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Ser Handelskrieg gegen England Der Verlust von 30 britischen Dampfern mit rund 19000» Tonnen bereits zugegeben Berlin. 18. September. Nach bisher hier vorliegenden Meldungen und Nachrichten des Auslandes sind bis einschtietz- sich 15. September an britischen Schisssverlusten 3 0 Damp fer mit etwa 190 000 Bruttoregistertonnen als versenkt zugegeben worden. * England, das sich so sehr mit seiner unumschränkten See herrschaft brüstet, das mit seiner Flotte den gesamten Welt handel bestimmen und vor allem Deutschland aushungcrn möchte, hat danach heute bereits einen empfindlichen Verlust zur See erlitten, der sich auf die Zufuhren Englands empfind lich auswirken dürste. Jedenfalls kommt England die Ein mischung in -en polnischen Konflikt teuer zu stehen. England beeilt sich mit Lebensmittelkarten Noch diese Woche Aufstellung eines Nationalregisters, dann Rationierung Berlin, 18. September. Der Londoner Rundfunk teilt seinen Hörern mit, -atz am kommenden Freitag die Ausstellung des nationalen Registers -urchgeführt werde. Der Rundfunk kündigt bei dieser Gelegenheit an, bah das Register die Grund lage für die bevorstehende Einführung des Rationierungs systems für Lebensmittel bilden soll. Diese Ankündigung reimt sich sehr schlecht mit der bisher zur Schau gestellten Befrie digung In England, -erzusolge Lebensmittel „im Uebersluß" vorhanden sein sollen. London ln Verlegenbelt London, 18. September. Der diplomatische Mitarbeiter der Preß Association schreibt gestern nachmittag, das Foreign Office schenke den Berichten über die Ereignisse in Polen na mentlich in bezug auf den russischen Einmarsch die größte Auf merksamkeit. Man erwarte umfassendere, genauere Mitteilungen von selten der diplomatischen britischen Vertretungen in Moskau und In anderen Hauptstädten. Der Mitarbeiter der Preß Asso ciation bemüht sich sodann, in ausführlicher Form glauben zu machen, daß die englische und di« französiscl-e Regierung über das sowsetrussische Vorgehen nicht sonderlich überrascht (?!) ge wesen seien. Vie englische presse unter dem Eindruck de- rnsflschen Einmarsches Adsterdam, 18. September. Die Londoner Morgen presse vom Montag steht völlig unter dem Eindruck des rus sischen Einmarsches in Ostpolen. Der diplomatische Korrespondent der „Times" sagt u. a., daß man heute die Auswirkungen dieses Ereignisses, von dem er behauptet, bah es „nicht unerwartet gekommen sei", noch nicht erörtern könne. Aehnlich schreibt der politische Korre spondent des „Daily Telegraph", der behauptet, daß bisher weder die englische noch die französische Regierung genaue Be richte ihrer Botschafter erhalten hebe. Sobald ein Bericht des Moskauer Botschafters vorliege, werde man viel leichter über die Tragweite des Ereignisses schlüssig werden können. In den Leitartikeln der Londoner Presse wird der rus sische Einmarsch, wie nicht anders zu erwarten war, in den schärfsten Tönen verurteilt und dem durch die alleinige Schuld Englands ln seine hoffnungslose Lage gekommenen „armen" polnischen Partner werden bedauernde Phrasen gewidmet. Savas versucht zu beschwtchtlaen Russischer Einmarsch in Polen kein« Ueberraschung Paris, 18. September. Die französische Nachrichtenagentur Havas versucht in Zusammenhang mit dem Einmarsch der rus sischen Trup;»en in Polen klarzumachen, daß diese Nachricht in Paris keine besondere Ueberraschung ausgelöst habe sl). Havas hat aber schon wieder vergessen, daß der grösste Teil der fran zösischen Presse in den letzten Tagen die Mobilmachung zahl reicher russischer Reserven als gegen Deutschland gerichtet dar zustellen versuchte. Wir verstehen deshalb, daß die Agentur ihre Meldung mit den beschwichtigenden Worten beschließt: Außer dem müsse berücksichtigt werden, daß das Ziel Moskaus trotz des militärischen Eingreifens beschränkt sei. Denn Sowjetrußland habe angekündigt, daß es in dem europäischen Konflikt neutral zu bleiben beabsichtige. Englische Seeräuber stehlen das Benzin der Neukalen Stockholm. 18. September. „Dagcns Nyheter" berichtet am Sonntagmorgcn, daß die von dem schwcdisckzen Handels- minister Mötler angekiindigten drei Tankdampfer mit zusammen 15 NN» Tonnen Benzin bis heute noch nicht in Schweden ringe« troffen sind Nach dem Bericht verschiedener Bootsbesatzungen sind die Tankschiffe von den Engländern in der Nordsee ange halten und zur Rückkehr in englisrkze Häfen gezwungen worden. Das Blatt schreibt dazu, seit der Handelsminister die Ankunft der Schiffe angekündigt habe, wäre nicht ein einziges Schisf mit Benzin in Schwede» angekommen. Dagegen wisse man, daß alles Benzin, das von England aus auf dem Wege nach Schwe den war, von den englischen Seeräubern ungehalten worden sei, -le die Nordsee zwischen Dänemark und Norwegen mit lüsternen Piratenaugen überwachten. Für Venzintransporte nach Schweden wurden bisher hauptsächlich englische, amerikanische und norwegische Tank fahrzeuge verwendet. Ma» hat in Stockholm setzt auch die Hoff nung anlaegeben, daß vielleicht auf norwegischen Schiffen noch größere Mengen Benzin eintreffen könnten. Rumänien bewahrt seine stritte Neutralität Stellungnahme von maßgeblicher Seit« Bukarest. 18 September. Wie der Vertreter des DNB von maßgeblicher Seite erfährt, wirb der Einmarsch der russischen Truppen in Polen keine Reaktion in Rumänien auslösen. Ru mänien ist zwar mit Polen durch einen Beistands- und Militär pakt verbunden, der bei einem sowjetriissischen Angriff auf Po len in Kraft treten soll. Rumänien mrmag aber »ach Kenntnis nahme der russischen Begründung aus dem unter voller Wah rung der nissislkx» Neutralität erfolgten Einmarsch in Polen keinerlei Angrisfshandlungen abzulelten. Ferner liegt kein An zeichen dafür vor, daß Polen gegen den russischen Einmarsch Widerstand leistet. Eine polnische Regierung bestehe de facto nicht mehr. Unter diesen Umständen bleibt Rumänien bei der bislzer verfolgten Politik der strikten Neutralität. Konferenz der nentraten Staaten in Kopenhagen Kopenhagen, 18. September. Die Außenminister der vier nordischen Länder treten am Montag zu der angekiindigten zweitägigen Beratung zusammen, die nach einer einleitenden Besprechung am Vormittag am Nachmittag ausgenommen wer den wird. Das Thema der Beratungen ist die Stellungnahme des Nordens zu den Fragen, die sich für Skandinavien und Finnkmd aus dem europäischen Konflikt ergeben. Geschichtliche Tage für die Sowjetunion Vegelsternng über -en Einmarsch -er roten Armee in Osipolen Moskau, 18. September. Die Sowjetpresse steht am Montag ganz im Banne der geschichtlichen Ereignisse des Sonntags. Sämtliche Moskauer Blätter bringen In größter Aufmachung die Rundfunkansprache Molotows, die Note der Sowjetregierung an dlr polnische Bot schaft in Moskau, worin der Einmarsch der roten Armee in Ostpolen mitgeteilt wird, sowie die Note der Sowjetreglerung an sämtliche ausländischen Missionen, die die anderen Staaten der Neutralität der Sowjetunion versichert. Die amtliche Mit teilung des Generalstabs der roten Armee über den Vormarsch in Ostpolen am 17. September, die von den ersten raschen Er folgen der roten Armee spricht, erscheint in allen Zeitungen an hervorragender Stelle. Im übrigen sind die Spalten angefüllt von Berichten aus allen Teilen der Sowjetunion über die unzähligen Versamm lungen und Kundgebungen der Bevölkerung, die ihrer Begeiste rung über di« Aktion der Negierung und den Einmarsch in Ost polen zur Befreiung der weißrussischen und ukrainischen Be völkerung in einem Strom von Resolutionen und Ausrufen Ausdruck verleiht. Die Versammlungen in den Betrieben und Fabriken, auf den Plätzen der Städte mußte man, wie es In den Berichten heißt, diesmal -gar nicht einberufen: die Menschen fanden sich von selbst zusammen. „Unser Volk", so heißt cs in den Kundgebungen, „reicht den Millionen unserer Brüder, den Weißrussen und Ukrainern, die bisher der Unterdrückung und Ausbeutung der Polen ausgesetzt waren, seine starke und hilfreiche Hand." polnische Regierung nach Rumänien geflohen Bukarest, 18. September. Sonntag um 19.30 Uhr ost europäischer Zeit sind der polnische Staatspräsident Mosetekt und die gesamte polnische Regierung, soweit sie sich noch in Polen befand, aus dem polnischen Grenzort Kuty über d<« die Grenze bildende Brücke über den Fluß Czeremos auf rumänisches Gebiet llbergetreten. Sie halten sich vorläufig in Wlschnttz, dem gegenüber von Kuty am rechten User des Czeremos liegenden rumänischen Grenzort auf. Eintreffen einer javanischen NIilitSrabordnuna in Berlin Berlin, 18. September. Am Sonntag abend traf der japa nische General Graf Terauchi, von Italien kommend, mit drei hcchen japanischen Stabsoffizieren in Berlin ein. Er wurde am Anhalter Bahnhof von dem stellvertretenden Chef des Protokolls, Legationsrat von Halem, sowie dem Refe renten für Ostasten, Legationsrat Knoll, empfangen. Von japa nischer Seite war der Kaiserlich Japanische Botschafter Oshima und die Herren der Botschaft und zahlreiche Vertreter der japa nischen Kolonie zugegen. Von selten der Wehrmacht hatten sich der Kommandant von Berlin, Generalleutnant Seifert, und Major von Loebell eingefunden. Nach dem Abschreiten der Front einer Ehrenkompanie der Wehrmacht begab sich Graf Terauchi in das Hotel Adlon. Deutsche- ll-Soot schießt zwei englische Flugzeuge ab Berlin, 18. September. Wie ein im Handelskrieg einge setztes Ü-Boot meldet, hat es am 14. September während der gemäß Prisenovdnung vorgenommenen Untersuchung des eng lischen Dampfers „Fanadhead" zwei angreifende Flugzeuge des englischen Flugzeugträgers „Ark Royal" zum Absturz gebracht und die Ueberlebenden szwei Offiziere) der abgeschosscnen Flug zeuge gerettet. Französische- A-Voot in schwedischem Käsen Inierniert London, 18. September. Ein beschädigtes französisä)es U- Doot ist, wie der Londoner Rundfunk berichtet, In einem schwe dischen Hafen eingelaufen. Schiff u,id Besatzung wurden in terniert. Britische Kremer bedrohen japanische Schiffe in japanischen Soheit-gewäffer« Tokio, 18. September. Die Agentur Dome! meldet, daß am 14. September morgens der japanische Dampfer „Karats« Maru", 5900 Tonnen Wasserverdrängung, aus dem Riickivcg von den Philippinen nach Japan etwa 480 Kilometer südlich Kiuschiu, also in japanischen Gewässern, von einem brittsct-cn Kreuzer „verfolgt und bedroht" wurde. Der Nanie des Kreuzers ist unbekannt, aber jedenfalls gehört er zur britiscl-en Flottcn- bafls Hongkong. Domei meldet, daß sich diese Belästigungen japanischer Schiffe wie Im Falle „Hakon« Maru" und „Durban Maru" anscheinend häuften. Anaufhörliche Flucht nach Rumänien Hunderte polnischer Militär, und Zivilflugzeuge in Czernowitz Bukarest, 18. Sepmetber. Auf dem Flughafen von Czer nowitz sind am Sonntagvormittag bis 13 Uhr etwa »0 polnische Zivilflugzeuge gelandet. Um 17 Uhr trafen auch zahlreiche Mi litärflugzeuge ein. Augenblicklich liegen aus dem Flughafen von Czernowitz etwa 20» polnische Flugzeuge, von denen etwa die Halste militärische Apparate sind. Von den polnischen Militär piloten sind viele verletzt. Auf dem Czernowitzer Flughafen führt eine rumänische Militarkommisfion die Uebernahme und Ent waffnung der polnischen Flugzeuge durch. Don dem am Dnjestr gelegenen polnischen Grenzort Zaleszezyki, der in den letzten Tagen der polnischen Regierung als Aufenthalt dient«, ergießt sich feit Sonntag morgen «In un geheurer Fltichtlingsstrom über die Grenze nach dem rumäni schen Ort Crisciatec. Man will dort gestern mehr als 1»»0 Kraftwagen gezählt haben. Es handelt sich last ausschließlich um Privatwagen, mit denen die polnischen Bankrotteure herüber« kommen. Unter den Flüchtlingen befinden sich zahlreiche Frauen und Kinder. Um 16.39 Uhr osteuropäisckier Zeit haben die sowjetrusii. schen Truppen Zaleszezyki besetzt. Vorher beschossen sie den Ort mit Artillerie. Der Bahnhof von Snyatin wurde von russischen Fliegern ln Trümmer gelegt. Auch die Stadt Kuty wurde bom bardiert. Wie Flüchtlinge erzählen, herrscht in Ostgalizien größte Panik und Kopflosigkeit. Drei Fliichtlingsziige, die in der Nähe von Kolomnca zusammenqestellt wurden, habe» nicht mehr Grenze erreicht und sind unterwegs steckengeblseben. Ermäßiauna für Soldaten ln Vädern Berlin, 18. September. Die Richtlinien des Rcichsfremden- verkehrsverbandes über die Preisgestaltung der Kurverwal tungen sind für die Dauer des Krieges ergänzt worden. Wehr- machtangchörige, deren Truppenteil in den Heilbädern und Kur orten oder In deren Umgebung liegt, und die die Kureinrich tungen benutzen, erhalten eine Ermäßigung auf die Kurmittel in Höhe von 20 v. H. und, falls ein an sich kurtaxpflichtlgcr Aufenthalt genommen wird, eine Ermäßigung auf die Kurtaxe in Höhe von 25 v. H. Verwundete Wehrmachtangehörige, die In Kriegslazaretten In Heilbädern und Kurorten untergebracht werden, sind selbstverständlich kurtaxfrei. Gesängnl- sstr BezuMchetnschwindel Marburg, 18. September. Vom Schnellrlchter wurde ein Mann aus der Ebsdorscr Gegend, der einen Bezugschein für einen Anzug beantragt hatte, obgleich er seiner Angabe ent gegen reichlich mit Kleidern versehen war, zu zwei Wochen Be- sängnis verurteilt. Sestige- Nabbeben »ei Wien Zwei Todesopfer. Wien, 18. September. Am 18. September, um 1 Uhr 14 Minuten 43 Sekunden erfolgte nach den Aufzeichnungen der Wiener seismographischen Station ein heftiges Nahbeben. Um 1.45 Uhr folgten dem Hauptbeben noch schwache Nachbeben. Der Herd dieses starken Bebens liegt bei Puchberg am Schneeberg, 79 Kilometer südwestlich von Wien. Es war das stärkste Beben, das dort jemals beobachtet wurde. Insgesamt wurden nach dem Hauptstoß um 1.15 Uhr noch 14 Nachstöße gezählt, von denen der letzte gegen 7.3t) Uhr früh beobachtet wurde. Fast alle Häuser Pnchbcrgs weisen Sprünge auf, ein Kamin ist eingestürzt. In Losenheim, westlich von Puchberg, fiel «In 15 Kubikmeter großer Felsblock auf ein Hans. Das Haug wurde zertrümmert, der Besitzer und dellen Sohn wurden getötet. Die Straße von Puchberg nach Neukirchen ist von Felstrümmern blockiert, an deren Beseitigung schon ge arbeitet wird. An den Hängen des Schnerberges sind zahl reiche Bruchstellen bemerkbar. Der Herd des Bebens dürfte daher Im Schnecbcrggcbict liegen. Ab 10. September keine Lobnzuschläae mehr im öffentlichen Dienst Berlin, 18. September. In Ausführung der Kriegswirt schaftsverordnung, die für die Dauer ihrer Geltung auch die Zuschläge für Mehrarbeit usw. zu Löhnen und Gehältern außer Kraft gesetzt hat, hat der Reichsfinanzminister die entsprechende Regelung für den öffentlichen Dienst getroffen. Der Minister hat sich damit einverstanden erklärt, daß im öffentliche» Dieiist Zuschläge für Mehrarbeit, Soimtags-, Feiertags- und Nacht arbeit vis zum 10. September 1939 sEnde der Lohnwoche) noch gezahlt werden. Im einzelnen stellt der Minister dabei fest, daß die Zahlung der an Beamte bisher gewährten Nachtdienst zulagen ebenfalls einzustellen ist. Keine Kürten bei der evana. Kirchensteuer Berlin, 18. September. Der Leiter der Deutschen Evan gelischen Kirchenkanzlei hat auch für den kirchlichen Bereich Maßnahmen zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Ver waltung getroffen. Die zur Wehrmacht eingezogenen Pfarrer sollen möglichst durch die Pfarrer der Nachbargcmeindcn erseht werden. Auch Nuhcstandsgeistliche können herangczoaen wer den. Bei der Einziehung von Kirchensteuern gegenüber den zum Wehrdienst Eingezogenen und ihren unterhaltsbercchtigtcn Angehörigen ist überall da, wo den Steuerpflichtigen Gehalt oder Lohn nicht wcitergezahlt werden, von Zwangsmaßnahmen regelmäßig abzufehen. Noiprstsung sstr einbcrufene Reaicrnngs- und Nelchsbahnbamekerendare Berlin, 18. September. Der Reichsverkehrsminister hat das Reichsprüfungsamt für höhere bantechnische Verivaltungs« beamte in Berlin durch Verordnung vom 9. September d. I. an gewiesen, di« Große Staatsprüfung im höl)eren bautechnischen Verwaltungsdienst als Notpriisung abzunehmen, wenn die Prüf linge bereits Kriegsdienst leisten oder zu einem bestimmten Zeit punkt zum Kriegsdienst einberufen sind. Infolge Wegfalls der häuslichen Probearbcit und gegebe nenfalls auch der Klausuren weist die Notprüfung gegenüber der ordentlicl-en Großen Staatsprüfung wesentliche Erleichterungen aus, so daß sie In der Regel innerhalb zivei Tagen abgelegt werden kann. Die Prüsgcbiihr für die Notpriisung ist aus 18 RM. festgesetzt. Näheres ist aus der Verordnung selbst, di« tm Reichsgesetzblatt I Nr. 175, S. 1745, erschienen ist, zu er, sehen. Der Nelch-bankan-wet- vom 15. September Berlin, 18. September. Nach dem Ausweis der Deutschen Reichsbank vom 15. September 1939 ist die Anlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren auf 11875 Mill. RM. zurückgegangen. Im einzelnen betragen die Bestände an Wechseln und Schecks sowie an Neichsschatzivechseln 10 330 Mill. RM„ an. Lombardforderungen 38 Mill. RM„ an deckungsfähigen Wertpapieren 1165 Mill. RM. und an sonsti gen Wertpapieren 843 Mill. RM. Der Deckungsbestand an Gold und Devisen beträgt fast unverändert 77 Mill. NM. Die Be stände der Reichsbank an Rentenbankschcinen stellen sich auf 213 Mill. RM„ diesenigen an Scheidemünzen auf 124 Mill. RM. Die sonstigen Aktiva erfuhren eine Entlastung auf 1338 Mill. RM. Der Umlauf an Reichsbanknoten ging auf 10 608 Mill. RM. zurück. Di« fremden Gelder werden mit 1401 Mitt. RM. aus gewiesen. Verllner VSrse vom 18. September Zu Beginn der neuen Woche setzte sich die schon am Sonn abend zu beobachtende Erholung an den Aktienmärkten In ver stärktem Tempo fort. Am Montanmarkt zogen Rheinstahl und Buderus um je 3, Harpencr und Mannesmann um je 1 und Vereinigte Stahlwerke um sieben achtel Prozent an. Von Braunkohlenaktten wurden wieder nur zwei Papiere notiert, und zwar Deutsche Erdöl mit plus 1,25 sowie Ilse Genußscheine mit plus 0,75 Prozent. Von Kaliaktien stiegen Salzdetfurth um 8 und Wintershall um 1 drei achtel, von chemischen Papie ren Rütgers um 2,50 und Farben um 1 «in achtel Prozent, für Schering mußte die Notiz wegen Materialmangels ausge- etzt werden. Fast durchweg gebessert waren Elektrowerte, an >er Spitze Akkumulatoren und Lahmeyer mit je plus 2,75 owie Siemens mit plus 2 Prozent. Von Maschinenbauwertcn waren nur Rhelnmctatt Vorsig mit plus 2,50 Prozent auffälliger verändert. — Im variablen Rentenverkehr befestigten sich Reichsa«besitz um «In achtel Prozent auf 131 fünf achtel. Die Gemeindeumschuldungsanleihe blieb mit 93 unverändert. Steuer gutscheine 1 stellten sich Im Fretverkehr auf 97,60. Am Geld markt trat für Blancotagesgeld eine Verbilligung nm ein achtel auf 2,25 bis 2,50 Prozent ein. Im internationalcn Devisen- verkehr errechnete sich das englische Pfund über die Schweiz gegen Dollar mit 8,78. *