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«rs»«hck » »a, «ücheVNq. : »«q Nummer 182—38. Nakru. O M. rr-Ml.». »TV; »«q P^ 1.1» «t^nchnq ^M- M M Postüdemxquagsgebützr. »ujügl!« »« Pf,. Post.«<M,«id. Mnj<l.»r. 10 Pf,., Ssnsade«». «nd g-st!e,>Rr. « Psz. M W v«rlo,««l Dcesr». «'n. Woch, «, «bl-.f d.« W^W M M W MWMW MM dl. Ikpoing. rr »m d«n. gelte , Pf,.; «'Ng-»°n-«n "'n. u^.e. M MM M MMMMW MM g,mw„°n^g.n s r.^ d«q« k.l>. -bb^.ll^., >M^>MMMMM^WW - S1. p,«». ».«. M, u>« s«°ah, l.,«, VEMung SchNfllellun,: Dreedeir-A., PoNechratz« 17, gernms »711 «. kML EelchSIt,stell«. Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! und Verlag lh. und S. Winkel, Pollerstrast« 17, geruiuf klllir, Postlche«: Rr. 10V, Bank: Skadtbanl Vre«>e, «,. g<7S7 Sonnabend/Sonntag, 8./K. August 1939 Im Fall« von höherer Gewalt, Verbot, «intretender «eiltet» störunzen Hal der Bezieher »der weibunglreibend« lein« Ansprüche, falls die Zeitung in deich,Snltem Umfang«, ver spätet oder nicht ericheint. Erfüllungsort iS Dresde«. Shambertains Wamung ohne Eindruck Japan aus Verstärkung -er britischen Kloite im Kernen Osten längst vorbereitet London verletzt Tokio-Abkommen Tokio, 5. August. Die wiederholten Auslassungen der drill- schon Regierung und besonders die gestrige Chamberlain- erklär» n g im Unterhaus, das; die britische Fernostpolitik kei neswegs geändert worden sei, noch geändert werde, bezeichnet die gesamte Presse als f l a g r a n t e V c r l e s; u n g des Geistes des vor kurzem erst abgeschlossenen Tokioter Abkom- mens. England habe darin versprochen, keinerlei feindselige Handlungen gegen Japan zu unternehmen. Trohdem seien aber die Haltung Englands in der Tientsin-Frage und die entsprechen den Kommentare Chamberlains und Lord Halifax nichts weni ger als eine klare Unterstützung Tschiangkaischeks bei der Fort führung der japanseindlicheu Politik. Besonders energisch wei sen die Blätter die Unterstellung von Halifax zurück, das; Japan für die cngla»dfcindlicl>en Demonstrationen in China verant wortlich sei. Die antibritische Bewegung, so unterstreicht die Presse, sei vielmehr ein spontaner Ausbruch des Unwillens der chinesischen Massen über die britische Ausbcntungspolitik, die schon seit Jahrzehnten die chinesiscl)en Lebensinteressen miss achtet habe. Tic Ansicht in den Kreisen der japanisch en Ar mee in Tokio und in Tientsin geht den Zeitungen zufolge da hin. das; cs England augenblicklich nur darum zu tun lei, nach Vorwänden zu suchen, um die Verhandlungen in Tokio zu ver schleppen. E-c zciae sich heute ganz klar, das; England versuche, das Tokioter Abkommen zu versälscl^n und dritte Staaten für die Entwicklung im Fernen Osten zu „interessieren". Japan fürchte sich doch nicht vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten, son Newgorh, 5. August. Das Hearst-Blatt „Journal Ameri can" meldet am Freitag in konkretester Form aus Loudon, die britische Regierung habe den am Mittwoch nach Europa abge reisten amerikanischen F i u a n z m i n i st e r Morgen! hau zu Besprechungen.über die Kriegsschuldenfrage .und über die Gewährung von Krediten sür englische Rohstosskäufe in USA für den Fall eines europäischen Krieges nach London ein geladen. Durch die britische Botschaft in Washington sei vorgeschla gen worden, das; Morgenthau entweder aus dem Wege »ach England oder bei der Rückkehr nach den Vereinigten Staaten seine Ferienreise für mehrere Tage in London unterbreche. Falls ein England-Besuch zu viel Aufsehen Hervorrufe, sei die * britischt Regierung auch gewillt, einen bevollmächtigten Ver treter zur Fühlungnahme mit Morgenthau auf den Kontinent zu entsenden. Dem vorläufig noch unbestätigten Bericht zufolge Mächten Chamberlain und Sir John Siino,, folgende Fragenkomplexe besprechen: 1. Anpassung des Dreimcichte-Währungsabkoinmens Eng land, Frankreick) und USAf an die neuen Verhältnisse: „ 2. Besprechung von Mitteln und Wegen für die erleichterte Durchführung des kürzlich abgeschlossenen Handelsabkommens, Zvobei britischer Gummi gegen amerikanische Baumwolle einge rauscht werden soll. 3. Finanzierung englischer Nohstosfeinkäufe in Amerika im Kriegsfälle. In Washington habe London die Hoffnung durchblicken lassen, dah Morgenthau Roosevelts jüngste Ansichten zu Eng lands Bereitwilligkeit mitbringen werde, Abreden zur Wieder aufnahme der Kricgsschuldenfrage zu treffen. England erwarte um so grösseres Entgegenkommen, als die englischen E»Käufe In den USA im Falle eines Krieges in Europa unter Umstän den ganz erheblich sein würden. Der Oberkommandierende der britischen Alittelmeerflotte in Ankara Ankara, 5. August. Admiral Cunningham, der Oberkom mandierende der britischen Mittclmcerflottc und seine Beglei tung trafen am Freitag um 10.30 Uhr von Istanbul mit dein Flugzeug In Ankara ein. Der Admiral stattete dem Chef des Gros;en Kenernlstnlres Marschall Cakmak, sowie dem Verteidi gungsminister und dem Aussenminister einen Besuch ab. Admiral Cunningham wurde am Freitagnachmittag vom türkischen Staatspräsidenten empfangen. Ser tiirktsche Botschafter in Berlin abberuse» Berlin, 6. August. Der türkische Botschafter in Berlin, Hamdi Arpag, ist von seinem Posten abberufcn worden. Er bat die Reichshauplstadt bereits verlassen. Botschafter Hamdi Arpag vertrat sein Land seit mehr als fünf Jahren beim Deutschen Reich. dern sei entscholssen, sein Ziel zu verfolgen. Falls England wei terhin die japanischen Mindestforderungen hinsichtlich Tientsin ablchnen sollte, so würde eben die Konferenz von Tokio schei tern. Nach der Meinung der Armee liehen sich die endgültigen Beschlüsse Englands noch nicht klar übersehen, da die gegen wärtige Haltung der britischen Regierung vorwiegend durch die innerpoliiische Lage bceinfluht sei. Die Armee wende sich ferner entschieden gegen alle Versuche Englands, sich durch Vermitt lungsversuche in die Auseinandersetzungen zwischen Tokio und Tschungking einzuinischcn, da hierdurch die grundsätzliche Poli tik Japans gefährdet würde, und zwar nicht nur im Fernen Osten, sondern auch in Europa. Van der Informationsabteilung des Marineministcriums hört man zu Chamberlains Unterhausausführungen zur Frage der Entse n du ngeiner britischen Flotte nach dem Fernen Osten, das; Chamberlain in dieser Hinsicht nichts Neues gesagt habe. In Japan habe man nach dem Ausbau non Singapore und nach der Singapore-Konferenz ohnehin schon mit einer Verstärkung der Flottcnbasis Singapore gerechnet und sei daher keineswegs überrascht noch beunruhigt. „Tokio Asahi Schimbun" schreibt in Zusammenhang mit dein Stocken der Tokioter Tientsin-Verhandlungen, das; Ja pan, falls England zur Wiederaufnahme der Besprechungen nicht l»ereit sein sollte, auf ernste Entscheidungen vor bereitet sei. „Hatschi Schimbun" hält es für möglich, das; Tokio eine direkte Anfrage an England hinsichtlich der Wieder aufnahme der Verhandlungen richten werde. Eamplnchl übernimmt vorläufia auch das Sandelsmarineminiilerlum Paris, k>. August. Im amtlicheu Gesetzblatt wird eine Ver ordnung veröffentlicht, nach der Marineminister Eampiuchi vor übergehend auch mit der Leitung des Handelsmarineministe riums betraut wird. Der „Excclsior" glaubt hier zu wissen, doh Handelsmarine minister de Chappedelaine gegenwärtig schwer krank sei und das; sein Gesundheitszustand Ursache dieser Verordnung sei. Chamberlains Ferien London, 5. Angust. Neber die Ferienplänc, die Premier minister Chamberlain gemacht hat, wird bekannt, das; er die ersten Tage nach der Vertagung des Parlaments in Chcgucrs, dem Landsitz der englischen Premierminister, zu verbringen ge denke. Anschliessend solle ein dreiwöchiger Aufenthalt in Schott land folgen. Ende August hoffe Chamberlain einige Zeit im Gefolge des Königs auf Schlaf; Balmaral verbringen zu können. Er werde dann für einige Tage nach London zurückkehrcn, ehe er sich nochmals nach Schottland aufs Land zurückziche. Die regelmässigen Sitzungen des Kabinetts lallen erst Ende Sep tember wieder aufgenommen werden, falls keine internatio nalen Verwicklungen eintreten. 150 Schwer« und Leichtverletzte bet der Londoner Gasexplosion London, !> August. Rund 100 Personen wurden am Freitag bei der schwe ren Gascxvlosiou in der Londoner Eit» mehr oder we niger schwer verletzt. Eine Reihe Leute erlitt durch Stichflam men, die bis zu 10 Meter emporschossen, lebensgefährliche Brandwunden. Bisher sind jedoch noch keine Todesopfer zu verzeichnen. Polizei und Feuerwehr waren bis in die späten Nacht stunden mit Aufränmungsarbeiten beschäftigt. Trümmerstiicke und vor allem Glasscherben haben die Stras;cn in der Umge bung des Unglücksortes für jeglichen Verkehr unpassierbar ge macht. Mehr als 200 Häuser wurden zum Teil schwer in Mitleidenschaft gezogen. Glücklicherweise ist die bekannte S t. - P a u l s - K a t h e d r a l g nicht so schwer beschädigt wor den, wie man ursprünglich annahm. Nur wenige der kostbaren Fenster gingen m Trümmer. (Siche auch den Bericht in der Beilage.) Freudiges Ereignis im niederländischen Königshaus Amsterdam, 6. August. Prinzessin Juliana der Nieder lande schenkte am Sonnabend um 1.00 Uhr einer Tochter das Leben. Zur Geburt einer Prinzessin hat der Führer sowohl Ihrer Majestät der Königin als auch Prinzessin Juliana und ihrem Gemahl telegraphisch seine Glückwünsche ausgesprochen. Oer Angreifer Nicht nur in Genf ist inan zu keiner Einigung über die Definition des Angreifers gelangt, auch außerhalb bereitet das den Demokratien Schwierigkeiten. Wenn trotzdem die Propaganda der Genfer Vereins-Staaten heute Deutschland, Italien und Japan als „Aggressoren" zu verdächten suchen, so Kanu das doch die Wirklichkeit nicht verdecken, das; gerade die Briten und die Franzosen in der Geschichte die Nationen ge wesen sind, die die meisten und die grausamsten Kriege geführt und ihre Imperien durch Gewalt sich angeeignet haben und heute noch sich um Moral, Humanität und Gerechtigkeit nicht scheren, wenn es um ihren Raub geht. Während Deutschland mindestens seit dem 16. Jahrhun dert sich mit aller Macht seiner vielgestaltigen Staaten und Stätchen den dauernden französischen Angriffen gegen seinen Bestand Widerstand leisten muhte, haben England und Frankreich im Gegensatz zu Deutschland Eroberungskriege in allen Erdteilen geführt. England hat die Buren unterworfen, die ihm nichts getan haben, es handelt heute gegen die Palästina-Araber genau so mit Gewalt und Vertragsbruch wie es die freiheitslie benden indischen Kämpfer an der Nordweftgrenze des Reiches mit Fliegerbomben unter seine Herrschaft zwin gen möchte. Kein Engländer wird behaupten, das; die biederen britischen Tommies nicht anders als in Vertei digung gegen diese „Rebellen" vorgehen, das; England eine Kulturmission zu erfüllen habe, wovon der letzte amtliche Bericht über die grauenhaften Zustände im bri tischen Kolonialreich Bände spricht. Das; aber England andauernd aggressiv gegen alle anderen Nationen ist. die das gleiche Lebensrecht und das gleiche Recht auf Le bensraum wie die Briten für sich beanspruchen, ist eine Wahrheit, die die britische Pronaaandakunst und sämt liche Ministerreden nicht zu erschüttern vermögen. Lord Halifax, der Leiter der auswärtigen Geschicke Grohbri-. tanniens, Kat darüber ein Klaaeüed gesungen, das; aus gerechnet Deutschland wegen des deutschen Danzigs ein „Aggressor" sei. Er hat die englischen Aufwendungen gegen diese „Aggression" als berechtigt hingestellt und die Zukunft der Welt sehr düster gemalt, da Deutschland auf Gewalt bestände. Der Leitartikel des Blattes, das die Meinungen der englischen Regierung wiederzugeben pflegt, der „Dimes", zum 3. August, den; Tage des Ein tritts Englands in den Weltkrieg, stellt die gleiche Be hauptung auf. Das Motiv ist ebenso eintönig wie ver logen, und wenn Lord Halifax sagt: „liniere Bündnisse sind mit keiner aggressiven Absicht gebildet worden" und immer wieder unterstreicht. England habe ' über haupt keine aggressiven Absichten, so muh gesagt wer den. das; diese Heuchelei durch die Tatsache entlarvt wird, genau dieselbe Eiukreisuugsfront wie schon 1014 gegen uns zu bilden. - Wer ist überhaupt der Angreifer, der Unruhestifter in der ganzen Welt? Es ist England schlechthin. Abge sehen von den Beklemmungen in seinen Kolonien hatte es in Tokio einen Pakt mit dem „Angreifer" Japan ge schlossen, um den man sich jetzt hcrumdriicken möchte Man geht in Palästina aggressiv gegen die für ihr Land kämpfenden Araber vor. die sich den Bütteln des Bal four-Geschäfts, den englischen Soldaten, widersetzen und es läszt sich nicht verhehlen, das; die Palästina-Araber für die Erfüllung eines englischen Versprechens Kämp fen, das England nicht erfüllen null. Und worum dreht sich die ganze Frage der Schwierigkeiten Englands In Moskau? Moskau hatte den Begriff eines indirek ten (!) Angriffs in die Debatte geworfen, der die juri stische Plattform für ein ungehindertes Einmischen in die Verhältnisse der sich gegen eine „Garantierung" sträu benden Neutralen bilden soll. Das würde bedeuten: Wenn in den baltischen oder skandinavischen Staaten eine innerpolitische Veränderung einträte, wenn diese Staaten mit Deutschland oder Italien sich wirtschaftlich oder politisch verständigten, dann wäre der Begriff des „indirekten Angriffs" gegeben, und Russland und die westlichen Demokratien könnten diese Staat,n, selbst wenn deren Regierungen und Voll« eins wären, mit dem Knüppel ..zur Vernunft" bringen. Wenn auch Eng land im wesentlichen dem moskowitischen Verlangen, zu stimmte, so bleibt doch, das; alle anderen Staaten, selbst Holland, berechtigte Entrüstung in London gegen eine derartige Vergewaltigung unabhängiger Staaten vor brachten. so das; England zögert, offiziell wenigstens das znzugestelien, was man in Moskau mit Recht von Eng land als Gegenleistung fordert. Wir glauben, das; der artige Handlungen den Vegriff „Aggressor" genau um- LtGA-Kinanzminister kommt nach London Britische Wünsche nach Wiederaufnahme der KriegSschulden-Vesprechunaen und Tauschhandelsabmachnnaen