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Sächsische Volkszeitung : 12.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193908126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390812
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-12
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.08.1939
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Sonnabend/Sonntag. 12./13. August 1939 Ssschsische Volkszeitung Nummer 188, Seil« 8 ^IvklLSN Vas ist mit Snosekengrsd? In den gegenwärtigen Sommermonaten sind die Lebens mittel mehr als je dem Verderb ausgesetzt. Es ist deshalb «ine selbstverständliche volkswirtschaftliche Forderung, dem Verlust in jeder Beziehung vorzubeugen. Eg fehlt denn auch nicht an Belehrungen und Ratschlägen, und am sinnfälligsten ist wohl der Kampf, der augenblicklich gegen Feind Groschen grab geführt wird. In den Zeitungen finden wir das Bild dieses Ungeheuers, das nur aus einem gefrätzigen Maul besteht, und jeder liest die Verse, die ebenso inhaltreich wie einpräg sam sind. Eigentlich sollte man meinen, dah es hier um Dinge geht, mit denen man nicht spatzt — und ebenso eigentlich sollte man glauben, dah die ans Humoristische streifende Form von Zeich nung und Wort sich für jeden als Mittel zum Zweck stärkster Beachtung darstellt. Leider aber mutz rin aufmerksamer Beob achter immer wieder feststellen, daß es noch manche Volks genossen gibt, die Groschengrab einfach für eine Witzfigur halKn. Sie beschauen sich belustigt das Bild, sie lesen lächelnd den Text In der Zeitung, falten befriedigt das Blatt zusam men, rechnen sich zu denen, die von sich aus schon slwrsam wirtschaften, und werfen zwei oder drei Birnen oder Pflaumen, die noch in der Tür geblieben sind und die sie nicht mehr „mit schleppen" »vollen, in den Rinnstein oder den Papierkorb. Würde man sie auf das Unsinnige ihres Tuns aufmerksam machen, dann würden sie ein beleidigtes Gesicht ziehen und sagen: „Na, auf die zwei Birnen kommt es doch wahrhaftig nicht an —" oder auf die zwei, drei Aepfel — oder Pflaumen! Mit Verlaub, es kommt auf jedes einzelne Stück Obst, auf jede Scheibe Brot, auf jedes Scheibchen Käse oder Wurst, auf jeden Tropfen Milch, auf jede Kartoffel, auf jede Bohne oder jede Tomate an. Gewltz. die zwei oder drei Birnen des Volksgenossen .T. „machen den Kohl auch nicht fett", diese zwei oder drei Birnen wirken sind sfür sick allein aenommeni wirtschaftlich in keiner wahrnehmbaren Weise aus. Aber w'nn wir bedenken, wlevicle Volksgenosse» T. es unter den 80 Mil lionen Deutscher geben maa. dann bekommt die Sache schon ein ganz anderes Gesicht. Wenn blotz <000 von ihnen täglich eine mit Butter bestrichene Scheibe Brot verkommen Netzen, so machte das im Jahr schon 3«5 000 Scheiben Butterbrot ans! Wieviel Brote und wieviel Kilo Butter das sind, maa sich jeder selbst ausrechnen. Und wer weiß, wieviele Haushalte es In Grotzdeutschland gibt und einmal unterstellt, in jedem Haushalt verdürbe jährlich nur ein halbes Pfund Fleisch oder W"rst oder Käse, der wird w" Entsetzen Altstetten, datz viele „Wenig" ein erschreckliches „Viel" ausmachen. Kleine und kleinste Verluste treffen den rln-elne» nick' füblbar, aber was u. a. die Ernnbrungsw'r'schgst anbelangt, so sind wir keine Einzelwesen die nur an sich denken dürfen. Wir alle sind ein Glied, ein verantwortungsvolles Glied der grotzen Volksgemeinschaft, nnd dieses Bewußtsein hat sich »ns dis auf die Frühstkicksstulle zu erstrecken und auszuwirkcn. Die Summe der Lebensmittel, die unnötig, sich aus kleinsten Mengen summierend, verlorengeht, entziehen wir der Allge meinheit! Jedes Brot, das wir leichtsinnig verkommen lassen, nehmen wir einem anderen fort. Daran sollen wir denken — das Ist es. was die M schich ten von Feind Groschengrab uns lehren. Eine bitterernste An gelegenheit! Eine Warnung zur volks- und wchrwirtschaftlichen Vernunft und Kameradschaft. Eine Schärfung des deutschen Gewissens. Reich-Minister Kerrl über das Aufgabengebiet -er Kirchen Berlin, 12. August. Der Rcichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten. Kerrl, sprach am Donnerstag vormittag in zweistündigen Ausführungen zu den vom Präsidenten des Evangelischen Oberkirchenrates zu einer Tagung nach Berlin einbcrufencn Verwaltungsbeamten der Dcutscifen Evangelischen Kirche der Allpreuhischen Union über ihr heutiges Aufgaben gebiet. Die Altprcutzische Union ist bekanntlich die größte Lan deskirche der Deutschen Evangelischen Kirche. In temperament voller und tiefschürfender Rede behandelte der Minister ein gehend das Verhältnis von Weltanschauung und Religion. Ver nunft und Glauben, Volk, Staat und Kirchen in Geschichte und Gegenwart. Gin neues Verfahren der AlumWeruna Don dem Italiener Dcccia ist ein neues Verfahren der Mumifizierung und kiinstliä)cn Versteinerung entwickelt wor- den, das nach dem Ergebnis einer Prüfung, die der Anatom Professor Stoppoloni angestellt hat. einen sehr grotzen Fortschritt darstellt. Besonders wird hervorgehoben, datz bei den mumifizier ten Tieren das Auge seine volle Lebendigkeit behält, die Krüm mung bleibt. die Hornhaut wird fest. Die Iris und die feucht erscheinenden Teile des Augapfels, die sonst welk werden, be halten ihren natürlichen Charakter. Dasselbe gilt von Teilen einer Schweinslunge und dem Herzen eines Delphins, die der Gelehrte unterstschte, aber auch die Versteinerung eines Stückes von einer Eiche schien vollkommen zu sein. Grünspan-Prozeß im Sezember? Berlin, 12. August. Wie dem Verteidiger des jüdischen Mörders Grünspan vom Gericht in Paris mitgcteilt wurde, ist die Voruntersuchung im Grünspan-Prozetz jetzt als endgültig abgeschlossen zu betrach ten Die französischen Blätter nehmen an. datz demnach der Prozctz Anfang Dezember d'cses Jahres vor dem Geschworenen gericht des Seine-Departements in Paris ausgenofnmen wird. Kleins Lkronilc S«Sefschulschisf „Tommodore Johnsen" wieder in der Heimat. „Commodore Johnsen", das Scgelschulschiff des Nord deutschen Lloyd, kehrte am Freitag nach mehr als 13monatiger Abwesenheit in die Heimat zurück. Am Freitagabend verholte „Commodore Johnsen" durch die Bremerhavener Kaiserschleuse, um ins Dock zu gehen. General Halder dankt Mussolini. Der Chef des Eeneralstabes des deutschen Heeres, Ge neral Halder, richtete an den Duce ein Telegramm, l» dem er für die erwiesene Gastfreundschaft auf italienischem Boden seinen Dank aussprach. Innerhalb 8 Woche« M4 UederM« «uf Volksdeutsche. Die Essener Natlonalzeitung veröffentlicht erschütternde Beispiele polnischer Brutalität an deutschen Volksangehörigen in Polen. Innerhalb von 8 Wochen hätten sich nicht weniger als 204 Uebersälle auf Volksdeutsche ereignet. « Bolksdeutsche Genter Mer im Film Italienischer Lustspielfilm und UFA-Kullurfilm auf der Inter- nationalen Ailmkunftschau erfolgreich. Venedig, 12. August. Mit der Ausführung des Lustspieles „Grandi Magazzini" trat Italien auf der Internationalen Jilm- kunstschau in Venedig erfolgreich auf den Plan. Die Aufführung erhielt durch die vom Publikum wiederum mit brausendem Bei fall begrüßte Anwesenheit der Minister Dr. Goebbels und Alsi- eri ein besonders festlicl)es Gepräge. Der deutsche UFA-Kulturfilm „Räuber unter Wasser", der das Leben der Hechte in packender Weise schildert, sand den ungeteilten Beifall des Publikums. Diese Art von Filmen der Beobachtung des Tierlebens gehören zum Besten, was deutsci-e Filmkunst zu bieten vermag. Hervorragende Photographie ver eint sich hier mit sorgfältigster Naturbeobachtung. Die Schau spieler sind in diesem Film Tiere des Wassers, di« das Publikum ungemein fesselten. Belgien brachte einen außerordentlich gut gelungenen Kulturfilm über den berühmten Genter Altar von van Eyck zur Vorführung. Dein Regisseur Andrö Cauvint ist es gelungen, die Bilder, mit einer Lebenswnhrheit zu erfüllen, die das größte Staunen Hervorrufen mutz. Die Gemälde mit ihren Feinheiten sind mit einer Plastik herausgearbeitet, die verpesten läßt, daß man es mit einer Filmprodnktion auf der Fläche der Leinwand zu tun hat. Der Film gehört zu den besten Vertre tern der Kunstsilme. Elne Ansprache des braslllaniHen Vrälldenlen Aus Brasilien berichtet der Osservatore Romano von dem Abschluß des Plenarkonzils der brasilianischen Bischöfe, bei dem der Präsident der Republik, Vargas, eine Rede hielt, durch die er die hohe Anerkennung seines Staates für die Missions- und Kulturwcrke der Kirä>e zum Ausdruck brachte. Er schaute dabei weit in die Vergangenheit zurück, auf jenes Brasilien, das unter dem Symbol des Kreu zes erschlossen wurde, und unter dessen ersten Erforschern und Kolonisten sich unerschrockene katholische Missionare befanden. In dem Kolonialreich Brasilien, in dem späteren Imperium und der heutigen Republik stehe die Kirche an einem hervor ragenden Platz und bilde den wichtigsten Faktor in der geisti gen Ausbildung des Volkes, indem sie durch ihre Doktrin und ihre Gebote die Grundlage zur Organisation des Familienlebens und der Gesellschaft gelegt lmbe. Tie Mitarbeit zwischen den Vertretern von Kirche und Staat — so lretonte Präsident lllar- gas dein Apostolischen Nuntius, dem Primas von Brasilien und dem gesamten Episkcgmt gegenüber noch einmal — müsse in der Zukunft noch weiter verstärkt iverdcn, um die bewun derungswürdige Geschichte des Landes ivciterzusühren, die an christlichen Beispielen und ehrwürdigen Priestcrgestalten so reich sei. die sich auszcichncten durch Frömmigkeit nnd Vaterlands siebe, durch Kultur und Wisse»sct)ast förderndes Scl)assen. Die „KolchoS'Kirche" im Gowielparadies Obgleich erst vor knrzcm in Rußland 5 Erzbischöfe nnd mehrere Geistliche hingrrichtet murden unter der unsinnigen Beschuldigung, Spionage für Japan odcr Sabotage an Bahnen nnd Fabriken verübt zu haben, gewinnt in den russischen Städten bei Arbeitern der Faust wie der Stirn die Kirche wie der an Boden — vnd in den Kolchosen, den Kollektivlandwirt- schasten, wird gar die Abhaltung regelmäßiger Gottesdienste verlangt, so daß der Leiter des Gottloscnverbandes. Iaroslawski. in einem empörten Leitartikel von einer „Kolchos-Kirche" spricht... Keine Hochzeitsmärsche mehr in ungarischen Kirchen Nach dem Kardinal-Fürstprimas hat, wie das Budmwstcr Neue Sonntagsblatt meldet, nunmehr auch der Diözesanbischaf von Vac, Dr. Stefan A. Hanauer, auf Grund des vom Papst Pius X. in einem Motu proprio ausgesprochenen Verbotes die theatralische Musik, also auch das Spielen von Hochzeitsmär- schen. aus de» Kirchen seiner Diözese verbannt. Der Bischof hat die ihm untergeordneten Pfarrer angewiesen, diesem Verbot künftig die größte Beachtung zu schenken und ihre Gläubigen zu überzeugen, daß Theatermusik in ein Gotteshaus nicht gehöre. Eine Ausstellung gotischer Vildtepplche im Kloster Lüne Gotiscl-c Bildte»B>che des 15. Jahrhunderts und Leinen stickereien des 13. und 14. Jahrhunderts werden, wie in der Münchner Monatsschrift „Pantheon" niitgetcilt wird, vom 19. bis 28. August im Kloster Lüne bei Lüneburg ausgestellt. Die Stickereien sind charakteristisci)« Proben niedersächsischer Tert-l- kunst des Mittelalters, die vom 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts in den dortigen Klöstern geblüht hat. Die Teppiche sind in farbiger Wolle aus Leinen gearbeitet, in der heute unter dem Namen „Klosterstich" bekannten Technik. In den Leinen stickereien, die zu den frühesten bekannten Arbeiten dieser Art gehören, war Niedersachsen, vor allem Kloster Lüne, einstmals führend. Eiweiß und Helt wachsen auf einem Salm Das deutsche Volk ist zur Halste seiner Fcltversorgung vom Ausland abhängig. Diese „Fettlücke" zu schließen, ist eine der vordringlichsten Aufgaben unserer Landivirtschast. Sic be dient sich dabei einer wichtigen Helferin: der Oclsrucht. Der Raps als bcste Oelsrucht erbringt von allen Fellcrzcmrern den größten Reinfettcrtrag. Nimmt man nur einen Ertrag von 566 bis 570 Kilogramm Rüböl je Hektar als Ertrag der Raps frucht an, dann ist das immer noch nicht ihre volle Leistung. 680 Kilogramm Oelkuchen als Rückstände der Oclsabrikation sind die zusätzlichen Erträgnisse des Rapsanbaucs. Ein und dieselbe F!ää-e erbringt also einen Höchstcrtrag an wertvollem Speise fett und Einweitzsutler. Denn auch an Eiweitzfutter mangelt es uns. Tieris«l»es Einweiß, das für die Ernährung des Volkes so nötig ist, läßt sich nur erzielen, ivcnn Fultcreirveitz gegeben wird. Mit etwa 26 Hunderttcilcn Roheiweitz und 60 Hundcrtlei- len Stärkerverten ist der Rapskuchen ein hochwertiges Eiweitz- futtcrmittel. das nicht nur im Milchvichstall, sondern auch lrei der Fütterung uich Mast der Ochsen, Rinder und Schafe eine wichtige Rolle spielt. seien in dieser Zeit von den Polen ermordet und 2l schwer verletzt worden. Di« Iungsaschisten in Thüringen. Die auf ihrer Freundschastsfahrt Rom—Berlin—Rom be findlichen 220 Iungsaschisten »'eilten gestern nachmittag in Ru dolstadt, wo sic einen mehrstündigen Aufenthalt nahmen. Dr. Ley sprach über die Aufgabe der Rrtchsparteftag«. Vor der in- und ausländischen Presse sprach Neichsorga- nisatlonslciter Dr. Ley über Entwicklung, Sin» und Ausgabe der Ncichsparteitage. England liefert di« 4 Terroristen In Tientsin aus. DI« britische Botschaft in Tokio machte der japanischen Regierung Mitteilung, daß die Tientsin-Behörden die unter Mordverdacht stehenden vier Chinesen den Gerichtsbehörden in Tientsin ausgcliefert hätten. Bemerkenswerte Konversion in Rom. Die Frau des japaniscl-cn Gesandlschaftssekretärv in Rom, Dr. Ghizo Kashioakuma, Ist zur katholischen Kirche übergetre- tcn. Die Dause vollzog ei» Landsma»» von ihr, ein Franzis kaner. Waffenbesitz im Protektorat Line Verordnung des Neichsprotcktors regelt den Waf fenbesitz in Böhmen und Mähren. Nach ihr sind alle im Ge biet des Protektorates befindlichen Waffen, Wassenteile, Sprengstoffe, Munition und ebenso die von der tschecho-slo- wakischen Behörde ausgestellten Waffen- und Sprengslossscheine binnen zwei Wochen au den zuständigen Oberlandral abzu liefern. Bon dieser Bestimmung sind die deutsche Exeku tive, Offiziere, Beaintc und Amtsstellcn des Protektors, ferner die behördlich genehmigten Hersteller und Händler von Wissen sowie Heger mit Waffenschein und Jagdkarte ausgenommen. Letztere dürfen nicht mehr als fünf Iagdivassen und 50 Schuß Munition im Besitz haben. Künftighin können nur die Ncichsbehörde» eine Geneh migung zum Waffenbesitz erteilen. Alle Bewilligungen, die vor dieser Verfügung erteilt wurden, verlieren im Lause dieses Jahres ihre Gültigkeit. Allerdings können Massen, die nach dieser Verfügung abgegeben werden mistscn, nach einer neuer lichen Genehmigung wieder zurückgegcben iverdcn Wer die Ablieferungsfrist nicht cinhält. kann mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren und in leichteren Fällen mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bestraft werden. Besonders schwere Strafen werden für diejenigen angcsetzt. die ei» Wasfenlagcr von mehr als fünf gebrauchsfähigen Waffen, mehr als 50 Pa tronen oder zwei Kilogramm Eprenostoss unterhalten. Sie werden mit Zuchthaus, und in besonders schweren Fällen mit dem Tode bestrast. Alle diese Straftaten gelangen vor das deutscl)« Gericht zur Untersuchung und Aburteilung. Späte AnWnrna eines sensationellen Bankraubes Die berüchtigten Schwerverbrecher Gebrüder Sah vor Gericht Berlin, 12. August Im Zusamnenhang mit einem Ver fahren, das gegen die berüchtigten Berliner Schwerverbrecher Gebrüder Satz erössnct worden ist, wird jetzt bekannt, daß Erich Sah im Ermittlungsverfahren auch die Beteiligung an dem um die Jahreswende 1028 20 durä-gesührten Einbruchs diebstahl in die Grotzbankfiliale am Willenbergplatz zugegeben hat. Bei diesem ungewöhnlich dreisten Verbrccherstück, das seinerzeit größtes Aufsehen erregte und sür das schon damals — allerdings ohne sichere Beweise — die Gebrüder Satz ver antwortlich gemacht wurden, waren die Täter durch eine» drei Meter langen und einen Meter hohen unterirdischen Stollen an der Grundmauer entlang durch einen Lichlschacht in die Silberkammer und schließlich in der Tresorraum d r Bank eingedrungen und hatte» aus den Sasesäckern Wertobjekte in Höhe von 150 000 RM. erbeutet. Im Gegensatz zu seinem Bruder Erich hält Franz Satz nach wie vor an seiner alten Taktik fest, alles zu bestreiten. Da ihm das Geständnis seines Bruders ofsenbar sehr peinlich ist. weil er darin der Mittäter schaft bezichtigt wird, hat er bereits die Angaben seines Bru ders als das „Phantasieproüukt eines Nervenkranken" be zeichnet. Der Beginn der Hauptverhandlung gegen die Schwerver brecher wird sich verzögern, da Erich Saß im Untersuchungs gefängnis erkrankt und nach dem ärztlichen Gutachten zunächst nicht verhandlungssähig ist. Das Arte» sm Wehlauer Witberervrozeß gesprochen Königsberg, 12. August. In dem in Wehlau durchgcsührten Wildererprozeß wurden wegen fortgesetzten schweren und ge- werbsmätzigen Jagdvergehens und wegen Diebstahls verurtcisl: Albert Kruppa zu einem Jahr sieben Monaten. Otto Preutz zu zwei Jahren sechs Monaten und Emil Dahlw.a >n zu zwei Jahren Gefängnis. Zwei weitere Angeklagte erhielten je acht, einer zehn Monate Gcsäntgnis. Wegen Hehlerei wurden die Frauen Kruppa und Preutz zu je zwei Monaten Frau Dahlmann zu fechs Wochen Gefängnis nnd Ernst Steppat wegen Diebstahls zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Zwei Angeklagte wurden aus der Uotersuch-lngshakt. die allen aus die Strafe ungerechnet wurde, entlassen. — Mit Aus nahme von Dahlmann und den drei Frauen, die es sich „noch überlegen" wollen, nahmen alle Angeklagten die Strasen an. VlihWaa ln rumänischen Grdölbehätter Ein Behälter explodiert, drei iveitere in Brand gesteckt. Bukarest, 12. August. Durch Blitzschlag geriet in der Nähe von Moreni ein Erdölbchälter in Brand, der etwa 00 Waggons Rohöl enthielt. Der Behälter explodierte, wodurch weitere drei beuachbarte Behälter in Brand gesteckt wurden. Nur mit größ ter Mühe konnte dos Feuer gelöscht werden. Etwa 30» Waggons Rohöl fielen den Flammen zum Opscr. Außer den vier Behäl tern wurde auch eine große Pumpcnanlagc zerstört. Der Wert der zerstörten Anlagen allein beträgt elf Millionen Lei ebne den Wert des verbrannten Rohöls. Vauprelse und Landflucht Der Rcichskommissar für die Preisbildung hat mit der neuen Baupreisordnung einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lage der Landwirtschaft geleistet. Die Bau- prcisverordnung zwingt die Unternehmer, ihre Preise aui Grund der Tariflöhne vnd der notwendigen Unkosten zu kalkulieren und den C>ewinn, der auch das Unternehmerwagnis rinichlietzt. in angemessenen Grenzen zu halten. Insbesondere kann der Bauunternehmer künftig grundsätzlich keine Nachsorderungen mehr stellen; lediglich sür einige befonders bestimmte Fälle sind Ausnahmen zngelassen. Diese Neuregelung bringt somit sür alle Bauherren erhebliche Vorteile mit sich. Andererseits dürfen aber auch diese künftig keine höheren Preise bezahlen, als nach der Baupreisverordnung zulässig sind. Mit Recht hat die Landwirlschast darüber geklaat. daß in den letzten Jahren steigende Baukosten die aus (gründen der Erzeugungsschlacht notwendige Rationalisierung der Betriebe durch Neubauten und auch die Instandhaltung der Gebäude cr- sckirert haben. Die Preisstoppvrrordnuna reichte nicht aus. um diese Entwicklung zu hemmen, weil die Löhne, die einen wesent lichen Ticstandteil der Baukosten ausmachen, weiter stiegen. D--r Bauer mutzte sogar zusehen, wie seine Arbeiter, durch hohe Löhne verlockt, besonders in die Bauivirlschast abwanderten. Man wird von der Baupreisverordnung erwarten dürsen, datz sie weitere Preiskteioerungen. soweit sie nicht durch etwa not- wendig werdende Umstellungen ans lenere Baustosic oder ähn liche Gründe bedingt sind, künftig verhindern wird, zumal der Reichskommissar für die Preisbildung eine scharfe Uebenvachung der Bauvreise anaekündial bat. Bor allem wird es ak>er die LandwirÜchoft begrüßen, daß das Baugewerbe in Zukunft seine Lohnangebotc in einem Robnien z» kalten bat. der dem Bauern als Bauherr angemessene Vreile kichert, andererseits aber den Laicharbeitern durch übersteigerte Locklöhne nickt mehr die Freude an ihrer Berussarbeit nehmen kann und sie zur Land« klucht verleitet. Geschäftliches. lObne Verantwortung Ser Schriftleftuna.f Leiden Sie unter Nervosität und den damit zusammenhängenden Beschwerden wie: Schlasloftst- >«it, nervösen Herz- und Magcubelchiverden, Herzklopsen odcr ner- vosem Kopfweh« Dann machen Sie doch einmal einen Versuch mit Klosterfrau Melissengeist. der eine überaus gute Wirkung aus Ver- b->uu''ö »nd Nervensystem ausubt! Trinken Sie 2 Nmai täglich einen Teelöffel Klostersran Melistengeis, mit einem tktzlossel Master verdünn«. Ai."««'mäßig Anwendung werden Eie meist bald «Ine wohltuende Wirkung feststellen. 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