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Sächsische Volkszeitung : 23.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193909233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390923
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-23
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.09.1939
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Sonnabend/Sonntag. 83.'84. September 1939 Sächsisch« Bolbszettung Nummer 884, Seit« 4 Neue Bezugsregelung für Lebensmittel Vesondere Vorsorge für Schwerarbeller, Mütter und Kinder — Für jede LebenSmlttelart besondere Karte Berlin, 88. September. Amtlich wird über die neu« Lebensmittelkarten-Regelung mltgetetlt: Die englischen Kriegshetzer und Plutokraten versuchen heute, die deutschen Frauen und Kinder auszuhungern. Dieser Versuch wird an der Tatkraft des Führer» und der Entschlossenheit des deutschen Volkes zerbrechen. Eine vorsorgliche Staats, sührung hat In den vergangenen Jahren grotze Vorräte angelegt. Unsere Getreidereserve setzt uns in die Lags, auch bet geringeren Ernten Mindererträge aus Jahr« hinaus auszugleichen. Der deutsche Bauer wird mit HIlse aller Volksgenossen das letzte aus der Scholle holen. Die vorhandenen Vorräte nehmen »ns die wesentlichsten Sorgen siir die Zukunft. Der Staat steht es als seine Psticht an, das Vor handene gerecht zu verteilen. Die Fehler des Weltkrieges, nämlich die zu späte Durchsiih- rung einer geregelten Verteilung, werden diesmal vermieden. Der Grundsatz der jetzi gen Ernährungswirtschast lautet: „Lieber bescheidene Rationen, aber da- für aus weite Sicht gesicherte Ra ttone n". Am 24. September 183g verlieren die bis herigen Bezugscheine ihre Gültigkeit. Ab 25. September 1938 treten die neuen in Krast. Die ab 25. September 1838 anlausende Bc- zugsregelung hat gegenüber der allen Rege lung zwei wesentliche Vorzüge: 1. Die Zuteilung ersolgt nach den Bediirs- nlssen des einzelnen. Schwer- und Schwerst arbeiter sind dabei ganz besonders berücksich tig». 2. Es gibt in Zukunft für jede Le be n s m i t t e l a r t eine besondere Kart«, z. B für Fleisch Flcischkarten, siir Brot Brotkarten ete. Schwer- und Schwerstarbeiter erhalte» Sonderzulagen an Fett, Fleisch, Brot und Mehl. Die Karten siir Schwer- und Schwerstarbeiter sind besonders gekennzeich net. Die Karten siir Schwerarbeiter haben neben dem Hinweis „Für Schwerarbeiter" ein grotzes S, die Karlen siir Schweistarbci- ter neben dem Hinweis „Für Echwcrjtarbci- ter" ein grotzes Sst ausgedruckt. Schwerarbeiter ist. wer dauernd schwere körperliche Arbeit oder durchschnittliche kör perliche Arbeit unter besonders erschwerenden Arbeitsbedingungen leistet. Als Schwerstarbeiter gilt, wer unter er schwerenden Arbeitsbedingungen, z. B. bei grotzer Hitze, bei grotzer Staubentwicklung mit angelegtem Atemschutzgerät oder unter Einwirkung gesundheitsschädlicher Stosse dau ernd schwere körperliche Arbeit zu leisten ha«. Schwer- und Echwcrstarbciter erhalten das erstemal die Karlen von ihrem Be- triebssührer. Dieser mutz sie beim Gc- iverbeaussichtsamt tbzw. Bergbehörde) bean tragen. Die Art des Verfahrens, wie er das zu tun hat. ist durch die Verordnung sestgclegt. Sollten Schwer- und Schwerstarbeit«! be reits die üblichen Karlen erhalte» haben, so sind sie durch den Betriebssichrer einzuziehen. Die Betriebssichrer müssen sie dem siir den Arbeiter zuständigen Ernährungsamt über senden. Später erhalten die Schwer- und Schwerslarbeiter ihre Karten unmittelbar von ihrem zuständigen Ernährungsamt. Hierbei ist die letzte Schwer- und Cchwerstarbeitcr- Stammkarte vorzulcgen. In einigen Betrieben bestehen Derpsle- gungseinrichtungen lKnnlinen nlw). Schwcr- und Echwerstarbeiter, die dort ihre Mahlzei ten einnehmen, haben die entsprechende An zahl von Abschnitten ihrer Schwer- und Schwerstarbeitcrkarte zu entrichten. Die Verordnung des Rcichscrnährungsmi- nisters vom 16. September 1838 bestimmt weiter, datz Arbeiter, die !m besonderen Matze der Einwirkung von Gistcn ausgesetzt sind, Vollmilch erhallen könne». Diese Milch karten sind bei dem zuständigen Gewerbe- aussichlsamt zu beantragen. Besondere Anordnungen werden siir die Ausgabe von Schwer- und Schwerstarbeiter karten ergehen, sür Angehörige in Betrieben der Wehrmacht, der Reichsverkehrsvcrwal- tung, der Forstwirtschaft, der Seeschissnhrl eintchlletzlich der Scesischerei und der Binnen schiffahrt. Es Ist selbstverständlich, datz der national sozialistische Staat werdenden und stillenden Muttern. Wöchnerinnen sowie Kranken und gebrechlichen Personen besonders Hilst. Die Vorgenannten erhallen aus Grund einer ärztlichen Bescheinigung durch das Ernährungsamt Scheine, die ihnen den Bezug zusätzlicher Lebensmittel sichern. Bel werdenden und stillenden Müttern ge nügt an Stell« der ärztlichen Bescheinigung die Bescheinigung einer Hebamme. Werdende Mütter erhallen während der Schwangcr- schast, stillende Mutter während der Zeit des Stillens aus Grund der Bescheinigung eines Arztes oder einer Hebamme Bollmilch. Die einzelnen Arten der Karten sind sol- gende: Brotkarten, Fleischknrten, Fettknrte», Milchkarten. Karten sür Marmelade und Zucker sowie sogenannte Lebensmitlelkarlen (Nährmittels. Aus die verschiedenen Abschnitte dieser Le- bensmitlel-sNährmillcl skarte gibt es solgcnde Waren: Graupen, Grütze, Grietz, Reis, Haser- slocken oder Teigwaren, Sago, Knrtosfcl- stärkemehl, Kassec Ersatz oder Zusatzmittel, Kunsthonig usw. Aus technischen Gründen war cs diesmal noch nicht möglich, aus die zur Ausgabe ge langende» Karte» die Mengen auszudrucken, die aus die einzelnen Abtchnitte abgegeben werden diirscn. Grundsätzlich ist dies jedoch sür die Zukunft vorgesehen. Die Karten sind als össentliche Urkunden sehr sorgsnltig nuszubewnhrcn. Wer Karten verliert, wird Ersntzknrten. wenn überhaupt, so nur unter sehr protzen Schwierigkeiten er halten können. Ile Einführung der Brotkarte ist ausschlletzlich «Ine Folg« der Planung aus lang« Sicht. Die grotze national« Brotge- trtlderesero« soll erhalten bleiben, damit sie uns das täglich« Brot sichert, wenn wir ein mal nerlnger« Ernten erleben sollten. TI« sür Brot und Mehl oorg«s«henen Rationen entsprechen dem srledensmätzigen Durch schnittsverbrauch. Vollmilch erhalten in Zukunst nur noch Kinder, werdende und stillende Mütter und Kranke. Entrahmt« Frisch milch kann auch weiterhin ohne Karten be zogen werden. Diese Einschränkung de» Voll- milchvcrbrauchs ist notwendig, um die Butter erzeugung zu steigern und um dadurch Ersah siir ausfallende Auslandsbutter und andere bisher «ingesührte Fette z» schassen, soweit dieser Aussall nicht durch Einschränkung des Fettverbranchg ausgeglichen wird. Nicht zu letzt müssen aus diesem Wege die sür unsere kämpfenden Soldaten und für die Schwer- u»d Schwerstarbeiter benötigten Buttermen- gcn gesichert werden. KarIosfeIn, O b st, F r i s ch g e in ü s e und Fische werden auch weiterhin ohne Karten abgegeben werden. Wegweiser durch das neueLebensrnitiellariensyslem Wosür gib» es Bezugschein«? Für Butter, Echlachtsette (Schmalz, Speck, Talg, Marga rine oder Pslanzcn- oder Kunslspciscsctt oder Speiseöls, Käse, Zucker, Marmelade, Nähr mittel, Kassee-Ersah und -Zusatzmittel, Mehl, Brot, Backwaren, Kindernährmittel, Kartos- selslärkeerzeugnisse, Fleischwaren und alle sonstigen Waren, die regelmätzig oder u»> regclmätzlg aus jeweilige Kartenabschnitte ab gegeben werden. Welch« Lebensmittelmengen bekommt der Normalverbraucher? Der Normalverbraucher erhält pro Woche 2486 Gramm Brot oder 1868 Granu» Brot und 375 Gramm Mehl: 588 Granu» Fleisch oder Fleischwaren, 88 Gramm Butter, 125 Gramm Margarine (oder Pslan- zcnsett usw.), 65 Gramm Schweineschmalz oder Speck oder Talg — Insgesamt also 278 Gramm Fett — wozu noch 62,5 Gramm Käse oder 125 Gramm Quark kommen; 188 Gramm Marmelade, 258 Gramm Zucker Und der Schwerarbeiter? 3886 Gramm Brot oder 2888 Gramm Brot und 756 Gramm Niehl; 1686 Gramm Fleisch oder Flcischwaren; 86 Gramm Butter und 187,5 Gramm Mar garine ulw. und 125 Gramm Schmalz usw, — insgesamt also 382,5 Gramm — sowie 62.5 Gramm Käse oder 125 Gramm Quark, 166 Gramm Marmelade und 256 Gramm Zucker wöchentlich. Wieviel der Schwerslarbeiter? 4866 Gramm Brot oder 3866 Gramm Brot und 756 Gramm Mehl, 1266 Gramm Fleisch oder Fleischwaren, 86 Gramm Butter, 256 Gramm Margarine usw., 416 Gramm Schmalz usw. — insgcsaml also 746 Gramm Fett — sowie 62.5 Gramm Käse oder 125 Gramm Quark, 166 Gramm Marmelade und 256 Gramm Zucker wöchent lich. Welche Mengen erhalten Kinder? Kinder bis zu sechs Jahren (die «ingeklammerlen Zahlen gelten sür Kinder von sechs bis zehn bzw. vierzehn Jahren) erhalten 1166 Gramm Brot (1766 Gramm) oder 666 Gramm Brot und 375 Gramm Mehl l1266 und 375 Gramm); 256 Gramm Fleisch oder Fleischwnren (Uber sechs Jahre normal); 86 Gramm Butter, 62.5 Gramm Käse oder 125 Gramm Quark (86 Gramm Butter, 125 Gramm Margarine; 62,5 Gramm Käse oder 125 Gramm Quark), täg lich 6,75 Liter Vollmilch (6,25 Liter), Marme lade und Zucker normal. Wer bekommt denn überhaupt Milch? Grundsätzlich sei bemerkt, datz Magermilch ohne jeden Bezugschein frei zu erhalten ist, ebenso auch Buttermilch, geschlagene Butter milch. saure Magermilch, Joghurt und Kefir aus Magermilch, 'Mischgetränke aus entrahm ter Frisch- oder Buttermilch. Versäumen Sie nicht, umgehend ihrem Milchhändlcr die Men gen Magermilch anzugeben, die Sie zu be ziehen wünschen! Vollmilch dagegen bekom men nutzer den Kindern werdende und stil lende Müller, sowie Wöchnerinnen (täglich einen halben Liter) sowie einige besondere Berns«. „Dars man tauschen?" Ein wahlweiser Be zug von anderen Lebensmitteln aus Abschnitte, die sür eine bestimmte Lebensmiltelgruppe gelten, ist nicht möglich. Für Bayern, Württemberg und Baden, die Ostmark und das Sudetenland ist jedoch die Regelung ge- trossen, datz aus die Abschnitte 5, 6, 7 und 8 an Stelle von Brot von Normalverbrauchern je 375 Gramm Mehl und von den Schwer- und Echwerstarbeitcrn je 758 Gramm Mehl bezogen werden können. Aus den Abschnitt L 32 der „Lebensmittelkarte" kön.nen unbe schadet dieser Regelung die Verbraucher die ser Gebiete 756 Gramm Mehl beziehen. Was gibt es aus die Abschnitte der Reichs brotkarte? Di« folgenden Zahlen beziehen sich auf den Normalverbraucher. Die In Klammern hinzugesügten Ziffern gelten sür Schwerarbeiter und sür Echwcrstarbciter. Es gibt auf die Abschnitte 1 bis 4 je 1606 Gramm Brot (1668, 2606); 5 bis 8 je 566 Gramm (1666, 1666); 6 bis 12 je 566 Gramm Brot oder je 375 Gramm Mehl (1666 Gramm Brot oder 750 Gramm Mehl — Schwerstarbeitcr ebenso); aus die mit a und b bezeichneten Ab schnitte bekommt der Normalverbraucher je 56 Gramm Brot, der Schwer- und der Schwerslarbeiter je 160 Gramm Brot. Und die Kinder? Kinder bis zu sechs Jah ren erhalten aus die Abschnitte 1 bis 4 je 100 Gramm Brat, auf 5 bis 8 je 500 Gramm Brot oder je 375 Gramm Mehl, ferner auf die mit einem Kreuz bezeichneten Abschnitte je 125 Gramm Kindernährmitlcl. Diese Ab schnitte gelten abweichend von dem Ausdruck vom 25. September bis 22. Oktober. Kinder vo» sechs bis zehn Jahre» bekommen aus die Abschnitte 1 bis 8 je 500 Gramm Brot, g bis 12 dasselbe oder je 375 Gramm Mehl, aus a und b je 100 Gramm Brat aus die mit einem Kreuz bezeichneten Abschnitte zunächst nichts. Was g'b« es aus die Abschnitt« der Reichs- sleischkarle? Jeder Verbraucher mit Aus nahme der Kinder bis zu lech» Jahre» erhält aus die Abschnitte 1 bis 3. 5 bis 7, 8 bis 11 und 13 bis 15 ie 100 Granini Fleisch oder Fleischwaren. Der Normalverbraucher be kommt aus die Abschnitte a b. c und d j« 50 Gramm Fleisch oder Fleischwarcn, der Schwerarbeiter sür a und b je 256 Gramm, sür c und d je 100 Gramm, der Schwerst- arbcitcr auf a bis c je 256 Gramm und d 150 Gramm. Eine Zuteilung sür die übrige» Abschnitte bleibt Vorbehalten. Kinder bis ztt sechs Jahren bekommen aus 1 bis 4 und o bis d je 125 Gramm. Wozu verwende Ich die „Lebensmittelkarte"? Die besondere „Lebensmittelkarte" ist in zahl reiche Abschnitte unterteilt. In der Zeit vom 2.5. September bis 22. Oktober gibt es auf die Abschnitte 1 bis 10 je 25 Gramm Nähr mittel lum die wichtigsten zu nennen: Grau pen, Grietz, Reis. Hnscrslocken, Tcigwaren usw.); in der Zeit vom 0. Oktober bis 22. Oktober auf die Abschnitte 17 bis 26 die gleiche Menge. Sago, Karlossclstärkemehl oder ähnliche Erzeugnisse werden in Mengen von je 25 Gramm nach näherer Weisung der zuständigen Hnuptvercinigung aus die Ab« schnite 11, 12, 27 und 28 zugeteilt. In der Zeit vom 25. September bis 22. Oktober gibt es aus 13: Knssee-Ersatz oder -Zusatzmittel (125 Gramm) und 14: 25 Gramm. In der Zelt vom 2. Oktober bis 22. Oktober gibt es aus 20, in der Zeit vom 0 Oktober bis 22. Oktober aus 30 je 125 Gramm. Was gibt es sonst noch? Einzelne Ab schnitte der Lebensmittelkarte werden autzer» dein von Fall zu Fall siir den Bezug von Eiern, Kunsthonig und Tee nusgerufcn. Es sei erwähnt, datz Zuckcrwaren und Zwiebeln ohne Karten abgegeben werden können. Für de» Bezug von Hiiltensrüchlcn, Trockenge» müse, Gewürzen und Kaknowarc» ergehen von Fall zu Fall ebensalls besondere Anwei sungen. Vereinfachung der Margarine- bewirtschaft»»« Berlin, 23. September. An Stelle der bis her zugelnssenen drei Margarinesorten (Kon- summargarine, Mittel- und Spitzensorle) wird aus Grund einer Verordnung des Reichsmi nisters sür Ernährung und Landwirtschast und des Rcichsliomniissars sür die Preisbildung ab 1. Oktober d. I. nur noch eine einheit liche Sorte „Taselmargarine" In den Verkehr gebracht werden. Dadurch tritt eine wesentliche Vereinsnchung und damit Er sparnis in der Herstellung, dem Ablatz und de», Feltbczugswesen ein, was auch der ein heitlichen Qualität der Margarine zugute kommt. Für die Taselmargarine wird ein einheitlicher Kleinverkausspreis von O,V8 RM. je halbes Kilogramm vorgeschrieben. Die bisherige Spihensorte zum Preise soll 1,10 RM. und die Konsummargarin« zum Preise von 0,63 RM, je halbes Kilogramm kommen in Jortsail.« Es ist Vorsorge getrossen, datz sich aus dieser Preisregelung sür keinen Volksgenossen ein Preisnachteil ergibt. An die Volksgenossen, die bisher Konsummar- garine zum Preise von 0.63 RM. (Inhaber von Mnrgnrinebezugschcincn oder Zusatzlchei- nen) oder nm 0,25 RM. verbilligt zum Preise vo» 0,38 RM. je halbes Kilogramm (Inhaber von Fcttverbilligungsschcinen) erhalten haben, wird deshalb die Margarine kllnstig so ver billigt abgegeben, datz sür sie keinerlei Ver teuerung eintritt. Sie erhalte» Verbilligungs scheine, durch die die Preiserhöhung sür die nach den allgemeinen Ernährungssätzen be ziehbare Margarinemcnge in vollem Umsange ausgeglichen wird. Es sallen serner die Be stellscheine für Konsummargarine sorl. Beim Fcttbezug ist lediglich die Neichssettknrtc vor» zulegcn. Der Berbilligungsschein wird an Stelle des entsprechenden Geldbetrages zur Bezahlung verwandt. Die Einzelheiten wer den die Ausgabestellen sür Verbststgungs- scheine (Bezirkssürsorgeslellen und Arbeits ämter) Ansang Oktober d. I. bekanntgeben. Fußball-Länderkampf Deutschland gegen Ungarn Zum 14. Male stehen sich am Sonntag die Futzball-Auswahlmnnnschasten Deutschlands u. Ungarns gegenüber. Da» Tressen findet In Budapest statt. Die ungarische Futzball- Mannschaft wurde von Verbandskapltan Ing. GInzery wie solgt nominiert: Toth (Szeged); Pakozdi (Elektromos), Biro (tzungaria); Sza- lai (Ujpest), Sarosi 8 (Ferenevaros), Ezaiai (Nemzeii); Kineses (KIspest). Dr. Sarosi (Fe-^ rencvaros), Zsengeller (Ujpest), Duda» (Hun- garia) und Gyetoai (Ferenevaros). Al» Er satzleute werden ausgeboten: Baumann (Ha- tadas) als Torhüter, Elajkar 1 und 2 (Kis- pest) und Odra (Nemzeti). — Die deutsch« Mannschast bestehl nach «inigen «rsolgten Um besetzungen au» folgenden Spielern: Jakob (Jahn Regensburg); Janes (Fortuna Düssel dorf), Schmaus (Vienna Wien); Küpser (1. FT Schweinfurt 05), Goidbruuner (Bayern Mün chen), Kihinger (1. FE Schweinfurt 05); Leh ner (Schwaben Augsburg), Gellesch (Schalke 04), Schön (Dresdner SE), Szcpan (Schalke 64), Pesser (Rapid Wien). Als Ersatzspieler fahren mit: Rasil (Rapid Wien). Moog (VsL 89 Köln) und Männer (Hannover 06). Noch nie gelang Deutschland aus unga rischem Boden ein Länderspielsieg Im Futzball — wird der 24. September diese Tradition durchbrechen? Datz auch die stärkste Elf zu schlagen Ist, das hat damals Im Jahre 193» der Länderkamps Deutschland gegen Ungarn in Dresden bewiesen. Als die deutsche Mann schaft bei der Pause 0:3 im Rückstand lag und dann noch in einer unvergehlichen Ener gieleistung in der zweiten Spielhälste einet b:3-Si«g erfocht. Wesen ganz undurchsichtig und spaltete sich in viele Gruppen aus, von denen die einen der Orthodoxie, die anderen dem Altkatholizismus und wieder andere dem Protestantismus näherlraten. In den letzten Jahren setzte ein Rückstrom auch der wenigen Nationalkirchler ein. So werden zwar heute in Amerika, wo die Kirche 1875 gegründet wurde, noch etwa 60 000 Mitglieder dieser Kirche gezählt, aber in Polen selbst nur noch 10—12 000. Eine verhältnismätzig grössere Verbrei tung fand eine andere im Jahre IVO« gegründete Kirche: die der Mariawiten. Diese Kirche wurde von dem exkommu nizierten Priester Kowalski und der religiösen Schwärmerin Kozlawski ins Leben gerufen, und sie zählte kurz vor dem Kriege annähernd 200 000 Mitglieder. Es wurde -er päpstliche Primat verworfen, das Butzsakrament, der Ablatz und ver schiedenes anderes. Das Wesen dieser Kirche war noch viel verschwommener als das der „Nationalkirche"; auch hier san den Anlehnungen an die Orthodoxie und den Altkatholizismus statt, aber beide Kirchen lehnten schlietzlich jede Berührung mit den Marlawiten ab. Als Besonderheit gilt die „mystische Ehe" der Mariawiten, in der die Kinder „ohne Erbsünde" emp fangen werden", um eine „neue sündenlose Menschheit zu bil den . Die Kinder werden in Mariawitischen Instituten erzo gen. Aus welch schwankendem Boden diese religiöse Gemein- schast stand und steht, geht daraus hervor, datz mancherorts aus sittlichem Gebiet bedenkliche Zustände sich hcrausbildeten und selbst über den Stifter der „Kirche" eine schwere Strafe verhängt wurde. Nach dem Kriege verlor auch diese Kirche die Hälfte ihrer Anhänger, so datz heute nur noch etwa 100 000 zu ihr rechnen. Unter den 35 Millionen Einwohnern Polens zählten nach dem Kriege bei der letzten groben Volkszählung rund 64 v. H. zur römisch-katholischen Kirche, über 11 v. H. zur griechisch- unierten (mit Rom vereinten) Kirche, fast 11 v. H. zur Ortho doxie, 10 v. H. zum Judentum, fast 4 v. H. zur protestantischen Kirche und 0,1 v H. zu verschiedenen reliEsen Gemeinschaften, wie den Mariawiten, der Nalionalkirche, den Baptisten, den Mohammedanern u. a. Den Katholiken standen zwei Kardi nale in Gnesen-Posen und Warschau vor. drei weitere Erz bischöfe, fünfzehn Bischöfe, zwanzig Weihbischöfc und ein Ar meedischof, zu denen annähernd 12 000 Priester kommen. Die Unierten unterstanden einem Erzbischof in Lemberg und zwei Bischöfen in Stanislav und Przemysl. Die orthodoxe Kirche, die 1S24 für autokephal erklärt wurde, zählte fünf Eparchien in Warschau, Wilna, Wolhynien, Mrodno und Polesien. In die Verwaltung dieser Eparchien teilten sich ein Metropolit zu Warschau, drei Erzbischöfe und vier Bischöfe. Die Protestan ten hatten sich In verschiedene Bekenntnisse aufgeteilt die zum Teil in polnischer, zum Teil in deutscher Sprache ihre Gottes dienste hielten. Von den rund 1.2 Millionen Deutschen in Polen bekennen sich annähernd 800 000 zur protestantischen Kirche. A. O?ss<I«n : Hitlerfungen Im FeuerlSschdienst. Bekanntlich werden zur Zeit In allen sächsischen Standorten auf Anforderung der Feuer- löschpolizei Hitlersungen zur Ausbildung im Feuerlöschdienst dereitgestellt. In Dresden sind 90 Hitlerjungen ausgewählt worden, die nunmehr ihre Ausbildung erfahren, damit sie später tm Notfall In Gemeinschaft mit den Feuerwehrmännern ein gesetzt werden können. : Frauen und Kinder unserer Soldaten aus Reisen. Ie ein Eonderdampfer unserer weitzen Elbslotte brachte am Montag. Dienstag und Mittwoch 500 Gäste von Dresden nach Meisten. Es waren Betreute der Stadt Dresden, Frauen und Kinder, deren Männer bzw. Väter zum Heeresdienst einberufen sind. Das Verkehrsamt der Stadt Meihen führte sie in Gruppen durch die schönen alten Etratzen, Gasten und traulichen Winkel der Stadt. Auf dem Burgberg hielt der Leiter des Städtischen Informationsdienstes, Störl, den Gästen einen kurzen Vortrag über die geschichtliche und kulturelle Bedeutung Meistens. : Feuerwehr und Berdunkelung. Damit die Feuerwehr ihre Ausgaben restlos erfülle kann, sind die Fahrzeuge derselben sowie die Unfallkrankenwagen von -en Derdunkelungsvor- schristen befreit worden. Es wird dabei darauf hingewiesen, datz für alle anderen Fahrzeuge die Verdunkelungsvorschristen in vollem Umfange weiter gelten. : Elisabethverein Iohannstadt. Donnerstag, 28. September, 15.80 Uhr Sitzung in der Union, Huttenstratze. : Gegen eine Stratzenbahn fuhr am Freitag ein Lieferauto an der Ecke Ludwig-Hartmann- und Gustav-Frcytag-Stratze. Die beiden Fahrer des Lieferwagens erlitten Kopfverletzungen. — Mit einem Auto zusammengcstoben ist am gleichen Tage ein Motorradfahrer am Bischofsplatz. Der Motorradfahrer erlitt «inen Knöchelbruch. Hofkirch« Dresden. Sonntag vorn«. 10 Uhr: Messe in D von G. Rüdinger. Choral nach der Vaticana. Aussührende: Propsteichor und Kapellknaben. Achtung Rentenempsänger der Invalidenversicherung! Auf Seit« 8 der vorliegenden Ausgabe bringen wir eine wichtige Bekanntmachung Uber Beglaubigung der Renten empfangsschein«. ^eiprig ) Ein Gedenkstcin für den Admiral der ersten deutschen Flotte geweiht. Zur Erinnerung an den Admiral der ersten deutschen Flotte der Jahre 1848/1849, Rudolf Bramme, ge nannt Brommy, wurde tm Vorort Anger, unweit der Stelle, wo er vor 135 Jahren als Sohn des Gerichtsschöppen Bromme geboren wurde, am Freitagnachmittag ein Gedenkstein geweiht. Der etwa zwei Meter hohe Stein, der von dem Leipziger Bild hauer Hans Zeitzig aus Rochlitzer Porphyr geschaffen wurde, trägt neben einer Inschrift das aus dem Stein gemeitzelte Bild der Fregatte „Barbarossa", des Flaggschiffs Brommys. Die Weihstunde, die vom Musikzug der Marine-TA musikalisch um rahmt wurde, wurde von Oberbürgermeister Etaatsminister Freyberg mit einem Grutzwort eröffnet. Die Weihe des Ge denksteins nahm der Bundessührcr des NST-Marincbundcs, Konteradmiral z. D. Hintzmann, vor. ) Wegen fortgesetzten Diebstahls, Betrugs und Urkunden fälschung hatte sich die 21jährigc Else A. zu verantworten. Die Angeklagte war vom Januar 1938 bis April 1939 in einem Leipziger Geschäft tätig und entwendete während dieser Zeit Kleider, Unterwäsche. Herrenartikel u. a. Ferner strick) sie Ein tragungen sür entnommene Waren im Entnahmebuch und ver nichtete Lieferzettel sür entnommene Waren. Zwei Arbeits kameradinnen stahl sie Beträge von 20 und 10 NM. aus den Handtaschen. Ala Grund für ihre Diebereien gab sie an, sie habe sich die Ausstattung für ihre Heirat beschaffen wollen. Die Angeklagte wurde zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. ) Futzgänger verunglückt. Am Donnerstag wurde auf der Windmühlenstratze ein OOjähriger Futzgänger von einem unbe kannten Radfahrer angefahrcn und verletzt, so datz der Hoch betagte ins Krankenhaus geschafft werden mutzte. In der Nacht zum Freitag trug sich auf dem Grimmaischen Steinwcg ein ähnlicher Unfall durch einen Personenkraftwagen zu. Der Verunglückte, ein 59 Jahre alter Futzgänger, mutzte ml« erheb lichen Verletzungen gleichfalls dem Krankenhaus zugesühr« werden. Nachrichten über Deutsche Im feindlichen Ausland. Es leben zahlreiche Deutsche In Ländern, mit denen sich Deutschland im Kriegszustand befindet oder mit denen die normalen Beziehun ¬ gen abgebrochen sind, lieber ihr Ergehen möchten die in Deutsch land ansässigen Angehörigem begreiflicherweise gern Auskunft haben. Solche Auskünfte vermittelt ausschlletzlich das Auswär tige Am«, Berlin, Kronenstratze 10. An dieses mutz man sich darum wenden und dabei tunlichst genaue Angaben Uber oi« Person, Staatsangehörigkeit und die letzte Anschrift des Ge suchten machen. Leere Tüten zum Einkäufen mitnehmen! In Zusammen hang mit der Anordnung über Papierersparnis erhielten auch die Geschäftsleute mit Ladenbetrteb die Weisung, den Papier verbrauch auf das Notwendigste zu beschränken. An alle Haus frauen wendet sich daher der Einzelhändler heute noch einmal mit der Bitte, für durchfeuchtende Waren, also Quark, Sauer kraut, Leber usw.. ein Besatz mitzubringen, grötzere Einkäufe nicht mit dem Einkaufsnetz, sondern dem praktischen und geräu migen Korb zu erledigen und guterhaltene Tüten zum nächsten Einkauf wieder mitzubringen. Es kann ein« Menge von Papier eingespart werden, wenn alle Hausfrauen hier mittun.
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