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Urheberrechtsschuh Noman-Verlag si. «chwlngensteln, München LS. Fortsetzung. Wortlos preßt er sie an sich, denn er fühlt kn diesem Augen blick genau daö, >vaö die Rosl fühlt. Nur weinen wie sie — kann er nicht . . . Eine halbe Stunde später trägt die Rosl daö Kind nach dein Mühlenhauö hinüber, um eü dort bei sich zu betreuen. Horst verständigt davon bei seiner Rückkehr inö Dorf den Gemeinde vorstand, der damit einstweilen auch einverstanden ist. Am anderen Tag wird dann der Holzer-Sepp und sein junges Weib auf dem kleinen Bergfriedhof beigeseht und daö gesamte Dorf beteiligt sich an dein Begräbnis dieser braven jungen Leute, deren tragisches Geschick überall tiefe Anteil nahme auslöst. Ergreifend ist der schlichte Nachruf deö Ortö- pfarrerü Gottlieb Breitner, der kein Äugt trocken läßt. Und einige Tage später soll sich der Gemcknderat in einer Sitzung zusammenfiuden, um zu besprechen, waö nun nut der kleinen Volln'aise der Verunglückten anzufangen sei, da keine näheren Venvandten vorhanden sind. Die Rosl begibt sich noch vor dieser Sitzung zum Herrn Pfarrer hinunter und bittet ihn, in der Versammlung dahin zu wirken, daß man daö Kind bei ihr läßt, da sie recht gerne geneigt ist, es zu betreuen und großzuziehen. „Aber Rosl", sagt der greise Pfarrer, gütig vor sich hin lächelnd, „Gott vergelte eö deinem edlen Herzen — du bist aber ein junges Mädchen, du kannst doch so ein kleines Kind nicht brauchen." „Aber ich habe das Kleine schon so liebl" sagt sie begeistert. „Ich möchte eö haben. Was soll auch sonst auü dem Kind werden?" „Wir werden Mittel und Wege finden, Rost, und daö Kind recht gut versorgen", sagt der Pfarrer beruhigend. „Der Gemckndcauöschuß setzt sich vollauf für die Sache rin, mache dlr also keine Sorgen darüber." Die Rosl steht aber noch immer unschlüssig vor ihm. Da erhebt sich der Pfarrer, geht zu ihr hin und legt seine Hände liebevoll auf ihre Schultern. „Schatt mich an, Rostl Nicht »vahr, du bist ein junges Mäd chen, und so ein kleines Kind — das wäre ja undenkbar!" Er lächelt ihr freundlich zu. „Ja, Rosl, eimital wird doch der Tag kommen und du wirst heiraten, einen netten Menschen, MUkOm Noman von Josef Aich den du gern hast. Ihr werdet euch dann ein Kind wünschen, Rosl, und der Himmel wird eö euch bescheren. Dann wirst du dein eigenes Kind haben, daö du liebhabcn darfst soviel du willst." Ein verstohlenes Leuchten steigt da in den dunklen Auacn-. sterncn der Rosl auf und lächelnd sagt sie endlich: „Ja, Herr Pfarrer, ich will Euch folgen." Und so geht die Rosl dann. Auf seiner Sitzung beschließt der Gcmeindcrat einstimmig, daü elternlose Kind nach einem ob seiner Fürsorglichkeit wohl bekannten Waisenhaus in die Stadt zu bringen, wo eö am besten aufgehoben sein wird. Dafür muß aber die Gemeinde der Anstalt eine größere Summe als Vorzahlung leisten, waö sie teils aus ihrer Kasse, teils durch Sammlung von Spenden unter den Bewohnern deö Orteö zu ermöglichen gedenkt. Und die GotteSgnader halten zusammen, nicht nur in guten Tagen, sondern auch in Tagen der Heimsuchung: rin jeder gibt, soviel er kann. Horst spendet gleichfalls einen größeren Betrag. Und die Rosl? Sie hat eine Art Sparbüchse, eine aus Porzellan erzeugte Ticrfigur, eine dicke Sau darstellend, in der sie seit Jahren hin und wieder einen Sparpfennig hineinwirft. Und diese Sau muß jetzt ihr porzellanenes Leben lassen. Unbarmherzig fliegt sie auf den harten Eichentisch und haucht ihre Seele aus: ein kleines, aber immerhin nettes Sümmchen. Und dieses Geld gibt die Rost dann in der Gemeinde ab. Als man ihr aber noch am selben Tage daö Kind fortnimmt, weint sie still. Horst ist gleichfalls mit den Leuten herauf gekommen und sitzt nun allein mit ihr im Garten vom Mühlen- hauü. Die Rost erzählt ihm, daß sie daö Kind hat behalten und grofiziehen wollen, aber daß eü der Herr Pfarrer besser meinte und anders wollte. Horst vergleicht im stillen die Rosl vom Mühlenhauö mit einer vornehmen jungen Dame und Ehefrau auü feiner Heimatstadt, die auf einem Hauöball seines Vaters offen und frei erklärt hat, daß sie ihre Ehe auü rein persönlicher Eitel keit kinderlos halte. Sie stellte die Theorie auf, daß eine junge Frau als Mutter gleich über neunzig Prozent an per sönlichem Wert, an Freiheit und Interesse verliert, und sollte ihr daö Schicksal wider ihren Willen doch ein Kind bescheren — sie könnte dieses Kind dann selbstvcrständlicherweisc nicbt lie ben, weil dieses Kind eben durch sein Vorhandensein sie zu rücksetze. Das einfache Mädel da aber hätte Mühe und Plage nicbt ge scheut, die immerhin das Großzichen eines kleinen Kindes mit sich bringt — die Arbeit und Fürsorge um ein fremdes Kindl Sie hätte eö aus dem einfachen Grunde nicht gescheut, weil sie Kinder gern hat! Wie würde sie erst ihr eigenes Kind liebhaben! Ja, die Lebensaufgabe der Frau ist doch die Mutterschaft. Und die Frau ist ani schönsten, am herrlichsten — als Mutter! Die Rosl unterbricht das Schweigen und sagt ein wenig scheu: „M:.'ne kleinen Ersparnisse habe ich nun wcggegcbcn für das Kleine, Horst. Du hast jetzt ein ganz armes Mädcl lieb!" Da nimmt er ihre Hände an seinen Mund, diese kleinen, guten Hände, und küßt sie heiß. „Nein, Rosl, mein Mädel ist nicht arm, es ist eine Perle, rin Edelstein . . ." Vlll. Wochen, Monate streichen dahin, und der Winter ist bereits ins Land hercingebrochcn, mit Schnee und Sturm in Berg und Tal, mit einer Kälte wie seit langem nicht. Horst ist mit seinem Roman längst zu Ende und die Arbeit wartet nun darauf, nach den üblichen Verbesserungen mit der Schreibmaschine abgeschrieben und seinem Verleger eingercicht zu werden. Dies will Horst auch tun, sobald er wieder nach Berlin zurückgekchrt isft Heute morgen hat ihm der Postbote unter anderen: auch wieder einen Brief von seinem Vater gebracht. Dieser schreibt nebst anderem: „ . . . Und nun ist wieder Weihnacht nahe, mein Junge! In unserer Halle drunten wird wieder der große Licbtcr- bauin erstrahlen, aber Heuer bin ich so recht allein. Hast eu denn nicht bald genug in der Fremde hcrumacbummelt, Horst? Vielleicht wäre es dir möglich, wenigstens über die Weihnacht auf einige Tage nach Berlin zu kommen, da würdest du mir eine herzliche Freude bereiten . . ." Horst überlegt ziemlich lange, bis er sich dann endlich dazu entschließt: in den nächsten Tagen wieder nach Berlin zurück- zureisen. Der Zweck seiner Reise wäre nun ja auch bestens erreicht. Aber obwohl der Winter hier in diesem entlegenen kleinen Ort ein wenig langweilig und öde ist, will Horst doch nicht so recht fort von hier. Aber schließlich muß er doch auch auf seinen Vater Rücksicht nehmen, dessen begreiflicher Wunsch doch ansonsten gar nicht schwer zu erfüllen ist. Er kommt ja wieder nach GottcSgnad, und dann » lFarnetzung sotgt.» Lr fährt durch Jefferson, der berühmte amerikanische Schauspieler, sollte in Chikago den „Rip van Winkle" spielen. Er hatte den ganzen Tag über geangelt und kam sehr müde ins Theater. Beim Be ginn des 3. Aktes lag Rip van Winkle, wie es die Rolle ver- aiigt, tief in feinen, 29jährigen Schlaf versunken. Es vergingen Uns Minuten, zehn Minuten, eine Viertelstunde, ohne daß Ief- erson der Vorschrift des Dichters gemätz aufwachte. Der Dirck- or fand diese Darstellung der Rolle denn doch zu realistisch und wunde ungeduldig, und auch das Publikum zeigte deutlich, das; es nicht ins Theater gekommen war. um einen großen Schau spieler schlafen zu sehen. Von der Galerie herab fragte jemand, ob er etwa nach 19 Jahren erst auswachcn wollte. Da öffnete der Souffleur eine Falltür und versuchte Jefferson wachzurüt teln. Endlich rührte er sich, aber er steckte die Hand in die Tasche und rief laut: „Es stimmt. Schaffner, ich fahre durch!" Erst als er die Fahrkarte nicht finden konnte, kam er zu sich und wußte, wo er war. Aber es dauerte lange, bis er mit dem Spiel beginnen konnte, denn das Publikum konnte kein Ende finden In seinem schallenden Gelächter. Line schwierige Operation Professor de Gironcoli von der Universität Padua hatte eine außerordentlich schwierige Operation a„ einer 59jährigen Patientin auszuführen, die ein Gebiß verschluckt hatte. Bei der Untersuchung durch Röntgenstrahlen ergab sich, daß das Gebiß über dem Magcnmund festfaß. Es mußte «in Vauchschnilt vor genommen weiden, um zu versuchen, auf diesem Wege an den Fremdkörper heranzukommen und ihn zu entfernen. Als dies zunächst unmöglich war. wurde vom Mund« aus «ine feine Solche eingeführt, die den Magen erreichte, und mit ihrer Hilfe ließ der Arzt von dem schon offenen Magen aus bis zum Munde einen langen und starken Ceidensaden durchgehen, in dessen Mitte eine Art kleiner Dürste angebracht war. Erst jetzt gelang es, den Fremdkörper durch den Magenmund zu bringen und herauszunchm«». Die Operierte erholte sich bald nach der Opera tion wieder. Lind Brandwunden gefährlich? Brandwunden, Blasen usw. sind ihrer häufig sehr heftigen Schmerzen wegen zwar gefürchtet, werden aber vielfach als un« gefährlich betrachtet. Dies trifft bei kleineren Berbrennungen, wie sie etwa durch das Ansassen heißer Töpfe entstehen, auch ohne weiteres zu. Wenn man mit der verbrannten Stelle sofort In tü« Mehltüt« oder in den Milchlops fährt, wird sich häufig nicht einmal eine Blase bilden. Sobald aber größere Stellen betroffen sind, darf die Verletzung unter keinen Umständen all zu leicht genommen werden. Auch hier hilft im Notfälle zunächst etwas Mehl oder Zinkpuder, sobald sich alrer Blasen bilden, sollte deren Haut ringsum abgeschnillen und das dann assen liegende Fleisch durch feuchte Verbände mit üprozentiger Tan ninlösung verbunden werden. Bei der Verbrennung bilden sich nämlich jedesmal körperfremde Eiweißstosfe, die vom Blut resorbiert und als starke Eiweißgiste wirken können. Da man nie weiß, ob die Im Einzelfall entstehenden Eisweißglfte ihrer Menge nach ausrcick)end sind, um Fieber usw. zu erzeugen, sollte bei solchen Berbrennungen lieber der Arzt zugezogen werden, der die Brandwunde,! mit Blattsilber abdeckt und damit jede weitere Gefahr, vor allem auch die -er Eilcrinfektion von vorn- herein vermeiden kann. Gehirnverleftung verändert den (Lharakter Bor einigen Jahren ging ein junger Mann in New Jersey auf die Kaninchenjagd. Einige Stunden später sanden ihn seine Gefährten schwer verwundet wieder aus: ein Schrotkorn aus Blei war, als sein Menxchr sich zusällig entladen hatte, über dem rechten Auge elngedrungen und hatte eine Verletzung des Ge hirns hcrvorgcrusen. Die Aerztc beschlossen, das Geschoß nicht zu entfernen, und der Patient genas auch ansä>einend. Bald be merkte seine Umgebung jedoch, daß sich sein Charakter völlig veränderte. Er wurde eigensinnig und unaufrichtig und l>enahm sich auch sehr unbeholfen. Wenn er seine Freunde in ihren Woh nungen besucht hatte, stellten sic nachher immer fest, das; Geld verschwunden war. Schließlich wurde der früher sehr ordentliche junge Mann dabei ertappt, wie er bei einem Nachbar in das Haus einbrcchen wollte. Als er jetzt von Gehirnchirurgen unter sucht wurde, stellten sie fest, daß das Blei, das ganz nahe am Gehirn saß. die zarten Geivebc eines Gehirnlappcns verletzt hatte. Man schritt nunmehr zu einer Operation, bei der die Schrotkugel entfernt wurde. Nach der Heilung wuH,' der Charakter des jungen Mannes ganz wieder wie er früher ge wesen war, so daß er sich bald von neuem der alten Achtung bei seinen Bekannten erfreuen konnte Line beliebte Bäubergeschichte Zu den Geschichten, die nicht sterben können und immer wieder als wahr erzählt werden, gehört auch die von dem armen jungen Burschen, der nach Amerika nuswanüerte, zu Geld kam und den Beschluß faßte, seine alte Mutter in der Heimat zu be suchen, nm ihr 1599 Dollar zu schenken. Da er sich aus die ilebcr- raschung freute, schrieb er vorher nicht an sie, sondern mall« sich aus, daß sogar seine eigene Mutter ihn nicht erkennen würde. Und damit hat!« «r recht. Sie hie» den ^.suä>er für einen Frem den, und als er sie bat, bei ihr übernachten zu dürfen, räumte sie ihm mehr als gern ein Zimmer ein. da sie seine wohlgeiü'ite Brieftasclu.' gesehen hatte. Als er eingeschlasen war, erschlug ne ihn mit der Axt und raubte ihm das UZeld das für sie bestimmt gewesen war. Als sie dann erfuhr, daß si ihren eigenen Sohn ermordet hatte, tötclc der Schreck sie. Dies« ltzeschichte ist ziem lich in allen Sprachen und Ländern verbreitet, und doch ist — glücklicherweise — kein wahres Wort daran, was nicht aus schließt, daß sie Tausende von gläubigen Lesern und Hörern gesunden hat. Liner, der die Ankunft vorau^sah In Ferrara in Italien lebte im Fahre 1979 ein Professor der Mathematik namens Francesco Lana, der ein Modell zu einem Lustschiss konstruierte nutz davon sprach, daß die Zukunft den allen Traum des Menschen, die Lust zu beherrschen, vcr wirklichen werde. Lana sprach schon damals die Vorausschauen den Worte: „Welcher Mensch wird nicht cinsehen. daß im Fall: eines Krieges keine Großstadt vor jtieaenden scindiichen Fahr zeugen sicher ist. die im Lustmcer von Ort zu Ort gesteuert wcr- den können? Aus der Höhe könne» diese siiegenden Schisse Brandkugelp und Bomben sowie giftige Gase niederwersen und «ine furchtbare Vernichtung anrichten." Viktor Emanuel und Eavour Zwei Anekdoten, erzählt In dem Bewußtsein seines Rechtes und des kommenden nationalen Ausstiegs Italiens mar Viktor Emanuel, der König von Piemont, von einem glühenden Stolze beseelt, dessen Aus bruch «inst der Gesandte Frankreichs, der Fürst de Latour -'Auvergne, zu verspüren bekam, als er im Schlosse zu Turin weilte. Napoleon III. hatte auf Drängen der Kaiserin Eugcnie einen Brief an den König von Piemont geschrieben und darin wieder einmal nach italienischen Gebieten geschielt, di« er gern Frankreich cinverleibt hätte. Es war das Unglück des Ge sandten, Viktor Emanuel gerade a„ diesem Tage in di« Hände zu laufen, und kaum hatte ihn der König gesehen, als er ihn auch schon in einen Nebcnsalon zog und wütend ausries: „Ihr Napoleon! Was ist denn dieser Mensch?! Der letzte der Sou veräne, ein Eindringling! Er soll sich daran erinnern, wer er ist und wer ich bin, der Chef der ersten und ältesten Nasse, die in Europa herrscht!" — Der Fürst konnte daraufhin nur erwidern, der König möge ihm erlauben, kein Wort von all dem verstanden zu haben. ch Das war eben die Zeil, in der das nationale Bewußtsein Italiens neu aufflammte und vom Norden bis zum Süden die Patrioten für den kommenden Freiheilskamps begeisterte. Cavour, der Gründer der Einheit, eilte damals von Stadt zu Stadt, von Staat zu Staat, und seine fieberhafte Tätigkeit Um; ihm kaum Zeit, am 17. Februar 1889 für eine halbe Stunde dem Maskenball der Mailänder Skala beizuwohnen. Und selbst hier noch wurde er an die Not des Vaterlandes erinnert, denn eben als er die Loge des Gouverneurs betreten wollte, ver sperrte ihm ein weiblicher Domino den Weg und sagte vor wurfsvoll: „Du amüsierst dich hier und denkst wohl nicht da ran, daß noch italienisches Land unter fremder Tyrannei schmachtet!" Cavour schwieg abwartend, und die Unbekannte fuhr mit flammender Begeisterung sort: „Eine Venezianerin bin ick, und ich bin gekommen, um dich an mein Vaterland zu erinnern und zu mahnen! Welches Mort -es Trostes und der Hoffnung darf ich von dir meinen Mitbürgern zuriickbringen?" von Aarl Robert Popp Vrvrrlsn kvLvNLtr.48, nsfts ^mmonstn. 4vtiiiotion 8vlion gh 150.- 2S8osstAsrtmmer »1,295.- 258poi8erimmerLb295.- btsllostolio i-inio 26 Ligvnv u. polrtsr - Wsrkrtstt Sogeänctst 1876 Dvtspbon 21 069 kbostanctsctaelotisa Bei ihren Worten blitzten die Augen des Staatsmann«, aus, er zerriß sein Eintrittsbillett zum Hosball. gab der Maske die eine Hälfte, verwahrte die andere selber sorgsam und sagte lächelnd: „Nimm das als Erkennungszeichen und sei morgen genau um Mitternacht aus dem Hosbaii. Ich werde dich in der Mitte des Karyatidensaales erwarten und dir die Bot schaft geben." Als es am anderen Tage zwölf Uhr fchlug und Cavour der Verabredung gemaßt nach der Mitte des Saales ging, trat die schöne Venezianerin Marianna Goretti Gargnani aus ihn zu und gab ihm schweigend seine zerrissene Eintrittskarte. Cavour verneigte sich vor ihr und reichte ihr dann ein Blättchen Hkrpier. „C. Cavour empfiehlt seiner schönen Freun din vom Maskenball des 17. Februar Standhaftigkeit und Glauben", las die freiheitsliebende Venezianerin mit leuchten den Augen. Standhaftigkeit und Glauben — costanza c scde — diese Worte wurden nach ihrer Rückkehr zum Wahlspruch aller ita lientrenkn Venezianer, und cs beseelte ihre Treue bis zum Eic'jtz'.— Houptschristleiter: Georg Winkel. Verantwortlich tür Inhalt u. Wider: Georg Winket. Dresden. Verantwortlicher Anzeigcnlcitcr: Theodor Winket. Dresden. Druck und Verlag: Germania vuchdruckerel Dresden, Pollecstr. t7. Z Zt ist Preisliste Nr -1 gültig