. . Blödsinnig, fast alle Gegenstände hier waren von dieser Kleinen. — Komisch, sie hatte sich gar nicht mehr sehen lasten und schien keine Angst zu haben, dab man ihr mit den Möbeln ausrücken könne. Sonderbares Mädchen! Seine Augen sielen beim Umherstreisen durch den Raum auf den Kleiderschrank. Mal in den Taschen nachsehen! Manch mal hatte man eine rettende Mark in einer Futterecke hängen. Peterling schnellte auf und össnete die Schranktür. — Ah, jenen Anzug hatte er lange nicht mehr getragen; es konnte daher sein, datz... Es war nichts. Er suchte blindlings weiter. Es hingen mebrere Anzüge hier aus Bügeln, auch, Kleidungsstücke von Felix Wandel. Eke mutzten alle daran glauben. Plötzlich hielt Peter ling fast erschrocken inne. Zwischen den Fingern seiner rechten Hand spürte er etwa» Harte». Silber! Grobe Stücke! Fünf- Mark-Stückel Er förderte sie ans Licht. Sie funkelten wie nagel neu, als seien sie noch nicht in eine» Menschen Hand gewesen. Fünfzehn Mark! Und in Felix' Joppe?! Wie konnte selbst Felix drei Fünfmarkstücke in feiner Joppe so völlig vergessen? — Jedenfalls würde man sie „beleihen". Peterling spielte ein wenig Fangball mit dem unerwarteten Schatz und ging dann In bester Laune fort. — * * * „Haben Sie noch etwa« zu erledigen?" fragte Marie Tijano ihre junge Näherin, mit der sie immer zufriedener war. „Es steht sest, dab wir morgen reisen." Else empfand einen kleinen Stich in der Herzgegend, als Frau Tijano das so gelassen und wie selbstverständlich aussprach. Nun tat es doch weh, die Stadt zu verlosten, in der sie jahrelang glücklich und unglücklich gewesen war. Aber — Unsinn! Was hielt sie hier? „Nun?" ermunterte Marie Tijano, der Elses Zögern nicht entgangen war, das Mädchen. „Das nicht", entgegnete Else, „aber wenn ich noch ein einziges Mal durch die Straben schlendern dürfte, so ganz allein — bas möchte ich wohl." Marie Tijano schien eine Weile zu überlegen, bann meinte sie: „Ich wübte nicht, was dem im Wege stehen sollte! Gehen Sie ruhig! Nur ängstigen Sie mich nicht durch zu langes Aus- bleiben; es geht morgen früh sehr zeitig fort." „Besorgter könnte eine Mutter oder eine ältere Schwester nicht sein", dachte Else Streite. Sie bedankte sich für den ge währten Ausgang und ging schnell auf ihr Zimmer. Hier aber ward es ihr plötzlich klar, dab Toni Schrader, der Schornstein feger Toni Schrader, dennoch wissen mutzte, wie sehr sie ihn ver- achtete, und dab sie ihn durchschaute. Und so setzte sie sich hin und begann einen wohlgesehten Brief, der aber bald in jämmer liche, ängstliche und kleine Sätze zerfiel, so dab auch jemand, der kein Graphoioge war, sofort erkennen konnte, wie es um die Schreiberin stand. „Sie haben mich schändlich getäuscht", stand da zu lesen, „und ich habe Ihnen lo vertraut. Alles hätte ich Ihnen anverlraut und niemats an etwas Böses gedacht. Und dann gehen Sie hin und holen unter allen möglichen Vorwänden das Geld weg und tun noch abends schön mit fremden Frauen und lasten sich in alles ein, und..." Da aber Else Streite die Wohnung Toni Schraders doch nicht kannte, sandte sie den Brief an das „Bezirks-Schornstein fegeramt", in der Hoffnung, batz der Brief sein Ziel erreichen würde. Neunte» Kapitel. Grete Schrader hatte nun doch eine richtige kleine Gesell schaft zusammengetrommelt, deren einzelne Mitglieder sich in heiterster Stimmung unter die Menge auf dem Rummelplätze mischten. Sie blieben hier stehen, sie fühlten sich dort gefesselt, und es war immer wieder von neuem ein Wunder, wie sehr diese doch oft ailerbelcheibenst« gahrmarktskunst auch verwöhntere Menschen anzuziehen und geradezu zu begeistern vermochte. Der Mann mit dem Flohzirkus war besucht worhen; nun labte man sich nach den Anstrengungen des Zusehens an warmen Würstchen. Berliner Pfannkuchen oder türkischem Sonia. !e nach Geschmack und Neigung. Grete hielt «lne rlesig« Elswastei zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, an der sie leckte und sog; mit der linken Hand umklammerte sie Toni, Arm — einmal weil sie stolz auf ihren Bruder war, besten Gröhe und Aussehen ihr sehr gefielen, zum zweiten wett sie sich daran gewöhnt hatte, «inen Mann neben sich zu haben, auf dessen Arm sie sich stützen konnte. Heute abend aber fehlte ihr ihre sonstige Stütze, weil ihr Verlobter aus beruflkchen Gründen erst später nachkommen konnte. Um die Geschwister herum, die wie ein Paar nebeneinander standen, scharten sich ihre Freunde und Be kannten, und Gretes kleine Freundin, Lisa Bratt hätte einige« darum gegeben, wenn sie Toni Schrader hätte so nahe sein tön- nen wie eben seine Schwester. - Aber Toni Schrader schleppte seine Schwester gedankenlos mit sich herum. Er hatte eine, bann zwei Stunden lang seine Blicke umherschweifen lassen, immer in der heimlichen Hoffnung, plötzlich Else Streite gegenüberzustehen. Dann verwarf er die Möglichkeit eines so glücklichen Zusammentreffens. Es wär sa ein Wunder gewesen, wenn Else Streite hier ausgetaucht wäre, nachdem er sie tagelang vergebens gesucht hatte. Es war sa un- möglich, es war ja lächerlich, so etwas zu glauben. Sie standen vor einer neuen Bude, aus deren erhöhtem Vor- bau ein Mann, als Clown verkleidet, die Einmaligkeit seiner Dar bietungen, die im Zelt stattfinden sollten, anpries. Er wies dabel immer wieder In Wort und Gesten aus zwei Frauen hin, die, als Orientalinnen verkleidet, geheimnisvolle Welten ver körpern und damit die Phantasie der Besucher anregen sollten. Sie bewegten sich kaum von der Stelle, hatten die Arme über der Brust gekreuzt, trugen riesige Ringe mit unechten Steinen an den ungepflegten Händen und starrten mit regungslosen Augen über hie staunende und sie begaffende Menge hinweg, als gehe sie der ganze Zauber nicht das geringste an. Und als der redende Mann — in der Annahme, seiner Einladung zum Besuch seines Theaters die nötige Eindringlichkeit gegeben zu haben, fast er- schöpft schwieg und nur noch eine weisende Bewegung zur Kasse hin machte, wandten sich die orientalischen Frauen schweigsam und seltsam leblos und gingen in das Zelt hinein. Dies war das Zeichen zum baldigen Beginn der Vorstellung. Die Menschen strömten die kleine Treppe zur Kaste hinaus. Zwanzig Pfennig kostete der Eintritt; das war nicht viel Gelb für soviel Darbietungen. Grete schaute sich lachend im Kreise um und sah dann zu ihrem Bruder auf. „Wollen wir auch?" fragte sie. Er sah zweifelnd aus sie nieder. Im Grunde genommen reizte ihn die ganze Sache nicht mehr. Wenn er seinem Herzen hätte nachgeben können, so hätte er dem Rummelplatz den Rücken gekehrt und wieder vor dem Schnüllgenhause Poften bezogen. Aber das würde ja vergeblich sein: sie wohnte wirklich nicht mehr dort, es war verlorene Mühe. Ohne sein Einverständnis abzuwarten, ohne eine Ablehnung vorauszusehen, zog ihn Grete ein wenig aus die Treppe hinaus. Da drängte plötzlich von rechts ein junges Mädchen herzu, sehr schmal, mit ausfallend blassem Gesicht und groben, siebrigen Augen. Und dieses Mädchen sagte zu Grete: „Wissen Sie auch — an wessen Arm Sie da hängen?" Der Tonfall ihrer Worte klang keineswegs gehässig oder anklagend, eher warnend und schmerzlich bitter. Grete wutzt« nickt, ob sie diesen kleinen Zwischenfall ernst oder scherzhaft nehmen sollte. „ . . „Wenn ich das nicht wissen sollte!" antwortet« st« dah«r, „es ist dock mein --- lFortsetzung folgt! Du Mutter! Er siel, Der junge Freiwillige, einer Mutter geliebter Sohn, In seiner Tasche fand man geschlossen und fertig schon Zum Verschicken den Brief Er hatte ganz kurz vorn, Gefecht ihn geschrieben. Und die Mutter bekam ihn. — „Mutter, und bin ich geblieben, Baid vielleicht schon, Auf dem Felde der Ehre, so wisse, es fiel dein Sohn Mit Freude für Führer und Vaterland! Das Leben war reich! Ich hab es geliebt. Du hast mit dem Vesten und Schönsten, was es aus Erden gibt, Es durchsonnt mir auf edelste Art. Dir dank ich's! Aber, o Mutter, heut mutz ich dir's sagen — Die Ewigkeit grützt mich — heut mutz ich dich fragen: Warum ha st du mir nie von Jesus gesagt?! -- Ich hab ihn im Krieg, in den dunkelsten Stunden, Als Licht für mein Leben und Sterben gefunden; Aber datz es ein Fremder mar. Der mir das Ziel hat gezeigt, dem von jetzt ab Ich wandere zu, Der mir von Jesu gejagt und Mutter, nicht du, nicht du! Das kann ich nimmer verstehen! Such ihn! Du findest ihn auch. — Mutter, auf Wiedersehen!!! —" — Er siel, Der junge Freiwillige. Er hat sein Bestes gegeben. Aber die Worte, die er geschrieben, sie leben, sie leben. Und sie hallen durchs Land. sSohn! Deutsche Mutter, sie gelten dir jetzt, sie kommen von deinem Deutsche Mutter, vernimmst dn den wehen, erschütternden Ton, Hörst du, wie es in deiner Seele fragt: ,'Mutter, warum hast du mir niemals von Jesus gesagt?" M. Jeesche Frauen lernen Besinnlichkeit Vieles Ausgehen verbietet sich heute non selber. Wer nicht unbedingt ausgel>en mutz, wird abends lieber zu Hause bleiben, — und auf einmal hat die Frau viel mehr Zeit als sonst. Sie kommt zur Ruhe und gewinnt Mntzestunden, die ihr früher nicht vergönnt waren. Wie gern wird sie jetzt abends ein Buch zur Hand nehmen, nact)dem sic vielleicht jahrelang behauptet hat, keine Zeit dafür zu haben. Auch wird sie sich gern ans früher geübte Liebhabereien besinnen, — sic hat vielleicht einmal gern gezeichnet oder gemalt, oder sie hat musiziert. Warum sott sie jetzt diese einstmals geliebten Dinge nicht wieder pflegen? Ge nau ivie sie sich bewogen fühlt, häufiger Briefe zu schreiben, weil sie genau weitz, datz diese oder jene Bekannten, Freunde, Ver wandte. jetzt eines Trostwortes und eines freundschaftlichen Zu. spruchs bedürfen. Gerade jetzt darf keine Frau ihre Seele ver kümmern lassen, sondern sie mutz alles pflegen und entwickeln, was darin an Liebe, Güt«. Wärme vorhanden ist. Gerade wenn das Lelien sckpver, unfreundlich und traurig ist, tut es not, es von innen l^r zu erhellen. Glücklich kann sich jede Frau schätzen, die in ihrer Betätigung Befriedigung findet und die jetzt den Weg zu den Herzen ihrer Mitmenschen findet. Wer nicht weih, wo er sich nützlich machen kann, braucht sich nur an die Frauen schaft zu wenden. Dort wird man schon Weg« weisen und Rat schläge erteilen. Jede Hand und jede Hilfe ist willkommen. Heilkraft im Rnoblauch Zu denjenigen Volkschlitteln, deren genauer Erforschung und experimenteller Erprobung sich wegen ihrer weiten Ver breitung die Wissenschaft ganz besonders angenommen hat, ge hört auch der Knoblauch, dessen erfreuliche Eigenschaften neuer dings häufig in wissenschaftlichen Zeitschriften Erwähnung fin den. Unter anderem hat man festgestellt, datz der Knoblauch aufterordentlich steigernd aus die Absonderung der Verdauungs säfte und der Galle wirkt, so datz durch regelmätzige Anwen dung zahlreiche Verdauungsstörungen, die gerade in einer man gelnden Absonderung ihre Ursache haben, behoben werden kön nen. Ausserdem hemmt er die Entwicklung nicht in den Darm gehöriger Bakterien, wodurch bei plötzlichen Magen-Darm-Stö rungen seine Anwendung gerechtfertigt ist. Von besonderer Wir ¬ kung ist der Knoblauch aber auf Kreislauf und Herz, in denen er eine Senkung des Blutdrucks und eine Pulsverlangsamunq herbeiführt. Da er ausserdem eine bessere Durchblutung der Herzgefätze und damit eine bessere Ernährung des Herzen» bedingt, kann er allen älteren Menschen dringend empfohlen werden. Zu den unangenehmen Eigenschaften des Knoblauch» ist allerdings der für die meisten nahezu unerträgliche Geruch zu zählen, weshalb man neuerdings dazu übergegangen ist. geruchlose Knoblauchpräparate herzustellen, von denen ein« ganze Reihe die gleichen Wirkungen wie der natiirlicl)e Pretz, saft entfalten. Unmenschliche Rekorde? Champion im Hochsprung: der Floh / von ). R. Es gibt viele Merkmale, an denen man eine bestimmte historische Epoche erkennen kann, eines dieser Merkmale, und vielleicht das typischste, stellen die jeweiligen Krankheiten eines Zeitalters dar. Wenn die Geschichtsschreiber späterer Gene rationen von unserem Jahrhundert berichten werden, dann wird neben den ungeheuren technischen Entwicklungen und Ent deckungen, neben wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen be sonders viel die Rede sein von dem Rekordwahnsinn, der in diesen Jahrzehnten die Völker mehr als je zuvor besessen hat. Jeden Tag wird fast irgendwo aus der Welt irgendein be liebiger Rekord „gebrochen". Die Namen der Rekordträger wechseln so schnell, datz man Mühe hat, sich in diesem Wirrwarr zurechtzufinden. Und doch, die Menschheit ist so stolz aus diese Rekorde! So stolz, daß ji« ganz vergibt, inmitten dieses Ge triebes, das seit Jahrhunderten neben ihr ein Reich existiert, in dem all diese Rekorde Selbstverständlichkeiten, unwandelbare Naturgesetze sind, und in dem, ohne alle Konkurrenzkämpfe, die gesamten Rekorddleistungen der Menschen glatt geschlagen werden: Das Tierreich. Oder sollte man die Leistungen der Tiere mit denen der Menschen auf dem gleichen Gebiet nicht vergleichen dürfen? Warum nicht einmal einen Wettkampf machen zwischen Mensch und Tier um die wirkliche „Weltmeisterschaft"? Da ist zuerst einmal der Lauf. Die schnellsten Läufer der Welt haben es bis jetzt nicht über eine Leistung von zehn Meter in der Sekunde gebracht und werden deshalb als wahre Wunder angesehen. An der Spitze aller Läufer der Welt steht aber immer noch das Pferd, denn es schlägt mit 22 Meter in der Sekunde alle menschlichen Leistungen auf diesem Gebiete um ein Gewaltiges. Ihm folgt der ost als schneller an- gesprochene Windhund mit 18 Meter in der Sekunde. Aber sogar der Elefant, dieser scheinbar so behäbige Dickhäuter, bringt es, genau wie der Hase, ohne allzu grotze Mühe auf 17 Sekundenmeter, 16 Meter läuft der Vogel Straub, und immer noch vor den Leistungen der Menschen kommen die aus- gezeichneten Läufer: das Zebra, das Gnu, die Antilope und dl« Gazelle. Fliegen können die Menschen nur mit ihren schwierigen Apparaten: Aber auch in diesen Apparaten ist ein Vogel im- stände, sie einzuholem Der unheimlich schnell« Mauersegler hat die bisherigen Schnettigkeitsrekorde der Flugzeuge immer noch um elniae» aelcklaaen. 2bm folgen, nickt ganz lo schnell wi« die Maschinen des Menschen, die Schwalbe, der Falke und dt« Brieftaube. Aber auch die Behauptung, datz die Vögel langes Hinter« einandersliegen nicht so gut wie die Flugzeuge aushielten, stimmt nicht: der Regenpfeifer überquert den Stillen Ozean vor der Brutzeit und schasst diese Strecke ohne alle Pausen. Aehnllches leisten Brieftauben und Wanderfalken. Auch den Höhenrekord halten die Tierei Der Kondor steigt bis zu 14 666 Meter hoch. Sehr stolz ist die Menschheit auf ihre Leistungen im Weit sprung. Die letzten Rekordzisfern bewegen sich -wischen acht und zehn^Meteri Aber was ist das alles gegen di« TiereI Ohne mit der Wimper zu zucken, ihr Kleines im Beutel, springt das Känguruh glatt seine 14 Meter. Der Löwe springt zehn, ihm gleich tun es all« die grotz«n Katzenarten: Tiger, Jaguar, Pan ther. Auch den Hochsprung hält der Löwe mit drei Meter, ihm zunächst und über den Leistungen d«r Menschen, steht da» Pferd mit etwa zweieinhalb Meter. Beim Schwimmen können wir un» ganz verstecken. Denn der Delphin, der schnellst« aller Fische, kommt bis auf 14 Meter in der Sekunde, was einer Stundengeschwindigkeit von V6 Kilo meter entspricht. Da müssen wir uns jchon in Schnellmotorboote und Torpedozerstörer setzen, um überhaupt mitzukönnen. Aber auch der schwere Walfisch schafft sieben Meter in der Sekunde, der Lachs 6 Meter, der Schwertfisch bH und der Hai und der Tunfisch je 5 Meter in der Sekundei Der einzige Weltrekord, den der Mensch auf sportlichem Gebiet wirklich hält, ist der Weltrekord im Gehen. Unsere besten Geher leisten in der Stunde ungefähr 13 Kilometer, da kommen die „Geher" der Tierwelt nicht mit. All diese Tierrekorde sind absolut mit Recht neben di« Leistungen der Menschen zu pellen; natürlich gibt es aber auch manch« phantastische Tterleistung, di« wir mit unseren Matz- staben überhauot kaum messen können. So vermag nach den Berechnungen des englischen Forscher» W«tr «in beliebiger Käser mit einem Eigengewicht von 1,86 Gramm «in Gewicht zu heben, das, ins Menschliche übertragen, der Leistung gleichkäm», 1666 Kilo mit einer Hand zu strecken. Auch der Floh kann sechzigmal so hoch springen, wi« er groß ist. Vollbrächte «in Mensch di« gleich« Leistung, so müßte er mühelo» über «in««» hundert Meter hohen Wolkenkratzer springen könne«.