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Sächsische Volkszeitung : 14.05.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194005144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400514
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-05
- Tag 1940-05-14
-
Monat
1940-05
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.05.1940
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Leutnant Moebus sprach vor der presse ZwSIs Zeugen fite die versenlnng des dMIschen SchlachWiffe- am Z Mal Ssflzicre der Luftwaffe erhielten da- Alfter, tteuz de- M. Für hervorragenden Einsatz im Rücken des Feindes Berlin, 14. 5. Durch die kühnen Taten des Hauptmanns Koch und des Oberleutnants Witzig ist bekannt, datz besondere Sturmabteilungoen der Lustwasse das unaushaltsame Vorgehen des deutschen Heeres in Belgien massgeblich dadurch beeinslutzt haben, datz sie strategisch besonders wichtige Punkte in Feindes land überrascl)end tn ihre Hand brachten und bis zum Ein tressen deutscher Erdtruppen sicherten. Im Rahmen dieser Kampfhandlungen zeichneten sich durch persönliche Tapferkeit im Rücken des Feindes folgende Stotztruppführer eines Fall- schirmjägerregimcnts aus: Oberleutnant Altmann, Ober leutnant Kies, Leutnant Delica, Leutnant Schacht, Leutnant Schächter, Leutnant Meitzner. Der Führer und Oberste Befehlshaber hat aus Vorschlag des Generalfeldmarschalls Göring diesen Offizieren das Ritter kreuz zum Eisernen Kreuz verliehen und die Beförderung des Hauptmanns Koch zum Major sowie Oberleutnants Witzig zum Hauptmann ausgesprochen. Auch die übrigen mit dem Ritterkreuz ausgezeichneten Ossiziere wurden zu je einem höheren Dienstgrad befördert. Sauplmann Walter Koch Hauptmann Walter Koch wurde am 10. September 1V10 zu Bonn am Rhein als Sohn eines Vermessungsingenieurs geboren. Er besuchte die Oberrealschule in Bonn, die er mit dem Reifezeugnis am 1. März 1829 verliess, und trat als Polizeianwärter In die Polizeischule Bonn ein. Nacl)dem er am 1. Januar 1838 zum Leutnant befördert war. erfolgte im August seine Uebernahme in die Luftwaffe, in der er am 1. September im Regiment General Göring zum Oberleutnant befördert wurde. Am 20. April 1938 zum Hauptmann befördert, wurde er zu einer Flugzeugführerschule kommandiert und erwarb den Wehrmachts-Flugzeugstthrcrschein. Bei Ausbruch des Krieges fand er Verwendung als Kompaniechef. Das Ritterkreuz zum Eifcrnen Kreuz erhielt er wegen seines schneidigen Verhaltens bei der Einnahme eines der stärksten belgischen Forts. Oberleutnant AWg Oberleutnant Rudolf Witzig wurde am 14. August 1916 tn Röhlingshausen, Kreis Wanne-Eifel, als Sohn eines Inge nieurs geboren. Er besuchte das Realgymnasium zu Gellen kirchen und später das Reform-Realgymnasium zu Kiel, aus dem er am 7. März 1838 die Reifeprüfung bestand. Elngetreten als Fahnenjunker beim Pionier-Bataillon in Höxter, wurde er am 20. April 1937 zum Leutnant befördert. Im Dezember 1938 wurde er in die Luftwaffe versetzt und am 1. August 1939 zum Oberleutnant befördert. Der Führer und Oberste Befehlshaber verlieh ihm das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz wegen des kühnen Einsatzes, den er bei Einnahme einer starken belgischen Befestigung bewiesen. „Holland hatte beretts 10000 englische Sol daten auf seinem Gebiet untergebracht" Erklärung eines holländischen Schlsfsossiziero in Rio de Janeiro Rio de Janeiro, 14. Mai. Ein Offizier des hier ein getroffenen holländischen Dampfers „Zaaland" machte Presse vertretern gegenüber folgende bezeichnende Aeutzerung: „Der Einmarsch des deutschen Heeres in Holland ist mir keine lieber- raschung. Solche Operation wurde in den Niederlanden er wartet. Es genügt, wenn ich sage, datz mein Land auf feinem Gebiet bereits etwa 10 000 «ngltjche Soldaten un tergebracht hatte" <!!). Wenn es nach dem deutschen Memorandum noch eines Be weises bedurft hätte, was die Regierung der Niederlande unter „Neutralität" verstand, so könnte ihn diese als völlig selbst verständlich gemachte Aussage des holländischen Offiziers vor den brasilianischen Pressevertretern nicht überzeugender bringen. Dieser Holländer war nicht überrascht, denn er mutzte — ebenso wie unsere Regierungsstellen — welches falsche Spiel in Holland gespielt wurde. In der Welt ivird man allerdings schon mcbr von dieser Tatsache überrascht sein, datz Holland schon seit Wochen .,10 000 englische Soldaten untcrgebracht hatte." Unsere Soldaten werden diese Engländer, die von einem siegreichen Vormarsch auf das Ruhrgebiet träumten, zu ver treiben wissen und die heuchlerische „neutrale" niederländische Regierung dazu. Generalffab und Armee der Engländer saßen an der belgischen Grenze Berlin, 14. Mai. Die Erklärung des Offiziers des hollän dischen Dampfers „Zaaland". datz schon seit Wochen etwa 10 000 englische Soldaten in Holland unterasbracht waren, wird ergänzt durch ein Eingeständnis, das dem Kriegsberichterstatter der „Daily Mail" entschlüpft. Bel dem Versuch, den Truppen der Westmächte in Belgien einen Riesenkranz Vorschutzlorbeeren zu winden, spricht er davon, datz Lord Gort, der Obcrkom- mandierende des britischen Expeditionskorps, auf dem west lichen Kriegsschauplatz eine ganze Reihe von Plänen vorbereitet habe, die alle, aber auch alle nur möglichen Entwicklungen des Krieges vorausschen. Im Rahmen dieser Pläne war der Einmarsch in Belgien Gegenstand ganz besonderer Bedeutung. Der bri tische General st ab und die Armee, so erklärt der für dies« Fragen gewitz unverdächtige Kronzeuge, und zwar mit dem ausdrücklichen Zusatz: „Das könne man heute sagen", wa ren seitBeginndesKriegeslängsderbelgischen Grenze stationier«. Mit der Ansicht, datz man das heute osfcn zugeben könne, dürfte der Kriegsberichterstatter der „Daily Mail" unter seinen Gesinnungsgenossen ziemlich allein auf weiter Flur stellen, denn damit gibt er zu, datz die Engländer sich seit Beginn des Krie ges ausschlietzlich mit dem geplanten Ueberfall auf Deutschland unter Verletzung der belgischen und holländisä>en Neutralität beschäftigt haben. Das erklärt vielleicht auch, warum so wenig Engiänder an der Maginotlinte zu sehen waren, wo sie ja so vereinzelt auftraten, datz selbst die Franzosen ihre Verbündeten mit der Lupe suchen mutzten. Sie hatten eben gar keine Zeit für den Im Liede verherrlichten Sturm auf die SiegfriedliiUe, denn sie hatten fa „Höheres" Im Sinn. Armee und General stab der Engländer satzen an der belgischen Grenze. Belgien war das natürlich bekannt, aber eg fühlte sich dadurch nicht im geringsten beunruhigt: im Gegenteil, es betrachtete die Vor kommandos dieser englischen Armee als liebe Gäste. Das ver trug sich vom belgischen Standpunkt aus ebenso mit dem Be griff Neutralität wie vom holländischen der Unterbringung von 10 000 britischen Soldaten. Deutschland bedurfte nicht der Bestätigung dieser Tatsache, datz der englisch-französische Marsch durch das Gebiet unserer „neutralen" Nachbarn im Westen von langer Hand vorbereitet war und von Belgien und Holland unterstützt wurde. Auch die vorurteilsfrei denkende Welt entzieht sich nicht der Schlüssig keit des Beweises, den die deutschen Dokumente vor aller Oef- fentlichkeit erbracht haben. Für den Nachhilfeunterricht der.po litisch Schwerhörigen, die es hier und da auch heute noch gibt, dürften die Erklärungen des Kriegsberichterstatters der „Daily Mail" immerhin von einigem Wert sein. Berlin, 14. Mai. Angesichts der Tatsache, datz man in London zunächst drei Tage brauchte, ehe man sich von dem Schrecken über di« Versenkung des britischen Schlachtschiffes durch unser« Luftwaffe am 3. Mai west lich von Namsos erholt hatte und sich zu einem lendenlahmen Dementi aufrasfen konnte, und es seither peinlichst vermied, aus diesen erfolgreichen deutschen Angriss noch einmal zurück zukommen, wurde am Pfingstsonntag Vertretern der In- und Auslandspresse in Berlin Gelegenheit gegeben, vier deutsche Offiziere hier zu hören, die den Angriff in allen seinen Phasen selbst beobachtet haben und daher Im Gegensatz zu Mr. Chur chill und zum britischen Jnsormationsministerlum aus eigenem Erleben heraus die Vorgänge in ihren Einzelheiten darstellcn konnten. Einer dieser Offiziere, Leutnant Martin Moebus, hatte die Maschine felbst geflogen, deren Bombe das Schlacht schiff aus den Meeresgrund schickte, und konnte daher durch feine Schilderung des Angriffs das Dementi der britischen Admiralität der Lächerlichkeit preiogeben. Als erster sprach der inzwischen mit dein EK 1 ausgezeich nete Leutnant z. S. Rolf Thomsen. Er schilderte eingehend, wie durch deutfcke Aufklärer der britische Flottenverband fest gestellt morden ist. Bei ausgezeichneter Sicht, die es ermög lichte auf Entfernungen bis zu 60 und 60 Kilometer die bri- tUchen Schiffe gegen den Hollen Horizont auszumachcn, sei am 1. Mai der Verband erkannt morden. Ununterbrochen hlieben die deutschen Aufklärer bis zum Morgen des 3. Mai in regel mässiger Ablösung nm Feinde. Als die britischen Kriegsschisse, unter denen sich die verschiedensten Schiifstypcn befanden, so datz eine gute Vergleici)smöglichkeit bestand, am 3. Mai wieder gesichtet wurden, befanden sie sich aus ablaufcndem Kurs nordwcst, trachteten also danach, ans dem schnellsten Wege sich von der norwegischen Küste und damit aus dem Bereich der deutschen Luftwaffe zu entfernen. „Als der Angriff der deutschen Kampfvcrbände einsekte", so schilderte Leutnant Thomsen, „setzten wir Aufklärer uns nach der Seite heraus, so datz mir alle Vorgänge gegen den klaren Horizont deutlich erkennen honnten. Der bei dein An griff vernichtete „grotze Pott" mar — das zu erkennen können Sie mir als Marineoffizier schon zutraucn — ein Schlachtschiff, das mit seinen 30 000 oder mehr Tonnen ganz deutlich gegen über den anderen, wesentlich kleineren Schifsstypen zu unter scheiden war." Ebenso wie die anderen Augenzeugen des Angriffs be tonte Leutnant Thomsen, datz nach dem Ausschlag der Bombe aus dem Schlachtschiff sich eine ungeheure Sprengwolke aus- breitcte, nach deren Abziehen von dem Schiff nichts mehr zu fehen mar — eine Sachlage, die den besten Bemeis für die völlige Vernichtung des Angrisfsobicktes darstellt, den man sich überhaupt denken kann. Ebenso eindrucksvoll mar die Schilderung Thomsens, wie dann das nächstgrotze Schiss und ein im Verband sahrender Transporter durch Bombenabwurf versenkt wurden. Leutnant Hans Joachim Fehske schilderte den Ablauf -er Ereignisse ähnlich. Er betonte, datz er noch eine halbe Stunde an der Stelle blieb, wo der Truppentransporter unter gegangen war, und mit seiner Maschine ganz tief hinunlerging. Er konnte jedoch nur noch Rettungsboote. Flötze, Rettungsringe und eine Unmenge von Wrackteilcn treiben sehen. Auch nach der später erfolgenden Vernichtung des Schweren Kreuzers hat er noch aus ganz geringer Höhe einige Zeit später Beobachtun gen gemacht. Insgesamt ist der Untergang des Schlachtschiffes, wie Leutnant Fehske feststellte, von zwölf Zeugen, Offizieren und Unteroffizieren, bestätigt worden. Leutnant Karl-Jürg Wächter, der ebenso wie Leutnant Fehske das Eiserne Kreuz trägt, sügte diesen Schilderungen Lügen Reynauds über deutsche Fallschirmjäger Deutsche Repressalien bei völkerrechtswidriger Behandlung oer deutschen Fallschirmtruppen angckündigt Berlin, 14 Mai. Das Auswärtige Amt hat gestern durch Vermittlung der Schntzmächte an die Regierungen in London, Brüssel. Paris und Den Haag eine Note überreicht, in der unter Darlegung der militärischen Stellung der deutschen Fall schirmjäger mitgeteilt wird, datz bei völkerrechtswidriger Be handlung der deutschen Falllchirmtrnppen schärfste Repressalien bei gefangenen Gegner» in Anwendung kommen. Der französische Ministerpräsident, Herr Reynaud, hat am Sonntag abend öffentlich folgendes bekanntgegeben: Die deutsche Wehrmacht habe in Belgien und Holland Fallschirmjäger eingesetzt, die belgische oder holländische Uniform bzw. Zivil getragen hätten. Er hat erklärt, es seien Befehle an die französischen Truppen ergangen, -atz solche deut schen Fallschirmjäger, die in Frankreich in Gefangenschaft ge rieten, sofort standrechtlich erschossen würden. Hierzu gibt das OKW bekannt: Die Behauptung des Herrn Reynaud. datz deutsche Fall schirmjäger fremde Uniformen oder Zivil getragen hätten, ist eine Lüge. Herr Reynaud ist kein Soldat, daher scheint er nicht zu wissen, datz die Fallschirmbataillone reguläre Formationen der deutschen Wehrmacht sind, die im Frieden ausgestellt und sür ihre besondere Aufgabe aus gebildet wurden. Ihre Uniform ist allgemein bekannt und der besonderen Kampfesweise der Fallschirmjäger angepatzt. Sie ist weder mit Zivllkleidung noch irgendwelcher Uniform frem der Heere zu verwechseln. Sollte trotzdem Herr Reynaud einen Vorwand suchen, um seine Hatzgefühle an den tapferen Fall schirmjägern auszulassen, so werden von selten der deutschen Wehrmacht gegen diesen beispiellosen Völkerrechtsbruch sofortige Repressalien ergrisfen werden. Für jeden erschossenen deutschen Fallschirmjäger werden in Zukunft 10 sich ergebende französische Soldaten erschossen. Line amtliche deutsche Richtigstellung Berlin, 14. Mai. Das britische Luftfahrtministerium gibt bekannt, datz die Angrisfe -er Royal Air Force auf Gebiete zwischen Rhein und Maas erfolgt seien, datz die Rheinbrücke bei Wesel, Brücken bei Aldekcrke, Geldern, Rees und Goch derartig bombardiert morden seien, datz der Vormarsch der deutschen Truppen gelähmt worden sei. Auch wichtige Eisen bahnen und Stratzenverbindungen seien durch Bombcntresser unterbrochen worden. Von amtlicher deutscher Seite wird sestgestellt, datz diese Erfolgsmeldnngen des britiscl)en Luftfahrtministe- riums in keinem Punkte richtig sind. Die britische Luftwaffe hat während des gestrigen Tages weder die im starken Vor dringen befindlichen deutschen Truppen noch andere militärische Ziele ernstlich angegriffen. Während der Nacht vom 11. zum 12. Mai erfolgten vereinzelte Einflüge nach Westdeutschland. Die britischen Flugzeuge haben vermieden, militärische Ziele und Orte, die durch Flakartillerie geschützt sind, anzugreifen. Sie haben ihre Bombenangriffe lediglich auf kleinere, unver teidigte Städte und aus Bahnanlagen versucht. Ein behelfs- mätzsger Flugplatz wurde von einem einzelnen Flugzeug mit MGs aus der Lus« angegrlsfen, obgleich dieser Platz unbelegt noch hinzu, datz er schon die Vernichtung mehrerer britischer Truppentransporter gesehen habe, datz aber noch niemals die Detonationswolke so unheimlich gross gewesen sei wie bei dem vor Namsos vernichteten Schiff. Er habe de» Treffer aus dem Truppentransporter photographiert und die riesige Detona tionswolke im Lichtbild festgehalten. Den Höhepunkt dieser Erlebnisbericht« deutscher Ossiziere bildete die Schilderung des Leutnants Marlin Moebus, der die siegreiche Maschine geslogen hat, durch die das britische Schlachtschiff vernichtet wurde. Ter 23jährige Ossizier trägt das Ritterkreuz, das er am Sonntag erhalten hat. „Als ich den „Pott" sah, der gut noch einmal so grotz war wie die anderen, sagte ich mir gleich: Das ist der richtige, an den gehen wir heran. Plötzlich sah ich meine» Staffelkapitän auf den gleichen „Pott" stürzen. Da das Schiff aber grotz genug war, meinten wir, es mache nichts aus. wenn noch ein paar Treffer hinzukommen würden. Die Bomben der Kame raden vor mir sielen dicht daneben, so datz das Schiff schon sicher etwas abbekommen hat. Ich bin daun aus mehreren tausend Meter Höhe auf den „Kahn" herabgestürzt, auf den Ich dann aus 400 Meter Höhe eine Bombe setzte. Ich konnte genau erkennen, datz das Schlachtschiff zwei Gcschütztürmc in Gefechtsstellung hatte. Nach backbord und nach steuerbord rag ten die Rohre heraus. Sofort nach dem Abfangen meiner Ma schine meldete mir mein Bordfunker einen Volltreffer auf Deck zwischen den Geschütztürmcn. Ich warf die Maschine sofort herum und hörte in diesem Augenblick eine kleinere Detona tion. Schon ärgerte ich mich, datz das Schiss anscheinend nicht viel abbekommen hatte, als ich eine riesige zweite Detonation vernahm. Ich spürte in meiner Maschine trotz der grötzeren Entfernung vom Schiff einen solchen Ruck, datz ich gegen das Kabinendach flog, und sah hinter mir eine Stichflamme von mindestens 800 Meter herausschietzen. Eine Riescngualmwolke verhüllte das Schiff im Nu. Wir sahen Schifssteile durch die Luft wirbeln. Die Kameraden, die nach mir stürzen sollten, waren noch in grötzercr Höhe geblieben, da sie zunächst den Erfolg meines Angriffes abwartcn sollten. Sic konnten von oben genau den Treffer und seine Laae sehen. Als sich die Rauchwolke verzogen hatte, wallten sie den „Kahn" auch noch angreifen, und — konnten ihn überhaupt nicht mehr sehen. Sie haben sich deshalb einen Kreuzer ausgesucht, der daneben lag." Mit Nackzdruck betont Leutnant Moebus, datz er schon einige andere Schiffe „aus dem Gewilsen" habe und deshalb die einzelnen Schiffstnpen genau unterscheiden könne, abgesehen davon, datz ein eingehender sriedensmätziger Unterricht in der Schifsserkennung erteilt worden war. ..Nutzer dem tlzeoretischen Unterricht haben die Engländer uns ja reichlich Material als Anschauungsunterricht nach Norwegen herübergeschickt, was sie dann allerdings nach der Vernichtung des Schlachtschiffes sein liehen, was wir sehr bedauerten." Abschlletzend erklärt noch Leutnant Moebus, datz drei Besatzungen, die vor ilnn angegriffen batten, eine Besatzung, die neben Ihm im gleichen Anaenb>ick ein anderes Schiis mit Bomben belegte, und die beide» Besaftnngen, die nach ihm abstürzen sollten, Zeugen der Vernichtung des S-^'acktschisses gewesen sind. Autzerdem liegen ja no-d die B<"-bockumoen der Seeaufklärer vor, die vor Leutnant Moebus ihre Schilderung gegeben hatten. * Das am 3. Mai versenkte Schlacklsck'tk gehört der King- George" Klasse an, welche den' modernsten englischen Schlncht- sckisstpp darstellt. Dieser Tnp ist im «iinblick aus mögliche Bedrohung aus der Luft mit besonders starker Horizontal panzerung versehen. Die Verluste der englischen Flotte bis zu diesem Tage müssen allo so schwere gewesen sein, datz sich England genötigt sah. dieses Schiff seiner modernsten Klasse zur Sici;erung seines Rückzuges ans Skandinavien einzusetzen. mar. Es sind keine von den genannte» Brücken oder anderen Orte» beschädigt und gar zerstört worden. Der Materialschaden au den einzelnen Orten ist geringfügig. So wurden z. B. ein» Schule, ein Lazarett und in der Nähe der Grenze eine aiN Rande der Stadt gelegene Kaserne zerstört. Diese Planlosen Bombenabwürfe im deutschen Hciinatgebict haben leider einige Tote und Verwundete unter der Zivilbevölkerung verursacht. Zwölf Zeugen für die Versenkung des britischen Schlachtschiffes am 3. Mai Das Kabinett Churchill Kopenhagen, 14. Mai. Wie amtlich aus London bekannt gegeben wird, hat der Oberkricachetzer Churchill numnehr die neue Regierung gebildet. In diesem Kabinett sind die brutalsten Kriegstreiber und glühendsten Deutschenhasser aller Parteien vereint. Dam Kriegskabinett gehören an: Ministerpräsident Churchill, der zugleich Minister der Nationalen Verteidigung ist, als Lovdpräsident des Ministcrrals Chamberlain, Autzenminister Halifax, als Lordsicgclbewahrer A I t l e e und als Minister ohne Portefeuille Green wood. Weiter er fährt man. datz Eden Kriegsminister und Sinclair Luft- fahrtminister wurden. Mc aus der Zusammensetzung dieser Regierung hervor geht. haben sich die Liberalen, die Labour-Lenle nnd die Konser vativen plötzlich verbrüdert, sämtlich beseelt von dein Wunsch, den .Krieg auszudehnen und das dculscl>e Volk zu vernichten. Der Londoner Vertreter der „Breme" meldet, datz Chur chill nicht die Funktion eines gewöhnlici>en Ministerpräsidenten haben werde, sondern „Leiter der Kricgssührung" sei. Die Ge- sct)ä>fi« -er Zivilvcrivaltung weide weiterhin Chamberlain führen. In London wurde eine amtliche Ergänzun g zur neuen Ministerliste bekanntgegcbcn. Danach ist Duff Cooper wieder auf der Ministcrbank ausgctaucht und hat das soge nannte „I n f o rm a t i on s m i n i st e r i u m" übernommen. Der Labour-Abgeordnete und Oberbürgermeister von London, Morrison, wurde Versorgungsminister. Der bisherige Lord siegelbewahrer und ehemalige Luslfahrtministcr Sir Kingsley Wood wurde Schatzkanzlcr. Sir John Simon wurde Lord kanzler, Lord Lloyd Kolonialminister, während Anderson das Innenministerium und Sir Andrew Duncan das Handelsmini sterium behielten. Besonders bezeichnend Ist das Wiederaustauchen Duff Coopers, der bekanntlich seinerzeit seinen Posten als Marine minister niedcrlegte, weil sein Wunsch, Deutschland zu Über fällen. den anderen verfrüht erschien. In der Zwischenzeit hat er sich monatelang als Wander- und Hetzredner übelster Soriß tn USA herumgetricben. Britisches Marineministerium gibt Verlust des Ll-Vootes „Seal" zu Eine» der größte» und modernsten U-Boot« Berlin, 14. Mai. Das britische Marineministeriunn gibt jetzt den Verlust eines U-Bootes bekannt, das seit längerer Zeit ilberfälllg ist. Es handelt sich um das U-Voot „Seal", eines der gröhlon und neuesten U-Boote der britischen Kriegs marine. Es hatte eine Wasserverdrängung von 1820 Tonnen, eine Bemannung von 58 Köpften.
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