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Sächsische Volkszeitung : 23.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193909233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390923
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-09
- Tag 1939-09-23
-
Monat
1939-09
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.09.1939
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Eonnabend/Sonntag, 23^24. September 1S3S Sächsische volbszettung Rümmer 224. Sekte 2 Kurzardeiterunterstützung wird den Kurzarbeitern ge währt, di« in zwei auseinandersolgcndcn Wochen (Doppelwochef wegen Arbeiismangel weniger als 80 Arbeitsstunden in d«n Betrieben beschäftigt werden. Die Höhe der Kurzarbeiterunter- stiihung richtet sich nach dem Unterschied zwischen dem Kurz lohn und dem Lohn, den der Kurzarbeiter bei unverkürzter Arbeitszeit tn 80 Arbeitstunden in der Doppelwoche erzielen würde. Bei alleinstehenden Kurzarbeitern wird dieser Unter schied zu 50 v. H. vom Arbeitsamt ausgeglichen: für jeden vom Kurzarbeiter unterhaltenen Angehörigen erhöht sich der Aus gleich um weitere 10 v. H. Die Neuregelung bringt in zweifacher Hinsicht eine Ver besserung der bisherigen „verstärkten" Kurzarbeiterunter- stützung: einmal wird die bisher nur für bestimmte Betriebs gruppen zugeiassenen Form der verstärkten Kurzarbciterunter- stützung nunmehr für all« Betriebe (einschließlich der Handels betriebe) zugelassen, ln denen Kurzarbeit praktisch vorkommen Kan»: außerdem wird der Ausgleich, den die Kurzarbeiterunter- stiitzung gewährt, von -10 mif 50 v. H. des ausgleichssähigen Lohnausfalles erhöht und steigt bei Kurzarbeitern mit unter haltenen Angehörigen entsprechend. Unverändert bleibt, dah Kurzarbeiterunterstützung nicht höher sein darf als die Arbeits losenunterstützung, ferner, datz -er Kurzarbeiter eine andere, ihm vom Arbeitsamt zugewiesene, zumutbare Arbeit annehmen muh. Die Kurzarbeiterunterstützung ist wie bisher von einer Anzeige des Betriebsführers beim Arbeitsamt abhängig, sür die Uebergangszeit sind Erleichterungen zugelassen. Die Durchführung der weiblichen Arbeits dienstpflicht Berlin, 23. September. Reichsarbeitsführer Hierl hat zur Durchführung der Reichsarbeitsdienstpslicht für die weibliche Jugend eine Verordnung erlassen. Danach wird der Reichs- arbeitssührer den Zeitpunkt sür die Meldung und Heranziehung der Dienstpflichtigen bestimmen. Von der Pflicht zur Meldung ist befreit, wer ein Arbeitsbuch besitzt und mindestens seit Inkrafttreten dieser Verordnung svom 21. September 1030) als Lohn- oder Gehaltsempfänger voll tätig ist, wer sich min destens seit Inkrafttreten dieser Verordnung in einer ordnungs mässigen Berufsausbildung oder auf einer Tagessachschule be findet, wer sich mindestens seit Ostern 1030 auf einer öffent lichen Schule befindet, sowie Kinder von Bauern, Landwirten und Landarbeitern, die als mithelfende Familienangehörige dringend benötigt werden. Eine Dienstpflichtige, die ihren Melde- und Gestellungspflichten nicht nachkommt oder wissent lich unrichtige Angaben macht, wird mit polizeilichen Zwangs maßnahmen bedroht. Eine Dienstpflichtige ist von der Erfüllung der RAD-Pflicht zurückzustellen: wegen zeitlicher Untauglich keit oder wegen schwebenden Verfahren oder noch nicht ver büßter Strafe. Aus besonderen häuslichen, wirtschaftlichen oder beruflichen Gründen kann eine Zurückstellung erfolgen. Das Nähere bestimmt der Reichsarbeitssührer. Feuerwehr als Erntehelfer Eberswalde, 23. September. Eine Gemeinschaftsarbeit, die als nachahmenswertes Beispiel angesehen zu werden ver dient, wird aus dem benachbarten Sandkrug gemeldet. Dort hatte eine Landwirtsfrau, deren Ehemann eingezogen ist, auf einer größeren Wies« noch die Nachmahd stehen. Ein unerwar teter Helfer erstand ihr tn der Sandkruger Feuerwehr. In aller Frühe traten etwa dreißig Wehrleute, mit Sensen und Recken »chewaffnet", an und mähten die Wiese in wenigen Stunden. „Großröhrsdorf (Oberlausih)" Dresden, 23. September. Das Postamt Großröhrsdorf führt im Postverkehr den Namen „Großröhrsdorf (Oberlausih)", um es von dem Postort Großröhrsdorf über Heidenau (Sachs.) zu unterscheiden. Di« Reichsstelle für Mineralöl teilt mit: Zur Beantwor tung vieler Fragen wird darauf hingewicsen, daß der alleinige Vertrieb von Vergaser- und Dieselkrast st of fen sowie von Flüssiggas ln Händen der Zentralbüro für Mineralöl-GmbH. Berlin-Charlottenburg 0, Adolf-Hitler Straße 7/11, liegt (Fernsprecher 03 00 01), Die Zentralbüro für Mine ralöl-GmbH unterhält im Reich Vertriebsabteilungen, deren Grenzen sich mit denen der Wehrwirtschaftlichen Abteilungen decken. Die Vertriebsabteilung Dresden befindet sich Dresden A, Pirnaischer Platz, Fernsprecl)er 2-12 16, 2 00 29, 32501. Großzügige technische Ausstattung der Truppe Di« Demarkationslinie war schon am La« d«s russischen Einmarfchbesehl» festgelegt Vertin, 23. September. Zum gestrigen Bericht des Ober kommandos der Wehrmacht schreibt der Deutsche Dienst: Die Demarkationslinie, die zwischen -er deutschen Regierung und der Regierung der Sowjetunion festgelegt wurde, ist klar und einfach gezogen. Bei einer allgemeinen nordsüdlichen Richtung, wie sie aus den Siedlungsräumen beider Völker sich ergibt, hält sie sich von den Karpathen bis an die ostpreußische Grenze an den Lauf großer Flüsse, den San, di« Weichsel, den Narew und die Pifja. Indem man an so eindeutige geogra- phiscl-e Begriffsbestimmungen anknüpfte, wurden alle weiteren Verhandlungen überflüssig. Es brauchen keine Kommissionen den weiten Raum zu bereisen, um nun festzustellen, an rvelchem Platz im Gelände die Linie, der Markierung auf der General stabskarte entsprechend gezogen werden muß. Von der San- Ouelle am Uzoker Karparthenpaß bis zur ostpreussischen Grenz ecke südlich Iohannisburg Ist durch Flußläuf« eine klare Ab grenzung zwischen der deutschen und der Roten Arme« sestgelegt. Die llcbereinkunst über diese Demarkationslinie ist nicht etwa neuesten Datums. Sie bestand vielmehr, seit die Regierung der UdSSR den Einmarschbefehl gab. In der Moskauer Be sprechung zwischen deutschen und sowjetrussischen Offizieren waren jetzt nur noch die Einzelheiten der Ablösung und der Uebergabe von Gefccktsabschnitten zu regeln. Sie wurden in nerhalb kürzester Frist — Äner Frist, die nicht nach Tagen, sondern »ach Stunden zählt, — besprochen und vereinbart. Die Uebergabe der bisher von deutschen Truppen besetzten Gefechts abschnitte vollzieht sich inzwischen kameradschaftlich In der Form der Ablösung. Dieses Verfahren ist zuerst vor Lemberg ange wandt worden. Man macht von ihm nunmehr auch bei anderen wichtigen Städten und allen Anlagen von verkehrstechnifchcr und wirtschaftliclier Bedeutung Gebrauch, so daß jede Form von polnischer Sabotage und Banditentum unmöglich gemacht wird. Dieses Hand-in-Hand-Arbeiten der beiden großen Armeen wird dem durch den Wahnwitz der ehemaligen polnischen Regierung ruinierten Land schnell die Ruhe bringen, deren die dort lebende Bevölkerung so dringend bedarf. Es sind freilich seit Beginn der durch die Polen vom Zaun gebrochenen Kampfhandlungen erst drei Wochen vergangen. Aber di« Intensität der Kämpfe, di« über das Land hinweg gezogen sind, war sehr groß Der populäre Vergleich, daß nach Beginn des Weltkrieges in Polen ein volles Jahr Krieg geführt wurde (Warschau wurde am 5. August 1915 von den deutsckien Heeren eingenommen!) ist lchief. Denn das deutsche Ostheer hat den .Herbstfeldzug von 1930 mit einer ganz anderen Intensität zu führen vermocht als vor 25 Jahren. Die technische Aus rüstung der Truppe, die damals von einer schwachen und ge dankenlosen Staatsführung vernachlässigt worden war. ist heute auf das höchste vollendet. Der sichere Schutz, den der West- wall gewährleistet, machte jetzt im Osten einen anderen Einsatz möglich als 191-1. Aber auch abgesehen von Panzertruppen und Luftwaffe hat schon allein das Infanterie-Regiment Im Jahre 1939 eine technische Ausstottuna, die Ihm gestattete, in den militärischen Ablauf der Ereignisse anders einzugreifen als 1914. Die Großzügigkeit, mit der der nationalsozialistische Staat die Wehrmacht unter Berücksichtigung aller technisck-e Erfordernisse und bei Immer erneuter Nachprüfung der größten Zweck- Mäßigkeit ausstattete. hat sich bei den Schlachten in Polen aufs höchste bewahrt. Sie hat geholfen, den Feind mit Blitzesschnelle niederzuwerfen. nm dabei im Einsatz der eigenen Truppen kost bares Blut zu sparen. RM-peit gibt Feldpestlmten ab Zur Versendung an Angehörig« der Kriegswehrmacht sind Feldpostkarten hergestcllt worden, die zum Preise von 1 Pf- für zwei Stück an den Postschaltern abgegeben werden. Gewöhn liche Feldpostbriefsendungen bis 250 Gramm und Feldpostkarten sind auch nach und aus dem Gebiet der ehemaligen Freien Stadt Danzig zugelassen. Feldpostanivcisungen werden vorerst noch nicht angenommen. Pfarrer Köhler (Sorna) verunglückt vorna, 23. September. Auf einer Fahrt von Leipzig »ach Borna verunglückte dieser Tage Pfarrer Köhler (Borna) zu sammen mit seinem Kaplan. Uraufführung ln Dresden: „Brommy" von Heinrich Zerkaulen Das Dresdner Schauspielhaus, das wiederholt Werke des in Dresden lebenden, erst seit kurzem auch auf dem Gebiete des Dramas arbeitenden Rheinländers Heinrich Zer- Kaulen mit großem Erfolg uraufgeführt hat, schenkte auch dem neuen Schauspiel des Dichters ein kostbares, künstlerisches Ge wand, das Ihm durch die begeisterte Spielleitung Dr. Böhms und durch nicht minder begeisterte Darsteller gewoben wurde. Brommy, der Organisator der deutschen Kriegsflotte von 1848, der es verstand, aus dem Nichts tn wenigen Monaten «ine schlagkräftige Marine zu schassen, der aber schon nach wenigen Jahren die Auflösung seines Werkes als Folge der Uneinigkeit der deutschen Fürsten und der unseligen Politik Habsburgs er leben mußte, ist eine wahrhaft tragische Gestalt. Der Dichter hat den politischen Himmel feiner Zeit großartig wiederzugeben verstanden und die ganze Tragik des glühenden Patrioten ge staltet. Das war eine ungewöhnlich schwere Aufgabe, weil die Handlung Jahre überbrücken mußte und die wichtigsten Daten aus dem Leben Brommys in die Charakterzeichnung dieses Mannes hlneln.zukomponiercn waren, weil es aber dem Dich ter auch darauf ankam, die Parallele zu unserem glücklicheren, weil geeinten Deutschland sichtbar werden zu lasten. Das ist ihm durchaus aelnngen. Die begeisterten Beisallszustimmnnaen an den Aktschlüssen ließen erkennen, wie gut man das Stück, dem auch der soldatische Humor nicht fehlt, verstanden hat. Dr. Karl Hans Böhm hat das neue Stück mit unge wöhnlicher begeisterter und anfeuernder Hingabe Inszeniert. Kurt Kirchner schuf die Bülmenbilder mit der ihm eigenen Tresssichcrlzeit und Leonhard Fanto ließ historisch getreue Trachten und Uniformen sehen. Den Helden Brommn spielte Kleinoschegg mit rastlosem Draufaängertum und wirk samsten dramatischen Akzenten. Sein Schutzherr, der Minister Duckmitz, dellen Gestalt auch Tragik umweht, mar Rainer: seine vornehme Kunst schuf eine prachtvolle Gestalt. Aalglatt war der Leqationsrat Schneider, der Verbindungsmann des Reichsvcrwesers. der stets Hiabsposten überbringt, so wie Hofs mann ihn ausfaßt. Für derben soldatischen Humor und see männische Biederkeit sorgte Kotten Kamp. Außer diesen vier Hauptpersonen treten noch eine Anzahl episodischer Gestal ten ln den Vordergrund, so die Karoline Groß, Brommns spä tere Gattin, die Hedda Overbeck liebenswürdig gibt, so Decarli als Reeder Groß, so Lindner als Oberst. Grethe Nolckmar als Gattin des Ministers, Dirmoser, v. Smelding und Hamel als Seeoffiziere und Vaetow als Schisfsbaumeister. Ihnen allen gebührt uneingeschränktes Lob. Der anwesende Dichter wurde zuletzt stürmisch gefeiert. Franz Zickler. Tonkünstlerveretn. Dienstag, 26. Septeniber, 20 Uhr im Palmengarten 1. Kammerabend des Tankünstiervereins (25jäh- riges Amtsjubiläum von Theo Bauer als 1. Vorsitzeicher). Mit- Wirkung: Prof. Dr. h. e. Georg Schumann aus Berlin. Spiel ¬ folge: Mozart: Klavierquartrtt Es Dur, Georg Schumann: Vio- linsonate d-moll, Brahms: H-Dur-Klaviertrio. KdF-Kulturgemelnde Dresden. Montag 25. September bis Montag 2. Oktober. Opernhaus: Montag 1501—1700. 15901 —15950: Dienstag 3001—3200, 16001—16050: Mittwoch 3201— 3400: Donnerstag —; Freitag 3401—3600, 16101—16150: Sonn abend 10001-10100; Sonntag 21101—21150; Montag 3601— 3800, 16301—16350. — Schauspielhaus: Montag 2701— 2900, 15551-15600; Dienstag 2901—3000, 4001-4100: Mittwoch 4101—4300, 15601—15650: Donnerstag 4301-4400, 15651— 15700; Freitag 4401 -^>600, 15701-15750; Sonnabend 6001— 6200, 16051—16100; Sonntag 6201-6300; Montag 6301—6400 und Nochholer. — Komödienhaus: Montag 7701—7900; Dienstag 7901-8000: Mittwoch 6401—6600; Donnerstag 6601 —6800; Freitag 6801-7000; Sonnabend 7001—7100 und Nach- Haler; Sonntag —; Montag 7101—7200 und Nachhaler. — Theater des Volkes: Montag 2. Okt. 8001-8100, 15951 —16000. Städtische Bühnen Leipzig. Neues Theater: Stg. 24. 9. Zar und Zimmermann (16): Mo. 25. 9. Boccaccio (19.30); Die. 26. 9. Tannhäuser (19): Mi. 27 9. Die Fledermaus (19.30); Do. 28. 9. Der Wildschütz (20): Fr. 29. 9. Zar und Ziinmermann (19.30) ; Sd. 30. 9. Der Zigeunerbaron (19.30). Stg. 1. 10. Aida (16). — Altes Theater: Sta. 24. 9. Maria Stuart (16); Mo. 25. 9. Krach um Jolanthe (20); Die. 26. 9. Maria Stuart (19.30) : Mi. 27. 9. Maria Stuart (19.30); Do. 28. 9. Brommy (20); Fr. 29. 9. Maria Stuart (19.30); Sd. 30. 9. Krach um Jolanthe (20); Stg. 1. 10. Der Engel mit dem Saitenspiel (16). Dresdner Lichtspiele Prinzeßtheater: „Renate im Quartett". Eine humorvolle und nachdenkliche Geschichte aus der Mu- sikerwelt hat Paul Derhoeven feinsinnig komponiert. Re nate Schmidt. Meisterschillerin auf der Bratsche, kommt durch Zufall dazu. In einem berühmten Quartett die Stelle des aus gefallenen Bratschisten zu ersetzen. Das geht eine Weile gut — dann aber bringt Liebe und Eifersucht das ganze Quartett durcheinander. Das Rennen um die Gunst Renates macht aber ein Außenseiter — und so Ist am Schluß Renate glücklich ge borgen. das Quartett aber In alter Besetzung vollständig, kurz um, alles In Ordnung. Attila Hörbiger. Hans Brauseivetter, Harald Paulsen, Johannes Riemann bilden das Quartett, Käthe von Nagy ist Renate, Gustav Fröhlich der Außenseiter. Norbert Schultze hat das musikalische Gewand des Films sach verständig betreut. Willy Winterstein meisterhafte, stimmungs volle Kamera-Arbeit geleistet. Größtes Interesse'findet natürlich dl« neue Wochen schau, die Bilder von der Einnahme der Städte Gdingen und Lodz bringt, uns die großartigen Leistungen der Truppen bei ihrem schnellen Vormarsch in Polen deutlich macht und den Führer im Operationsgebiet, u. a. beim Ileberoang über den Can bei Iaroslon zeigt. — Ein hübscher Kulturfilm weist auf Wert und Schönheit des Turnens hin. Dr. Gerhard Desczyk. Generaloberst v. Fritsch gefallen Staatsbegräbnis für den früheren Oberbefehlshaber des Heere« Berlin, 23. September. Generaloberst Freiherr von Fritsch ist am 22. Septem ber in den Kämpfen vor Warschau gefallen. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat ln einem Tagesbefehl an die Wehrmacht des Generalobersten Freiherrn von Fritsch ehrend gedacht. Der Führer hat ein Staatsbegräbnis angeordnet. Werner Freiherr von Fritsch wurde als Sohn einer alten Soldatenfamilie am 4. August 1880 in Benrath geboren. Er begann seine militärische Laufbahn 1898 als Fahnenjunker im Feldartillerieregiment Nr. 25 tn Darmstadt. Im Kriege wurde er im Generalstab verwandt, er war Generalstabsofsizier bei der 4. Armee und bei der 1. Gardedivision und danach Im General stab der Luftstreitkräfte. Während seines Dienstes in der Reichswehr war er Abteilungskommandcur im 5. Artillerie regiment In Ulm, später Abteilungsleiter Im Reichswehrministe rium, danach Kommandeur des 2. Artillerieregiments in Schwerin und Artillerieführer 2 in Stettin. Am 1. November 1930 wurde Freiherr von Fritsch zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur der 1. Kavallcrledivision in Frankfurt an der Oder ernannt. Am 1. Oktober 1932 übernahm er als Generalleutnant das Kommando der 3. Division als Befehls haber Im Wehrkreis 3 Berlin. Am 1. Februar 1934 wurde er zum Chef der Heeresleitung und zum General der Artillerie er nannt. Am 20. April 1936 erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst. Anfang Februar 1938 bat Generaloberst Fritsch den Führer um seinen Abschied. In einem Schreiben an Frei herrn von Fritsch ernannte der Führer ihn am 13. Juni „in dankbarer Würdigung der hohen Verdienste in Krieg und Frie den" zum Chef des Artillerieregiments 12. Generaloberst Freiherr von Fritsch fiel während eines Aufenthaltes bet der Truppe an der vordersten Front. Aach wie vor Arbeitsschutz für Zugendliche und Kraue« Das Sächsische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit gibt bekannt: Wegen des Mangels an Arbeitskräften erfordert die gegenwärtige Lage In vielen Fällen eine Verlängerung der Ar beitszeit. Zu beachten ist dabei aber, daß die Längerbeschäf- tigung von Jugendlichen unter 18 Jahren und von weiblichen Gefolgfchaftsmitgliedern nur mit besonderer Genehmigung zu lässig ist. Die bestehenden Echutzvorschristen für Frauen, Ju gendliche und Kinder sind nach wie vor genauestens etnzuhalten. Um unltebsame Bestrafungen zu vermeiden, ist es dringend er wünscht, dah sich die Betriebsführer in allen Zweifelsfragen rechtzeitig an das für ihren Bezirk zuständige staatliche Ge werbeaufsichtsamt wenden, das bereltwllligst Auskunft erteilen wird. Verbraucherrlchlprelse für Obst und Gemüse Die Preisfestsetzungskommission beim Regierungspräsiden ten zu Dresden-Bautzen hat mit Wirkung vom 25. September 1989 folgende Verbraucher-Richtpreise festgesetzt: Beim Verkauf ab Beim Verkauf Kleinhändler bzw. ab Erzeuger Laden je 14 kg je 14 kg Rotkohl 0,09 0,07 Wirsing - 0.08 0,06 Weißkohl 0,06 0,04 Kastengurken 0.16 0,13 Spinat 0,14 0,10 Kopfsalat 0,06 0,05 Karotten, je Bund 0,08 0,07 Karotten, lose, je kg 0.07 0,06 Bohnen, grüne 0.16 0,14 Wachs- und Stangenbohnen 0,25 0,20 Tomaten 0,13 O.N Zwetschgen und Hauspslaumen 0,17 0,15 Aepfel, Preisgruppe 1 (Ananas-Renette u. ähnl. Sorten) 0,35 0,28 do. Pretsgruppe 2 (Schöner von Boskoop u. ähnl.) 0,24 0,20 do. Preisgruppe 3 (Baumanns Renette u. ähnl.) 0L0 0,15 do. Meisgruppe 4 (Boikenäpfel u. ähnl.) 0,17 0,14 do. Preisgruppe 5 (Celini u. ähnl.) 0,14 0,11 Birnen, Preisgruppe 1 (Alexander Lucas u. ähnl. Sort.) 0,35 0,28 do. Preisgruppe 2 (Boscs Jlaschenbirn« u. ähnl.) 0,24 0,20 do. Preisgruppe 3 (Andenken a. d. Kongreß u. ähnl.) 0,20 0,15 do. Prelsgruppe 4 (Clairgeaus Butterbirne u. ähnl.) 0,17 0,14 do. Preisgrupp« 5 (Kochbirnenl 0.14 0,1t Die Richtpreise bei Obst gellen sür A-Ware. Erfolgreich« Stenografen Dresden, 23. September. An der kürzlich abgehaltenen GeschästsstrnografenprUfung der Industrie- und Handelskam mer Dresden nahmen 49 Prüflinge teil. Es wurde in den Ge schwindigkeiten von 150 bis 240 Silben tn der Minute ge schrieben. Zehn Teilnehmer der Prüfungsgruppe 150 Silben und vier Prüflinge der Abteilung 180 Silben bestanden die Prüfung und erwarben sich damit das Priifungszeugnis. Eine Arbeit konnte als vorzüglich gewertet werden. Verliner VSrse vom 23. September Am Wochenschluß war der Grundton bei Eröffnung der Aktienmärkte «her etwas freundlicher. Am Montanmarkt wiesen nur einige Werte erwähnenswerte Veränderungen auf. So stellten sich Klöckner 1,25 Prozent höher, Vereinigte Stahl werke 0,50 und Rheinstahl 1 Prozent niedriger. Die übrigen Papiere dieses Marktgebietes blieben unverändert, bzw. wur den nicht notiert. Am Braunkohlenaktienmark» wurden Deutsche Erdöl um drei achtel und Ilse Genußscheine um 1,75 Prozent herausgefetzt. Auch Chemiepapiere lagen freundlicher. Lediglich Farben setzten mit 156,25 um drei achtel Prozent niedriger ein, ferner gaben von Heyden um 1 Prozent nach. Andererseits wurden Schertng um 0,50, Goldschmidt um 0,75 Prozent herausgefetzt. Außerdem kamen Riitgers sieben achtel Prozent höher an. Für Elektro- und Versorgungswerte waren die Meinungen geteilt. Während Akkumulatoren und Gessürel je 1 Prozent, Lahmeyer und Lieferungen je 0.50 Prozent ge wannen, büßten Licht und Kraft 0,75, Schlesische Mas 1 und Bekula 2 Prozent ein. Größere Veränderungen erfuhren fer ner Demag mit plus 1,75, andererseits Orenstcin, Holzmann und Stöhr mit se minus 1, Bremer Wolle und Gebr. Iunghans mit je minus 1,75 sowie Harburger Gummi und Allgemeine Lokal und Kraft mit se minus 8 Prozent. — Im varlabscn Rentenverkehr zog die Reichsaltbesitznnleihe von 131.60 auf 131 sieben achtel an. Die Gemelndeumschnidung stellte sich auf unverändert 93. — Steuergutschetne 1 Februar nannte man 97,70: Marz/Aprll 97,60; Dezember 98,85 und Januar 98,25. — Am Geldmarkt wurden die Sätze sür Blancotagcsgeld In An passung an die flüssigeren Marktverhältnissc um ein achtel auf 2 bis 2,25 Prozent ermäßigt. — Im Internationalen Devisen verkehr waren nennenswerte Veränderungen nicht zu ver zeichnen.
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