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Sächsische Volkszeitung : 05.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193901055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-05
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.01.1939
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Donnerstag. 5. Januar 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer 5. Seite 4 vrssclsn : Zur Förderung des Fremdenverkehrs. In der ersten dies- jährigen Sitzung der Dresdner Arbeitsgemeinschaft für Fremden. Verkehrswerbung gab Direktor Planitz vom Städtischen Verkehrsamt, einleitend einen kurzen Rückblick überdas abgelausene Jahr unter besonderer Berücksichtigung des Dresdner Fremdenverkehrs. Insgesamt ist eine beträchtliche Zu» nähme der Besucherzifsern zu verzeichnen. Die Zahl der Frem den stieg von 376 883 im Jahre 1937 aus 291 423 im Jahre 1938, die der Ucbernachtungen von 869024 auf 914 986. — Der Ent- Wicklung des Dresdner Fremdenverkehrs im Jahre 1939 kann man mit Vertrauen entgegensehen. Der Anschlutz des Sudeten» landes wird sich gerade für Dresdens Verkehrs- und Wirtschafts leben sehr günstig auswirken. Schon setzt ist ein enormer Frcm- denbesuch durch die grotze Anzahl nationaler und internationaler Kongresse und Tagungen, die in diesem Sommer In Dresden durchgesührt werden, angekündigt. Hierzu kommen die grossen kulturellen und sonstigen Veranstaltungen, wie der Dresdner Musiksommer, die Deutsche Kolonialausstcllung und voraus sichtlich wieder die Turnierspicle, die alle eine grotze Anziehungs kraft ausüben. Gemeinschasts werb ungen für den Besuch Dresdens werden durchgesührt in Berlin, Wien und im Sudetenland, ferner in Schweden und Dänemark. Schlietzlich machte Direktor Planitz noch Mitteilung von einem Plan zur Heranbildung eines ortskundlich und fremdsprachlich gutgeschul ten Fremdcnführernachwuchses, der allgemeine Zustimmung fand. : Schlffersachschul« Mitte eröffnet. Gleichzeitig mit der Schifferfachschule Mitte in Magdeburg als dem Hauptsih wurden am Dienstagabend auch die anderen fünf Schulen der Schisser fachschule Mitte in Dresden, Hamburg, Berkin, Stettin und Cosel-Oderhafen erössnet. An allen sechs Schulen wird nun künf tig an jedem Dienstag und Freitag nach dem gleichen Unter richtsplan unterrichtet werden. So kann sich der junge Schisser in rund 250 Unterrichtsstunden das praktische Wissen aneignen, das ihn befähigen soll, die Schisfssührerprüsung abzulegen. Der Iahrcslehrplan umfatzt die Unterrichtsfächer Staatsbürgerkunde, Deutsch und Schriftverkehr, Rechnen und Raumlehre, Schisf ahrtsgeographie, Schiffsdienst, Schiffbau, Gcscheskunde, Wirt- chastskunde, Maschinenkunde, Unfallverhütung und erste Hilfs owie Rettungsschwimmen. : Den 80. Geburtstag kann am 6. Januar Frau Agnes Scheppau in Dresden-Dölzschen feiern. Sie wohnt bei ihrem Sohn, Herrn Gartenarchitekt Aloys Schevpan, Hermann-Göring- Stratze 13. Wir sprechen ihr zu ihrem Ehrentage herzliche Glück wünsche aus. : Tragischer Tod eines Schülers. Auf der Wiener Stratze hatte der zwölfjährige Schüler Hessel aus Chemnitz, der besuchs weise in Dresden n-eilte, mit seinem Fahrrad an der Bord kante gestanden und dem Eisläufen aus einer Eisbahn zuge sehen. Vor ihm stand ein Lastkraftwagen, der plötzlich rückwärts fuhr und den bedauernswerten Jungen umritz. Das Hinterrad des Lastzuges ging über den Jungen hinweg und tötete ihn auf der Stelle. Der Fahrer des Wagens wurde sestgenommen. Dresdner polizelberlcht vier Konioreinbrüche in einer Nacht. In der Nacht zum 4. Januar d. I. wurde ein Einbruch in die Kontorräume einer Firma auf der Hansastratze verübt. Der Täter zertrümmerte mit einem Stein eine Fensterscheibe, wirbelte das Fenster auf und stieg ein. Er erbrach die im Kontor befindlichen Behält nisse und erlangte: 134 RM. Bargeld, 50 Stück Zigarren, Marke „Phönitzia das Wunder", ein Paar blaulederne Damenhand schuhe mit weitzen Streifen, zwei Flanell-Damcnnachthemden, rosa mit bunten Blumen, zwei Damenhcmdhosen, wcitz mit bun ten Blumen und beige, einen blauseidenen Damcnschlafanzug, einen Karton Parfüm und eine fast neue, schwarzledcrne Akten tasche. — Vermutlich derselbe Täter drang In der gleichen Nacht und auf dieselbe Weise in die Geschäftsräume dreier Firmen auf der Cottaer- und Fröbelstratze gewaltsam ein. In diesen drei Fällen erlangte der Täter keinerlei Beute. — Es wird erneut darauf hlugcwicscn, datz sachdienliche Angaben auf Wunsch vertraulich behandelt werden. Seltene Fahrgäste auf der „Dresden" Das Motorschiff „Dresden", das 5587 DRT. grotze Paten schiff unserer Stadt, das dem Norddeutschen Lloyd in Bremen gehört, hätte auf seiner letzten Reise nach Südamerika zwölf vierbeinige Fahrgäste an Bord. Es handelte sich um schivere flämische Lastpferde, sogenannte Perchcron, die für Zuchtzwecke nach Chile bestimmt waren und an Bord der „Dresden" die Reise über zwei Weltmeere antraten. Ank dem Achterdeck der „Dres den" waren geräumige offene Holzställe gebaut worden, die sta bil genug waren, auch bei schlechtem Wetter den Tieren sicheren Schuh zu gewährleisten. Heu. Stroh und Hafer war zur Ernäh rung dicker seltenen Fahrgäste genügend an Bord, denn der tägliche Speisezettel dieser Weltreisendcn bestand aus 5 Kilo Heu, S Kilo Kleie, 2 Kilo Hafer sür jedes Tier. Die jedem Seemann eigene Liebe zur Kreatur sorgte mich hier an Bord der „Dresden" vorbildlich für die zwölf vierbeinigen Auswan derer. So war es selbstverständlich, datz die Tiere die dreiwöchige Reise von An!weri>en nach Talcahuano in Chile vorzüglich über standen und vollkommen frisch und leistungsfähig an Land ge geben werden konnten. Aber nicht nur Tiere, auch Automobile, ja, sogar ganze Flugzeuge hat das Motorschiff „Dresden" in seinem ständigen Dienst nach Südamerika befördert. Es ist ein an der Westküste Südamerikas gcrngeschoner guter Bekannter. Er trägt dazu bei, deutsche Erzeugnisse und deutsche Schassenskrast in aller Welt bekannt zu maci-cm und sührt den Namen „Dresden", der Hauptstadt des schönen sächsischen Landes, stolz durch alle Welt meere. Aus dem Dresdner Kunstleven Erstausführung im Schauspielhaus. Am Sonnabend, dem 7. Januar 1939, findet die Erstausführung des SclMispiels „Ri chelieu" von Paul Joseph Cremers statt Der Dichter gestaltet darin den Kampf Nichclieus, des Ministers Ludwigs des Dreizehnten, gegen alle zersplitternden, von eigensüchtigen Motiven getriebenen Kräste, die seinem Streben nach Errichtung einer absoluten und unbeschränkt einheitlichen Staatsgewalt entgegenzuwirken sucl-en. Der Dichter wird der Erstausführung kxinohnen. Rundfunk Der 4. Wunschabend de» Reichssenders Leipzig wird am 17. Januar von 20.10 Uhr an im Ausstellungspalast in Dresden veranstaltet. Diesmal sollen sich, abweichend von den vorherge gangenen Wunschabenden, die Hörer beliebte Weisen aus Opern und Operetten und Schlager wünschen. Der Rcichssender Leip zig bittet also: diesmal nicht Märsche, Tänze und dergleichen zu wünschen, damit für Abivechslung auch in den Wunschabenden gesorgt ist. Schon heute können Wünsche und Spenden einge schickt werden, die Wünsche für Weisen aus Opern und Operetten und Schlager an den Rcichssender Leipzig, Leipzig E. 1, Markt 8. die Spenden an die nächste WHW.-Dienststelle oder auch an den Rcichssender Leipzig. Die gewünschten Opern- und Opercltcnmeisen werden vorgetragen vom Dresdner Orchester unter Leitung von Curt Krchschmar und der Kapelle Otto Fricke. Harry Langcwisch und Siegfried Niemann werden ansagen. Die Leitung liegt in den Händen von Alfred Schröter. Zeder hllst bel der VelriebSgestaltung Vom 15. Januar an führt die Deutsche Arbeits front eine Sonderaktion durch, die mehrere Monate umfassen soll. Ihre Parole lautet: „Jeder Hilst bei der Be- triebsgestaltungl", und ihr Ziel ist: die Leistungssteigerung auf allen Gebieten. Wir haben kürzlich die Darlegungen des Staats sekretärs Dr. Syrup wiedergegeben, der aus Grund einer Be trachtung des Arbeitseinsatzes feststellte, datz Deutschland noch eine Million von Arbeitskräften verwenden könnte — wenn diese Arbeitskräfte nur vorhanden wären! Da uns diese Re serve fehlt, müssen wir die Arbeit selbst intensiver und ratio- neller gestalten, ohne eine Ueberlastung der einzelnen Arbeits kraft herbeizusühren. Eine solche deutsche Rationalisierung kann aber nicht erreicht werden nach einem Schema oder mit dem Zwang von Antreiber-Methoden, wie sie in der Sowjet union Anwendung finden, sondern allein durch eine freu dige Mitarbeit aller Werktätigen unter Berück sichtigung der besonderen Voraussetzungen jedes einzelnen Be triebes. Es ist eine Erfahrungstatsache, datz der Mann der Praxis die Möglichkeit von Verbesserungen viel klarer sieht als der Mann am grünen Tisch. Es gilt also, die Initiative des einzelnen Arbeiters anzurcgen und besonders bewährte Arbeiter als Berater ihrer Kameraden .einzusetzen. Die Aufgaben, die auf diese Weise gelöst werden kön nen, sind vielfältiger Natur. Falsche Werkzeug- und Maschinen- Anordnung, ungeeignete Arbeitsplätze, schlechtes Licht, Staub, Abgase, ungeeignete Temperaturen — das sind Mitzstände, die im Rahmen der Aktion beseitigt werden sollen. Weiter gilt es zu überwinden Stockungen im Betrlebsablauf, die auf veraltete Arbeitsmethoden zurückzuführen sind; alle sollen dahin zusam menwirken, datz ein Arbeitsbestverfahren gefunden wird, das bei gelingst möglichem Kraftaufwand bestmögliche Leistung sichert. Planvolle Anleitung bei der Arbeit und Stärkung des kameradschaftlichen Gemeinschaftsbewutztseins sind Aufgaben, die durchaus im Rahmen der Aktion liegen: erst aus diesem Gemelnschaflsbewutztsein heraus können die Aufgaben, die zum Ziele der Leistungssteigerung zu lösen sind, richtig angefatzt werden. Eine neue ForsOungsfiatte in Göttinnen Göttingen, 5. Januar. Zur Vervollständigung der natur- wissenschaftlichen Forschungszweige Mineralogie und Geologie wurde an der Universität Göttingen ein Sedimentpetrogra phisches Institut ins Leben gerufen. Die Scdimentpetrographie befatzt sich mit der Untersuchung der Gesteine, die sich aus Wasserabsatz bilden und unter denen eine grotze Reihe von wich tigen Rohstoffen enthalten sind. Hierher gehören beispielsweise die Tone, welche das Auggangsmaterial sür die gesamte kera mische Technik darstellen. In ietzter Zeit sind solche Forschungen aus geochemischer Grundlage besonders wichtig geworden, weil man festgestellt hat, datz die Sedimente bestimmte technisch wichtige Metalle, so das Vanadium und das Beryllium, absor bieren und datz wir damit über den Kreislauf dieser wichtigen Elemente Aufschlutz erhalten können. Zum Direktor des neuen Institutes wurde Prof. Dr. C. W. Correns aus Rostock berufen, besten Hauptarbeitsgebiet Mineralogie und Petrographie der Sedimente sind. Schirokko löst Lawinenstürze im Triester Sinterland ans Zwei Bauern getötet. Mailand, 5. Januar. Der Schirokko, der nach den star ken Schneefällen in dem Hinterland von Triest anftrat, hatte zahlreiche Lawinenstürze zur Folge. In der Gegend von Görz wurden zwei Bauern von Schneemassen verschüttet und getötet. Eine Lawine verlegte die Eisenbahnlinie Görz — Piedicolle in der Nähe von Cracova Sierravalle. Ein Bahnarbeiter konnte einen sich der llnfallstelle nähernden Zug rechtzeitig aufhalten, so datz kein weiteres Unglück geschah. Die Bahnlinie wurde in verhältnismätzig kurzer Zeit wieder freigemacht. Anfall eines italienischen Motorseglers im Sturm Mailand, 5. Januar. In der Adria wurde der 1500 Tan nen grotze Motorsegler „Francesco Padre", der Kohlen nach Rimini bringen sollte, von einem starken Sturm überrascht. Die aus sechs Mann bestehende Besatzung mutzte das vollkom men voll Wasser gelaufene Schiff verlassen. Mit Booten ver suchten die Seeleute vergeblich, sich an das Ufer zu retten. Wegen des hohen Seeganges mutzten sie auch die Rettungsboote verlassen und längere Zett in dem eisigen Wasser herumschwim men, bis sie schlietzlich von einem Fischer gerettet werden konnten. Reue Eidesformel in der Roten Armee Moskau, 4. Januar. Der Oberste Rat der Sowjetunion hat «ine neue Eides formel sür die Angehörigen der Roten Wehrnurcht eingesiihrt. Sie lautet: ich, Bürger der Sowjetunion, leiste, indem ich in den Verband der Roten Armee (bzw. Flotte, Grenzwache usw.) ein trete, meinen Eid und gelobe feierlich, ein ehrlicher, tapferer, disziplinierter Kämpfer zu sein, die militärischen und die Staats geheimnisse streng zu wahren, die Vorschriften des Dienstes und di« Befehle der Kommandeure und der Kommissare ohne Wider spruch zu befolgen. Ich gelobe, den Dienst gewistenhast zu er lernen, das militärische und das Staatsgut zu behüten und bis zum letzten Atemzug meinem Volk, meiner Heimat und der Re gierung der Arbeiter und Bauern treu zu bleiben. Ich bin im mer bereit, aus Befehl der Regierung mich für die Verteidigung meiner Heimat, der Sowjetunion, «inzusetzen und ich schwöre als Krieger der Noten Armee (bzw. Flott« usw.) meine Heimat tapfer und ehrenvoll bis zum Siege über den Feind zu verteidi gen, ohne Blut und Leben zu schonen. Sollte ich diesem meinem feierlichen Eid böswillig cntgegcnhandeln, so möge mich die schwere Strafe des Sowjetgesctzes, der allgemeine Hatz und die Verachtung der Werktätigen treffen. — Die Vereidigung in der Roten Armee, der Kriegsflotte und bei den Erenztruppen soll am 23. Februar, dem 21. Jahrestage des Bestehens der Roten Armee, oorgenommen werden. Was wird au- den verschwundenen Parisern? Im letzten Berichtsjahr der Pariser Polizei wurden 22 000 Menschen als vermitzt gemeldet. Allerdings sind 8000 von ihnen wieder zum Vorschein gekommen. Die restlichen 14 000 bleiben verschollen. Nun muh man allerdings nicht annehmen, die 14 000 Menschen würden von der französischen Unterwelt verschluckt oder mühten unbedingt einem Verbrechen zum Opfer fallen. Man hat vielmehr feststellen können, dah besonders die Ehe männer in Frankreich eine starke Neigung haben, sich „unsicht bar" zu machen. Diese haben osfenbar aus einmal das Fami lienleben satt und suchen sich irgendwo anders unter anderem Namen niederzulassen oder ein neues Leben mehr oder weniger glücklich zu beginnen. Dies ist. vor allem auf dem Lande bet - der dort für Franzosen ost sehr mangelhaften Kontrolle möglich. 8. Zanmtk: Erster Einko-ssonnkag 1SZS Die Aktioin „Jeder hilft mit an der Betriebsgestaltung!" mutz jeden einzelnen Arbeiter dazu führen, über seine Arbeit nachzudenken und Wege zu finden, diese Arbeit planvoller und erfolgreicher zu gestalten. In kameradschaftlichem Zu sammenwirken von Arbeitern und Angestellten, Technikern und Ingenieuren sott so der erste Schritt getan werden zu einer deutschen Rationalisierung, die durch ihren sozialen Charakter und Ihre Verwurzelung in der Gesamtheit der Schaffenden zu wirksameren und schöneren Erfolgen führen muh als jeder frühere Versuch zur Rationalisierung der Arbeitsprozesse. Auch das hllst Devisen sparen! 558 000 Tonnen Schrott im Werte von 30 Millionen Mark wurden im letzten Halbjahr von Deutschland eingeführt. Mil lionen an kostbaren Devisen könnten also gespart werden, wenn es gelänge, Schrottmengen von gleicher Gröhe in Deutschland selbst zu erfassen! Das ist aber durchaus möglich Nach einsr vorsichtigen Schätzung werden in den Städten 20 bis 22 Prozent des verwendeten Eisens dem Verderb durch Rost usf. preisge- geben. Auf dem Lande liegen diese Verlustzahlen sogar zwischen 35 und 40 Prozent. Deshalb kommt der Entschrottungs- aktton der Betriebe, die von der DAF in der Zeit vom 1. bis 15. Januar durchgeführt wird, eine besondere Bedeutung zu. Alle Betriebsgemeinschaften haben ihren Betrieb auf das Vorhandensein von unbenutztem Altmaterial zu prüfen. Eisen- und Stahlteile, unbrauchbare Maschinenteile, Schwellen, Tanks und Behälter, Ventile, Hähne, Federn, Stangen, Bleche, Räder usf. sollen ersaht werden. Das gesammelte Altmaterial wird von den Betrieben bis zum 20. Januar spätestens gemeldet. Vom 15. Januar bis 30. März wird das 'Altmaterial gegen Zah lung des handelsüblichen Preises durch den Echrotthandel ab geholt. Jeder muh mithelfen, datz diese Aktion zu dem ange strebten Ziele führt: die Einfuhr von Schrott mutz für die nächsten Monate auf ein Mindestmatz herabgedrückt und die so ersparten Devisen sür andere Zwecke frei werden! Einsatz bei dieser Aktion bedeutet also Erfüllung einer wichtigen Aufgabe im Rahmen des Vierjahresplanes. Kleins Lknonilc Am 8. Januar Uebergabe des restlichen Sudelengebietes an di« Ostmarkgaus. Gemäft Verfügung des Stellvertreters des Führers ist der organische Aufbau des Gaues Sudetrnland der NSDAP abge schlossen und die Uebergabe der an die Gaue Bayerische Ostmark, Oberdonau und Niederdonau abzutretenden Gebiete wird am 8. Januar vollzogen werden. 20 Millionen Dollar Staatsgelder werden jährlich verschleudert; Der republikanische Kongretzabaeordnete Fish erklärte, er werde eine Kongretzuntersnchung über die Verwendung öffent licher Gelder beantragen. Eine solche Untersuchung würde zwar 20 000 Dollar kosten, aber der Negierung jährlich 20 Millionen Dollar ersparen. Bau des Nicaragua-Kanals beantragt. Der demokratische Senator McKcllar sTcnnessces hat eine Gesetzesvorlage zum Bau eines Kanals in Nicaragua eingcbracht. Der Kanal soll das Meercsnivcau einhalten und eine Ergänzung des Panamakanals bilden. Englische Erwerbslosenzahl steigt weiter. Die englische Erwerbsloscnziffer ist erneut gestimen. Nach einer Zählung am 12. Dezember 1938 konnten 165 965 mehr Erwerbslose als am Stichtag des Vorjahres festgestellt werden. Wieder drei Araber getötet. Am Mittwochnachmitlaa wurden einer Meldung aus Je rusalem zufolge wieder drei Araber von britischen Truppen er schossen und eine Anzahl weiterer Araber verletzt. Belgische Goldreserven in der Bank von England. Belgischen Pressemeldungen zufolge hat die belgische Ne gierung im März des Vorjahres einen nahen Teil ihrer Gold reserven nach England schaffen lallen. Es handelt sich um Gold barren im Werte von 62 Millionen englischen Pfund. Ibn Saud an Roosevelt. Die parteiische und ungerechte Einmischung der USA-Re gierung zugunsten der Juden in Palästina hat wiederholt in der gesamten arabischen Bevölkerung höckste Erbitterung hcrvor- gernfen. Jetzt hat König Ibn Sand wn Saud-Arabien einen Brief an den Präsidenten Roosevelt gesandt, in dem sich der arabische König zum Spceck-n der gesamten arabischen Welt macht und nachdrücklich sein Erstaunen über die amerikanisch« Haltung in der Palästinafrage nusdrückt. Die Satzungen der rumänischen „Einheitspartei" durch König«- «rlah sestgrsetzt. Durch ein königliches Dekret wurden jetzt die Satzungen der „Front der nationalen Wiedergeburt" festgesetzt. Die Lei tung der neuen „Einheitspartei" gemätz dem königlichen De kret hat ein „Direktorat" von 24 Mitgliedern inne, die auf Vorschlag des Ministerpräsidenten durch königliches Dekret auf zwei Jahre ernannt werden. Dle berufsfremden Vebördenangestellten Persönlich« Verhandlungen vor der Rückführung. Berlin, 5. Januar. Bei der vor einiger Zeit eingeleiteten Rückführung von Arbeitern und Angestellten, die Berufen an gehören, in denen Mangel an Arbeitskräften herrscht, aber bei Behörden in berufsfremder Beschäftigung stehen, hat sich, wie aus einem Erlab des Beauftragten für den Vierjahrespla» her vorgeht, vielfach gezeigt, datz die Betriebsführer oder Leiter der Behörden mit einem Abgang dieser Kräfte einverstanden waren, während die davon Betroffenen sich nicht zu einer Rückkehr in ihre frühere Tätigkeit entschlichen konnten. Deshalb soll zu nächst mit den für eine Rückführung in ihren bisherigen Beruf in Frage kommenden Kräften verhandelt und diese nachdrück lichst darauf hingewiesen werden, dah sie persönliche Wünsche den staatspolitischen Notwendigkeiten unterzuordnen haben. Erst nach diesen persönlichen Verhandlungen) sollen diese Kräfte den Arbeitsämtern angegeben werden, damit dann diese den bisher berufsfremd beschäftigten Personen einen geeigneten Arbeits platz anweisen können. stiichenvlan sür bi« Z«it vom 8. bi« 14. Januar 1S89 Sonntag: Mittag: Hammelfleisch grüne Bohnen, Kartof feln, sühes Milchgelee mit Saft. — Abend: Selleriesalat, belegte Brote. Montag: Mittag: Wettzkrautrollen, Kartosfeln. — Abend: Ouarkauflauf, deutscher Tee. Dienstag: Mittag: Fischfrikaste«, Kartosfeln, Rapünzchen salat. — Abend: Schalkartofseln, Blutwurst. Kürbisapselsalat. Mittwoch: Morgenfrühstllck: Roggenmehlsuppe. — Schul frühstück: Gänsefettbrot. — Mittag: Pichelsteiner, Buttermilch speise. — Abend: Erbsensuppe, Kartosfeltalchen. Donnerstag: Mittag: Gänseklein ooer gekochtes Rind fleisch mit Petersilientunke und dickem Reis. — Abend: Quark und Schalkartosfeln, Apfelschalentee. Freitag: Mittag: Gebackene Selleriescheiben, Kartosselmus, Komvott aus dem Borratsschrank. — Abend: Reste vom Kar toffelmus übcrbacken, Fettbrote. Sonnabend: Mittag: Schwarzfleisch mit Kohlrüben und Kartoffeln. — Abend: Heringssalat, Käsebrot.
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