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September 1030 2m Fall« vo» höherer Gewalt, «erbot, «Inlretend«, ««ttieb- stömngen hat de« Bezieher -der werbunglreibenv« kl»« Ansprache, soll, dl« geilung in deschrönktem Umsang«, o«r- spStet oder nicht erscheint. Erslll>ung«nrt lst Dr«»d«» Stürmische Verschling der Pole» Auch Laworow genommen — polnische Gruppe bei Radom vernichtet — 14 polnische Klugzeuge zerstört Lemberg von deutschen Vortrupps erreicht Berlin, 18. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be kannt: Am >2. September setzte das deutsch« Ost Heer mit seinem Siid- bziv. seinem Nordslügel die stürmische Verfol gung des Feindes fort. Beiderseits Przemysl vorstoftend, wurden Sambor und Iaworow genommen und mit vorgemorfcnen Abteilungen Lemberg erreicht. Die südlich Radom eingeschlossene polnische Gruppe hat aufgehiirt zu existiere». Die gewaltige Beute an Gefangenen, Geschützen und Kampfgerät aller Art wird noch gesichtet und gezählt. Alle Bersuche der nm Kutno umsteüten 5 polnischen Divisionen und 2 Kavallerie-Brigaden, nach Süden durchzu. brechen, sind gescheitert. Der konzentrische Gegenangriff un- screr Divisionen ist im Gange. Ostwärts und südostwärts von Marschau sind Strafte und Bahnlinien Warschau—Siedlce mit starken Kräften über- Jührerhauptquartier, 18. September. In letzter Zeit häufen sich die Fälle, in denen polnisch« Reqierungs- und Armeestellen die Bevölkerung offener Städte aussordern, eindringenden deutschen Truppen im Weichbild der Städte, Märkte und Dörfer Widerstand zu leisten. In War schau wurde durch Flugblätter, durch den polnischen Rundsunk und durch sonstige Aufrufe die Bevölkerung aufgefordert, zum Franktireur Krieg überzugehen. Die Stadt selbst wurde von polnischer Artillerie beschossen. Das Oberkommando der deutschen Wehr macht gibt dazu folgendes bekannt: Die Nbergrofte Rücksichtnahme der deutschen Artillerie und der deutschen Flieger auf offene Städte, Märkte oder Dörfer ist an eine Voraussetzung geknüpft, daft dies« vom Gegner selbst nicht zum Kampfgebiet erklärt und gemacht werden. Da der Pole ohne Rücksicht auf seine eigene Bevölkerung diesen Grund satz ablehnt, wird die deutsche Wehrmacht von fetzt ab mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln den Widerstand in solchen Orten brechen. Die deutsche Luftwasse wird im Verein mit schwerer Ar tillerie jene militärischen Massnahmen durchführen, die geeignet sind, in kürzester Zeit solchen Orten die Zwecklosigkeit ihres Widerstandes klarzumachen. Dl« Folgen, die daraus der schwer geprüften Bevölkerung entstehen, fasten ausschlieftlich zur Ver antwortung der polnischen Regierung und ihrer ebenso unfähi gen wie gewissenlosen Heerführer. Auch Dänemark will auf enMche Aeu- Iralitätsbrecher schießen Warnung der Zivilbevölkerung vor herabfallenden Sprengstllcken Kopenhagen, 13. September. Vom dänischen Kriegsmini sterium wird auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, daft bei militärischen Maftnahmen zur Abwehr unerlaubten Ueber- flicgcns dänischen Territoriums das Publikum durch das Her» Krieasbeilraa der Gemelnden darf nicht auf die Steuerpflichtigen abgewälzt werden Anweisung des Reichoinnenministers Berlin, 13. September. In einem Runderlaft, den der Mclchsinnenu inister zugleich im Namen des Reichofinangmini- sters an die Landesregierungen, aufter Ostmark, Sudetengau und Danzig, gerichtet hat, beschäftigt er sich mit dem Kriegs beitrag der Gemeinden. Der Kampf, den das deutsche Volk zur Wahrung seiner Ehre und Verteidigung seiner lebens wichtigen Interessen zu führen gezwungen sei, fordere zu seiner erfolgreichen Durchfiikrung den unbedingten und rückhaltlosen Einsatz des ganzen Volkes. Auch die Gewebten müftten ihre gesamte Finanzkraft in den Dienst der astes überragenden Meichsnotwendigkelten stellen. Zur Durchführung des hierzu be- stimmte» Krlcgsbeitrages der Gemeinden bestimmt der Erlaft, daft von der Gesamtheit der Gemeinden eines scden Landes monatlich als Kricgsbeitrag zu leisten sind: 2.8 v. H. der Metz- betrüge der Grundsteuer A. 8 v. H. der Meftbeträge der Gruno- steuer V, 7,6 v. H. der Meftbeträge der Gewerbesteuer und 10 v. H. der Meftbeträge der Vtlrgcrsteuer. Der Kricgsbeitrag, den die einzelne Gemeinde aufzubringen hat, ergibt sich jedoch schritten; am Suhersten Ostslügel stehen motorisierte Truppen 40 Kilometer nördlich Brest. Weiter hinter der Front ist die zu spät aus Lomza nach Süden weichende 18. polnische Division nördlich des Bug gestellt. Die Luftwasse griff auch gestern erfolgreich Straften, Brücken und Eisenbahnen ostwärts der Weichsel an. Im Bahn hof Krystynopol brennen drei Züge. Der Flugplatz Luck wurde schwer beschädigt, die Flugzeugfabrik Biala-Podlask in Brand geschossen. 14selndliche Flugzeuge wurden zerstört, davon zwei im Luftkampf. Die Luftaufklärung brachte aus gezeichnete und für die Führung wertvolle Ergebnisse. Im Westen wurde der Birnberg, etwa 8 Kilometer süd ostwärts Saarbrücken, auf dem sich der Feind mit zwei Kom panien festgesetzt hatte, im Gegenangriff durch unsere Vorposten wieder genommen. Sonst nur geringe Vorpostenkämpfe. lieber der Luftverteidigungszone West worden drei fran zösische Aufklärer abgeschossen, und zwar zwei von der Flak artillerie und einer von den Jagdfliegern, wobei ein Flieger. Kapitän in Gefangenschaft geriet. abfallcn von Sprengsplittern aus grofter Höhe gefährdet wer den könnte. In Gebieten, wo solche militäriscl>«n Abwehrmaftnahmen besonders in Frage kommen können, wird daher durch eine lokale Bekanntmachung der Bevölkerung eine entsprechende Mitteilung gegeben werden, die dann dafür sorgen muft, unter Dach und Fach zu kommen, wenn Flugzeuge gehört oder ge sehen werden. Das polnische Seer offensichtlich zusammen, gebrochen Newyork, 13. September. „Newyork Daily Mirror" be- spricht die militärische Lage und stellt dabei fest, daft die er staunlichste Tatsache dieses Krieges bisher der offensichtliche Zusammenbruch des Polen Heeres sei. Di« lieber- rennung von einem Drittel des polnisri;«» Gebietes in einer Wocl-e haben die Alliierten, die mit einem scharfen Widerstand der Polen von 6 Monaten gerechnet hätten, in Bestürzung ver setzt. Der Rückzug der Polen sei heute so vollständig, daft er, strategisch gesehen, nicht länger mehr verständlich sei. Deutschland könne seht bereits einen groben Teil seiner Truppen aus Polen nach dem Westwall werfen. Stellvertreter und StabSleiter des General, bevottmächtlgten für die Reichsverwaltung Berlin, 13. September. Der Vorsitzende des Ministerrates für die Reichsverteidigung, Generalfeldmarschall Göring, hat zum Stellveitreter des Generalbevollmächtigten für die Reiä>s. Verwaltung, Rcichsminister Dr. Frick, den Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des In nern, Himmler, und zum Stabsleiter des Gencralbevollmäch- tigten für die Reichsverwaltunq den Staatssekretär im Reichs ministerium des Innern, Dr. Stuckart, bestellt. nicht aus dieser Berechnung, sondern aus der in dem Erlaft näher ausgeführten Einzclregelung. Danach nimmt die Landes- regierung zunächst eine Unterocrteilung des auf ihre Gemeinden entfallenden Gesamtbetrages aus di« Stadt- und Landkreise vo» Die von den Stadt- und Landkreisen aufzudringenden Be- trage sind als besondere Landesnmlage bzw. „Kriegsbeitrags umlage" monatlich an die Landeskasse abzufilhren. Der Laich kreis verteilt den auf ihn entfallenden Betrag aus sein« Ge meinden. Die von den kreisangehörigen Gemeinden auszubrin genden Beträge sind al« besondere Kreisumlag« bzw. Krtcgsbet. tragsumlage monatlich an di« Kaffe des Landkreises abzirsühren. Wie der Erlaft betont, folgt aus Sinn und Zweck des Kriegs beitrages, daft die Gemeinden diesen nichtauf die Steuer pflichtigen abwälzen dürfen. Deshalb Ist den Gemein den untersagt, die für das Rechnungsjahr 1030 festgesetzten Hebe sätze für die Realsteuern und die Bürgerstsuer zu erhöhen. Hie» unter fällt auch der Htlussatz für die Gewerbesteuer nach der Lohnsumme. Das Verbat erstreckt sich auch auf eine Erhöhung von Hebesätzen, die für das Rechnungsjahr 1030 beschlossen, aber noch nicht genehmigt oder liekannt gemacht worden sind. Im übrigen haben die Aufsichtsbehörden streng darüber zu wachen, daft der Kriegslreitrag nicht auf die Steuerpflichtigen abgewähl wird. Einzelheiten und Sondervorschristen find au» dem Erlaß zu entnehmen. Befreiung vom polnischen Loch Die alten deutschen Provinzen Posen und West- preuften sind wieder unser! Unsere tapferen Truppen haben diese in Versailles uns geraubten Gebiete von den polnischen Truppen gesäubert. Was noch an Reste» des Versailler Zwi schenspiels vorhanden ist, wird Hinterhersliegen. Im Raum vot. Warschau und Lodz reift die grofte U m f a s s u n g s s ch l a ch t zur Entscheidung. Ihr Ausgang kann nicht zweifelhaft sein. Posen und Westpreutzen frei, das ist ein Ereignis, dessen geschicht liche Gröhe und Bedeutung wir uns einigermaften vorstellen können, wenn mir uns daran erinnern, daft noch vor acht Jah ren diese Zertrümmerung der deutschen Ostgrenze als unheil bar galt. Es gab im Osten die sogenannte Kleine Entente, die schon seit Jahr und Tag der Vergangenheit angehört, deren Lebensatem nach dem Willen ihres Gründers Benesch darin bestand, Deutschland im Donauraum cinzukesseln sowie jeden Weg ins Freie zu versperren. Es gab weiter ein Polen, das seit seiner Neugründung ununterbrochen ausgerüstet hatte, wo zu es den gröftten Teil seiner Staatseinnahmen verbrauchte, abgesehen von dem schäbigen Rest, den Frankreich und England zusteucrten. Polen hatte ja die zweifelhafte Ehre, so etwas wie einen Gendarm der Westmächte an der deutschen Ostgrenze vorstellen zu dürfen, ums Polen zeitweilig Veranlassung gege ben hatte, gegenüber dem Zwischenreich mit dem Säbel zu rasseln. Heule ist Wcstprcuftcn frei, heute ist die Provinz Posen von deutschen Truppen besetzt, heute geht es über das ganze Land wie ein Aufatmen. Die Bevölkerung von Posen und Westpreutzen jubelt ihren Befreiern zu. Sie ivar niemals pol nisch. auch wenn sie hundertmal polonisierte Namen trägt. Denken wir Hoch daran, daft sehr viele stolze Soldatengeschlech ter der allen Anne« polonisierte Rainen getragen haben, ohne sich als etwas anderes zu fühlen als Preuften und Deutsche. Vergessen wir nicht, daft die Bevölkerung, die nach dem No vemberkrawall von 1018 in Posen und Westpreutzen. wohnte, überhaupt nicht darum befragt wurde, ob sie bet Deutschland bleiben oder in den neuen fragwürdigen Staat Polen ein gegliedert werden wolle. Es waren die Polen selbst, die sich in Versailles. In London und Paris heftig gegen jede Mög lichkeit sträubten, es müsse im Sinne der sogenannten demo kratischen Grundsätze in Posen »nd Westpreutzen eine Volks abstimmung vorgenommen werden. Wie sehr die Polen selbst davon überzeugt waren, diese Volksabstimmung würde gegen Warschau ausfallen, geht daraus hervor, daft sie sofort nach der Auslieferung Westpreuftens und Polens damit anfingen, den Teil der Bevölkerung nach Deutschland abzudrängen, der seine deutsche Gesinnung nicht prelsgebcn wollte. Verstehen wir die Lage der Volksdeutschen in Vosen und Westpreutzen. die Polen ausgeliefert wurden, eine Lage, die darum so verwickelt war. weil diese Volksdeutschen sich zum Teil schon seit Generationen hier sesshaft gemacht hatten. Als Posen und Westpreutzen kn letzten Drittel des achtzehnten Iahrhundets wieder an Preuften fiel, also In das Reich zurück gegliedert wurden, waren diese Gebiete fast menschenleer. Cs mutzten Siedler aus dem Reich herangezogen werden, die nicht entfernt mit einer so grossen Geburtenzahl aufwarten konnten wie der vorhandene spärliche polnische Volksrest. In knapp 160 Jahren haben die deutschen Siedler unter leider nicht Immer sehr aufmerksamer Betreuung dnek die vreuftisck-deut- schen Behörden aus Posen und Westpreutzen blühende Vrovin- zen gemacht. Es wurden säröne deutsche Städte aeschasfen, manchmal aus dem Nichts, wie In Bromberg, das 1773 ganze 800 Einwohner hatte, das 1010 aber ein volkreiche, rein deutsche Stadt war. Posen und Westpreutzen wurden unter dem Pflug deutscher Bauern zu Kornkammern des Reiches, wurden die Gebiete. In denen es nächst Mitteldentkckland die ergiebigsten Zuckerrübenfelder gab. Posen und Westpreutzen. die am Aus gang des 18. Jahrhunderts nicht nur veramt. sondern fast wüst und leer waren, wie kein Geringerer feststellen mutzte al» Friedrich der Grotze, diese deutschen Provinzen waren 1014 so reich und ansehnlich geworden, daft sich das In den Neu bauten der deutschen Provinzhauptstadt Vosen midersvi«'»^» konnte. Daft das alles nur deutscher Arbeit und deutschem Fleltz zu verdanken war. wird dadurch bestätigt, daft nach der zeitweiligen Auslieferung dieser Provinzen an die Volen ein wirtschaftlicher Rückgang eintrat, der vielfach als Verfall be zeichnet werden mutzte. Die Polen Hetzen sogar die Flutzlänf« Weichsel. Warthe und Netze versumpfen und versanden, ko daft es diesseits der deutschen Grenze Immer wieder zu lieber« schwemmungen kam. Bei den Dauern in der deutschen Grenz mark hieft es denn schon lange, daft die Polen eine Mift- wirtschaft treiben. Es ist auch den Polen nickt einmal halbwegs gelungen, die Pevkilkerung von Posen und Westpreutzen ,u sich hinüberzuziehen. Gewift sind aus Kongretzpolen polnische Volks« teile nach 1010 in Posen und Westpreutzen eingewandert, dar- unter besonder» laut« Schreier und Tunichtgute, die den val- nischen Westmarkenverein aufzogen. Es half den Polen nichts. Scharfe deutsche Gegenmaßnahmen Polens Regierung und Heerführer machen offene Städte und Dörfer zum Kampfgebiet