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Sächsische Volkszeitung : 30.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193912307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391230
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391230
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-30
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.12.1939
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ÜvvrUdt d, Karl Köhler L cko, Berlin.Lchmargrndors. <Machdr»6 »erdvl«»^ 88. Fortsetzung. „Käthe noch leben?" wiederholte sie. Dann beugte sie sich nahe an Fritz heran, packte ihn am Arm und drängte: „Um Him mels willen — sage mir, was das Heiken soll, Fritz!" „Weiht du denn nicht, datz — bah Käthe gestorben ist?" Gellend schrie Jenny Ullmer auf: „Nein — nein! Das kann nicht sein! Das bars nicht seln! —- Ich soll Käthe nicht Wiedersehen? Sie soll " „Käthe ist schon über zwei Jahre tot. Sie ist an Diphtherie gestorben; sie konnte nicht mehr gerettet werden, weil unsere Stiefmutter nicht rechtzeitig den Doktor geholt hatte." Jenny pretzte ihre Fingerspitzen gegen die Schläfen. „Nein — nein — so grausam kann mich Gott nicht strasenl So schwer kann er meine Schuld nicht an mir heimsuchen!" Alles durch meine Schuld! so vernahm sie die mahnende Stimme de» Gewissens. — Alles durch dein« Schuld; denn wärst du damals nicht vom Wege abgewichen, bann würbe es mit euch aufwärts und nicht abwärts gegangen sein! Da vernahm sie wieder Fritz' Stimme: Keiner hat uns mehr lieb — du nicht, Vater nicht — und unser« Stiefmutter erst recht nicht!" „Ich hab' dich lieb, Fritz!" schrie Jenny gequält auf und tastete nach ihrem Jungen; sie legte die Arme um seinen Hals und zog ihn an sich. Seinen Kopf fest an ihr Herz pressend, fuhr sie mit erstickter Stimme fort: „Ja, fa, ich habe dich sehr lieb! Das lätzt sich so gar nicht mit Worten sagen, Fritz! Das mutzt du fühlen! Verstehen kannst du es jetzt noch nicht! Dazu bist du noch zu jung! Aber später, wenn du älter und reifer bist, dann denke einmal an diese Stunde deines Lebens, Fritz! — Ich habe sehr, sehr unter der Trennung von euch gelitten, Fritz! Ich habe ost nicht gemutzt, wie ich mein Leben ohne euch ertragen sollte — und doch habe ich es ertragen, weil ich den Glauben in mir trug, datz ihr mir eines Tages wieder geschenkt werden könntet! Einmal — es ist freilich schon lange her — da wollte ich zu euch kommen, well ich llbergrvtze Sehnsucht hatte — aber..." ihre Stimm« wurde zu »lnem Flüstern — „Vater wollte es nicht erlauben! — Als ich thn darum bat, mir ein Wiedersehen mit euch zu erlauben, meint» «r, es sei besser, wenn wir uns nicht begegneten, da ihr euch an «ine andere Mutter gewöhnen solltet — und da — da habe Ich mich schweren Herzens dieser Forderung gesligt!" Fritz horcht« auf. „Du hast zu uns kommen wollen?" „Ja, Fritz! — Hat ruck Vater nichts davon erzählt?" Sie lächelte schmerzlich bei diesen Worten. „Doch nein — er wird euch nichts davon gesagt haben! Ihr solltet sa nicht an mich erinnert werben!" „Aber wir haben viel an dich gedacht, Mutti — besonder» Käthe und Inge! Sie haben sich sehr nach dir gesehnt!" „Und du nicht, Fritz?" Da schmiegt« er sich an sie. „Ich auch, Mutti — ja, ja. Ich habe mich auch nach dir ge sehnt! —Es war ja alles so wunderbar schön, al» du bet un, warst!" „Möchtest du mick wieberhaben, ßritz?" Er nickt» — sprechen konnte er nicht, denn Tränen erstickten Ton und unter dem Streicheln Mit einem glücklichen Lächeln sonst so herben Iungenmund schlief er In den Armen der seine Stimm«. Bei ihrem weichen, zärtlichen Ton und unter dem Streicheln ihrer Hände wurde Fritz müde. um den sonst so herben Jungem» . . . Mutter ein. Leise legte Jenny ihn in die Kissen zurück und schaut« ihn lange — lange an — und wutzte nur «in», datz st« nicht», gar nicht» mehr von Ihren Kindern trennen sollte, — datz sie mit ihnen zusammen leben wollt«, mochte der Kamps, den sie zur Erreichung diese» Ziele» führen mutzt«, auch noch so schwer sein! Mit Gott und der Welt hadernd, kam Ernst Ullmer im Krankenhaus an. Er halt« mit Inge während der Fahrt wenig gesprochen, hatte kaum ihre Fragen beantwortet, sondern immer fort durch das Fenster aeslarrt und sich den Kopf darüber zer- martert, wie nun das Leden für ihn und die Kinder weitergehen lallte. — Er mutzte eine Aenderung liessen, mutzte besser sür seine Kinder sorgen, konnte sie nicht mehr länger dieser Frau überlassen, die ja eine Krankt war! — In schwerer, quälender Sorge klopfte ihm bas Herz, als er vor dem Verwaltungsbeamten stand und nach seinem Jungen fragte. „Zimmer dreiundvierzig. Dort, am Ende des Ganges, sm- den Sie Doktor Hasselroth", entgegnete der Pförtner. „Schwester Helena ist gerade zur Berichterstattung bei ihm." Ernst Ullmer dankt« und ging weiter. Seine Schritte waren schwer und müde; auch atmet« er mühsam, der südliche Lhloro- formgeruch legte sich ihm beklemmend auf die Brust. Ebenso erging es der kleinen Inge. Aengstlich klammerte sie sich an der Hand des Vaters an. Sie sah blatz aus und schaute mit bangen Blicken umher. „Ob Fritz wohl aus uns wartet, Voll?" fragte sie leise, als sie vor der Tür des Arztes standen. „Werden wir ihn bald wieder mit nach Hauke nebmen können?" Ullmer zuckte ausweichend ble Achseln. „Abwarten", murmelt« er. Bel sich aber dachte er in quälender Sorge: Wie werde ich meinen Aeltesten wiedersinden? — Wird er mir erhalten bleiben — oder werde ich auch ihn her geben müssen? — Als wollte er möglichst bald dielen Gedanken, die ihm Kopf und Herz schwermachten, entsliehen, klopfte er hastig an die Tür des Aerztezimmers. Auf den Zuruf von innen öffnete er und trat über die Schwelle. „Mein Name ist Ullmer", stellte er sich vor, nachdem er kurz gegrützt hatte, „Sie haben mich rufen lassen." Doktor Hasselroth kam aus ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. „Guten Tag, Herr Ullmer", sagte er herzlich. „Ja, ich habe Sie rufen lassen, weil ich es für meine Pflicht hielt, Sie, den Vater des Verunglückten, von dem schweren Unfall, den Ihr Sohn erlitten hat, zu verständigen." Doktor Hasselroth, der durch Jenny Ullmer Einzelheiten über ihre tragische Ehegeschichte erfahren hatte, schaute mit ernstem Blick auf Ullmer. Zögernd, da er nicht wutzte, wie Ullmer die Nachricht auf nehmen würbe, berichtete er nun von Frau Jennys überraschen dem Besuch und der Freude de» Jungen, seine Mutti wiederzu sehen. Zunächst starrte Ernst Ullmer In fassungslosem Staunen den Arzt an. Deutlich war zu erkennen, welch ein Sturm in seinem Inneren tobte. Endlich brachte er mühsam hervor: „Dann — bann ist sein« Mutter bei — Fritz —?" „Ja, Herr Ullmer!" Mit gespannter Aufmerksamkeit hatte die kleine Inge dem Gespräch zugehört. Al» sie wiederholt von der Mutter reden hörte, wurde sie unruhig und kragte ungeduldig: „Vati, was Ist mit Fritz und Multi? — Ist unsere Mutti bei ihm?" „Ja, Inge", bracht« Ullmer mühsam hervor, „Mutti ist bei ihm." Da leuchteten die Augen de» steinen Mädels glückstrahlend auf. „Ich will auch zu Mutti!" drängte sie. „Wo ist sie? — Komm — komm, wir wollen schnell zu ihr gehen!" Ungestüm fatzte sie nach der Hand de» Vater», versuchte, ihn mit sich zu ziehen. Dabei redete sie in lebhafter Kinderart weiter: „Sie warten sicherlich schon auf un», Vati! VH, wie freue Ich mich, Mutti wiederzusehenk — Wenn sie bei Fritz ist, dann wird er bestimmt.wieder gesunb" — Erschrocken hielt sie inne, als sie bemerkte, datz der Vater sich von ihrer Hand srei machte. „Was hast du denn, Vati? Ullmer wehrte mit einer müden Handdewegung ad. „Frage nicht, Klein«»", murmrllr er. „Geh nur — geh zu deiner Mutti und zu Fritz!" „Nein, nein, du mutzt auch mitkommrn, Vati, sonst ist Fritz traurig! Komm nur!" „Ich kann nicht!" stöhnte Ullmer auf. „Latz mich hier — bleiben!" „Und was soll ich Mutti sagen, wenn sie fragt, warum du nicht zu ihr kommst?" Ullmer wandte sich ab. „Sie wird nicht fragen, — sie wird nach mir nicht fragen, wenn sie dich und Fritz bei sich hat." Aus einen Wink de» Arzte» nabm die Schwester, die stck bisher schwelgend verhalten hatte, dl« Hand der kleinen Inge und zog das Kind mit sich. „Komm, ich bringe dich zu. deiner Muttl und deinem Bruder", jagte sie. „Dein Batt wir» später nachkommen.- Inge zögerte einen Augenblick. „Wirst du aber auch bestimmt kommen, Vati?" erkunblgke sie sich ängstlich. Ullmer sah sie mit wehmütigem Lächeln an. „Würdest du traurig sein, wenn ich nicht käme, Inge?" „Ja, Vati, wenn du und Fritz und Mutti und ich — wir alle gehören doch zusammen; und wenn Mutti jetzt endlich wieder da ist und bei uns bleibt, bann wird doch alles genau so schön werden wie früher!" Wieder winkte Ullmer müde ab. Ein hoffnungsloser Au», druck lag in seinem Gesicht. Doktor Hasselroth, der erkannte, wie schwer Ernst Ullmer litt, ging zu Inge, streichelte ihr liebkosend den Kopf und drängle: „Geh jetzt erst e-'nmcil allein zu deiner Mutti und zu delnrm Bruder; latz deinen Vati hier bei mir. Wir haben noch mitein ander zu sprechen." Die Schwester verliest daraufhin mit Inge das Zimmer. Kaum wutzte sich Ullmer mit dem Arzt allein, sank er auf stöhnend auf einen Stuhl nieder und barg das Gesicht in beide Hände. Hasselroth schaute voll Mitleid aus den Zusammengebroche nen. Dann trat er auf ihn zu. „Kann ich irgend etwas sür Sie tun, Herr Ullmer?" Langsam richtete sich dieser wieder auf. „Nein, nein, mir kann niemand Helsen — niemand!" Wieder war es eine Weile still zwischen den beiden Män nern. Dann begann Hasselroth aufs neue: „Sie sind in Ihrer zweiten Ehe nicht glücklich, Herr Ullmer, nicht wahr?" „Hat Fritz davon gesprochen?" stieb Ullmer erregt hervor. „Hat er sich bei seiner Mutter über die jetzigen Zustände be klagt? Lr lat es nickt — wenigstens ist mir nichts davon bekannt. Möglich, datz er beim Alleinsein mit seiner Mutter davon ge sprochen hat. Mas ick über Ihre häuslichen Verhältnisse weitz, das ist mir von dem Freunde Ihres Jungen berichtet worden; er erzählte mir, datz Ihre Kinder sehr unter der Stiefmutter leiden." Ullmer lachte hart auf. „Wenn Eie das wissen, Herr Doktor, dann werden Sie be greifen, weshalb ich meine erste Frau nicht Wiedersehen kann! E» wäre mir unmöglich, den Vorwurf zu höre», datz ich nicht gut sür unsere Kinder gesorgt habe! — Und ich habe ja auch nicht gut sür sie gesorgt — ich habe sie ihrem Schicksal überlasten, habe mich voller Erbitterung in einen Hatz gegen meine erste Frau hinein geredet, habe ihr allein alle Schuld an dem Zusammenbruch unserer Ehe gegeben, habe mich geweigert, ihr auch nur da» kleinste Recht an ihren Kindern einzuräumen! Allen ihren Bitten und allem Betteln gegenüber bin ich taub geblieben und hab« mein Herz gegen sie verhärtet. — Meine Rache wollte ich haben — Vergeltung üben für das, was sie mir angetan hat!" „Und darüber vergaben Eie ganz, datz besonders Ihre Kin der, denen Eie die Mutter nahmen, dabei die Leidtragenden waren!" Ullmer nickie zustimmend. „Ja — das vergab ich, weil ich glaubte, datz meine zweit« Frau die Mutter ersetzen würde." „Es ist sehr schwer, einem Kinde die Mutter zu ersetzen", entgegnete Hasselroth. „Allerdings gibt es Frauen, die von s» grober, tiefer Mütterlichkeit erfüllt sind, datz sie auch einem fremden Kind, besonders wenn ihnen der Vater nahesteht, auf richtige Liebe schenken, so datz das Kind die eigene Mutter nicht vermitzt." Ernst Ullmer starrte mit leerem Blick vor sich hin. Er dacht« an bas Sterben Käthe», — hörte im Geist das verzweifelt« Jam mern de» Kinde», da» nach der Matter verlangt hatte! An den Abschied von Fritz dachte er, als dieser aus die Ferienfahrt gegangen war. „Ich halte es daheim nicht mehr aus!" so hatte ihm der Junge erklärt. — Und heule erst Halle ihm Inge wieder geklagt: »Ich habe solche Angst vor Mama!" Und er selbst hatte sich gewaltsam gegen die Klagen seiner Lieblinge taub gemacht, hatte sein Schicksal wie etwas Unab wendbares hingenommen. — Was aber sollte nun werden, wenn Jenny ihm erklärte, das; sie den Jungen und das Mädel nicht mehr in seinem Haus, nicht mehr in der Fürsorge dieser — seiner zweiten Frau — lieb? — Das Vormunbfchastsgerickt würde, wenn die trostlosen Verhältnisse, die jetzt in seiner Familie herrsch- ten, bekannt wurden, Jennys Forderung vielleicht berechtigt fin den und ibr die Kinder zusprecken, — lForiletzung lolo- Aeuer Znspekteur der OrdnunaSpollzel in Sachsen Der bisherige Inspekteur der Ordnungspolizei in, Wehr kreis kV lSachsenj, Okrerst der Schutzpolizei von OelHasen, Ist zum Oberpräsidenten noch Königsberg iPr.) abgeordnet wor den und hat die Dienstgeschäfte bereits übernommen. Jin Aus tausch ist von Reick-cnberg Oberst der Gendarmerie Höring als Inspekteur mit der Wahrnehmung der ordnungspalizeilickM Aufgaben im Land Sachsen betraut worden. Oberst der Schutzpolizei von velhasen kam Ende 1837 als Kommandeur der Schutzpolizei von München nach Dresden. Als der Inspekteur der Ovdnungspolizei in den Ruhestand ging, übernahm Oberst von Oelhafen diesen Posten, den er bis zu seinem Sckzeiden von Dresden bekleidete. Oberst der Gendarme rie Höring war vor seiner Versetzung von Reickwnberg nach Dresden Inspekteur der Ordnungspolizei iin Sudetengau; nach der Besetzung von Krakau hat er dort ein Polizeiregiment geführt. I-eiprig ) Prof. Dr. Knick vom Rektoramt «ntbunb«n. Wie wir hören, hat der Neichserziehungsministcr dein vom derzeitigen Rektor der Universität Leipzig, Prof. Dr. med. Artur K n i ck, im Sommer 1938 gestellten Antrag um Entbindung vom Rektor amt für Ende dieses Jahres entsprock>en und ihm sür die dem Staat, der Universität Leipzig und der deutsckwn Wissenschaft geleisteten Dienste seinen besonderen Dank ausgesprock>en — Professor Dr. Knick siedelte im Jahre 1912 nach Leipzig über. Hier wirkte er zunächst als PrivatdozenI seit 1919 als nichtplan- mätziger auherordentlicher Professor für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankhcitea an der Universität. Im Februar 1937 wurde er ordentlicher Professor, und Anfang April 1837 ernannte ihn der Reichserzieh'nigsmiuister zum Rektor der Universität als Nachsolaer von Professor Dr Golf. Knicks besondere wissen- schastliche Bedeutung liegt in seiner praktisck>en osrerativeu Tätigkeit 1 Eine Leipzigerin 99 Jahr« alt. Am 38. Dezember begeht die letzte Tochter des bekannten Leipziger Arztes Dr. Schreber, Frau Anna Jung geb. Schreber, in geistiger Frisck>e ihren 99. Geburtstag. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist auch heute noch das Lesen, zu dem sie kein Glas benötigt. ) Neuer Seilenbiihnenanbau des Alten Theaters. Der be reits vor längerer Zeit in Angriff genommene Umbau des Alten Theaters konnte so weit vorangetrieben werden, datz in Kürze der wesentlichste Teil des Bauprojekts, der neue Seltenbühnenanbau, provisorisch in Betrieb genom men werden kann. Durch den neuen Bau werden die bisherigen Räume weitgehend entlastet. ) Nach dem Wochennachweis des Statistisck)en Amtes der Reichsmesseftaüt fanden in der Wock>e vom 10. bis 16. Dezem ber 225 Eheschlictzungen statt. Die Zahl der Lebendgeborenen betrug 208, davon 97 Knaben und 111 Mädchen. Gestorben sind im gleichen Zeitraum 198 Personen, darunter 10 Kinder unter einem Jahr. ) Schwindel mit selbstgemalten Postkarten. Vor einer Strafkammer des Leipziger Landgerichts hatte sich der 56 Jahre alte Wilhelm R. ivegen Rücksallbetruges zu verantworten. Ter Angeklagte, der bereits wegen Betruges, Unterschlagung «ind Miinzvergchens vorbestraft ist, betrieb, da er Kriegs beschädigter ist, seit vielen Jahren einen Handel mit selbst gemalten Postkarten. Den ersten Betrug verübte er in einer O^lstwirtschast in Wurzen, wo er mit seiner Wirtschafterin wohnte. Nack)dem er zuerst seine Rechnung beglichen hatte, machte er später Schulden in Höh« von 52 RM., die er von seiner abzuhebenden Kriegsrente, die er gar nicht mehr erhielt, bezahlen wollte. Seine Postkarten verkaufte er an Haushaltun gen Die Zeugenaussagen bekunden, datz er sich als Treuhänder für die Kriegsbeschädigten aufgespielt hat. Wenn die dadurch erlangten Vermögensvorteil« auch gering sind, so erachtete das Gericht die Tatsache des Betruges als gegeben und verurteilte R. zu sieben Monaten Gefängnis unter Anrechnung von fünf Monaten Untersuchungshaft. rier l. Kamenz. Am Sonntag (Silvester) findet eine Geld-, Paket- und Briefzustellung statt. Die Sckmlter sind geöffnet von 8—12 und 14—18 Uhr nur zur Abgabe von Post wertzeichen. Am Neujahr findet eine Briefzustellung statt. Schal terdienst ist wie an Sonntagen (8 -9 Uhrj. l. Kamenz. Am Sonntag, 31. Dezember, erfolgt die ein- malige Wiederholungsvorstellung der Landesbühne Sachsen mit dem Lustspiel „Die Kleider meiner Frau" statt. In Anbetracht des Silvesters lreginut die Vorstellung bereits um 19 Uhr. l. Elstra. Einweisung de s B ii r ge r m e i st e r s. Am Donnerstagabend fand im Raissaale die Einweisung des neuen Bürgermeisters von Elstra, des bisherigen Vcrwaltungsfekretärs Karl Semlckner, in öffentlicher Ratsherrensitzung statt. l. Zittau. Seit dem 25. Dezember wird in Zittau die 21- jährig« Erna Frenzel vermitzt. Sie hatte sich an diesem Tage aus der elterlichen Wohnung entfernt, um das Theater zu be- suck-en. Seitdem fehlt jede Spur von ihr. l. Zittau. Relchssender Bres'lau besucht Zit- t a u. Der Relchssender Breslau besucht« kürzlich, wie gemeldet, Neugersdorf und Löbau. Nun ist am Mittwoch, dem 10. Januar, auch Zittau Ort der Uebertragung einer „Heiteren Rundfunk parade". die als nichtösfentlick>e Sendecu-ranstaltung sür einge ladene verwundete Soldaten in der Zeit von 15 bis 17 Uhr in der König-Ludwig-Kaserne in Zusammenarbeit mit der NS-Ge- meinsck-ast Kraft durch Freude stattsinden wird. Ihr geht am gleick>en Tage in der Zeit von 8 20 bis 9 30 Uhr ein Werkkonzert voraus, das aus dem Betrieb der Mechanischen Weberei F A. Bernhardt übertragen und bei dem das GrcnUandorckuUter Zit tau unter der Leitung von Wolfgang Lohse spielen wird. tz. Ckxmnltz. Pfarrer wähl an der Lutherkirche. Zum 5. Pfarrer der Cl>emnitzer Lutherkirck>e wurde jetzt der bisher mit der vikarisckien Verwaltung der 5. Psarrstelle betraut« Pastor Karl Schmid gewählt und von der kirchlick)en Ober behörde bestätigt. tz. Auerbach I. V. Fiir 1 2 weitere I a h re v e r p fl t ch- t e t. Der 2. Bürgermeister Malzahn wurde auf weitere 12 Jahve in seinem Amte verpflichtet. Zum Direktor des Städtischen Elektrizitäts- und Gascverkes wurde Ingenieur Erich Knösel aus Bergen i. V. berufen. tz Crimmitschau. 25Iahre treue Dien st e Für sein« verdienstvolle 25jährige Tätigkeit im Dcutsck>en Roten Kreuz wurde dem Leiter der hiesigen Gemeinschaft des DRK. Paul Donner auf Entscheid des Führers das Ehrenzeick-en sür deutsch« Vo!kspfl"ge In der zweite» Stufe überreicht Kapitalerhöhung bei der AG. Sächsische W«rk«. Die autzer> orde»tlick>e Hauptversammlung -er Aktiengesellschaft Sächsische Werke beschloss die Erhöhung -es Grundkapitals von bisher nom. 120 000 000 um noni. 30 000 000 RM. auf nom. 150 Mill. RM. Die neuen Aktien lauten wie di« bisl>erigen auf den Na men un- nehmen am Reingeivinn der Gesellschaft vom 1. Ja nuar 1940 an voll teil: sie werden zu pari ausqegeben und von dem bisherigen einzige» Aktionär, dem Land Sachsen, über nommen. Die de r lOefellschast durch die Kapitalerhöhung zuflie- tzenden Mittel dienen der Durchführung neuer Aufgaben aus ihren Tätigkeitsgebieten. — Die E n t w i ck l u n g des Unter- neh m ens nahm in dem zu Ende gehenden Geschästsfahr einen weiterhin erfreulichen Verlaus. Die Förderunqs-, Er- zeugungs- und Absatzzahlen auf dem Braunkohlenbergbau-, Schivclerei- und Elektrlzitätsgckiet iveisen bei der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahre wesentliche Steigerungen aus. Auch die Zahl der Gefolgsck>asts,nitglieder hat sich wesentlich erhöht. Di« Fortführung der in Angriff genommenen Neu- und Erweite rungsbauten machte 1939 gute Fortschritte Di« Weiterentwick lung der Gesellsckmst wird günstig beurteilt.
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