Volltext Seite (XML)
Nummer S 88. Iahrg Donnerslag, den S. Januar 1839 Das Kabinett Mamma gebildet Fürst Konoe verbleibt in der Regierung Beteiligung der MhrheitSparteien des Reichstages und der Vertreter der Wehrmacht Eine neue Partei in England gegründet Churchills Schwiegersohn Vorsitzender, die Herzogin von Moll Schatzkanzler gen -u machen. ... Schaffung einer U-Boot-Basls ... iir den Bau eines Arsenals 3,8 Millionen. 2m Fall, oa» Mlnrer D«waU, Ikrbot, «Imrelmn« s«m«d» ftörung«» ha» d«r ««zieh«» ««, weidANgkitb«»»« l»«» Anlpillch«, I-ll, dl« g«Uu», t» b«>lhrr»Ur« Ums«»««, IM Mill«! ovei nicht «schtln» «rtllll»»,,»«» iß Lr « » » « » Allgemeine Preissenkung für Krafisabrzeng- Ersatzteile »ch»«llU « ,<U mSch-nlllch. MdnaMchn V«i»i,vr«l» «uch r,!,«, ,laicht. « Via öp». W» Ps, lrllz«rl»h» »70; »«ich »I, P»» ».?» «wichll'hllch PaI»lld«li»«ll«,^«Ulh,, Mtleltch M Vk Vll-««ll<l>,«w. gl«-«»«». »S Ps«., Sannalx»». und gestla-mRi. » Vs,, elblxlltllung«» «llll«, >pllt«st«n, «In« Mach« »»I Ablaut »«« v«zug,j«tt lchiifUith t«l, Verla« «lngeganz«, l«ln U»l«r, vim» »üg«« KI»« lllttefkllnn-«» <»»,«,<nn«h»a». Lachflsche DolkszeUung oerlangcrt. Er kün- - «ine allgemein« Preissen- küngslirKraftsahrz«ug-Ersatzteile und Zube- Tokio, 5. Januar. Nachdem Baron Hiranuma am Donnerstagvormittag noch mit Maeda, dem Führer der Seiyukai-Partei, und Machida, dem Führer der Minseito-Partei, verhandelt hatte, stellte er sein Ka binett zusammen, dem folgende Männer angehilren: Ministerpräsident: Baron Hlranuma; Minister ohne Portefeuille: Fürst Konoe, gleichzeitig Präsident des Staatorates; Aeuheres: Arita, wie bisher; Inneres: Kido, bisher Wohlsahrtsminister; Krieg: Itagaki, wie bisher; Marine: Bonai, wie bisher; Finanzen: Ishiwata, bisher Bizesinanzminister; Justiz und Verkehr: Shlono, bisher Iustizminister; Handel und Kolonien: Hata, bisher Kolonialminister; Kultus: Araki, wie bisher; Wohlfahrt: Hirosa, bisher Vizewohlfahrtsminister; Eisenbahnen: Maeda, Führer der Seiyukai-Partei; v«rla,«or» v«e«d«. Inz«I,eni>ttll«r »l« tlpdltl,« 0 «» Stell« g«tl. I Pftz.» lllr 8amMena»j<l««» I Pl» gllr Vlatzwllttsch« Stum» »tr kl» »«Mlhi laPe«, Llnslnriige außenpolltlsche Kombinationen ln Paris Berlin. 5. Januar. In einer gewissen und bekannten aus ländischen Presse werden in Zusammenhang mit dem Besuch des Reichsautzenmtnisterg v. Ribbentrop in Paris Kombinationen über angeblick)«, in Wirklichkeit sreierfundene Erklärungen des Neichsauhcnministers im Hinblich auf die Struktur der Achse Berlin-Nom angestellt. Diese Kombinat!»-, nen scheinen sich auf einen als Interview mit dem Neichsauhen- ministcr ausgemachten Artikel der französischen Wochenschrift „Gringoire" zu stützen. An offizieller Stelle wird dazu erklärt, dah die In dem ge nannten Artikel angestellten auhenpolitischen Kombinationen der Phantasie des Verfassers entsprungen find und nichts mit Aeuhe- rungen oder der Auffassung des Reichsautzcnministcrs zu tun zu haben Die Ehefrau Bräuer hat am 9. März 1938 entsprechend einem gemeinsam mit ihrem Ehemann gefassten Plan den Vieh händler Fritz Pohl in ihre Wohnung gelockt, ihn dort mit einem von ihrem Mann beschafften Mittel betäubt und seiner Bar schast beraubt. Sodann haben die Eheleute den bcwutztlosen Pohl mit ihrem Kraftwagen nach der Talsperre bei B«Hiten- Hain geschafft und dort ertränkt. Gauleiter Bohle über Wettspionage Unbegründete Vorwürfe gegen die Auslandsorganisation Berlin, 5. Januar. In der neuen Zeitschrift der Auslandsorganisation der NSDAP „Deutsches Wollen" besaht sich Ganlcitcr Bohle grund sätzlich mit der Spionage, die besonders sür die englische und amerikanische Presse heute gewissermahen zum stündigen Sprachschatz gehört. Dem Stoffmangel über deutsche Spionage wurde durch eine geniale Erfindung interessierter Kreise rest los abgeholfen. In allen Ländern der Welt gibt cs heute eine derartige Fülle von deutschen Spionen, dah oer Stoss sür Jahre nicht versiegen kann. Man hat nämlich festgestellt, dah diese Spione sogar in einer riesigen W"!toraanisation zusam mengekaht sind, in der Ausianüsoraanisn'ioa der NSDAP. Gauleiter Bohle bemerkt dazu u. a: Sckon seit Jahrhunderten wandern Deutsche nach fremden Ländern o »m überall in der Welt ihre Arbeit ass fleissige und a dige Mitbürger der Staaten, die ihnen Gastrecht gewöhn <>, ni verrichten. Ueberall sind diese Deutschen zu jeder Zeit will'wmmen ge wesen, weil sie den fremden Ländern Nutzen brachten. Heute soll alles anders sein, heute sollen sich di-stc gleichen Aus ländsdeutschen in Spione verwandelt haben. Gewiss war es sür manche Kreise und für manche Zwecke beguemcr ein Aus landsdeutschtum zu haben, das in sich zerrissen und ohne innere Verbundenheit mit der Heimat war. Ncute aber mühte es jeden anständigen Ausländer wundern, wenn die Ausländs deutschen nicht unsagbar stolz darauf wären, di snn Reiche an zugehören. Unsere Ausländsdeutschen nur deshalb als Spione zu verdächtigen, weil sie Nationalsozialisten sind, würde uns das Recht geben, beispielsweise alle Engländer und Amerikaner, die im Reiche leben, genau so zu verleumden, nur weil sie ihrer Heimat und den Idealen ihrer Heimat treu si"d. Die Tendenz, das Auslandsdeutschtum mit allen nur denkbaren Mitteln zu diffamieren, ist in einigen Ländern so stark bemerklmr ge worden, dah dort die Reichsdeutschen praktisch vor die Wahl gestellt werden, entweder ihre Heimat zu verleugnen oder in das Reich zurückzukehren. Wir möchten — es ist noch frühzeitig genug — zu erwägen geben, ob die Anwendung bisheriger Methoden gegenüber dem Auslandsdeu'schtum iin Interesse der politischen und wirtschaftliü)en Beziehungen liegt, die nicht mir wir mit fremden Staaten unterhalten möchten, sondern die von fremden Staaten aus guten Gründen mit uns gewünscht werden. Vielleicht überlegt man sich einmal ob diese Aus ländsdeutschen wirklich mif einmal so gefährliche Subjekte ge worden sind, die Infolge der nationalsozialistischen Welt anschauung alle ihre guten Eiaensckasten verloren haben Auch heute wollen die Ausländsdeutschen, gerade weil sie National sozialisten sind, Sendboten des guten Willens von Volk zu Volk sein. Landwirtschaft: Sakurauchi, Berater der Minseito-Partei; Staatssekretär des Kabinetts: Tanabe, bisher Staatsrat. Am Nachmittag empfing der Kaiser Baron Hiranuma und genehmigte die M i n i st e r l i st e. Anschliessend ivurde ihm die neue Regierung vorgestellt und von ihm offiziell in ihr Amt eingefUhrt. Politische Kreise sehen die Bedeutung des Kabinetts in dem Äcrbleiben der Wehrmacht und In der Betei ligung der beiden grohen Mehrheitsparteien des Reichstages sowie endlich in der Bereitwilligkeit Fürst Konoes, dem Kabinett als beratendes Mitglied wei ter an zu gehören. Man hofft auch, dah der bisherige Fi nanzminister Ikeda, um dessen Verbleiben Hiranuma sich ernst lich bemüht hat, als Berater in engen Beziehungen zum Kabi nett stehen werde. Im Mittelpunkt der gefaulten Staatspolitik, so wird in politischen Kreisen betont, stände nach wie vor der C h i n a k o n f l i k t. Den Ausbau und die Neuordnung Ost astens werde Hiranuma nach den vom Kabinett Konoe über nommenen Richtlinien weitcrsühren. Führung Englands ab und könne nur zum Erfolg führen, wenn England selbst einig und stark sei. Die bisherige eng lische Auhenpolittk wird — und darin offenbart sich der wahre Charakter dieser neuen Organisation und die Ab sicht ihrer Gründer vielleicht am ehesten — alsschwach hin gestellt, und es werden die Rückstände in der Rüstung be mängelt. London, 8. Januar. Der Schwiegersohn Churchills, der Abgeordnete Duncan Sandys, hatte sür Mittwoch abend eine Sitzung nach London cinberusen, die als Gründungsversammlung einer neuen poli tischen Organisation anzuschen ist. Auf dieser Sitzung, die vertraulich war, wurde Sandys selbst zum Vorsitzenden und bezeichnenderweise di« „Rote Herzogin" von Atholl zum Sä>atzkanzler geivählt. Man beschloh, eine neue politische „Bewegung von Hunderttausenden" zu sä>asfen. Ziel dieser Organisation, die zunächst eben 109 009 Menschen sammeln will, ist, durch die „Macht des Beispiels, Stärke und Führerschaft England wicderherzustellen und das drohende Schicksal der Welt zu andern". Wenn Sandys auch ausdrücklich in der Sitzung be tonte, dah man es ernst meine, scheint die erste Versammlung doch kein hervorragender Ersolg gewesen zu sein, denn als Sandys anregte, dah alle, die nicht bereit seien, die Organisation zu unterstützen, den Saal verlassen sollten, gingen von etwa 399 Erschienenen rund 59 fort. lieber die a u h e n p o l i t t s che n Ziele der neuen Gruppe heisst es in einem der 10 Punkte, die das Programm umfaht: Man glaube, dah der Frieden nicht durch Weichen vor der Ge walt oder durch Drohungen mit Gewalt erhalten werden könne, sondern nur durch die Schaffung einer Front friedenliebender Nationen, die sich verMchtrtcn, dem Angriff Widerstand zu leisten. Diese Sammlung friedsamer Nationen hänge von der Schnimniuq: Ve«»v«»-A., P»n«rft»all« »7. 8«nn«t rmll «. «nur SrMst»ll«ll«, vi»ck mW v«rla«: <L«r«o»l« BuchoiuS«»«! »iw v«rl«- LH. mW ». wl»kl. Polwklkaz, »7. S«nmy U0U, Poftsch««; lll». WS, varck: StablbarU D««««» N, U7I7 GroßdeuMand ln der Statistik 1000 Kilometer mehr Zollgrenze In dem neuen Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich sind die grohen Umwälzungen, die die Landkarte im Vorjahr erfahren hat, bereits berücksichtigt. Die Entfernung vom nördlichsten Punkt des Reiches bis zum südlichste» Greuzpuukt ist mit 983 Kilometer um fast 100 Kilometer länger geworden. Unverändert blieb die Entfernung vom westlichsten bis zum östlichsten Greuzpunkt mit 1150 Kilometer. Die Länge der Zoll grenze von Grohdeutschland beträgt rund 9200 Kilometer, sie ist nm 1000 Kilometer länger als im vorigen Jahr. 17.39 Kilo meter davon sind Seezollgrenze. Die Zollgrenzen zu unseren Nachbarstaaten haben sich grundlegend geändert. Die längste Zollgrenze haben wir gegenüber der Tschccho-SIowakci mit 2050 Kilometer gcgenüuer 1528 vorher. An zweiter Stelle stehl Polen mit 1250 Kilometer Zollgrenze, wozu weiter 010 Kilo meter polnische Grenze gegen Ostpreussen kommen. Die dritt längste Grenze haben wir mit 6.30 Kilometer gegen die Nieder lande. Gegenüber Frankreich sind es dagegen nur 455 Kilo meter. Ausgedehnt hat sich auch die Grenze gegenüber der Schweiz, von 417 auf 820 Kilometer. Neu hinzugckommon sind 365 Kilometer Grenze gegen Ungarn, 310 Kilometer gegen Iugoslavien und 430 Kilometer gegen Italien. Jahrzehnte stand an der Spitze der wichtigsten Bodenerhebungen des Reiches die Zugspitze. Die ist jetzt weit nach unten gerückt. 17 wichtige Gipfel, an der Spitze der Grohglockner, sind vor der Zugspitze ausgeführt. Der längste Fluh innerhalb des Reichsgebietes ist die Donau mit 992 Kilometer, von der früher nur 387 Kilo meter auf deutschem Boden flössen. Dann folgen Oder, Elb« und Rhein. vom Stapel laufen soll. 1 227 009 000 Francs, die „Janne d'Arc" ivcrde 1 497 099 900 Francs kosten, die „Clcmcnccau" und „Gas cogne", beide von je 35 000 Tonnen, seien mit 3 600 000 090 be ziffert. 100 Millionen seien sür den Bau eines Hochsee-U-Boo- tes vorgesehen, und die Ausgaben für die beiden Flugzeugträger, die in diesem Jahre auf Kiel gelegt würden, würden auf 1600 000 000 Francs geschäht. Des weiteren müsse man sieben bis zehn Millionen sür die kleinen Torpedoboote in Reclpumg stellen, die im Bauprogramm vorgesehen feien. Vie ASA.'FlottenMpunltplüne durch Indiskretion bekannt geworden Durch findig« Reporter entdeckt Washington, 8. Januar. Die Forderung der Marine der USA. nach Schaffung von 30 neuen Flottenstützpunkten im rvest- lichen Pazifik, die überall grohes Aussehen erregt, ist nur durch Zufall bekannt geworden. Sie war in einem hlericht des Ma- rtneministeriums niedergelegt worden, der lediglich zur vertrau- lichen Unterrichtung des Bundesparlaments bestimmt war, jedoch von einem findigen Reporter entdeckt wurde, der das Dokument sogleich zur Kenntnis nahm und auswertete. In Kreisen des Marineministeriums hat diese Indiskretion peinlichst berührt. Versuche, den Bericht noch rasch zurückzuzie- Yen, wurden jedoch ausgegeben, nachdem seine Hauptpunkte be kannt geworden waren. Vollstreckung eines Todesurteils Berlin, 6. Januar. Nm 8. Januar wurden der am 18. 1. 1894 geborene Erich Bräuer und seine am 26. Juni 19tt geb. Ehefrau Luzia Bräuer geb. Deutsch hingerichtet, die vom Schwur gericht in Breslau wegen Mordes zum Tode verurteilt worden sind. Sie ziottenMpunkte de- sranzöflschen Zmverium» Riesenausgaben für Häsen, Arsenale und Kriegsschlsse Der Flottensachvcrständige des „Petit Parisien" beschäftigt sich mit der Frage, was Frankreich für seine Flottenstützpunkte, oie zur Verteidigung des französischen Imperiums errichtet wor den seien, unternehme, und kommt dabei zu dem Schluh, dah das wenn auch beträchtliche Marinebudaet für das Jahr 1939 doch nicht ausreichend fei. Für BIzerta zeien insgesamt an Kapital investierungen 5s 900 000 Francs, für Algier 9 800 000 Francs, für Casablanca 852 000 Francs, sür Dakar 28 400 000 Francs, für Diego Suarez 200 000 Francs, für Saigoon 2 855 000 Francs, Air Fort de France 2200 000 Francs und für Korsika nur 484 000 Francs vorgesehen. Die Gesamtausgaben seien mtit 271 Millionen beziffert. Für die Krieashäfen sei die Summe von 188 Millionen recht erheblich, trotzdem bleibe sie unzureichend, und man müsse zusammen mit dem Koloirialnrinisterium weitere Mahnakme» zur Reorganisierung der Häfen ins Auge fasten. Für die einzelnen Flottenstützpunkte werden dann von dem Verfasser des Artikels Vorschläge gemacht. Zum Beispiel wird bemängelt, dah für Korsika lediglich Ausbesserungen vorgesehen seien, was vollkommen unzulänglich sei. Man müsse sin weit gehendes Programm ausarbeiten, das geeignet sein könne, dieser grohen Insel seine Nolle als Bollwerk Frankreichs lm Mittel meer zu verleihen. In BIzerta seien grohe Arbeiten begonnen worden, die allein für das Jahr 1939 24 Millionen Francs vor- feh-n und deren Gesamtlwsten 45 Millionen im ersten Abschnitt des Bauprogramms und 40 Millionen im zweiten Abschnitt aus machen sollen. Diese Arbeiten in Bizerta seien sehr notwendig, insbesondere die Ausbaggerung des Kanals zum Becken von . ,,, , Sidi-Abdalle und die Arbeiten auf der Auhenreede. In Algier Der Reichskommissar für dl« Preisbildung hat dl« Geb sei die wichtigste Arbeit das Arsenal von Mers-el-Kebir. Für «ungsdauer der der Wirtschas »gruppe Fahrzeugindustri« erteil, Dakar seien vorgesehen zum Bau eines grohen Hafenbeckens ten Ausnakmcbemilligungen bis Ende März verlängert. Er KUn 120 Millionen, für die Schaffung einer U-Boot-Basis etiva 38 dlg« bet dieser Gelegenheit Millionen und für den Bau eines Arsenals 3,8 Millionen. . v.' v - Der „Jour" gibt -ine Aufstellung sür die Kosten der in die- körartlk - l an. DI« Wirtschastsgrupp« hat sich bereit "klärt, sein Jahr- vvrgeseycnen Schisfsbauten: Für den Bau des 35000- im Laufe d^ Januar» Vorschläge Uber sreiwillige Preisfenkun« Tonnen-Linicnschifses „Richelieu", das am 17. Januar in Brest gen zu machen.