Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 05.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193901055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-05
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.01.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Donnerstag, 5. Januar 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer 5, Seite L »tsn» de- «SA-d-tschafier- del Mff»llnl In Zusammenhang mit der Iudenfrage Rom, ö. Januar. Der Botschafter der Vereinigten Staaten besuchte am Dienstag Mussolini, lieber den Besuch wurde fol gende amtliche Verlautbarung ausgcgcben: Der Duce hat im Palazzo Venezia in Gegenwart des Gra fen Ciano den Botschakter der Vereinigten Staaten. Philips, empfange», der ihm eine Botschaft des Präsidenten Roosevelt überreichte, die von der europäischen Iuden frage und ihren möglichen Lösungen allgemeinen Charakters handelt. An -weite- Satawon SenegalW-en tiir Sschibnii Einschiffung am Freitag Pari». 5. Januar Nach einer Havasmeldung aus Marseille wird am Freitagmittag ein zweites Bataillon Senegalschützen aus dem Dampfer „Athos" nach Dschibuti eingcschisst werden. 30 Schmuggler in Triest verhaftet Mailand, 5. Januar. Angestrengten Nachforschungen der Polizei ist es gelungen, in Triest eine Bande von Gaunern aus findig zu mache», die über die italienisch-jugoslavische Grenze einen schwunghaften Schmuggel mit Zucker, Kaffee, Gewürzen und Kolonialwaren betrieben. 3 0 Personen, darunter meh rere Kaullcute aus Triest, wurden fe st g e n o m m e n. Natür lich befinden sich unter den Echleiclchändlern eine ganze Reihe von Juden, die die einträglichste» „Posten" in dieser Bande inne hatten. Der Prozeß gegen die Schmuggler, der am 23. Januar beginn», wird wahrscheinlich 14 Tage in Anspruch nehmen. Werfall auf Stettiner Taxichauffeur Täter verhaftet Stettin, 5. Januar. Am Dienstagabend bestellte in Stettin ein Achtzehnjähriger eine Taxe zu einer Fahrt nach Petershaqen sKieis Randows. Unterwegs lieh er halten, zog eine Pistole und zwang den Lhausfeur zum Verlassen des Wagens. Dann setzte er sich in den Kraftwagen, gab mehrere Schreckschüsse aus den Chauffeur ab und fuhr davon. Bei Neurosow fuhr er gegen einen Baum, wobei der Wagen völlig in Trümmer ging. Der Insasse wurde mif die Strohe geschleudert und blieb liegen. Er wurde von der Inzwischen alarmierten Gendarmerie nach Stet- tin transportiert. Seine Verletzungen waren leicht, so daß er in das Polizeigefängnis eingeliefert werden konnte. Die bisherigen Ermittlungen ergaben folgendes: Der Fest genommene stammt aus Berlin. Er hatte sich in Stettin mehrere Tage hernmgetrieben und in leichtsinniger Weise sein Geld ver bracht. Dann hatte er beabsichtigt, mit dem geraubten Wagen nach Berlin zurückzukommen. Angesichts der schweren Bestrafung, die bekanntlich solchen Verbrech'» folgt, erscheint das Verhalten des jugendlichen Ver brechers nachgerade fast unglaublich. Mqlerter Raubiwerfall auk eln Samburaer Wettbüro Geschäftsführer veruntreute 15 00« RM. Hamburg, 5. Januar. Am 1. Januar war angeblich ein Raubüberfall auf die Angestellten einer Wcttannahmestelle in der Kleinen Iohaimisstraße verübt worden, bei dem die Ver brecher mit vorgehaltcncm Revolver die Herausgabe der Tages kasse mit etwa 15 000 RM. erzwungen haben sollten. Die Nach forschungen der Kriminalpolizei ergaben jetzt, daß der Raub überfall fingiert mar. Der Geschäftsführer der Wettannahmestelle, der 37 Jahre alte Wilhelm Koop, und die Kassiererin wurden festgenommen. Koop hat seit 1936 laufend Gelder für eigene Wettzwecke und zum Teil für fremde Personen aus den ihm anvertrauten Geld beständen widerrechtlich entnommen und in leichtsinniger Weise verbraucht. So hat er in den letzten Monaten des Jahres 1V38 häufig große Wetten getätigt, die in einem Fall 1666 NM. be trugen. Ilm bei der am Jahresabschluß fälligen Revision nicht aufzufallen. hat er die Kassiererin durch Zureden dazu bestimmt, einen Raubüberfall norzutäuschen. Die veruntreute Summe be trägt etwa 15 600 RM. Beschränkung der TellMlunosaeschäfie lm ambulanten Gewerbe In der Verordnung zur Durchführung des § 56a Abs. 1 Ziffer 5 der Gewerbeordnung für das Deutsche Reick vom 2?. Dezember 1938 ist bestimmt, daß das Aufsuchen von Vestrl- Iimgen im Gewerbebetrieb Im Umherziehen nach Maßgabe des - 56a Abs. 1 Ziffer 5 der Ncichsqcwerbeordnung nur für be stimmte Warengattungen zulässig ist. Diese Verordnung hat bei vielen Gewerbetreibenden Beunruhigung hervorgerufen, da die Verordnung vielfach eine falsche Auslegung gesunden hat. Von zuständiger Seite erfährt der DHD nunmehr, daß die Verord nung vom 28. Dezember 1938 nur dann Anwendung zu finden hat. wenn es sich um Aufsuchen von Bestellungen auf Teil zahlung unter Eiaentumsvorbehalt handelt. Im übrigen tritt für die Verordnung keine Einschränkung der Tätigkeit der Dersandgeschäfte ein. Milinlen silr dle Arbeit-ömier Metallwirtschast, Baugewerbe, Bergbau und Landwirtschaft erhalten verstärkten Nachwuchs. Das Jahr 1938 hat zum ersten Male Maßnahmen gebracht, die die planmäßige Inangriffnahme einer zielbewußten N a ch w u chs l e n k u n g ermöglichen. Diese Maßnahmen kom men erstmalig bei den Schulentlassenen von 1939 zur Auswir kung. Rechtliche Grundlagen für die Maßnahmen sind die An ordnung über dle Meldung der Schulentlassenen und die Genehinlgungsvsltcht für Lehrlingsetn- stellung. Die Schulentlassenen wurden bereits Ostern 1938 ersaßt, gleichzeitig die Jugendlichen, die seit dem 1. Januar 1934 noch in keiner regelmäßigen Beschäftigung standen. Wie der Direktor bei der Relchsanstalt, Dr. Stets, in der „NS-Sozial- politik" mittcilt, haben die Arbeitsämter auf Grund dieser Meldungen Immerhin noch 10 000 Jungen und 14 000 Mädel herangczogcn, die bis dahin noch keine Arbeit ausgenommen hatten oder zunächst keine ausnehmcn wollten. Mit Hilfe der Arbeilsbucherhcbung, der Deutschen Arbeitsfront und der Or ganisationen der gewerblichen Wirtschaft konnten inzwischen Unterlagen beschafft werden, die einen Anhalt für die Ver teilung des Nachwuchses aeben. Auf Grund dieser Unterlagen haben die Arbeitsämter für c^ern 1939 Richtlinien erhalten, wie weit In den einzeln«, Verufsgruvoen der Nachwuchs zu verstärken oder zu drosseln ist. Am stärksten war der Nach- Wuchseinsatz bisher in der Metallwirtschast. Die bisherlae Zu- fükrung sichert, daß In Zukunft nicht nur der Bedarf an Metall- facharbcitcrn, sondern auch an sämtlichen angelernten Spezial- Empörung in Italien über die Sine protestentschtteßnna der Rom, 5. Januar. Die Vertreter sämtlicher italienischer Verbände und Orga nisationen in Tunis haben dem dortigen italienischen General konsul «ine Entschließung überreicht, die an das italienische Außenministerium weitergeleltet worden ist. Im Namen asier Tunis-Italiener wird darin die Unantast barkeit der unanfechtbaren, durch die Verträge und eine jahr tausendealte Tradition verbrieften Rechte gefordert. Die Ent schließung bringt ferner die Entrüstung wegen der fortgesetzten Gewalttätigkeiten und Provokationen, denen die italienische Bevölkerung ausgesetzt ist, und dle Empörung wegen der un erhörten Beschimpfung der italienischen Fahne zum Ausdruck. Weiter wird darin die hinterlistige und künstlich entfachte Hetz- und Verleumdimgskampagne gebrandmarkt, die ein friedliches Zusammenleben der einzelnen Bevölkerungsgruvpen störe. Ab schließend wird dem König und Kaller sowie dem Duce, dem Begründer des Imperi-ms und Wiederhersteller des italieni schen Prestiges in der Welt, unverbrüchliche Treue gelobt. neuen Zwischenfälle in Tunis itallenifchen Organisationen Die römische Dresse verurteilt aufs schärfste die neuer lichen Zwischenfälle in Tunis, bei denen es sich, wie sie her vorhebt, um provokatorische Kundgebungen gegen das faschi stische Italien und das nationalsozialistische Deutsch land handele. Die Beschipfunq der italienischen Fahne wird als eine unerhörte Herausforderung des faschisti schen Italiens bezeichnet. Tunisrelse Naladlers beendet Donnerstag Weiterreise nach Algerien Nach seinem Besuch in SUdtunis empfing Ministerpräsident Daladier in Sabes die Journalisten, die ihn begleiteten, und dankte ihnen für ihre Tätigkeit. Am Donnerstag kehrt der Ministerpräsident nach BIzerte zurück, wo er sich an Bord des Kreuzers „Fach" einschisst, um sich nach Algerien zu begeben. Frau Roosevelt Gchuhherrin einer rotspanischen Ausstellung Ser Jude Savldson zeigt Büsten rotspanischer .Führer" Newqork, 5. Januar. Frau Roosevelt, di« Gattin des Präsidenten der Ber einigten Staaten, besuchte am Mittwochabend eine Ausstellung von Büsten rotspanischer „Führer", dle von dem Bildhauer Jo seph Dävidson (!) stammen. Die Ausstellung wird von „Söhnen der spanischen Demo kratie" veranstaltet: der Ertrag, den man sich aus den Eintritts geldern verspricht, soll angeblich hungrigen Kindern in Sowjet spanien zugute kommen. Frau Roosevelt ist nach einer Meldung der ..Associated Preß" Schutzherrin dieser Ausstellung, bei deren Besichtigung sie von dem sowjetspanischen Botschafter De Los Rios und Jakob Davidson, dem Sohn des Bildhauers, bealeitet wurde. Sie er klärte, sie interessiere sich schon deshalb für Davidson, weil der von ihm geschaffene Rboseveltkopf ihrer Ansicht nach die beste Rooseveltskulptur sei (!). Verieldsaunasgüriel^ätaloniens gesprengt Borjas Biancas nach hartem Kampf erobert Bilbao, 5. Januar. Der nationale HeereÄiericht meldet, daß die Offensive in Katalonien den Roten eine immer verheerendere Niederlage bei bringt. Dle vorstiirmenden Truppen besetzten die Orte Monso- niz, Mongay und Marcobau und drangen in völlig überschwemm tes Gebiet ein, da die Bolschewisten die Dämme der Flüsse und len Kanal von Urgel durchstochen haben. Im Südabichnitt wur den die Orte Alses, Casteidans, Artesa de Lerida und Puigver sowie das Llargegcbirge erobert. Es konnten über 2600 Gefan gene gemacht werden. Unter der reichen Beute, die den natio- nalfpanischen Truppen in die ,<5ände fiel, befinden sich auch fünf Haubitzen, 155 Maschinengewehre, eln Panzerwagen und eine Mörserbatterie. Die nationasspanische Luftwaffe bombardierte wieder den Hafen von Tarragona. Zivei rote Jagdflieger wurden abge schossen. Der Berichterstatter des Deutschen Nachrichtenbüros an der katalanischen Front meldet zu den Kämpfen noch ergänzend, daß in den Nachtstunden des Mittwoch die wichtige Kreisstadt Bor jas Blancas an der Hauptstraße Lerida-Vendrell nach äußerst hartem Kampf erobert werden konnte. Die 5000 Ein wohner zählende Stadt wurde von den besten roten Truppen verteidigt. Den Angriff führten die Navaradivisioncn und die Legionäre unter der Führung General Solchagas durch. Gleich zeitig eroberten die nationalen Truppen den am Stadtrand lie genden Bahnhof von Borjas Blancas und unterbrachen damit die bisher Im roten Besitz befindliche Bahnstrecke Lerida-Tarragona. Nach der Eroberung von Artesa de Segre ist mit Borjas Blancas der zweite Angelpunkt des roten Derteidigungsgürtels in Katalonien in natiönalspaniscixun Be sitz, so daß dieser Widerstandsring als völlig gesprengt betrachtet werden kann. Er war aar nicht so dumm Bald In Nizza, bald in Spaa kann man — je nach der Sai son — einen „armen Idioten" beobachten, der von den Passan ten mit Geld reichlich beschenkt wird. Aber diese Säxmksreudig- keit der Passanten hat eine interessante Ursache. Bon dem Idio ten wird nämlich behauptet, er könne ein Geldstück von 20 Cen times nicht von einem Geldstück von 50 Centimes unterscheiden. Er entscheide sich Immer für das größere Geldstück weil es ihm offenbar nach der Größe wertvoller ist. Die Passanten mactien natürlich gern das Experiment mit dem Narren. Doch als ihn eines Tages einmal ein Mann ernstlich befragte, weshalb er Immer das Geldstück von 20 Centimes und nicht die 50 Centimes wähle, meinte der Idiot: „Willen Eie. — wenn Ick die 50 Cen times nähme, dann würde kein Mensch mehr mit mir das Expe riment machen. Und davon lebe ich doch schließlich!" arbeltern und für die Nebenberufe gedeckt werden kann. 2 5 Prozent aller Schulentlassenen treten heute in die Metall-Lehrberufe ein. Diese umfangreiche Nack- wuchszusührung soll ans staatspolitischen Gründen auch 1939 beibehaltcn werden. In den Lehrberufen des Baugewer bes soll nach den Richtlinien die Zahl der Lchrlinnsclnstellun- gen noch etwas erhöht werden, obwohl bereits seit 1937 eine er freuliche Steigerung zu verzeichnen ist. Dem Bergbau sind 1938 rund 15 000 Inaendlicke zngrfiihrt worden. Für das Jahr 1939 wird eine erhebliche Steigerung auf rund 22 000 als un bedingt notwendig bezeichnet. Achnliches gilt für die Land wirtschaft, wo sowohl in der Zahl der zuzufiihrenden Ju gendlichen als auch In der Erkaltung der mith?lfsnden Fami lienangehörigen auf dem Lande eine Steigerung um etwa 25 Prozent notwendig ist. Diese verstärkte Zu führungen bedingen eine Kürzung in anderen Berufen. Hier von werden Insbesondere einige Übersekte handwerkliche Berufe und die kaufmännischen Bttroberufe betrof fen. Weiterhin wird eine Einschränkung des Zustromes zu un gelernter Arbeit erstrebt. Die festgesetzten Nachwuchsquoten werden nicht überall einheitlich und schematisch angewandt. Für die Sicherung der Güte der Ausbildung ist durch Vereinbarung mit der Reickswirtschaftskammcr Vorsorge getroffen. Da man sich darüber klar ist. daß eine zwangsweise Zuführung zu be stimmten Berufen äußerst unerwünscht wäre, ist eine weit gehende Berufsaufklärunq mit Hilfe der Hitlerjugend und der Schulen eingeleitet. Auch auf die akademischen Berufe ist die Berufslenkung mit Hilfe der Stndienberatung ausgedehnt wor den. Damit ist den Arbeitsämtern zum ersten Male die Mög- lichkeit zur Durchführung einer totalen Nachwuchslenkung ge geben. pittman WM die „Diktaturen" zu Tode hungern Washington, 5. Januar. Wie nicht anders zu erwarten, ist der sattsam bekante Senator Pittman von der Jahres botschaft Roosevelts ganz begeistert. In seiner Begei sterung geht er so weit, vorausznsagen. der Kongreß werde moralische, wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen gegen die „Diktaturen" billigen. Die Vereinigten Staaten müßten den demokratischen Ländern in ihrem Kampf gegen die „Dik taturen" mit allen Mitteln, die nickt unbcdingt Krieg bedeu ten, helfen. Pittman machte keinen Hehl daraus, was er unter „nicht unbedingt Krieg bedeuten" versteht, indem er hinzu fügte: „Warum einen Mann erschießen, wenn man ihn zu Tode hungern kann?" Er wollte Amerika das Trinken lehren Im Alter von 69 Jahren starb in Newyork einer der be kanntesten Restaurateure, Louis C. Mouquin, ein Franzose, der vor vielen Jahrzehnten nach Amerika ausgewandert war, um — wie er selbst sagt« — den Amerikanern das Trinken bei zubringen. Eigentlich war sein Vater, Henri Mouquin, der Ur heber des Gedankens gewesen Man hätte in Frankreich viel davon erzählt, daß die Amerikaner sehr schlechten Fusel zu sich nähmen, im besten Fall Whisky tränken, darüber hinaus aber vom Wcin und von den besseren Sachen nichts verstünden. Louis C. Mouquin setzte sich nun in den Kopf, daß sich die ganze Psyche des Amerikaners ändern werde, wenn man ihm den Geschmack am Wein, natürlich am französischen Wein, beibrächte. Er wollte nach französischer Auffassung die Amerikaner „zivilisieren". Sein Vater hatte mit Napoleon III. über dieses Problem eingehend verhandelt. Napoleon hatte ihm sogar große Zahlungserleich- terungen zugesichert und ihm in Aussicht gestellt, alle Export schwierigkeiten zu überwinden. Die beiden Mouquins taten also ihr Bestes, um die Ame rikaner auf den Geschmack zu bringen. Aber der amerikanische Eigensinn war sehr hart. Die größten Erfolge erzielte Louis Mouquin. als er in der Foulton-Strcet ein großes Restaurant auf» achte, wo in Amerika die erste anständige und großzügige Weinkarte aufgelegt wurde. Doch dann kamen die Tage der Prohibition. Ununterbrochen war natürlich Louis Mouquin mit den Prohibitionsbchörden in Konflikt Schließlich war der Wein nach seiner Auffassnno eine Selbstverständlichkeit des Lebens. Er konnte sich weder ' in eigenes Dasein, noch das Leben der Amerikaner ohne Wein vorstellen. In einem Telegramm nach Paris am Tage der Aushebung der Prohibition sagte Louis Mouauin: „Dies ist der schönste Tag meines Lebens!" Gleich zeitig konnte er damit anfangcn. einen Teil der 100 Millionen Flaschen Wein in Frankreich äbzurusen. die er während der Pro- hib.tionszeit dort aufgekauft und für sich hatte einlaqern lassen. Leider hatten sich aber die Ncschmacksneigunaen der Amerikaner in der Prohibitionszeit nicht nur nickt gebessert, sondern sogar stark verschlechtert. Man trank noch mehr Whisky, noch schlech tere Fuselgelränke. Louis Mouquin verzweifelte an der Er- süNung seiner Aufgabe. Er ging in diesen Tagen ins Grab in dem Bewußtsein, daß die Amerikaner niemals lernen würden, richtig zu trinken. Dresdner Schlachtvlevnmrkt vom 5. Januar Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: —. B Butten: a) 42'/-. C. Kühe: a) 42^4, ds 3814, cs 3214, ds 23. 2. Kälber: A Son- derklasse: —. B. Andere Kälber: a) 63, bs 57, cs 48. d) 38. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: —. 4. Schweine: as 5714, b) 1. 5614, 2. 55'/-, cs 51)4, ds 4814, g) (Sauen) 1. 501-, 2. —. Auftrieb: 128, darunter Ochsen 9, Bullen 12, Kühe 97, Färsen 10. Zum Schlachthos direkt: Kälber 625, Schafe 67, Schiveine 1097. Ucberstand: —. Marktverlauf: Rinder verteilt, Kälber verteilt, Schafe belanglos, Schweine verteilt. Berliner Börse vom S. Januar Uneinheitlich. Nach der Befestigung der letzten Tage mach, ten sich heute namentlich am Aktienmarkt Ermüdungserschei nungen bemerkbar. Die Kursgestaltung war uneinheitlich. Von Montanwerten waren insbesondere Rl)«instahl mit minus 1,5 Prozent stärker rückgängig, Klöckner ermäßigten sich um 0,75 Prozent, Vereinigte Stahl um 3 Achtel Prozent. In der chemi schen Gruppe gingen Farben um 3 Achtet Prozent zurück. Stär kere Einbußen ergaben sich bei den Elektrowerten, von denen ' Lahmeyer und Siemens um je 2,5 Prozent zurückgingen. Auch Masckienbauwerte standen im Angebot. Im Gegensatz zur all« > gen einen Tendenz lagen Draunkohlenwerte eher etwas bester, wobei Eintracht mit plus 1,5 Prozent di« Führung hatte. Von variablen Renten notierten Reichsanleihe Altbesitz 128,5. Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichs auto- bahnen: Durchweg Glatteis, streckenweise sestgefayrene und festgefroren« Schneedecke aus Glatteis. Stellenweise auch Glatt eis tauend. Dahnen werden geräumt und gestreut. -Reichs- straßen und Straßen des Sudetenaaues: Durchweg Glatteis, auch stellenweise sestaefahrene und festgefrorene Schneedecke auf Glatteis. Schneeketten unbedingt erforderlich. Auf Straße Nr. 170 Streck« Altenberg-Zinnwald Schneedecke 40 Zentimeter. Verkehr oft durch Spurrmnen erschwert. Straßen werden ge- räumt und gestreut. Reichswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Freitag, den 6. Januar: Stark bewölkt bis bedeckt. Temperaturen um null Grad. Im Gebirge und nachts im Flachland Frost. Niederschläge meist als Schnee. Mäßige bis frische westliche Winde. Glatteis. I_Slk-2iS Ol I dtikolststr. s llorncut >08 SS > Xrrrntcsrrssssal bästrstrsn ll'olstsrmüd»! l-lr»rrl»um, Eterrctl- rr»ri,V»rctur>ktuno Soti«ttt»otl«rurig Xrsnksntieius- u. Xltntledscisri «Ilar ltmenomrioktungo.i unct - K/Iüdvl - 0olcor»tlon8v,vrlistütt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)