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Schwere Vombeuerploslon in Lonventr- Tote und verletzt«. London, 26. August. Im Zentrum von Coventry »am es am Freitag mittag zu einer gewaltigen Explosion, durch die fünf Leute getötet wurden. Eine Reihe von Läden wurde völftg zerstört und Tausende von Fenstern zerschmettert. Di« Strotzen waren zur Zeit der Explosion mit Mensch«« überfüllt, von denen, nach den bisherigen Berichten, Dutzend« zum T«tl schwer verletzt wurden. Borüberfahrende Autos wur» den durch dl« Gewalt der Explosion völlig von der Stratze ge schleudert. Weiter wird gemeldet, daß drei Personen, darunter eine Frau, im Zusammenhang mit dem Bombenanschlag verhaftet wurden. Der Sachschaden, der durch die Explosion angerichtet wurde, ist außerordentlich grotz. SngM-pMsche- Abkommen unterzeichnet London erteilt endgültig Blankovollmacht. London, 26. August. Preß Association berichtet, daß ei» Abkommen über gegenseitigen Beistand -wischen Großbritan nien und Polen am Freitagabend im Foreign Office von Außen minister Lord Halifax und dem polnischen Botschafter in Lon don, Raczynskn, unterzeichnet worden sei. Das Abkommen bestehe aus 8 Artikeln, in denen die Umstände festgelegt seien, unter denen die Vertragspartner sich gegenseitige Hilfe leisten wollten. In einer amtlichen Erklärung des Foreign Office über dies« dritte Blankovollmacht der Briten an die Polen inner- halb kurzer Zeit heißt es es sei für beide Regierungen ein Grund zu lebhaftester Genugtuung, daß di« Verhandlungen für das vorliegende Abkommen „so schnell und zufriedenstellend" ab geschlossen worden seien. Erregte-Kommen und Gehen kn der Vowning Street London, 26. August. In der Downing Street, in der sich am Freitag wieder eine große Menschenmenge cingefunden hatte, begann bereits frühzeitig ein aufgeregtes Kommen und Gehen. Lord Halifax und Untcrstaatssekrctär Catogan besuchten aufs neue Chamberlain in seiner Wohnung. Eden sprach als erster im Foreign Office vor und blieb dort eine Dreiviertel-Stunüe. Minister Hoare war der erste Besucher im Buckingham- Palast, wo er vom König empfangen wurde. Nach einstündiger Unterredung zwisck-cn Lor- Halifax und Ministerpräsident Chamberlain ist der Auswärtige Ausschuß des Kabinetts in der Wohnung des Ministerpräsidenten zu einer Sitzung zusammengetreten. Ihr Zweck, Ist. wie verlautet, die letzten Berichte der diplomatischen Vertreter Englands in den verschiedenen europäischen Hauptstädten sowie allgemein die Entwicklung der internationalen Lage in den letzten zwöks Stun den zu prüfen. Erklärung de- australischen WnlsterprSfidenten London, 26. August. Der australische Ministerpräsident sagte am Freitag In einer Rundfunkansprache vom Parlament aus. die Zerstörung oder Niederlage Großbritanniens würde Australiens Unab hängigkeit in eine heikle Lage bringen. Australien wolle wir kungsvoll mit den anderen Ländern des britischen Empire Zu sammenarbeiten, „damit Großbritannien seine Garantien er füllen könne". Vie MeffmSchi- bewaffnen ihre SandelSfchlffe Posten vor öfsentlkchen Gebäuden in Kairo. Kairo, 26. August. Die Kairoer Polizei bezog wie wäh rend der Eeptcmberkrise mit Stahlhelm und Gewehr bewaffnet Posten vor den öffentlichen Gebäuden. Die Zeitung „Mokka- tam" meidet aus Alexandrien, daß die Handelsschiffe der West mächte den Befehl erhielten, „sich zu bewaffnen", um sich bis zum Eintreffen der Kriegsschiffe verteidiaen zu können. Die Handelsschiffe seien bereits mit Flak und Maschinengewehren bestückt worden. Holland lrllst vorsorgliche Maßnahmen Flak-Batterien kn Stellung. Amsterdam, 26. August. In Holland sind eine Reihe von Vorsorgemaßnahmen getroffen worden. So wurden die großen Museen geschlossen und gegen englische Ueberfälle aus der Luft durch Sandsäcke geschützt. Verschiedene niederländische Schiffe haben den Auftrag erhalten, über Skagcn die Ostsee zu ver lassen. Nach Mitteilung des Kommandierenden des Luftver teidigungskreises Amsterdam sind vorgestern abend alle Flak- Batterien um Amsterdam In Stellung gebracht worden. Erneute VestStkauna der belgischen LlliaWnalakeltSpoM Kabinettssitzung in Brüssel. Brüssel, 26. August. In einer Verlautbarung über die Kabinettssitzung am Freitag wird mitgeteilt, daß der Minister präsident einen Bericht über die internationale Lage erstattete. Der Verteidigungsminister habe erklärt, daß die Lage zusätz- lick-e Sicherheitsmaßnahmen erfordere. Das belgische Volk, so heißt es weiter, werde darin eine neue Bestätigung des Willens Belgiens zur Unabhängigkeit inmitten der Konflikte sehen, die Europa trennen. In der Verlautbarung wird die Bevölkerung zur Ruhe aufgefordert. Die diplomatische Stel lung Belgiens sei ein anerkannter Gleichgewichtsfaktor. Fer ner brachte der Innenminister verschiedene Ausnahmegesetze ein. Wechsel zwischen Stehe« uud Sitze« D«r genormte Arbeitostuhl Berlin, 26, August. Die Frage -er Beschämung geeigneter Sitzgelegenheiten durch die geiverbliche Wirtschaft ist ein sehr wichtiges Problem. Wir- eine Arbeit statt im Stehen im Sitzen ausgeführt, so kommt -as einer Kraftersparnis von 5 v. H. gleich, d. h. -er Eintritt -er Ermü-ung wir- um -lese 5 v. H. HInausgezügert. Es kann als erwiesen angesehen wer-cn, so belont Reglerungsrat Dr. Hasse, -er Referent für Arbeitsschutz fragen im Reichsarbeitsministerium, im Rcichsarbeitsblatt. -aß -er menschliche Körper durch langes Stehen am Arbeitsplatz frühzeitig abgenutzt mir- und daß leicht Krankheiten verschie dener Art auftreten. Senk- und Plattfüße, Krampfadern, Un terleibserkrankungen verschiedener Art und dergleichen mehr sind häufig die Folgen von allzu langem Stehen. Die Schaffens freude und die Arbeitskraft wird frühzeitig gehemmt, ja es besteht bei -en weiblichen Gefolgschastsmitgliedern in vielen Fällen die Gefahr, -aß sie -ie ihnen von -er Natur gestellten Aufgaben als Frau und Mutter nicht mehr erfüllen können. Wenn auch nicht alle Menschen zu derartigen Erkrankungen neigen und es durch eine entsprechende physiologische Eignungs prüfung gelingen kann, nur körperlich Geeignete mit solchen Arbeiten zu betrauen, -ie ein langes Stehen ohne Schaden ertragen können, so bleibt -och immer noch -Ie Aufgabe, für -ie übrigen Arbeitsplätze Sitzgelegenheiten zu sck)asfcn. Bei diesen Bestrebungen darf man sich aber -er Erkenntnis nicht Zwei vettere Jahrgänge in Rallen einberufen Rom, 26. August Die Angehörigen der Iahresklassen 1903 und 1913 sind, einer amtlichen Verlautbarung zufolge, als Vorsichtsmaßnahme für -en 3. September einberufen worden. Damit befinden sich dann, abgesehen von -en Spezialisten verschiedener Jahrgänge, sechs Iahresklassen des Heeres unter den Waf- s e n. Die Marine und die Luftwaffe haben, wie in der gleicken Verlautbarung festgestellt wird, bereits seit dem 21. August ihre volle Kriegsstärke fast erreicht. Im Rahmen der jüngsten Ein berufungen des italienischen Heeres hat auch die saschistiscl)« Miliz 38 Bataillone unter di« Waffen gerufen. Keine Abberufung de- italienischen Gesandten in Vern Bern, 26. August. Eine sozialistische Nachrichtenstelle hatte die Meldung verbreitet, der italienische Gesandte in Bern, Tamaro, sei von seinem Posten abberufen worden. Das Eid genössische Politische Departement erklärt -lese Nachricht für völlig erfunden und bezeichnet sie als eine schwere Schädigung der guten Beziehungen zwischen der Schweiz und Italien Sie Abreise der cnalisch-sranzösischen Mltärmisfion Moskau, 26. August. Die englische und französische Militär Mis sion hat am Freitag in später Nachtstunde Moskau in Rich tung Leningrad verlassen. Ihre Abreise bot einen ziemlich tristen Anblick und zeigte so symbolisch -as rauhe Ende der Einkrei- lungsverk-andlungen. Bor 14 Tagen waren -Ie Delegierten mit ihrem großen Stab von Adjutanten und Ordonnanzen im Schmuck ihrer Uniformen un- Orden -em Zug entstiegen, um -Ie Einkreisung endlich zustande zu bringen. Run sammclle sich das Häuflein in unauffälliger Weise auf -em gleichcn Bahn hof, um mit gescheiterten Hoffnungen die Rückreise anzutreten. Amtliche englische Stell»nsnahme zvm pfundstmz London, 26. August. Die amtlichen britischen Stellen haben sich auf Drängen der Oeffentlichkeit und Wirtschaft veranlatzt gesehen, -en währungspolitischen Kurswechsel zu begründen, der gestern mit -em Sturz des Psundkurses «ingetrcten ist. In einem amtlichen Kommunique wird erklärt, dah Großbritannien nicht in der Lage sei, weitere Golümittel zur Stützung des Pfund- Kurses freizugeben, um im Falle kriegerischer Verwickelungen über -ie notwendige Kaufkraft zu verfügen. An -en Märkten wurden diese Nachrichten als Zeichen -afür ausgenommen, daß die mit -er Steigerung der Bankrote ni-^t verhütete Flucht aus dem englischen Plund weitergeht nutz -atz «in« forcierte inflationistische Entwickelung bevorfteht, deren Auswirkung sich In ganz kurzer Zeit in der ganzen britischen Wirtschaft bemerkbar machen muß. Man glaubt, daß -er Kurs des englischen Pfundes, der gegenwärtig 4,26 ist, beim Fehlen amll. Intervention in kurzer Zeit nicht mehr als 3,50 zum Dollar betragen wird. Die Kurse von Industrie-, Kohlen- und Oelaktien sowie anderer Sachivrrtmitiel beginnen sich demgegenüber be reits scharf nach oben zu bewegen. Neue ÄMVeitraasmarken ' BerNn, 26 August. Mit Wirkung ab 1. Oktober 1939 werden neue DAF-Monatsbcltragsmarken ausgegeben. Die zur Zelt gültigen Monatsmarken werden daher mit Ablauf des 30. September 1939 außer Kraft gesetzt. Die Mitglieder der Deut schen Arbeitsfront werden im eigensten Interesse aufgefordert, die Annahme alter Beitragsmarken nach dem 1. Oktober dieses Jahres abzulehnen und gegebenenfalls der zuständigen DAF-Verwaltungsstelle Meldung über dgs Porhcmdenseln der artiger Marken zu machen. Etwa vorhandene Beitragsrück stände müssen bis zum 3». September d. I. unter Verwendung der jetzt gültigen Marken aufgeholt sein, und zwar in der Höhe des In dein betreffenden Manat erzielten Gesamtbruttoeinkom mens gemäß den „Bestimmungen über die Zugehörigkeit der Deutschen Arbeitsfront". Die 7. Reichstagung der Ausländsdeutschen kn Graz. Graz, 26. August. Graz, dos mit berechtigtem Stolz den shm vom Führer verliehenen Namen „Stadt der Volkserhebung" trägt, steht In diesen Tagen im Zeichen der 7. Reichstagung her Auslandsdeulscl-eu. Mehr als 3000 Politische Leiter, Par tei- und Volksgenossen aus der ganzen Welt haben sich hier versammelt. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, traf um 16.30 Uhr mit dem Flugzeug auf dem Grazer Flugplatz Thalerhof ein, wo er u. a. von den Gauleitern Dohle und Ui- berrelther empfangen wurde. Aufstandsversuch in Chile. Santiago de Chile, 26. August. Am Freitag unternahm der frühere Präsident General Ibanez einen Ausstandsversuch, der jedoch mißlang. Ibanez ist geflüchtet. Zwei Dörfer in der Slowakei eia Raub der Flammen. Preßburg, 26. August. In der Ostslowakei wurden aber mals zwei Dörfer fast vollständig ein Raub der Flammen. In der Gemeinde Kabyla bei Bardejov sind nicht weniger als 37 Anwesen und von weiteren 9 Baueriigehöfieu die Wirtschafts ¬ gebäude nicdergebrannt. Die Zahl der In der Gemeinde Dupiin bei Stropko eingeäscherten Bauerngehöste beträgt sogar 40. Die Ursache der Brände konnte in beiden Fällen noch nicht festgestellt werden. Seltsamer Weg eines Kugelblitzes. Halle a. S.. 26. August. Bel den letzten starken Gewit tern. die weite Teile des Kreises Bernburg heimsuchten, wurde «in Schmiedemcister, der in einer Villa ein Abflußrohr erneuern wollte, vom Blitz getroffen. Er hatte eines der Rohre in den Händen, als ein Blitz in eine fünf Meter vom Grundstück ent kernt stehende Pappel einschlug, dann zur Lichtleitung über sprang, hinein in das Sammelbassin und schließlich durch das vom Meister gehaltene Rohr in dessen Hand fuhr. Am Ausgang des Rohres nahm der Blitz Kugelsorm an und platzte mit lau tem Knall. Neues vergmannsoeim d«t Vrüx. Berlin, 26. August. Nachdem kürzlich in Herchen an der Sieg ein neues Erholungsheim sür die Berginvaliden keiner Bestimmung übergeben wurde, wird nun ein weiteres Berg manns-Erholungsheim für 70 Bergmännrr vom Fachamt „Berg bau" der Deutschen Arbeitsfront eröffnet. Das Heim liegt in landschaftlich schönster Umgebung in Oberleutersdors bei Brüx im Sudetengau. An, 1. September wird die erste Gruppe von Bergmänuern Einzug in das Heim halten.' verschließen, -aß Los Arbeiten im Sitzen nicht unter allen Umständen nur Vorteil« mit sich bringt. Der geistige Arbeiter z. B., -er ein langes Arbeitsleben über oft acht, zekn oder mehr Stunden an seinem Schreibtisch sitzt und oft abends in einer Wohnung ebenfalls sitzend -as einschlägige Schrifttum tudiert, leidet mehr oder weniger stark an den Folgen dieser ltzcnden Lebensweise. Durch Mangel an Hebung verliert der ltzende Arbeiter leicht -ie Lust und -ie Fähigkeit zu körpcr- Icher Betätigung. Der Mangel an körperlicher Bekätigung ührt oft zu einer Störung -es Blutkreislaufes un- des Ver- < »auungsapparates, übermäßiger Fettansatz, Magen- un- Darm leiden sin- gerade ln diesen Kreisen sehr häusig zu sindcn. Neben diesen allgemeinen Leiden sin- aber noch eine Reihe anderer spezieller Erkrankungen bekannt, deren Charakter zum Teil iveit gefährlicher ist. Da sowohl langes Stehen als auch langes Sitzen ans die Dauer gefahrbringend sein kann, ist dem Wechsel zwischen Stehen un- Sitzen der Vorzug zu geben. Ein Weg, die Gefährdungen, die durch langes Sitzen entstehen können, zu bannen, ist die Einführung von Aus gleichsgymnastik. Man kann annehmen, -aß über -ie zweck mäßige hygienisch einwandfreie Gestattung des Arbeitssitzes ziemlich einheitliche Auffassungen bestehen. In der Tat trägt man sich augenblicklich mit dem Gedanken, die Arbeitssitze zu normen. Nach den Erfahrungen der Gewerbeaussichtsbeämten wir- ein Ardeltsstuhl ohne Armstützen mit gefederter Rücken lehne und waagerechtem, gewölbtem, festem Sitz als Hanpt- modell sür die Normung zu wählen sein. Feige Lteberfälle polnischer Grenz- iruppen auf Danziger Streifen Danzig. 2«. August. In der Nacht zum Sonnabend gegen S2.4K Uhr verübten polnische Grenztruppcn einen feigen Feueriibersall am Menzel bach nahe Zoppot aus eine Danziger Streife, die aus dem Lan despolizisten Dyron von der 3. Hundertschaft des 1. Polizei regiments und SA-Mann Rusch von der SA Standarte 5 be stand. Der SA-Mann Rusch wurde durch einen Rücken schutz tödlich verletzt. Der Landeapolizist Dyron erhielt durch «ine» Armschutz eine schwere Verletzung. Die Streife kam infolge des feigen, hinterhältigen Uebersalla nicht mehr dazu, das polnische Feuer zu erwidern. Wie wir soeben erfahren, hat gestern nacht auf D-nziger Gedtet polnische« «ilttär «in« SS-Streise beschossen, wobei ei« SS-Mann tödlich verletzt wurde. Voll-deutsche Mrer verhaftet «ad nach Mtelpolen verschleppt Danzig, 26. August. Der ehemalige stellvertretende Lan desleiter der Iungdeutschen Partei in Polen und jetzige erste Vorsitzende des Deutschen Volksblocks ln Oberschlesien, Wilh. Echnetderin Kattowitz, ist nach in Danzig eingetrossenen Meldungen verhaftet und aller Wahrscheinlichkeit nach zu sammen mit einer grotzen Anzahl anderer Volksdeutscher nach Lublin in Mittelpolen verschleppt worden. 6 Monate Kerker siir „Veleidigung" der polnischen Armee Warschau, 26. August. Unter dem von den polnischen Ge richten mit Vorliebe ins Feld geführten Vorwurf, die polnische Armee beleidigt zu haben, wurde die deutsche Arbeiterin Eli sabeth Musolf aus Angowitz im Korridor zu e'.ner Kerkerstrafe von sechs Monaten verurteilt. Nie panikftimmung ln Polen wächst Krakau, 26. August. Unter dem Eindruck der Kriegstreibcreien der polnischen Militärkreise und der Presse bemächtigt sich der polnischen Äe- völkerung ln zunehmendem Matze eine Panikstimmung. Neben den Silbergeldhamsterern ist der Kriegsschieber zu einer täglichen Erscheinung in Polen geworden. In Luzk und Olyka ln der Wojewodschaft Wolhynien kamen, wie „Illustrowanny Kurjer Codztenny" berichtet, die polnischen Behörden erneut ' einer weit verzweigten polnischen Bande aus die Spur, die die Lebensmittelpreise in die Höhe trieben, und große Mengen von Speck, Fleischwaren und Salz versteckt hatten, um unter Aus- nuhung der Panik unter der Bevölkerung die Lebensmittel dann zu Wucherpreisen los zu werden. » Der Silbergeldmangcl führt zu Immer empfindlicheren Störungen des össentltchen Lebens. Die durch die Kriegs- , psvchose verängstigte Bevölkerung achtet nicht auf die Straf- . androhungen der Presse. Sie hält weiterhin die Silbermünzen zurück und hebt, soweit das überhaupt noch möglich ist, ipre Guthaben von den Banken ab. Nach dem zweiten Zehntage- ausweis der Bank von Polen für den Monat August ist die letzte Reserve an Silbermünzen wiederum erheblich abgesunken und betrügt nur noch 8,4 Millionen Zloty. Verllner Vörse vom 26. August » Aktien freundlich und widerstandsfähig, Renten ruhig. Die Aktienmärkte waren zum Wochenschluß trotz der politischen E* Spannung weiterhin aus einen freundlichen Grundton gestimmt, k Am Montanmarkt erhöhten Harpener einen Anfangsgewinn von X vH sogleich auf K vH, Rheinstahl setzten K vH höher eist. Die zunächst um 1 vH gedrückten Vereinigten Stahlwerke tierten unmittelbar nach -em ersten Kurs wieder 's» vH höher. Die in letzter Zeit besonders stark angestiegene Laurahütte gab bei größerem Umsatz um 1'/» vH nach. Ueberwiegend festMA < lagen Braunkohlen-, Kali- und chemische Werte; Niederlausitz-V gewannen 2, Eintracht 1ZL, Bubiog 1, Salzdetsurt 2)1, WinterO» ("r hall 1K, Goldschmidt und Rutgers je 1 und Farben vH. Lontigummi erzielten sogar einen Gewinn von 3 vH. Del den Elektro- und Dersorgungswerten mar die Meinung geteilt: während Akkumulatoren 1, Schuckert 1k und Bekula k vH höher ankamen, büßten Reag 1Z4, Schlesische Gas und Züricher Gas j« 2 vH ein. Maschinenbauwerte erlitten meist Einbußen, so Berliner Maschinen 3, Schubert ck Salzer 2 sowie Orenstein § 1»/« vH. Befestigt waren ferner Berger um 1K un- Feldmühl« um k, währen- Dortmund«» Union 2K, Schulheitz 1)1, West« deutsche Kaufhof 1'/» und Daimler 1K vH hergaben. Im variablen Rentenv«rk«hr stellten sich Reichsaftbesitz auf unverändert 182,10. Eteuerguttcheine I auf 98)1 sS8,SV). Für Gemeindeumschnldungsanleih« hörte man «inen Kurs von un verändert 93,05. — Am Geldmarkt ermäßigten sich di« Sätze für Dlankotagesgeld um '/* auf 2K bis 2K vH. — Im inter nationalen Devisenverkehr waren nur sehr unsichere Meldungen zu hören. Retchswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter« vorhersage für Sonntag, den 27. August: Vielfach heiter. Mäßige nordöstliche Winde. Temperatur wenig geändert. Gewitterneigung. — FUr Montag, den 28. August: Oert« ltch Gewitter, sonst heiter und trocken.