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Was ist Tego-Holz? Mchttge hauswittfchastliche Neuerungen — Von -er Waschmaschine bis zum Kinderwagen Für die in vielen tausend Exemplaren im Haushalt be nutzten Holzwaschmaschinen werden erhebliche Mengen hoch wertiger Eichenbretter benötigt. Bei nicht sorgfältiger Auf bewahrung dieser Holzwaschmaschinen werden die Bottiche leicht undicht, insbesondere, wenn sie trocken stehen. Man hat neuerdings an die Stelle des naturgewaschenen Holzes einen Holzstoff gesetzt, der den Namen Tego-Holz trägt. Dieser neue Werkstoff besteht aus hauchdünn geschälten Buchenfour- nieren, die durch einen Kunstharzfilm züsammengehalten wer den. Unter der Einwirkung hohen Druckes durchdringt das Kunstharz die dünnen Holzplatten und verbindet sie so fest miteinander, daß die Widerstandsfähigkeit des fertigen Tego- Holzes größer als die des Naturholzcs ist. Durch das Kunst harz erhält das Holz ein mahagonifarbiges Aussehen und be darf keiner Oberflächenbehandlung. Ferner ist es möglich, die Holzplatten in gebogenem Zustande anzufertigcn, so daß in der Wandung der zum Bottich gebogenen Platten keine Spannung vorhanden ist. Die beiden Enden einer Bottichplatte werden so miteinander verbunden, daß keine Naht entsteht, also im Innern des Waschbottichs auch keine Kante vorhanden ist, an der sich die Wäsche reiben könnte. In diese Waschmaschine ist ein elektrisch angetriebenes Rührwerk eingebaut Die vom Materialprüfungsamt angestellten Versuche haben ergeben, daß das Tego-Holz gegen heiße Waschlaugen unempfindlich ist und sich für den gedachten Zweck vorzüglich eignet. Die Nützlichkeit einer Taschenlampe wird oft dadurch in Frage gestellt, daß sie infolge ihrer Größe und ihres Ge wichts nicht als Gcbrauchsgegenstand in der Tasckc mitgctraocn wird. Man hat neuerdings eine kleine Taschenlampe im We stentaschenformat gebaut und hofft daimt die Anwcndungsmög- lichkeit der Taschenlampe steigern zu Nonnen. Bei einer an deren Bauart ist eine Taschenlampe aleichzcitig als Feuerzeug ausaebildet. Eine durch Patent geschützte Trockenbatterie ent zündet den Dockt des Feuerzeuges und sneist auch die Glüh birne. An der Lampe ist eine besondere Sicherheitsvorrichtung angebracht, durch die verhütet wird, daß bei Benutzung der Taschenlampe als Lichtquelle das Feuerzeug in Tätigkeit tritt. Beim Spülen von Geschirr im Becken des Abwaschtisches setzt sich der Abfluß leicht durch Speisereste zu. Ebenso ver stopft sich auch der Küchenausguß, wenn durch die Sieblöcher des Abflusses feste Abfälle abfließen. Zur Behebung dieses Mißstandes wurde aus leichtem Aluminiumblech ein kleines Abfluß sieb hergestellt, welches die Abflußöffnung im Spül tisch oder Ausguß tellerartig überdeckt. Das Sieb wird durch kleine Bügel so fest auf das Abflußloch gedrückt, daß es vom Spülwasser nicht abgehoben werden kann, daß also keine Speisereste unter dem Sieb abfließen können. Wer auf Reisen geht, pflegt sich auch mit Schuhputzzeug auszurüsten. Im allgemeinen benötigt man hierbei zum Auf trägen des Schuhcremes sowie zum Blankputzen je eine Bürste. Zur Erleichterung des Handgepäcks wurde eine zusammen schiebbare Schuhbürste geschaffen, die zwar aus zwei Bürsten besteht, im Gepäck aber nur den Raum einer einzigen Bürste einnimmt. In der Oberplatte der Glanzbürste ist ein Schlitz angebracht, in den der Stiel der Auftragbürste einge schoben wird. Eine entsprechende Aussparuna an bcr einen Stirnseite dieser Bürste schafft Platz für die Ablage der Ein schmierbürste. Da bei den Kinderwagen die Matratzen in der Regel auf dem Kastenboden auflieaen und die dort vorhandenen Luft löcher zudecken, besteht die Gefahr, daß angefeuchtete Matratzen stockig werden. In einem neuartigen Kinderwagen ist ein Luftboden eingebaut. Er besteht aus einem 5 Zentimeter hohen Rahmen aus Holz, der zwischen Boden und Matratze eingelegt wird, so daß die Luftlöcher 'm Boden nicht verschlossen werden. Der einsetzbare Luflboden kann auch als Trockcnrahmcn für kleine Wäsche oder als Auflage auf Badewannen benutzt wer den. Will man Wolle lieaend trocknen, kann man sich eben falls dieses Luftbodens bedienen. Käsegerichte Mit geringer Mühe lassen sich sehr appetitliche Käse gerichte bereiten, die als Abschluß des Abendbrotes sicherlich freudig begrüßt werden. Sie geben auch einer einfachen Mahl zeit einen netten Abschluß. Käsepudding. Eine kleine feuerfeste Form wird mit Fett schnittenen Käse sam besten Schweizer Käse) hineni, schichtweise schnittene Käse sam besten Schweizer Käse) hinein, schichtweise mit einer Tasse Semmelmehl. Man quirlt ein ganzes Ei mit ein zehntel Liter Milch, schmeckt dies mit Salz und ein wenig Pfeifer ab und gibt es über die Form. Man backt den Käse pudding in mittelheißem Ofen, bis der Pudding oben fest ge worden ist. Käsepasteten. Man verknetet 125 Gramm Mehl mit 50 Gramm Margarine, 1 Ei und ein halbes Backpulver, sowie einer Prise Salz, rollt diesen Teig dünn aus und legt kleine Formen damit aus. Man zerläßt nun 20 Gramm Margarine und rührt 20 Gramm Mehl hinein. Dann fügt man allmählich drei Eßlöffel Milch hinzu, läßt die Masse aufkochen und nimmt sie vom Feuer. Hierauf setzt man etwas Salz und Pfeffer zu und rührt, sobald die Masse erkaltet ist. zwei Eigelb hinein und 75 Gramm geriebenen Käse. Zuletzt fügt man den steifgeschla genen Schnee der beiden Eier hinzu. Die mit dem Mürbeteig ausgelegten Formen werden zur Hälfte mit der Käsemasse ge füllt. in recht heißem Ofen 15 Minuten gebacken und sofort heiß zu Tisch gegeben. Käfekeks.' 125 Gramm geriebener Schweizer oder Parmc- sankäse werden mit 125 Gramm zerlassener Margarine. 125 Gramm Metz) und einer Prise Salz verknetet, dünn ausgcrollt, ausgestochen oder in Streifen geschnitten und ganz hellgelb ge backen. Die Keks dürfen keinesfalls braun werden, weil sie dann bitter schmecken. Käsestangen. 4 Eßlöffc' Mehl werden mit 90 Gramm Margarine oerknctct, dann gib' man etwas Pfeffer und Salz, sowie 150 Gramm geriebenen Parmesan oder Schweizer Käse hinzu, sowie 1 gequirltes Eigelb und ein wenig Wasser, so daß der Teig gut gebunden ist. Man rollt den Teig auf bemehl- tem Brett aus und schneidet ihn in gleichmäßige Streifen, die man etwas dreht. Tic Käscstangen werden obenauf mit geriebenem Käse bestreut und in heißem Ofen hellgelb ge backen. Käsebällchen. Man mischt 2 Tassen Mehl mit soviel kaltem Wasser, daß man einen geschmeidigen Teig bekommt. Hierauf bringt man eine Tasse Milch zum Kochen und gibt das Mehl hinein. Nun kocht man die Masse, ins sic dick ist. Man nimmt sie vom Feuer und fügt ein Eigelb, sowie 2 Tassen geriebenen Käse hinzu und würzt mit Salz und Pfeffer nach Geschmack. Hierauf formt man die Masse zu Bällchen, die man in kochendem Wasser abkocht; sobald sic gar sind, kom men sic an die Oberfläche. Tann nimmt man sic mit dem Schaumlöffel heraus, wälzt sie in geriebenem Käse und brät sie in Fett in der Pfanne braun. Käscomelett. Man rechnet für jede Person ein Ei. Man schlägt das Ei mit etwas Milch, ein wenig Salz und feingc- wiegten Kräutern, sowie reichlich geriebenem Käse. In eine Pfanne wird etwas Fett getan; sobald dieses heiß geworden ist, gibt man das Omelxtt hinein und läßt cs erstarren. Dann wird cs recht heiß zu Tisch gegeben. Käseförmchen. Man schwitzt in M Gramm Margarine 1 Eßlöffel Mehl und fügt eine halbe Tasse Milch hinzu. Tann nimmt man die Mehlschwitze oom Feuer und setzt 2 Eigelb zu, sowie 60 Gramm geriebenen Käse. Schließlich fügt man den steifoeschlagenen Schnee der beiden Eier hinzu und gibt die Masie in kleine Formen oder Muscheln und backt sic etwa 15 Minuten Käsesousflee. 9 Eigelb werden mit 2 Eßlöffeln weißer Soße seiner Mehlschwitze aus tzo Gramm Maraarine und 1 Eßlöffel Mehl, sowie etwas Milch) und 2 Eßlöffeln geriebenem Käse verrührt. Tann gibt man den steifoeschlagenen Schnee der Eier hinzu, tut alles m eine aut mit Fett ausgcstrichcne feuerfeste Form und backt das Soufflee im Ofen etwa 15 Mi nuten. praktische Hausfrau jux' weLVLrcHs Von -er Großstadt aufs Land Sine gute Schule für junge M-chen - Dienst am Volk - Nutzen für das ganze Leben Wenn funge Mädchen der großen Städte auf das Land kommen, so ist das meist ein starkes Erlebnis Die Form des Landaufenthaltes kann allerdings eine'sehr verschiedene sein. Ein Mädchen kann im Urlaub sich irgendwo auf dem Lande, in einem einfachen Gasthof in einer stillen Pension, einmieten und so die Freuden der ländlichen Einfachheit des ungezwungenen Lebens und der nervenberuhigenden Langsamkeit genießen. Ein tie fes Atmen geht alsdann durch den Menschen, wenn er dem zerrüttenden Lärm und der zerreibenden Hetze ent fliehen konnte. Nun ruht der Geist aus, die Glieder deh nen sich wohlig, die Lungen weiten sich und saugen dankbar die reine Luft, der sie fast schon entwöhnt waren, ein, und mit jedem tiefen Atemzug wächst die Freude am Leben, vertieft sich die Naturverbundenheit und das Glück, ein Glied der schönen, gewaltigen Schöp fung zu sein. Aber nach einiger Zeit stellt sich die Unrast des Betätigungswillens ein: man beginnt sich zu lang weilen, wohl gar sich fort zu sehnen. Da hat es dasjenige Mädchen schon besser, das zu Verwandten auf das Land hat reisen dürfen. Da finden sich nicht nur mehr Berührungspunkte, sondern es gilt auch da und dort mal mit Hand anzulegen, und dieses Helfen im Haushalt ist eine angenehme Abwechslung, so daß dem jungen Mädchen die Zeit nicht lang wird, weil sie Zwischen Spiel, Unterhaltung und nutzbringender Be schäftigung, zwischen Spaziergängen, Sportfreuden und dem Bewußtsein, seine Tage nicht unnütz ,zu verbringen, aufgeteilt wird. Schon hier stellt fick die Freude ein, die ein innerer Lohn für äußere Hilfe ist. Größer wird dieses dankerfüllte Glücksgefühl je doch noch, wenn das junge Mädchen nicht nur zum Nutzen für eine Verwandte wirkt, sondern wenn es sich mit Stolz für dos Wohl des Ganzen, für die Volks gemeinschaft, einsetzen darf. Tas allerdings ist erst das richtige, das voll beschwingende Glück. Auch da hat das junge Mädchen noch verschiedene Wege. Hier kann es so wohl Arbeitsdienst wie Erntehilfe leisten. Beides sind ungeheuer fruchtbare Tätigkeiten, die sich nur in bezug auf die Dauer unterscheiden. Die Anforderungen sind vielleicht zunächst ein wenig hart, denn der Körper ist das Bücken, das zu fast jeder Feldarbeit gehört, kaum gewohnt. Da schmerzt der Rücken, und Arme und Beine tun weh. jedoch der Mensch gewöhnt sich rasch in neue Verhältnisse, und bald geht frisch von der Hand, was man erst glaubte niemals bewältigen zu können. Wie schön ist es dann aber auck, wenn man sich sagen kann, daß durch die Hilfe der Bauer und das Heimat land vor Schaden bewahrt wurden, daß es gelang, die letzten Fuhren noch vor dem Gewitter oder dem ein setzenden Landregen einzubringen. oder daß man. das Vieh vor einem Unwetter bewahren half. Es gwt ja so viele drohende Gefahren für den Landwirt, die man ab wenden helfen kann. Außer der Erntehilfe lernt das junge Mädchen bei dem Arbeitsdienst ländliche Verhältnisse und Anfor derungen kennen, muß sich in einen ganz anderen Le» bensrhythmus als in der Stadt fügen, was befruchtend für Seele und Charakter ist wie die Dreifelderwirtschaft für den Ackerboden. Im Arbeitsdienst wird das junge Mädchen meist in häusliche Pflichten eingespannt, muß einer vielgeplagten Frau und Muttv zur Hand gehen, oft auch sind Kranke zu pflegen oder kleine Kinder zu warten, was alles gute Vorbereitung für den eigenen Hausstand und die spätere Ehe sind. Auf jeden Fall lernt das städtische Mädchen mit der Landbevölkerung umgehen und deren Ansichten, Wünsche und Nöte verstehen, was ein sehr wichtiges Bindeglied der Volksgemeinschaft darstellt. Auch die Be dürfnisse der Landbevölkerung, die ja andere sind al? die der Stadtmenschen, sind alsdann der jungen Städte rin nicht mehr fremd. Aber auch für die Landleute ist die enge Beziehung zwischen Dorf und Stadt, die hiermit ge schaffen wurde, von Wert, besonders, wenn jeder Teil ernstlich bestrebt ist, sein Bestes zu geben und zu leisten und dem anderen mit Verständnis entgegenzukommen. F. L. Pilzvergiftung und ihre Behandlung Obwohl durch die Kontrolle des Marktes der Verkauf giftiger Pilze in Deutschland nahezu ausgeschlossen ist, kom men doch immer wieder Pilzvergiftungen vor, sei es, daß die Pilze für den Privatgcbrauch von Leuten gesucht werden, die sic nicht genau kennen, sei es, daß man sie wie die Lorcheln falsch zubcreitet oder zu lange stehen läßt. Pilze können sich nämlich, nachdem sic gekocht sind, in wenigen Stunden zu einem giftigen Gericht durch sogenannte autolytische Vorgänge verwandeln, weshalb man sie stets nur frisch zubereitet ge nießen sollte. Tie Gefahren der Pilzvergiftung bestehen ein mal in ihrer Einwirkung auf den Darm, zum anderen aber in einer sehr schweren Schädigung des Herzens und Kreis laufes überhaupt, weshalb sich fast immer eine klinische Be handlung notwendig machen wird. Dabei vermag man durch sehr große Mengen direkt in das Blut cingeführtcn Trauben zuckers die Gefahren der Pilzvergiftung heute fast in jedem Fall zu beherrschen. Immer aber sollte man bei dem Verdacht auf eine Pilzvergiftung, die häufig eine Haspe Stunde nach dem Genuß, oft aber auch erst nach 12 bis 24 Stuiiden eintritt, sofort für eine weitgehende Entleerung des Magens und Dar- mes sorgen, wozu einmal Brechweinstsin. zum anderen sali- nische Abführmittel, wie Karlsbader Salz usw. in ausreichenden Mengen eingenommen werden sollen. Sehr gut bewährt hat sich als ein Mittel, die giftigen Substanzen im Darm festzuhaltcn und im Kot wieder auszuschciden. die heute vielfach verwendete Tierkohlc. die man auch sonst bei Magen- und Tarmstörungcn anwendcn sollte. Bei feder Nebellmit nach Pilzgerichten muß an d,c Möglichkeit einer Vergiftung aber solange gedockt werden, bis dos Gegenteil bewiesen ist.