Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 05.11.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193811055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-11
- Tag 1938-11-05
-
Monat
1938-11
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.11.1938
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend,Sonntag, 5. 6. November 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 260, Seite 4 Eine bleibende Erinnerung an 1938 Trachten der deutschen Ostmark werben sür das WHW Im März des denkwürdigen Jahres 1938 kehrte die deutsche Ostmark ins Reich zurück, und im Oktober endete durch die Besrciungstat des Führers der 20jährige heldenhasle und zähe Kamps der 3Z4 Millionen Sudetendeutschen. 10 Mil lionen von unerträglich gewordenem Druck beireite Deutsche nahm der starke deutsä>e Aar wieder unter seine schützeirden Fittiche! Hiermit erwuchsen aber dem Altreich auch besondere soziale Verpflichtungen. Unter diesem Zeichen steht in erster Linie das Winterhilsswerk 1938/39. Es war eine besonders glückliche Idee, datz sür die Abzeichen der zweiten Reichs st ratzensammlung, für die am 0. und 0. November im neuen Großdeutschen Reich SA. SS, NSKK und NSFK die Sammelbüchsen schwin gen werden, als Symbole Trachten der deutschen Ostmark gewählt wurden. Die farbenprächtigen Seiden webereien in geschmackvollen bunten Metallrähmchen zeigen eine besonders künstlerische Ausführung. Da sieht man Bauern und Bäuerinnen aus Tirol, Salzburg, aus Oder- und Nieder donau, aus der Steiermark und aus Kärnten, den Bergsteiger aus Tirol und den „Jäger" von Salzburg. Mehr als 23)4 Millionen dieser Abzeichen wurden hergestellt, und zwar wur den auch in diesem Jahre die Aufträge nach Gegenden ver geben, die an dem allgemeinen wirtschaftlichen Ausschwung noch nicht in dem gewünschten Matze teilhaben konnten. So wurden je 11 Millionen dieser Wcbabzeichen in Schlesien und im Wuppertal hergeslellt, während 1,0 Millionen in Wien an- gesertigt wurden. Wenn am 8. und tz. November diese farbenprächtigen Ab zeichen aus den Strotzen Grotzdeutschlands angebotcn werden, dürften sie sicher reitzenden Absatz sinden, denn jeder Volks genosse wird gern sein Scherflein beitragen, um die Not in den befreiten Gebieten der Ostmark und den Sudetenländern zu beheben. Drssrfsn Sle Wehrmacht Hilst Sammelwoch« vom 7. 11. bis IS. 11. 38. Wie ui den Vorjahren werden sich auch in den kommenden Monaten die Truppen des Standortes Dresden in den Dienst des WHW stellen und nach Kräften zur Linderung der Not be dürftiger Volksgenossen beitragen. In Erfüllung dieser Auf gabe wird die Wehrmacht in der Zeit vom 7. 11. bis 12. 11. 38 Kleidungsstücke, Schuh werk und Nahrungsmit tel sammeln. Zu diesem Zwecke werden vom Infanterie regiment 10, vom Artilleriercgiment 4 und vom I./Flakrgt. 10 sechs Gruppen von pferdcbespannten Fahrzeugen und Lastkraft wagen gebildet, die zum Sammeln der genannten Spenden die einzelnen Stadtteile durchfahren. Am Montag, den 7. 11., findet vor Beginn der Sam meltätigkeit ein gemeinsamer Aufmarsch aller Fahr zeuge auf dem Alaunplatz statt; hieran schlietzt sich unter Füh rung eines Offiziers ein Werbemarsch durch die innere Stadt an. Das Trompelcrkorps des AR. 4 wird aus dem Alaunplatz von 8.15 Uhr an und bei dem Marsch durch die Stadt spielen. Die Fahrzeuge nehmen nach dem Aufmarsch folgenden Marschweg: Alaunplah Bischossweg, Königsbrücker Straße. Albertplatz, Hauptstratze, Neustadter Markt, Augustusbrücke, Schloßplatz, Augustusstratze, Neumarkt, Moritzstratze, Gewand hausstr., Gcorgpl., Lüttichaustr., Wiener Str., Prager Str., See- stratze, Altmarkt, Wilsdruffer Stratze, Sophienstratze, Adolf- Hitler-Platz. Bon dort aus rückt jede Gruppe in den ihr Ange wiesenen Sammelbezirk. Die Sammeltätigkeit beginnt täglich 0 Uhr In dem für den betreffenden Tag festgesetzten Bezirk mit Ausnahme des 7. 11. An diesem Tage setzt die Sammeltätigkeit nach Auflösung des Zuges ein. Der Bezirk, in dem jeweils gesammelt wird, und die an den einzelnen Tagen statlsindenden Platzmusikcn werden 0rsL«lvn karvnrtr. 48, n«ks Hmmongfp. 4V Küvlion schon »b 150.- ttaitosioiio i-inlo 26 258chlnfrimmoi- r»h295.- klyvnv UreMvr- u. 258pm8erimmcrad2g5.- polrtvr-Pi/vrkrtsN t-sgeünktst 1876 Tsispbon 21OKS kbostanäeciaclobsn durch die Presse bekannt gegeben. Durch ein Trompetensignal wird die Bevölkerung auf den Beginn des Sammelns aufmerk sam gemacht. Am Montag, 7. 11. »8, wird in folgenden Bezirken gesammelt: Gruppe 1, Ortsgruppe Tannenberg der lüSDAP., Orts gruppe Stephanlenplatz, Stellplatz Fllrstenplah. Gruppe 2, Orts gruppen Wartburg und Striesen, Stellplatz Königsheimplatz. Gruppe 3. Ortsgruppen Scharnhorst, Iohannstadt, Dürer, Stell platz Feldherrnplatz. Gruppe 4, Ortsgruppen Nm Zwinger, Wilsdruffer Vorstadt, Am S-e, Stcljplatz Adolf-Hitler-Platz. Gruppe 5, Ortsgruppen Sachsenplatz Schlageter, Pirnaische Vor stadt, Hans Schemm, Stellplatz Sachsenplah. Gruppe 8, Orts gruppen Mitte, Moltke, Stellplatz Neumarkt. — Plahmnsi- Ken werden am 7. IO ausgeführt durch: Musikkorps I. R. 10, Fiirstenplatz 10 bis 10.30 Uhr, Feldherrnplatz 11 bis 11.30 Uhr, Musikkorps I. Flak-Rgt. 10, Sachsenplatz 10 bis 10.30 Uhr, Neu markt 11 bis 11.30 Uhr. Wechsel in der Leitung des Amtsgerichts Dresden Der Führer und Reichskanzler hat den Amtsgerichts präsidenten Dr. Herrmann in Dresden zum Landgerichts präsidenten in Bautzen und den Obcrlandesgerichtsrat Dr. Richter zum Amtsgerichtspräsidenten in Dresden ernannt, und zwar mit Wirkung vom 10. November 1038. t Zur zweiten Reichsstraßensammlung am Sonnabend und Sonntag stellt das NS-Fliegerkorps auf folgenden Plätzen Segelflugzeuge zur Schau: Am Bismarckdenkmal. Pirnaischer Platz, Hauptbahnhof und Albertplatz. In den frühen Nach mittagsstunden am Sonnabend erfolgt durch Motorflugzeuge über den Straßen Dresdens der Abwurf von Flugzetteln, die jeden einzelnen Volksgenossen zum Opfern auffordern. : Der Handel mit Blumen, Kränzen, Reltzig, Sträußen und ähnlichem vor und an Totengedenktagcn, dein Bußtage usw. auf Straßen und Plätzen, vor allem vor den Friedhöfen, ist nur mit Genehmigung des Polizeipräsidenten statthaft. Die Genehmigung zur Besetzung solcher Handelsplätze wird von dem Polizeipräsidenten, Verkehrsabteilung, Polizeigebäude Sackscn- platz, 1. Stock, Zimmer 94, auf Grund von Par. 5 der Straßen verkehrsordnung vom 13. November 1937 erteilt. Der Handel darf nur während der für diesen Handel allgemein zugelassenen Verkaufszeiten ausgeübt we'-den. : Neue Ehrenmitglieder des Landesvereins Sächsischer Helmatschutz. Der Vorsitzer des Landesvcrcins Sächsischer Heimatschutz E. V., Hofrat Prof. Dr. h. c. Oskar Seyffcrt, hat aus Anlaß des 30jährigen Bestehens des Vereins die Herren Landeshauptmann der Rheinprovinz Heinz Haakc, EÄ-Bri- gadefiihrer, Reichshauntaintsleiter der NSDAP, Düsseldorf, Geheimrat Dr h. c. Edgar Herfurth, Leipzig. Studicnrat Max Kästner. Frankcnberg und Prof. Dr. Paul Wag ner, Dresden, zu Ehrenmitgliedern des Landcsvereins Säch sischer Hcimatschutz ernannt. : Konsulatwesen. Nach einer Mitteilung der chilenischen Botschaft in Berlin ist das chilenische Konsulat in Dresden aufgehoben worden. Das dem Wahlkonsul Gustav Wolf-Krü ger in Dresden erteilte Exequatur ist daher erloschen. Für den Amtsbezirk des Konsulats in Dresden ist jetzt das chile nische Konsulat in Berlin zuständig. : Ländliches Fest des Heimatschutzes. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz veranstaltet Sonnabend, den 12. Nov., 5.30 Uhr, in Müllers Gasthof in Leubnitz-Neuostra ein länd liches Fest, zu dem er seine Mitglieder. Mitarbeiter und Ge folgschaftsmitglieder einladet. Der Heimatschutz-Kaspcrle Os wald Hempel wird spielen und ein köstlicher Tierfilm wird vorgeführt. Es handelt sich um ein Iubilänmsfest, denn 19t 3, also vor 25 Jahren, wurde in demselben Gasthof vom Verein für Sächsische Volkskunde, der in den Landesvcrein Sächsischer Heimatschuß überging, das erste derartige Fest veranstaltet. Anmeldungen an den Landesnerein Sächsischer Heimatschutz, E. V., Dresden A 1, Schießgasse 24, erbeten. : Bei der Sparkasse der Stadt Dresden wurden im Okto ber 1938 5-^86 738,01 RM. in 42 003 Posten eingczahlt und 2 755 073,00 RM. in 10 395 Posten zurückgezahlt. mithin betru gen die Mehrcinzahlungen 2 831 664.95 RM. Der Gesamtkon- tcnbcstand beträgt 438 741 Konten mit einem Einlcgerguthaben von 167 453 028,78 RM. : Diamantene Hochzeit. Der im Stadtteil Coschütz wohn hafte Oberpostschasfner i. R. Robert Luzian feiert nm heutigen Sonnabend mit seiner Ehefrau das seltene Fest der Diaman tenen Hochzeit. : Freibanksleischverkauf. In der Woche vom 7. bis 13. November 1938 ist der Berkaus in den nachstehenden Verkaufs stellen zu folgenden Zeiten vorgesehen, und zwar: in der Markt halle Antonsplatz und der Neustädler Markthalle Mittwoch, den 9. November, und Freitag, den 11. November, in den Verkaufs stellen Hcrbertstraße 2 und Kreutzerstraße 9 lediglich Sonnabend, den 12. November, Bis 12. November 1938 werden durch die Freibankverkäufer die Anträge auf Zuteilung eines Freibank ausweises für 1939 ausgegeben. : Wegen Trunkenheit lm Verkehr bestraft. Der am 22. 4. 1877 in Louisenthal geborene Emst Gunia, wohnhaft in Dres den, Grüne Straße 20. 4., wurde mit acht Tagen Haft bestraft, weil er in betrunkenem Zustand auf dem Gehweg der Grünen Straße gelegen und dadurch den Fußgängerverkehr erheblich be hindert hat. Dresdner pollzeiberlcht Wichtige Zeugen gesucht zum Mord an einem Kraft- droschkenfahrer. Am 12. Oktober gegen 23.35 Uhr wurde zwi schen Berlin-Nickolassec und Schwanenwerder, etwa 300 Meter nördlich vom Strandbad, der Kraftdroschkensahrer Herbert Taubel ermordet hinter seiner Kraftdroschke ausgesyndsn. Un gefähr 175 Meter südlich vom Tatort wurde ein Heller, mit Blut befleckter Gummimantel gesunden, und es steht fest, daß dieser Mantel dem Täter gehört. Beschreibung des Mantels: weiß-gelblicher Batist-Gummimantel minderer Qualität. Sli pon, Größe 48, einreihig, ohne Gurt, mit einem Schlitz. Im Mantel eingekleblcs Firmenzeichen: „Endepols" Eisenach, Karlstraße 43, grauer Untergrund, schwarze Schrift mit hell* blauer Umrandung, oberhalb der Schrift eine Ente eingewebt, und Imprägnierungsmarke „Immer trocken". Der Mantel wurde vor etwa einem halben Jahr an beiden Achseln mit Stoff gleicher Art, aber nicht gleicher Farbe, unterlegt. Auch die rechte Tascl)e ist mit solchem Stofs ausgcbessert. Die Arbeit dürften einschlägige Geschäfte und Fachleute ausgesiihrt haben. Es ist zur Ermittlung des Mörders von größter Wichtigkeit, festzustcllen, wo die Reparatur erfolgte und wer sie aussiihrt«, und ob der Mantel vielleicht von dem früheren Eigentümer verschenkt, veräußert oder fortgeworfcn worden sein kann. Der Mörder dürste von auswärts nach Berlin gekommen sein und nach der Tat Berlin wieder verlassen haben. Wer irgend welche Angaben über den Mantel und die bezeichneten Repa raturen mari-en kann, wird gebeten, der nächsten Polizei- oder Gcndarmeriedienststelle Kenntnis zu geben. Handtasche im Kaufhaus liegen gelassen. Nm Dienstag, dem 1. d. M., ließ eine Frau in einem Kaufhaus im Stadt- innern eine schwarzledernc Handtasche mit vernickelten Bü geln und Kippverschluß, auf einer Seite Mctallstreisen als Ver zierung aufgesetzt, liegen. Als sie den Verlust bemerkte und in das Geschäft zurückkam, war die Tasche verschwunden. Es sollen ein rotes Geldtäschcken mit Reißverschluß, enthaltend 33 RM. Bargeld, ein Schlüsselbund und einige Papiere, darun ter eine Heiratsurkunde auf die Namen Erna und Rudolf Richter lautend, in der Tasche gewesen sein Wer kann über den Verbleib oder den Finder Angaben machen? MS Dresdner Gerlchlssälen Dreister Elnsteigedieb sechs Jahre Ins Zuchthaus. Die 30. Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts verurteilte den am 9. Oktober 1905 in Dresden geborenen Wal ter Bruno Lieber wegen versuchten und vollendeten schweren Nückfalldiebslahls als gefährlichen Gewohnheitsverbrecher zu sechs Jahren Zuchthaus und fünfjährigem Ehrverlust. — Durch das Urteil fanden mehrere vom Angeklagten verüble Einsteige- dicbstähle ihre Sühne, die vom Herbst 1937 bis zum Frühjahr 1938 in Dresden verübt wurden. Der Angeklagte, der bereits elfmal wegen Diebstahls und Nückfalldiebslahls vorbestraft war, begann mit der Reihe seiner Dicbstähle in der Nacht zum 6. Sep tember 1937. In der Absicht, Geld zu stehlen, stieg er nachts durch ein geöffnetes Fenster in eine Erdgeschoßwnhnung ein. In der Nacht zum 13. November 1937 ging er mit größerer Dreistig keit vor. Er benutzte eine Leiter, die er entdeckt hatte, und stieg in eine im ersten Stock gelegene Wohnung eines Zahn arztes ein. Durch das Schlafzimmer, wo das Ehepaar schlief, ging er in das Wohnzimmer, wo er einen Geldbetrag von über 40 Mark entwendete. In der Nacht zum 2. März 1938 stattete der Angeklagte über ein Leitergerüst wieder einer im ersten Stock gelegenen Wohnung einen Besuch ab. In der Nacht zum 28. März verübte der Angeklagte nacheinander gleich zwei der artige Elnsteigcdiebstähle. Nachdem sein Versuch, in eine Erd- geschoßwohni'Ng einzusteigen, gescheitert war. begab sich der Ver brecher in ein Gartenhaus einer Anstalt, wo er in das Schlaf zimmer zweier Hausangestellten geriet. Hier schaltete er das Licht ein In der Annahme, die beiden scklasenden Frauen ein schüchtern zu können. Eine von ihnen rief aber um Hilfe, so daß der Angeklagte mich hier unverrichteter Dinge flüchten mußte. Schließlich ereilte ihn am 12. Juli doch sein Schicksal. Der Angeklagte drang auf einem Baugerüst bis In den dritten Stock vor und gelangte in das Schlafzimmer einer alleinstehen den Frau, die aber ebenfalls erwachte. Ans der Flucht wurde der Angeklagte verfolgt, gestellt und der Polizei übergeben. Aus dem Dresdner Kunstleben Die Ortsgruppe Dresden-Cotta der NSDAP, veranstaltete zum Besten der Winterhilfe ein großes deutsch-italieni sches Konzert, zu dem Prof. Walter-Schau suß- Bonini mit einer Abordnung von italienischen Faschisten so wie zahlreiche Vertreter von Staat und Partei erschienen waren. Der instrumentale Teil der umfangreichen Spielfolge wurde vom Dresdner Musikverein 1922 unter der sorgfältig ab wägenden Leitung seines bewährten Dirigenten Kapellmeister Arno Stelzer bestritten, der allerlei italienische Opern musik lRossini, Verdi, Mascagni) und Bruchstücke deutscher Sin- fonik (Haydn, Beethoven) und Musikdramalik lN. Wagner) klangschön zu Gehör gebracht brachte. Einen besonders starken Erfolg holte sich die Dresdner Konzertsängerin Hanna Gruh - nert lSopra») mit zwei Opcrnaricn aus „Aida" und „Undine", während der italienische Tenor Carlo Mazzoni seine schöne Stimme in Opcrnarien von Rossini und Donizctti hell aufglänzen ließ. Ein vorzüglicher Begleiter der Gesänge am Flügel war Kapellmeister Herbert Stock. Lieder, Arien und Duette von Schubert, Wolf, Leonore Pfund, Verdi. Wagner sangen im Palmenqarten Johannes Kaiser sBariton) und Dorothea Schmidt (Sopran). Man hat de» Sänger schon verschiedentlich gehört, und zwar teils allein, teils als Solisten in kirchlichen Aufführungen und bei ähnlichen Gelegenheiten. Zweifellos hat er erneut bedeu tende Fortschritte gemacht und hinterließ auch diesmal hinsicht lich stimmlicher Qualität und vortraglicher Vertiefung die aller besten Eindrücke. Dasselbe darf von seiner Hiartnerin Dorothea Schmidt gelten, deren vorzügliche Schule, gepaart mit sicher entwickelter Musikalität, erneut sehr vorteilhaft in Erscheinung trat. Nm Flügel begleitete Hans-Hendrik Wehding geschmackvoll und zuverlässig. Die 75jährlge Dresdner Dichterin Helene Iu deich wurde im „Italienischen Dörfchen" durch die „Gedok" in würdigster Weise geehrt Einen Prolog Hildegard Meisners brachte Mia Dieblcr-Willrich zu Gehör, während Ieanne Berta Scmmig das Sä-affen Helene Iudeichs ebenfalls mit feinsinnigen Worten würdigte. Ein Bruchstück aus einem Ro man von Helene Iudeich las (aus dem Manuskript) Friede rike Stritt eindrucksstark vor. Das Kammerarcko« st er Dresdner Künstlerinnen endlich brachte ein Mo- zartschcs Streichquartett (D-Dur) klangsaubcr und gepflegt zu Gehör. Wie alle Jahre in der Herbstzeit, veranstaltete die Dres dener Ortsgruppe des Richard-Wagner-Verbandes deutscher Frauen ein großes, glanzvoll und festlich ver laufenes Konzert in den Räumen des ehemaligen Residenz, schlaffes. Eine Fülle allererster sonstischer Kräfte war ge wonnen worden, um eine reichhaltige, geschmackvolle und gedie gene Programmfolge zur wohlgclungenen Durchführung zu brin gen. Es seien namhaft gemacht Maria Cebotari. Ru dolf Dittrlch, Stöbert Burg und Kapellmeister Willy Czernik von der Staatsoper,- ferner Opernsängerin Lotte Schrader, die Konzertmeister Roth und Kropholler von der Staatsoper und Philharmonie. Von diesen ersten künst lerischen Kräften hörte man altklassische Instrumentalmusik, klassisch-romantische Lieder, Bruchstücke aus Richard Wagners und Siegfried Wagners Opern. Alle Künstler, die sich in den Dienst des Festkonzertes gestellt hotten, konnten reichsten Bei fall entgegennehmen. Felix von Lepel. 2. Sinfonlekonzert der Staatskapelle (Reih« A). Beet hovens 4. Sinfonie B-Dur aus dem Jahre 1806 ist wohl die weniger oft gespielte unter den neun Geschwistern. Sie fand bei den Zeitgenossen einst viel mehr Beifall als die große vorhergegangene Eroica-Sinsonie Nr. 3; weil sie an die Aufnahmefähigkeit der Hörer nicht die gleichen großen Ansprüche stellt. Sie ist aber ein wichtiger Baustein im Beet- hovensä>en Gcsamtschaffen und heute mit ihrem Ausdruck rei fen, frohen, unbeschwerten Scl)affens doch ein sehr genußbrin« gcndes Werk, weshalb man ihre Zurückstellung nicht begreift. So war es erfreulich, daß gerade sie an der hervorragenden Stelle des Opernhauskonzerts eine liebevoll bedachte Auffüh rung erhielt. Dr. Böhm ging dann zu bekannten lebenden Tonsetzern über. Zunächst zu Hans Pfitzner, aus dessen Feder ein Duo für Violine und Cello mit kleinem Orchester durch die Virtuosen Dahmen und Hesse in ' tonlich vollendeter Darbietung herauskam. Das eröffnende Hauptthema ist von vornehmer Prägung, wie auch die ganz« Arbeit, von reichem Figurationswerk getragen, durchaus edel ster Pfitzner ist. Erstmalig hörte man auch die 2. Sinfonie des Italienischen Neutöners Francesco Malipiero (geb. 1882). „Elegische" Sinfonie ist ihr Beiname. Das Werk ist kultiviertes Schaffen, wenn man auch nicht mit der Vorstel lung herankommen darf, blühende, bezwingende italienische Melodik in ihm erleben zu wollen. Da ist Rich. Strauß' bekannteste Tondichtung: „Tod und Verklärung" doch anders bestellt. Das an den Höhepunkten in großer orchestra ler Farbenpracht aufrauschende Werk ist mit Melodieschönheit zugleich gesegnet. Obwohl jetzt 48 Jahre seit der Uraufführung vergangen sind, ist an diesem Stück noch nichts verblaßt. Das Dresdner „Richard-Strauß-Orchestet" ließ es wundervoll auf klingen. Dr. Kurt Kreiser. Hofkirche Dresden. Sonntag, 6. November, vormittags 10 Uhr: Lbrctto-Messe von V. Goller, Choral nach der Vati cana. Ausführende: Cäcllienchor und Kapellk>»aben. d. Meißen. Totgeglaubter in die Heimat zu- riickge kehrt. Durch die Heimkehr des seit langem totge- glaubten Sohnes wurde dieser Tage der in der Iahnastraße 29 in Meißen wohnhaften Witwe Martha Hiller eine unbeschreib liche Freude zuteil. Kurt Hiller war im Jahre 1914 als 19- jähriger in den Krieg gezogen. Er geriet in Krieasgcfangön- fchast, aus der er im Januar 1920 entlasten wurde. Hiller, der sich dann in Japan seinen Lebensunterhalt verdiente, stand mit seiner Mutter und der Schwester bis 1922 in brieflicher Verbindung, bis er eine, wie sich jetzt herausstrllte. irrtümliche Nachricht vom angeblichen Tode seiner Verwandten erhielt. Seine Angehörigen wiederum mußten, als ihre Briefe als un bestellbar zuriickkamen, annehmen, daß er bei einer Erdbeben katastrophe in Yokohama ums Leben gekommen sei. Umso größer war natürlich jetzt die Freude des 43jährigen Heim kehrers, die alte Mutter und die Schwester in die Arme fchließen zu können. d. Radeberg. Eine Kuh im Wasserloch. Beim Eintreiben des Viehes von einer Weide in Wachau geriet eine Kuh im Walde in ein mooriges Wasserloch. Das Tier versank und konnte sich trotz aller Anstrengungen nicht selbst wieder befreien. Da auch dem Gutspersonal die Bergung des Tiere nicht gelang, rief man die Feuerwehr zu Hilfe. Diese brachte nach schwerer Arbeit die Kuh wieder unversehrt aufs Trockene. 8ücsv<sst-5c>ckissn h. Chemnitz. Treue inder Arbeit. In einer Chem nitzer Maschinenfabrik konnte der Monteur Otto Heyde auf eine 50jährige Betriebszugehörlgkett zurllckblicken. tz. Frankenberg. 85 jährige Turnerin. Die älteste aktive Turnerin, Sidonie Herberger, die vor drei Jahren vom Reichssportführer von Tschammer und Osten bei einem Besuchs Frankenbergs besonders begrüßt worden war, feierte in voller Rüstigkeit ihren 85. Geburtstag. tz. LImbach l. Sa. Gefaßter Vogelsteller. Durch die Aufmerksamkeit der Anwohner gelang es, einen 70jährigen Vogelsteller zu ertappen. Bei ihm, der sein verwerfliches Trei ben In seinem Kleingarten ausübte, wurden auch Leimruten beschlagnahmt. Mehrere gefangene Vögel wuröen in Freiheit gesetzt. tz. Auerbach l. v. Unbemerkt vom Kraftwagen gestürzt. Nachts wurde auf der Kaiserstraße in Auerbach ein Falkenstelner Einwohner schwer verletzt aufgefunden. Der Verunglückte, der nicht vernehmungsfähig war und unter dem Einfluß von Alkoholgenutz stand, war von einem Lastkraft wagen abgestürzt, ohne daß der Fahrer etwas bemerkt hatte.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)