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Sächsische Volkszeitung : 30.05.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193905306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390530
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390530
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-05
- Tag 1939-05-30
-
Monat
1939-05
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.05.1939
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* Außenpolttische Erklärung Bolotows am Mittwoch Bomben in Liverpool und Birmingham Moskau, 30. Mal. Beim Abschluß der gestrigen Abend» sihung des Obersten Sowjets richteten einige Deputierte an den Regierungschef und Außenkommissar Molotow die Auffor derung, er möchte vor der Versammlung zu den schwebenden außenpolitischen Fragen Stellung nehmen. Daraus kündigte Molotow an, er werde am 31. Mai diesem Vorschläge nach kommen Die demnach bevorstehende außenpolitische Rede Mo lotows dürste nunmehr endlich die allgemeine Stellungnahme der Sowjetregierung zu den Paktvorschlägen plutokratischer Westmächte bringen. Reduzierung der Eigenparzellen der Sowjet bauern Beschlüsse des bolschewistischen Zentralkomitees. Moskau, 30. Mai. Die Sowjetpresse veröffentlicht eine amtliche Mitteilung über die Tagung des Zentralkomitees der bolschewistischen Partei. Das Zentralkomitee hat u. a. eine Reihe von Beschlüssen über landwirtscl-aftliä)« Fragen gefaßt. Gleichzeitig wird ein vom Zentralkomitee bestätigtes, von Stalin und Molotow unterzeichnetes Dekret veröffentlicht, das zu einer weitgehenden Verschärfung des bestehenden Systems ländlicher Kollektivwirtschaften sder sogenannten Kolchose) führen muß. Das Dekret führt folgende neue Verordnungen auf: In Zukunft dürfen nirgends mehr Gartenparzellen, die zur pri vaten Nutzung der Bauern bestimmt sind, von den Kolchos- ländereten abgetrennt werden. Letztere werden für unantast bar erklärt und die Abgabe selbst des kleinsten Stückchens des Kolchoslandes an Bauern oder deren individuelle Bewirtschaf tung durch Bauern wird als kriminelles Verbrechen behandelt. Bis zum 18. August d. I. muß die Neuvermessung sämt licher in privater Nutzung der Bauern befindlichen Garten parzellen in der ganzen Sowjetunion durchgeführt werden. Dabei ist strengstens die Vorschrift zu beachten, daß diese Par zellen nicht über V« bis '/» Hektar pro Bauernhof betragen! Größere Parzellen müssen sofort reduziert werden, wobei das restliche Land den Kolchosländercien zugeschlägen wird. Sämtliche nicht in unmittelbarer Nähe des Bauernhofes gelegene, jedoch bisher in persönlicher Nutzung des Bauern befindliche Parzellen, Felder, Obstgüter usw. werden konfis ziert und gleichfalls den Kolchosländercien zugeschlagen. Der Besitz der wenigen noch nicht kollektivierten „Ein zelbauern" darf In Zukunft in keinem Falle mehr als einen Hektar s!) übersteigen und wird beispielsweise für Daumwollpflanzer aus einen zehntel Hektar, für Spezialkul- turen auf einen halben Hektar reduziert! Besonders ein schneidend Ist ferner die Bestimmung, wonach diejenigen Kol chosbauern aus dem Kolchos ausgeschlossen werden und sogar ibre Gartenparzelle verlieren, welche nicht ein voraeschriebenes Mindestmaß an Tagewerken für den Koschos ableisten. Steuerrevlsion in WA Washington, 30. Mai. Nach Rücksprache mit Roosevelt unterbreitete Finanzminister Morgenthau dem Kongreß ein allgemeines Steuerrevisionsprogramm, das dazu Lienen soll, gewisse ,LIe Geschäftswelt irritierende Bundessteuern zu besei tigen und eine dauernde wirtschaftliche Erholung zu erzielen". Der Vorschlag des Ftnanzmlnistcrs steht u. a. die Auf hebung der gegenwärtigen 2'/, v. H. betragenden Steuer aus unvertcilie Gewinne vor. ferner die Herabsetzung einiger der höheren Zuschlag-Steuersätze auf Einkommen von Einzel personen, doch nur unter der Voraussetzung, daß der Kongreß die Auflegung steuerfreier Obligationen verbietet. Ehrung des Verfassers der amtlichen spanischen Heeresberichte General Morena zum Schriftleiter ehrenhalber ernannt Burgos, 30. Mai. Durch Verfügung des Innenministeri ums, dem auch Presse und Propaganda untersteht, wurde der Mcneralstabschef des Großen Hauptquartiers, General Martin Moreno, zum Schriftleiter ehrenhalber ernannt. Diese Ehrung bedeutet eine Anerkennung der Verdienste, die sich General Mo reno um die Aufklärung der Oessentlichlreit durch die Presse er worben hat, Indem er über zwei Jahre lang die amtlichen Hee resberichte abfaßte und ausgab. Im „Vaby-Lllpper" über den Ozean Junger Amerikaner kurz vor England verschollen. London, 30. Mol. Am Psingstsonntagmorgen war der funge amerikanische Flieger Tomas Smith an der Küste des Staates Maine mit einer nur knapp 65 PS starken Maschine oufgestiegen, um mit seinem „Baby-Clipper" (Kinderslugzeug) den Ozean zu bezwingen und in Croydon zu landen. Smith, der kein Radio mitsiihrte und über Neufundland noch von Schiffen gesichtet wurde, wurde jedoch am Montag beim Ucber« fliegen der irischen See beobachtet. Seit Montagnachmlttag fehlt aber jede Spur. Man vermutet, daß Smith den Kurs verloren hat und möglicherweise abgestürzt Ist. Todessturz in den italienischen Westalpen Mailand. 30. Mal. In den italienischen Westalpen war am Pfingstsonntag das erste Opfer der diesjährigen Klettersaison zu beklagen. Das Unglück ereignete sich am Tr« Denti, einem beliebten Kletterberg, der auch von dem in den Bergen abge stürzten König Albert von Belgien sehr geschätzt war. Der Se- kretär des italienisä-cn Alpenklubs von Alessandria, Guasasco, war mit drei Begleitern ausgcbrochen, um den Berg auf einer sehr schwierige» Route zu erklettern. Nachdem sie kaum mit der Kleticrarbeit begonnen hatten, riß plötzlich das Kletterseil, unü Guasasco stürzte etwa 20 Meter in die Tiese, indem er vor Len Augen der entsetzten Freunde von Felskante zu Felskante geschleudert wurde und dann in einem Abgrund liegen blieb. Die Kameraden bemühten sich, dem Schwerverletzten Hilfe zu bringen, der jedoch verstarb, ohne das Bewußtsein wicüererlangt zu haben. Schlimme Folge« MsichtSloser Gewinnsucht Budapest, 30. Mai. rücksichtslose Gewinnsucht eines Land wirts aus Bekcscsaba forderte bis jetzt das Leben von vier Landarbeitern. Es handelt sich um eine Massenveraiftung in folge verdorbener Lebensmittel, die der Landwirt seinen Tage löhnern verabreichte. Der Zustand weiterer 20 Landarbeiter ist besorgniserregend, zum Teil hossnungslos. Der Vorfall hat in der ganzen Umgegend größte Empörung hervorgerusen, da der wohlhabende Landwirt seine Arbeiter, abgesehen davon, daß er sie durch schlechte Lebensmittel vergiftete, unter dem vorgeschrie- venen Minimalsatz entlohnte. Vom Zoolöwen öle Sand abgebiffen Paris, 30. Mai. Im Botaniscl)en Garten von Paris wagte sich ein algerisclzer Besucher allzu nahe an einen Löwenkäsig heran. Ein junger Löwe, der auf den Namen Willi hört, sprang hinzu und biß dem Besucher die Hand ab. Insolgc starken Blutverlustes mußte der Algerier in lebensgefährlichem Zu stande in ein Krankenhaus cingelicscrt werden. Schüsse ln Velfast - Appell -er lrlsch'kepubllkanischen Armee London, 30. Mai. Die nordirische Hauptstadt Belfast erlebte am zweiten Pfingsttagabend einen Generalapvell der illegalen irisch-republikanischen Armee, der einen drama tischen Verlauf nahm Bei Einbruch der Dunkelheit sah man Hunderte von Angehörigen der illegalen Armee von Haus zu Haus laufen und Gasmasken sammeln, und bald flackerten in 15 Straßen der Stadt Feuer auf. Mitglieder der republika nischen Armee hatten rund 1000 Gasmasken gesammelt, diese mit Petroleum übergossen und in Brand gesetzt. Die Mitglieder der irisch-republikanischen Armee waren vorher durch einen Schwarzsender mobilisiert worden. Der Radioappell, der auf irischem Boden ausgesandt wurde, sprach von den Gasmasken als britischer Propaganda, die dazu be stimmt sei, das irische Volk im Falle eines Konflikts auf bri tische Seite zu locken. Er verurteilte die Einkerkerung von Mitgliedern der irisch-republikanischen Armee in England und in Nordirland und forderte schließlich auf, die Gasmasken zu verbrennen, da sie ein Symbol der britischen Herrschaft seien. Nach dem Rundfunkaufruf erschienen mehrere Hundert Angehörige der irisch-rennblikanischen Armee und die Gasmasken loderten bereits hell auf den Straßen, noch ehe die Polizei irgendwelche Maßnahmen ergreifen konnte. Das Signal zu einem Massenaufgebot von Polizeistreit ¬ kräften gab schließlich ein lebhafter Schußwechsel zwi schen einem Polizisten, der aus einem Fahrrad patrouillierte und Angehörigen der irisch-republikanischen Armee. Der Po lizeibeamte eröffnete sofort das Feuer, als er die Vorgänge be merkte, worauf ein lebhafter Kugelwechsel einsetzte. Der Polizist rief Verstärkung herbei, die schließlich mit Lastkraftwagen und Panzerwagen heranrollte, worauf sich die Republikaner zurückzogen. An anderen Stellen der Stadt, wo nur wenige Polizeikräfte zur Verfügung standen, behielten sie jedoch die Oberhand und verbrannten ihre gesammelten Gas masken restlos. Die Londoner Morgenblätter verzeichnen die Vorgänge in Belfast zum Teil in sensationeller Aufmachung und heben hervor, daß dies der erste Fall sei, in dem es zu derartigen Ge- waltmaßnahmen gekommen sei. In England waren Kinobesucher in Liverpool und Bir mingham von einer schweren Panik betroffen, als plötzlich wäh rend der Vorstellungen Bomben vlatzten. In Liverpool, wo in einem Lichtspielhaus Tränengasbomben explodierten, mußten 25 Personen — wie jetzt endgültig gemeldet wird — ins Krankenhaus übergeführt werden. In Birmingham explo dierten kurz vor Mitternacht in zwei weiteren Kinos Mag- n e s i u m b o m b e n. die außer einer großen Panik unter den Kinobesuchern weiter keinen Schaden anrickteten. Kriminelle Straftaten 1SZ8 um rund 10"/» znriiltacaanaen Die im Auftrage des Reichssührers SS. vom Chef der Si cherheitspolizei SS.-Gruppenführer HeyLrich herausgegebene amtliche Zettfchrift Kriminalistik veröffentlicht eine von Krimi nalrat Fleischer zusammengestellte Ueberstcht über die Krimi nalität in Deutsch land In den Jahren 1037 und 1938. Nach dem abschließenden Ergebnis des Jahres 1938 ist im Ver gleich zum Jahre 1937 ein erfreulicher Rückgang der Krimi nalität zu verzeichnen. Di« Zahl der verübten Delikte ist von 818173 im Jahr« 1937 aus 745 840 im Gebiet des Altreiches ge sunken. Eine Betrachtung der hauptsächlichsten Deliktarten zeigt, daß von dem Rückgang der kriminellen Straftaten ins besondere Tötung, Körperverletzung, Raub. Diebstahl, Unter schlagung, Betrug und andere schwere Straftaten prositiert haben. Lediglich bei den Brandstiftungen und Opiumvcrgehcn ist ein« Zunahme festzustellcn. Bei der Zunahme der Brand stiftungen spielen aber die fahrlässigen Brandstiftungen (ins- besondere durch Kinder) die ausschlaggebende Rollo, während die vorsätzlichen Brandstiftungen zurückgegangen sind. Die Zu nahme der Opiumvcrgehcn ist nur eine scheinbare. Der Grund ist darin zu suchen, daß die sachbearbeitenden Beamten eine ein- hoitlicl)e Schulung erhalten haben und danach mehr als bisl)«r sachgemäß diesen Fällen nack-gehen konnten. Im übrigen ist jedoch bei den einzelnen Dellktarten eine zum Teil recht be ¬ trächtliche Abnahme festzustellen, zum Beispiel beim Betrug von 182821 Fällen 1937 mif 159 931 Fälle 1938, beim schweren Dieb- stahl von 89 644 auf 82184, beim einfaclren Diebstahl von 387 779 mif 361 044 und bei den Tötungsdelikten von 1034 auf 908. Vergleicht man di« Gesamtzahlen der Delikt« der Jahre 1937 und 1938, so ergibt sich eine Minderung um 72 333 Straftaten und damit ein Rückgang um rund lOProzent. Ausllänmg der KaffenmIWeder durch Zeituna-anzeiacn Der Reichsarbeitsminister hat in einem Schreiben an den Relchsverband der Landkrankenkasscn zur Frage der Verwen dung von Kassenmittcln für Zeitungsanzeigen Stellung genommen. Der Minister ist mit dem Reichsversiche rungsamt der Auflassung, daß auch Ausgaben für Zeitungs anzeigen zu den Verwaltungskosten im Sinne von 8 363 der Reichsversicherungsordnung gehören können. Derartige Anzei gen, durch die die Kassenmitgliedcr über rechtliche und organi satorische Fragen Im Verkehr mit der Kassenverwaltung aufge klärt werden, sollen der Erleichterung des Geschäftsbetriebes der Kasse dienen und gleichzeitig ein saä-gemätzes Verhalten der Versicherten in deren eigenem Interesse fördern. Die Zulässigkeit der Aufivendungen dieser Art hänge im übrigen davon ab, daß sie den Rahmen des Erforderlichen nicht überschreiten. Telegrammwechsel des Führers mtt dem japanischen Premierminister Berlin, 30. Mai. Der japanische Premierminister hat an den Führer anläßlich der Unterzeichnung des deutsch-! ta- Itenlschen Bündnispaktes nachstehendes Telegramm gerichtet: „In der Ueberzeugung, daß der angesichts der unruhigen politischen Lage Europas am heutigen Tage zwisck-en Deutsch land und Italien abgeschlossene rechtsgültige Bündnisvertrag wesentlich zur Förderung des Weltfriedens beitragen wird, spreche ich hiermit meinen herzlichen Glückwunsch aus." Der Führer hat mit folgendem Telegramm geantwortet: „Erfreut darüber, daß die Auffassung Ew. Exz. von der Bedeutung des deutsch-italienischen Bündnisvertrages sich mit meiner Auffassung deckt, spreche Ich für Ihren Glückwunsch zum Abschluß dieses Vertrages meinen herzlichsten Dank aus." Flaggenschmuck zu Ehre» des Ingoslavlschen Galle- Berlin, 30. Mai. Der Reichsminister des Innern und der Neichsminister für Volksausklärung und Propaganda geben fol gendes bekannt: „Auf Anordnung des Führers flaggen mis Anlaß des Be suches Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Paul von Iugoslavlen die öffentliä-en Gebäude für die Dauer seines Auf enthaltes in denjenigen Städten, in denen sich der Prinzregent während seiner Deutschlandreise befindet, außerdem flaggen die öffentlichen Gebäude In den Ortschaften, die an den von dem Prinzreqenten befahrenen Eisenbahnstrecken liegen, am Tage der Durchreise. Aus allen öffentlichen Gebäuden und Plätzen, die Emp fangs- oder Abschiedszweckcn dienen, kann neben den von Reichs wegen vorgesehenen Flaggen die jugoslavische Flagge ge setzt werden. Die Bevölkerung der in Betracht kommenden Ortschaften wird gebeten, an dem Tage des Besuches oder der Durchreise die Reichs- und Nationalflagge zu zeigen. Durch die Presse wird das Reiseprogramm rechtzeitig be kanntgegeben werden." Immer wieder Verurteilungen Deutscher ln Polen Warschau, 30. Mai. Die Verurteilungen von Angehöri gen der deutschen Volksgruppe in Polen wegen angebliä)cr Illoyalität dauern an. So verurteilte das Gericht in Dirschau den Deutschen Anton Schulz wegen „herausfordernden Verhal lens" zu sechs Monaten Gefängnis. Für ein ähnliches „Ver gehen" erhielten Albert Grunenberg und fein Sohn aus einem Dorf bei Graudenz je sechs Monate Gefängnis, während in Kö nitz der Deutsche Erwin Theile wegen versuchten Grenzüber trittes nach Deutschland zu neun Monaten Gesängnis verurteilt wurde. Die Elnsukr aus po'en und Danzig für drei Monate geregelt Berlin, 30. Mai. Dom 22. bis 27. Mai hat ln Berlin die vertraglich vorgesehene Vierteljahrstagung des deutschen und polnischen Regierungsausschusses für die Durchführung des deutsch-polnischen Wirtschaftsvertrages statt gefunden. Dabei wurde die Einsuhr aus Polen und Danzig für die nächsten drei Monate festgesetzt. Zugleich wurden einige Dan ziger Fragen sowie Fragen des Protektorats geregelt. Sle Jugendorganlsattön der Mechlschen nationalen Gemelnschast Prag, 30. Mai. Am Sonntag wurde die Werbeaktion für die Jugendorganisation der nationalen Gemeinscl)aft abge schlossen. Wie die tschechischen Blätter berichten, haben 89 v. H. aller tschechischen Iugendliä-en zwischen 17 und 24 Jahren ihre Beitrittserklärungen abgegeben. Grubenunglück bet MährttH-Ofirau 13 Bergleute nach 12 Stunden gerettet. — Zwei Tote. Mährlsch-Ostrau, 30. Mai. Am Sonnabend ereignete sich aus dem Anselm-Schacht in Petersdorf ein Grubenunglück. 13 Bergleute, die im sechsten hängenden Flöz unterhalb der Sohle arbeiteten, wurden von einem Einsturz überrascht. Es gelang erst nach über 12stündiger Rcttungsarbeit, die Eingeschlossenen zu befreien. Ein schwerverletzter Hauer konnte zwar noch lebend geborgen werden, starb jedoch im Krankenhaus an den Folgen der erlittenen Quetschungen. Nach 15stündtger Arbeit wurde ein weiterer schwerverletzter Hauer gerettet und in das Krankenhaus gebracht. Der letzte von dem Unglück Betroffene, ein Schlepper, ist am Pfingstmontag als Leiche geborgen worden. Am Freiheitsilrasen filr Kraftfahrer mit Alkoholbeetnflnffima Dresden, 30. Ma! Das Dresdner Schöffengericht beschäftigte sich neuerdings wieder mit einem Verkehrsvergchen, das von einem unter Alko holeinfluß stehenden Kraftfahrer begangen wurde. Angeklagt war der 1904 geborene Kurt Walter Fischer aus Dresden, der am Abend des 14. März mit zwei Berusskameraden in einer Gaststätte eänkehrte und Alkohol trank, obwohl er mit dem Kraftwagen unterwegs war. Es blieb nicht bei einem Glase Bier, auch nicht bei vier oder fünf, wie der Angeklagte behaup tet«. Die zwo! Stunden nach dem Unfall, der sich in der zwei ten Morgenstunde des 15 .März am Albertplatz in Dresden zu trug, vorgenommene Blutprobe ergab noch einen Alkoholgehalt von i.75 Promille im Blut des leichtsinnigen Fahrers. Das be deutete, daß der Angeklagte erheblich mehr Alkohol genossen haben mußte, als er nachträglich zugestehen wollte. Der Unfall ereignete sich beim Eindiegen aus der Königs brücker Straße tn die Bautzner Straße. Der Angeklagte fuhr gegen eine bei gehöriger Aufmerksamkeit deutlich erkennbare Warnsäule. Glücklicherweise wurden die Wagenansasscn sämt lich nur unwesentlich verletzt, während der Kraftwagen ziemlich beschädigt wurde. Mit Rücksicht auf die geringfügigen Folgen der Fahrlässigkeit des Angeklagten siel die Strafe glimpflich aus, doch erkannte das Gericht tvotzdem mif eine Freiheitsstrafe, und zwar auf tret Wocl-en Gefängnis. Entgegen der Behaup tung des Angeklagten stellte das Gericht Im Urteil ausdrücklich fest, daß der Angeklagte in seinem Zustand nicht mehr in der Lage war, seinen Kraftwagen sicher zu steuern. Berliner Vörle vom 30. Mal Aktien uneinheitlich, Renten freundlich. Von Montan werten l-atten Vereinigte Stahlwerke mit plus drei achtel so wie Klöckner mit plus 0,50 Prozent die geringsten Verände rungen aufzuweisen. Von Braunkohlenaktien büßten Eintracht 2 Prozent ein. In der chemischen Gruppe vergrößerten Farben einen Anfangsverlust von ein achtel auf 0,25 und stellten sich damit aus 149,75. Rüdgers befestigten sich um 1,25 Prozent. Bel den Elektrowerten wurden die ausschließlich Anleihestock und Dividende gehandelten Akkumulatoren um fast 2, Licht und Kraft um 1 Prozent heruntergesetzt, während AEG einen kleinen Gewinn von 0,25 Prozent erzielten. Maschinenbau werte waren mit Ausnahme von Demag splus 1 Prozent) durchweg gedrückt. — Am variablen Rentenmarkt zogen Reichsaltbesitz um ein achtel Prozent auf 182 drei achtel und die ebenfalls hierher zu rechnenden Reichsbahnvorzüge um 0,25 Prozent an. Die Gemeindeumschuldungsanleihe gab hingegen um 5 Pf. auf 93,65 nach. NF-Steuergutscheine II stiegen um 5 Pf. auf ea. 98,65 (Schätzung). — > Reichswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter« aussichten für Mittwoch, den 31. Mai: Oestlicher bls nord« östlicher Wind. Nach Frühnebel im allgemeinen heiter, jedoch nachmittags zunehmende Haufenbewölkung und vereinzelt örtlich begrenzte Gewitterbildunyen. Tempe« raturen im Flachland am Tage bis etwa 22 Gr„d, nachts um 4 bis 5 Grad, im Gebirge 7 bis 8 Grad, nachts bis um Gefrierpunkt.
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