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Sächsische Volkszeitung : 06.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194001066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-06
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 06.01.1940
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k^otlLSN I Vie /tzu6I«nT«n on6 61« Korrespondent 6es Papste» Ein Statistiker hat die Audienzen zusammengrzählt, die I Plus X. im Jahre 1910 Privatpersonen gegeben hat I (der Empfang der verschiedenen Pilgerzüge ist nicht mit ein» I qerechneti). Es sind insgesamt säst 10 000 Privataudtenzen. Zu I diesen kommen noch die sogenannten Dienstaudtenzen;! solche sind z. B. der tägliche Empfang des Staatssekretär« von I 9 bis 10 Uhr vormittags, dann die allwöchentlichen, an einem I »«stimmten Tage stattfindenden Audienzen der verschiedenen I Srkretäre für kirchliche Angelegenheiten und die monatlich! «in oder zweimal stattsindenden Empfänge verschiedener Prä« I laten, die Bericht erstatten müssen; dann die Empfänge der I Bischöfe der Christenheit, die alle fünf Jahr« über ihre DiS. I zesen persönlich Bericht zu erstatten haben. An den Papst gelangen täglich durchschnittlich 85 000 9 Briefe und Drucksachen aus asten fünf Erdteilen, an deren I Bewältigung 45 Sekretäre arbeiten. Die wichtigsten davon soft I bi» 100) liest der Papst selbst und versieht sie dann mit Rand- ! bemerkungen. Täglich diktiert der Papst persönlich etwa 10 bis I 80 Briese; manche schreibt er mit eigener Hand. Ls gesekok Im Iskre 1S3S ... Der Herrscher von Mesopotamien hatte ein neues Gesetz« I buch erlassen. Im Land« von Euphrat und Tigris regierte König I Hammurabi, der seinen Untertanen 888 Paragraphen schenkte Orientalisch grausam sind die Gesetze, und doch pries man den Gesetzgeber als «inen weisheitsvollen, fortschrittlichen Mann. Wer vor Gericht falsch Zeugnis redet, wird mit dem Tode bestraft' Der Zauberei Angeklagte müssen sich der Wasferprobe unterwerfen. Diebe und Hehler blitzen die Hände ein. Einbrecher werden im Lokaltermin vor dem Hause ihrer Untat lebendig begraben. Brandstifter wirft man in di« Flamme. Di« Vielwei berei ist gestattet, soll aber eingeschränkt werden. Ein« Frau, die sich scheiben lasten will, wird mit dem Tode bestraft. Der Mann dagegen hat zur Scheidung nicht lange Prozesse nötig. Er braucht nur zu sagen: „Du bist nicht mehr meine Frau", und schon ist er geschieden. Ein« wegen Ehebruchs zum Tode verurteilte Frau kann nur der eigen« Ehemann begnadigen. Neben allen Grausamkeiten spricht Hammurabi in seinem Gesetz aber auch von — Höchstpreisen der Lebensmittel und von Mindestlöhnen der Arbeiter. Geheimnisvoller Orient, wer be« greift die Mischung von Rückständigkeit und Fortschritt? Aus Mitteleuropa meldet das Jahr 1V3S von einer Ent. deckung. Man hat «ine neue Metallegierung gefunden, «ine Mischung von Kupfer und Zinn. So weit die Nachrichten reichen, soll sich das neue Metall bewährt haben. Aber auch au» Aegypten kommt die Nachricht von einem neuen Werk stoss. Er besteht in der Hauptsache aus Kieselsäure und ist vollkommen durchsichtig. Ungeahnte Möglichkeiten t . . . wenn nur der neue Stoss nicht so sündhaft teuer wäre! Vorläufig kann man daraus nur teure Schmucksachen Herstellen. Eine kleine politische Nachricht aus Aegypten! Im Jahre 1989 regierte im Nillande der König Sesostris. Der alte Herr scher liebt« den Krieg und führte viele Soldaten ins Ausland, aber die Einfuhr an Gold war sehr bedeutsam. Wie wir er fuhren, hat König Sesostris seinen Sohn Amenemhet zum Mit regenten ernannt. Das war 1939! Wie bitte? Sie wollen mir bas nicht glauben? Aber bitte ... ach so. ich vergab mitzuteilen, datz über die Ereignisse de» Jahre» 1939 vor Christi Geburt berichtet wurde! Hammurabi war König von Babylon, und sein Gesetzbuch Ist das älteste Gesetzbuch der Weltgeschichte. Man pflegte damals di« Bücher auf Stein zu schreiben, in Keilschrift. Ein Abgutz des Gesetzsteines steht tm Berliner Museum. DI« Metallegierung aus Mitteleuropa hieh Bronze und die Zeit Bronzezeit. Den durchsichtigen Werkstoff aus Aegypten nennt man Glas. Denn nicht Phönizien hat das Glas erfunden, wie unsere Schulbücher behaupten, sondern Aegypten. Das Jahr 1939 war voller Ereignisse. Aber bitte, das Jahr vor der Zeitwende. Nachträgliche Zustimmung M Kündigung Berlin, 0. Januar. Eine nachträgliche Zustimmung zur Kündigung von Arbeitsverhältntsten ist nur für besondere Aus nahmefälle vorgesehen. Der Reichsarbettsmtntster hat deshalb die Arbeitsämter angewiesen, in solchen Fällen strenge Matz stäbe anzulegen. Anträgen auf nachträgliche Zustimmung darf regelmcitzig nicht entsprochen werden, wenn der Vertragstril, der gekündigt hat, das Erfordernis ber Zustimmung kannte oder kennen mutzte und ihm di« vorherige Einholung der Zu stimmung auch zuzumuten war. Eine ohne Zustimmung des Arbeitsamtes ausgesprochene Kündigung kann, jedenfalls bei gröberen Betrieben, nicht mehr mit Unkenntnis der Bestim mungen entschuldigt werden. Deshalb darf, abgesehen van Fällen fristloser Entlastung, eine nachträgliche Zustimmung nur dann erteilt werden, wenn die Umstände, die eine Kündigung erforderlich machen, erst so spät «tngetreten sind, datz bei vor heriger Einholung der Zustimmung des Arbeitsamtes der Kün digungstermin verstreichen und dies für den kündigenden Ver- tragstetl eine unbillige Belastung bedeuten würde. Dies kann besonder» bel längeren Kündigungsfristen der Fall sein. Der Untergang der „Eabo San Antonio" Madrid, 8 Januar. Die Madrider Abendpreste vom Don nerstag bringt Nachrichten über den Untergang des spanischen Passaglerschiffes „Cabo San Antonio", das 400 Seemeilen west lich Las Palmas in Brand geriet. Das Schiss war eines der modernsten Motorschiffe Spa niens und vermittelte den Fahrgastverkehr zwischen Spanien und Südamerika. Es war 17 000 Tonnen qrotz, in Bilbao erbaut und 1931 in Dienst gestellt worden. Jetzt befand sich das Schiff auf der Rückreise von Buenos Aires mit dem Ziel Cadiz, wo es am 8. Januar erwartet wurde. Das Feuer brach tm Laderaum aus, wo eine grotze Getreidefracht lagerte. Da der Brand sofort grotzen Umfang annahm, gingen die 850 Fahr gäste und die Besatzung in die Rettungsboote. Auf die SOS- Rufe eilten eine grotze Zahl von Schissen herbei. Ein fran zösischer Zerstörer übernahm die Schiffbrüchigen und bracht« sie nach Dakar. Die Evaluierung von Behörden und Firmen aus London Amsterdam, 6. Januar. Während dir englische Regierung sortfährt. trotz der Proteste in der Presse und trotz Bittgängen von Beamtenfranen zu Frau Chamberlain und anderen Mi- ntstergatttnnen, Behörden au» London zu evakuieren, wird in Wtrtfchaftskreisen di« Tendenz zur Rückkehr nach London stärker. Da die Evakuierung der Kinder schon anlätzltch der Wiedervereinigung der Familien zum Weihnachtsfest teilweise illusorisch gemordet, ist. darf man diese verschiedenen Tenden zen in dem Sinne znsammenfassen, datz die Evakuierung «in schwerer organisatorischer Fehsschlag geworden ist. von Mitt woch an werden 8700 Angehörige des Gesundheitsministerium« „irgendwohin nach Nordwestengland" gebracht. Bon den 8458 Firmen, di« London tm September verlassen haben, sind bi« zum Jahresende 581 znrückgekehrt. Wtrtsckaftskreise bemühen sich um eine klare Stellungnahme der Regierung zu der Frag« einer allgemeinen Rückkehr der evakuierten Firmen nach Lon don, aber dies« hat sich bisher zu einer Arutzerung nicht ent- schlietzen können. Weder für das Verbleiben dieser Firmen in der Provinz noch sür ihr« Heimberufunq wagt der für den Luftschutz zuständige Innenminister Str John Anderson die Verantwortung zu übernehmen. F. Z. Auch Frankreich Irin« leinen Kaffee ,Matin" gibt di« Erfolg« der deusschen Marin« zu. Brüssel, 6. Januar. Der „Matin" gibt nunmehr zu, datz der Kaffeemangel in Frankreich nicht auf Verteilungsschwierig keiten, sondern auf die Tätigkeit der deutschen Unterseeboote zurückzuführen ist. Dabei erklärt das Blatt recht ungeschickt, datz die meisten Schisse für den Transport von Rüstungsroh- stoffen verwendet werden müssen und datz die deutschen U- Boote ausgerechnet die Kaffeedampfer versenkt hätten, woraus sich der Franzose setzt auch ein Bild über das Schicksal der an deren Frachtschiffe machen kann, falls er nicht annehmen will, datz die deutsche Marine über spezielle Kaffeezerstörer verfügt. EeldenraupeN'SrlSS als panzerWff-Spende Dieburg, ö. Januar. Die Schuljugend in Harreshausen hat im vergangenen Jahr die Seidenraupenzucht ausgenommen und einen schönen Ermunterungserfolg errungen. Den Erlös der Zucht hat sie setzt der „Panzerschiss-Admiral-Spee-Spende" zur Verfügung gestellt. verdunkelungszeit während der Tag« vom 8. bi» 11. Januar: allabendlich 10.00 bis morgen» 8.10 Uhr. Berliner Frauenmord aufgeklärt ISjährlger als Täter sestgenommen und geständig Berlin, 6. Januar. Nach langwierigen Ermittlungen ist es der Kriminalpolizei jetzt gelungen, das Kapitalverbr«ck)en auf zuklären, dem in der Nacht zum 9. November v. I. in Adlers hof di« 22 Jahre alte Elly Schultze aus Berlin O. zum Opfer ge fallen ist. Als Täter wurde der erst 19jährige Rudolf Bude aus Oberschöneweid« «ntlarvt, der inzwischen auch bereits ein Gc- standni» abgelegt hat. Elly Sch. war in den frül)«n Morgenstunden des 9. No vember auf dem Freigelände vor dem Rcichsbahnausbesserungs- werk Schönewelde unweit des Adlergestells tot aufgesunden worden. Schon die ersten Ermittlungen Netzen damals keinen Zwetsel, datz sie das Opfer eines Sittlichkeitsverbrechens gewor den war. Schon am Tage darauf war Bude unter dem dringen den Verdacht, die sci-eutzliä-e Tat verübt zu haben, sestgenommen worden, doch hartnäckig bestritt er, mit dem Verbrechen irgend etwa» zu tun zu haben. Bald könnt« ihm jedoch nacl)g«wielen werden, datz «r in der Mordnacht an einem anderen jungen Mädchen, das er kurz zuvor in einem Cafö in Johannisthal kennengelernt hatte, etnen Notzuchtoersuch verübt hatte. Auf die Htlsevuls« der Ueberfallenen eilten jedoch Passanten herbei, so datz der Bandit die Flucht ergreifen mutzte. — Aus Grund des Beweismaterials hat Bude nun sein zweckloses Leugnen auf gegeben und eingestanden, den Mord an Elly Schultze begangen zu haben. Nach seiner Darstellung war er ihr in der Nacht zum 9. November am Adlergestell begegnet und hatte sich ihr ange- schlossen. Unterweg» machte er ihr unsittliche Anträge, und als da» Mädchen sich zur Wehr setzte, fiel er plötzlich über die Be- dauernswerte her und erdrosselte sie. Ueber weitere Einzelhel ten de» furchtbaren nächtlichen Gefchehens hat sich der Mürbe» bisher noch ausgeschwiegen Mer salscher Flagge Er »«rNetz s«in, Familie und „kaufte" sich «inen anderen Name« Berlin, b. Januar. Mit einem Fall, wie er nicht alle Tage vorkommt, hatte sich das Berliner Schnellgericht zu beschäftigen. Der Angeklagte, der 38jährige Willy Bauer aus Leip zig, lebte in Unfrieden mit seiner Frau und hatte diese und feine beiden Kinder im Jahre 1937 nach einem heftigen Streit verlassen. Er kehrte aber nach einigen Wochen wieder zurück, »nd es schien beinahe so, als wäre der eheliche Frieden wieder hergestellt. Das war aber leider nicht der Fall, kurzum, der Angeklagte ritz im Juli 1938 erneut aus, ohne jedoch diesmal wiederzukommen. Seine kränkliche Frau und di« beiden klei nen Kinder blieben in bitterster Not in Leipzig zurück und sie len der Sffrntltchen Fürsorge zur Last, denn B. hatte das ganze tm Haus« befindliche Geld mitgenommen und kümmerte sich nicht «ehr um fein« Familie. Er war und blieb verschollen, di» mm endlich nach eineinhalb Jahren, jetzt im letzten Dezem ber, da» Rätsel über seinen Verbleib gelüst wurde. Nachdem B. Leipzig verlassen hatte, war er nach Berlin iwergesiedelt und hatte hier, wie er angab, einem gewissen Ernst Dittmer für 5 RM. dessen Papiere abgckauft. Aus Will, Bauer war ein Ernst Dittmer geworden. Als solcher sand er Beschäftigung, meldete sich polizeilich unter dem falschen Name» in Berlin an und arbeitete schlietzlich am Bau des Westwalls. Ernst Dittmer alias Bauer wurde später sogar gemustert und auch «tngezogen. Wahrscheinlich wäre der Angeklagte, der sechs Jahr« älter ist al» Dittmer, vorläufig noch gar nicht Soldat geworden. Der angebliche Dittmer wurde aber bald wieder «ntiassen, und kurz danach kam es zur Auldeckung des Schwin- del». Der Angeklagte hatte nämlich einem Freunde in Leipzig Mitteilung von seinem üblen Streich gemacht, und der Freund hatte di« Behörde auf die Spur des Ausrettzers gelenkt. Im Gerichtssaal erfuhr der Angeklagte einige „Neuig keiten". Zum erstenmal hörte er davon, datz feine Ehe bereits fett Dezember 1038 rechtskräftig geschieden ist, und weiter, datz n über 1000 RM. Unterssältsgebiihren für seine Familie an die öffentlich« Fürsorge zurückzahlen mutz. Das Urteil gegen v. lautete wegen schwerer Urkundenfälschung und falscher Namensführung aus vier Monate Gefängnis und drei Wo chen Hast. 26 Tage in Malta sestachalten Seeräuber-Willkür gegen die neutrale Schissahrt ' Soft», 0. Januar. Wie von mteressierter Seite verlautet, »urden von den Engländern bis jetzt vier bulgarische Fracht- dampser tm »«gätschen Meer aufgebracht und in Malta länger <A» zwei Wochen festgehaltcn. Der Dampfer „Balkan" soll sich »och heutt, »ach 80 Tagen, in Malta befinden. Fast alle aufge brachten Dampfer hatten Waren für Italien an Bord. Den bul garische» Reedereien sind infolgedessen Verluste von einigen Millionen Leva entstanden. Ein Nachkomme Mozart» amerlkanischer Millionär Prag, 6 Januar. In den Vereinigten Staaten von Ame- rtko starb kürzlich der letzte Nachkomme der Familie Wolfgang Amadäus Mozarts, der nor feiner Abreise nach Amerika in Holland lebt«. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verlietz der Vet- Ker de» berühmten, damals bereits toten Komponisten Salzburg and strhr über den Ozean. Dort versuchte er seine Fähigkeiten knallen möglichen Benrfen, aber nichts glückte ihm und er starb tn Armut. Sein Sohn starb im Alter von 82 Jahren an einem Schlangenditz und hinterlteh ein Söhnchen namens Edmund. Edmund entwickelt« sich zu einem Menschen mit echt amerika- »sschem Unternehmungswillen. Er hatte ein« Reih« verschiede- »er Unternehmungen, so «in Kabarett, einige Lichtspieltheater ». ä. — Vor kurzem nun starb er im Alter von 70 Jahren als »i«lfacher Millionär. Zellophan-Wurstpell« kein Hühnerfutter. Halberstadt, 6, Januar. Richt weniger als zehn wertvolle Legehühner sind einem Einwohner dieser Tage eingegangen. Er konnte sich die Ursache des Todes der sonst munteren Tiere nicht erklären und hat nun einige der Tiere geöffnet. Dabet mutzte er feststellen, datz die Hühner Wurstzipfel mit Zello- vhanpelle gefressen hatten, die sich in den Därmen festgesetzt baden, so datz die Tiere sämtlich eingehen mutzten. Ein ähn- sicher Fall hat sich in der Nachbarschaft mit einer Katze zu getragen. Zur Warnung aller Geflügel- und Kleintierhalter sei dieser Fall mitgeteilt und davor gewarnt, den Tieren Zello phan-Wurstpelle vorzusetzen, weil sie dadurch eingehen können. Tödlicher Stur, »«« einem Bett. Landshut (Bayern), 8. Januar. Die ledige 2gjghriae Ver käuferin Anna Weigl «st vor einigen Tagen tm Schlaf aus dem Bett gefallen. Eie zog sich hierbei «inen Schädelbruch zu. An den Folgen der Verletzung ist die Verunglückte nun im Städtischen Krankenhaus gestorben. Vollstreckung eine» Todesurteils. Berlin, 0. Januar. Am k. Januar 1940 «st der am 2. Juni 1902 tn Brieg geboren« Paul Rieger hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Brieg wegen Mordes zum Tod« und dauernden Verlust der Ehrenrechte verurteilt worden war. — Rieger, ein verkommener und gefährlicher Berufsverbrecher, hat im Oktober 1930 auf der Landstratze einen Arbeiter in Raubabsicht überfallen und ermordet. Im Dezember 1930 hat er eine Theaterkasslererin in Brieg beraubt und getötet und war deshalb damals nur zu lebenslangem Zuchthaus verur teilt worden. Erst während der Verbildung dieser Strafe ge lang es, den früheren Mord aufzuklären. Breslauer Polizei nahm 138 Betrunken« fest. Breslau, 8. Januar. Obwohl ständig darauf hingewiesen worden ist. datz Alkoholmitzbrauch eine wesentlich« Gefahren quelle tm Stratzenverkehr ist, kommt es immer wieder vor, datz gegen Betrunkene polizeilich eingeschritten werden mutz. Jeder Verkehrsteilnehmer, also auch der Fussgänger, gefährdet durch llbermähigen Alkoholgenutz nicht nur sich selbst, sondern auch Leben und Eigentum feiner Mitmenschen. Die Tatsache, datz im Monat Dezember allein in Breslau 138 Betrunkene in Haft genommen werden mutzten, ist ein Beweis dafür, wie gvotz die Zahl derjenigen ist, die In unverantwortlichem Leicht sinn ihre Pflichten der Allgemeinheit gegenüber verletzen. Je der, der wegen Trunkenheit Im Stratzenverkehr in polizeilich« Verwahrung genommen werden mutz, wird erst nach seiner Ausnüchterung, in der Regel also nach sechs bis acht Stunden, wieder entlassen. Di« Jestpostkarte zum Tage der Briefmarke 1940. 'Berlin, 6. Januar In Würdigung der Bedeutung de» „Tages der Briefmarke" am 7. Januar hat der Reichspost minister für die Festpostkarte des Reichsbundes der Philate listen den Eindruck eines Sonderwertzeichen« zu 6 Pfg. ge nehmigt. Die Sondermarke ist in grüner Farbe gehalten und zeigt die Ziffer 6 auf einem Posthorn. Der Abgabepreis der Festpostkarte des Reichsbundes der Philatelisten beträgt 85 Pfg. mit Sonderstempel 80 Pfg. plus Porta. Der Ueberschutz flietzt dem Kulturfonds de» Führer« zu. Die Kart« ist an allen Son- derpostämtern zum Tag der Briefmarke zu haben. Vollstreckung «Ines Tobesurtess». verttn, 6. Januar. Am v, Januar 1940 ist der am 21. Juni 1914 in Bitterfeld geborene Erich Eckardt hingerichtrt worden, der vom Sondergertcht in Halle a. d. Saale am 8. De zember 1939 wegen versuchter Notzucht und verbrechen gegen die Verordnung gegen Volksschädlinge vom 5. September 1939 zum Tod« und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. — Eckard« hat von August bi» November 1939 vier Frauen «nd Mädchen, teilweise unter «»»Nutzung der Ver dunkelung, aus der Stratze überfallen und zu vergewaltige» versucht. Lyon« veideuspinnerei und Wirkerei «Ingeäschert. Gens, 0. Januar. Eine Seidenspinnerei und Wirkerei in Lyon ist völlig «ingeäschert worden. Die Feuerwehren waren «achtlo», da die Flammen in den Rohstoffvorräten immer wieder neue Nahrung fanden. Das Hauptsabrikgebäude ist ein- geäschert. Der Schaden wird auf über 700 000 Franken ge schätzt. Zum Tode verurteitt Jnasbruck, 8. Januar. Das Sondergericht beim Landgericht Innsbruck hat den 88jährigen Gottfried Hartmann aus Prag »egen Raube» und öffentlicher Gewalttätigkeit zum Tode ver urteilt. — Hartmann ist ein vielfach vorbestrafter Verbrecher. In der Nacht zum 17. Dezember drang er unter dem Schutz der Dun- kelheit nach Auffprengung einer Tür in ein« Wohnung in Schwa» «in, wo er den Dcrstcherungsoberinspektor Wettstein, der im Bette lag, mit der Pistol« bedrohte, fesselte und seiner Brieftasche beraubte. Den hinzugekommenen Wohnungsinhaber hielt der Verbrecher gleichfalls mit seiner Pistole in Sckach. Nach dem verbrechen flüchtete der Räuber, konnte aber schon bald darauf tn München verhaftet werden. «in Nordlicht in Lübeck Lübeck, 8. Januar. In Lübeck ivar abends zwischen 18 und 19 Uhr ein Nordlicht sichtbar. Als die Erscheinung mehr und mehr erblatzte, erschien unter der Deichsel des Himmelswagens, also genau im Norden, eine Helle biäulichwcitze Lichtwolke von unregelmätziger Begrenzung, die sich allmählich weiter aus breitet«. Schlietzlich entstand noch unter dem Sternbild der Leiet auf einer Fläche mit bogenmätzigem Rande eine grotze Heilig« keit. Bald nach 19 Uhr war der Himmel wieder dunkel. Hamburg«« Sternwarte entdeckt« neue» Stern Hamburg, 6. Januar. Im September des abgelaufenen Jahres tauchte im Sternbild des Einhorn, etwa 10 Grad östlich vom Orion, ein neuer Stern auf, der in Sonneberg in Thürin gen auf Photoplatten festgcl-alten wurde, ohne aber selbst ge sehen worden zu sein. Bemerkt und gesehen wurde er erst zu End« des Jahres aus der Hamburger Sternwarte tn Bcrgedorf. Er war für kurze Zeit mit dem Feldstecher zu beobachten, im Augenblick ist er noch mit dem Fernrohr zu finden. Der Ent decker de« neuen Sterns, Dr. Wachmann, hat bereits zum vier ten Male «in« solche Neuentdeckung gemacht.
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