Volltext Seite (XML)
auch falsch: denn beim Tablettenschkucken darf man niemals den Kopf nach hinten legen, sondern man mutz ihn ganz un gezwungen nach vorn beugen und ohne Anstrengung mit dem bewutzten Schluck Wasser di« Tablette hinunterspülen. Soll Nun auf ärztliche Verordnung die Ta blette in aufgelöstem Zustande genommen werden, so löse man sie möglichst nicht in Wasser auf, sondern in Haferschleim, Milch oder Kaffee. Meistens nimmt man sie nach dem Essen, wieder nur auf Ver ordnung, nüchtern. Für Kinder, die be kanntlich zum Schlucken von Tabletten be- Treppenläufer halten länger, wenn man fie von Zeit zu Zeit verschiebt und nicht immer die gleiche Stelle an der Treppenkante liegt. Fußböden haben stete Pflege nötig. Man kann sich das Pflegemittel immer selbst bereiten. X Pfund Harz (Kolo phonium) und Pfund Schellack werden zerkleinert und darauf N Liter Brennspi ritus gegossen. Diese Mischung läßt man drei Tage stehen. Wenn man dann die Fußböden gut gereinigt hat. trägt man die Mischung mit einem Lappen dünn auf und läßt sie eine Viertelstunde trock nen. Bei Feuchtwischen wiederholt man dieses Verfahren alle vier Wochen. Zinkbadewannen reinigt man mit einer Mischung aus X Kilo grüner Seife, 1 Eßlöffel Soda und fügt 1 Eß löffel weißen Sand hinzu. Nach der Rei nigung wird die Wanne mit warmem Wasser nachgespült und gut ausgetrocknet. Schubladen, die sich schwer schieben lasten und klemmen, bereiten den Haus frauen oft Aerger. Man beseitigt diesen Mißstand, indem man die Eleitflächen mit Kernseife einreibt. Der Eisschrank muß sehr oft ge reinigt werden. Um schlechte Gerüche zu beseitigen, nimmt man Srüalauge zum Auswaschen und lüftet dann längere Zeit. Wasserkaraffen werden schön klar, wenn man sie ordentlich mit Master säubert, dem man einige rohe Kartoffel schalen zuHefügt hat. Hinterher wird noch einmal mit klarem Master kräftig nach gespült. Gummi sch ürz en reibt man hin und wieder mit lauwarmem Master ab, und läßt sie an einem kühlen Ort — nie in der Wärme — trocknen. Sehr gut ist es, Eummischürzen von Zeit zu Zeit etwas einzuölen, sie werden dann nicht brüchig. Die Mühe lohnt sich Das Reinigen von Handarbeitsdecken. Auch die uns besonders kostbaren, Hand- gearbeiteten Decken verlieren mit der Zeit ewas von ihrer Frische und müssen wohl oder übel einmal gereinigt werden. Die meisten Decken werden nach einer sachgemäßen Reinigung wieder so schön, daß sie uns noch lange erfreuen. Gehäkelte Decken, auch solche in anderer Handarbeitstechnik, wäscht man in kalter Lauge. Vor dem Waschen in liarcs Master stecken und erst darauf gut dnrchdrücken in der Lauge. Mehrmals s rgfältig spülen, und zwar beim ersten Male mit Zusatz von etwas Essig. Da durch erhalten die Farben den leuchten den Schimmer zurück. Zum Trocknen aus drücken und mehrmals in ein Badelaken rollen, darin kräftig durchkneten. Dann in Form bringen und auf einem Bett tuch ausgcbrcitct. auf dem Boden trocknen lasten. Aus keinen Fall irgendwie heitz sonders ungern zu bewegen sind, löst man sie in Himbeersaft oder sonst einer süßen Fruchtlösuna auf. Ganz besonders unangenehm ist die Sache mit dem Rizinus, aber auch dar über läßt sich reden. Wie wäre es hier statt des Schluckes schwarzen Kaffees mit einem kleinen Schluck reinen Zittonen saftes nachher? Oha, das zieht abe» mächtig den Mund zusammen! Richtig — und schon ist der Rizinus unten! — Also nur Mut und keine Angst vor dem Ta blettenschlucken und dem Einnehmen über haupt! behandeln, dadurch würde die Wolle filzen! Handgewebte Decken oder De korationsstoffe nehmen den Schmutz mei stens recht leicht an und sind oft schnell unansehnlich. Waschen und Spülen wie üblich. Bei kunftserdenem Material be sonders vorsichtig sein, da es im nassen Zustand sehr empfindlich ist. Auf keinen Fall reiben oder wringen, sondern nur schwenken und vorsichtig stauchen. An der Luft trocknen und von links mit auf gelegtem Tuch bügeln. Feine Gobelindecken kann man (ebenso wie Plüschdecken) ebenfalls wa schen, es gehört aber schon einiges Ge schick dazu und verlangt besondere Sorg falt. In den meisten Fällen wird es schon bester sein, solche immerhin wert- vollen Sachen zur Reinigung zu geben. Falls man doch selbst damit fertig wer den möchte, klopft man sie vor dem Wa schen gut aus und wäscht sie anschließend kalt in genügend großem Gefäß. Spü len mit Estiqzusatz wie üblich, dann über mehrere Wäscheleinen legen, damit das Master abtropfen kann. An luftigem Ort trocknen: direkte Wärmequellen wie Sonnenstrahlen oder die unmittelbare Nähe einer Heizung sind dem Material nicht zuträglich und zu meiden. Nach dem Trocknen zwischen den Händen gleich mäßig aufrauhen. Das trockene Stück wird zum Glätten mit der' linken Seite über Masterdampf gehalten und gleich zeitig auf der rechten leicht gebürstet. Kniffe für die Wohnung Wer trifft den Nagel auf den Kopf, oder wer hat sich noch nicht geärgert, daß das Nageleinschlagen so schwierig ist? Eh« man einen Nagel einschlägt und sich wo möglich gleich die neue Tapete verdirbt, muß man sich bei Steinwänden eine Fuge suchen, indem man vorsichtig mit einem Kammer die Wand abklopft. Auf dem Stein gibt der Hammer einen Hellen Ton. auf der Fuge einen dumpferen. Sonst sticht man eine Stecknadel ein, um sicher zu lein, daß man eine Fuge erwischt hat: dann hat man keine Mühe mehr mit dem Nageleinschlagen. Ein größerer Nagel macht off ein häß liches Loch in die Tapete. Wir sind des halb so schlau, die Tapete an der Stelle, wo der Nagel hinkommen soll, kreuzweise einzuschneiden, sie etwas in die Höhe zu heben und den Nagel dann darunter direkt auf der Wand einzusetzen. Das Eingipsen ist auch nicht so ein fach! Wenn man auch daran gedacht hat, das Loch erst in der Länge des Nagels oder der Schraube vorzubohren und die Reste von Stein oder Mörtel zu entfer nen, so hat man doch oft übersehen, daß das Loch gut angefeuchtet sein muß. Aus einem nicht angefeuchteten Loch fällt der Gips, wenn er hart geworden ist. leicht wieder heraus. Zum Aufhängen von schweren Bildern oder Spiegeln nimmt man bester X-Kakcn. die auch solche Gewichte tragen können ebne daß ein schwerer Haken ein o-e'-es ' ech verursacht. Ganz ,Ich habe gedacht? Wir haben alle schon .gedacht". Stimmt's? Wenn diese drei Wörtlein so ziemlich gedankenlos unseren Lippen entschlüpfen, dann denkt sich der Zu hörende meistens: Falsch gedacht! Und die im Augenblick verstimmte Hausfrau sagt auch wohl: „Lieber nicht denken, Lina, in diesem Falle überlasten Sie das mir!" Doch eine kleine Erinnerung an diese Begebenheit steigt wie von ungefähr in ihr auf, als der Gatte am Abend in einem nicht ganz unbekannten Tone sie selber fragt: „Wieso hattest du gedacht, meine Liebe?" Und der Chef des Fräu lein Helene meint sogar — allerdings in seltenen Fällen — daß seine Sekretärin manchmal viel zu viel denke! Sollen wir es uns abgewöhnen? Wenn wir der Sache auf den Grund gehen, so können wir uns dabei ertappen, das wir vorher oft eigentlich herzlich wenig an das Nachfolgende gedacht hatten: erst das ganz anders ausfallende Resultat der An gelegenheit brachte uns auf — Gedanken! Nun freilich sind sie selbstverständlich und beinahe greifbar — da entfährt uns der kleine, off gehörte Satz, der den anderen beinahe ärgerlich stimmt oder sogar ganz aus der Fassung bringen kann. Nicht mit so großem Unrecht, wie wir glauben möchten, wenn wir trotz der harmlosen Gegenrede damals eigentlich recht weit davon entfernt waren, überhaupt ans Denken zu denken! „Ich habe gedacht . . .* schon stockt die Rede, und eine sich plötzlich meldende innere, sehr ehrliche Stimme gebietet weiteren Worten Einhalt. Zu spät? Ein nicht ganz sanfter. Laut hat unser empfindsames Ohr erreicht: Aus rede! — Ausrede? Haben wir sie nötig, wenn es viel schöner und richtiger ist. zu sagen: Das habe ick vergessen, oder: Ich habe mich geirrt. Irren tun wir uns alle einmal, übrigens auch beim wirk lichen Denken, wenn die Dinge durch eigene oder anderer Sckuld anders lau fen. wie wir „gedacht" hatten. Dann freilich — niemand wird nun etwas ein wenden. Aber gerade diesmal unter bleibt der kleine, tröstliche Satz, unter drückt von dem einen, hilfreichen Gedan ken. der unausgesprochen bleibt: Lieber nicht dran denken! 6. schwer« Spiegel mästen allerdings an Haken gehängt werden, die man einge- gipst hat. und zwar muß dann der Haken mit der Spitze etwas nach unten in die Wand eingegipst werden, damit mehr Miderstand als Gegengewicht vorhan den ist. Für schwere Bilder nimmt man gern statt einer gewöhnlichen Schnur die festere Angclrutenlchnur. die man hinter dem Bilde auch einmal um sich selbst dreht: dann hängt das Bild auch stets gerade. Das Knarren von Tür- oder Schrankscharnieren kann man da durch beseitigen, daß man sie mit einem sehr weickcn Bseistiit gut cinreibt. weil der Graphit als Gleitmittel wirkt. Wenn «in Zimmer länger leer gestan den hat und etwas moderig riecht, besei tigt man den Geruch durch Aussteller! von Schalen mit Master und etwas Ter pentinöl. Ein solches Terpentin-Master beseitigt auch den Zigarrcngcruch in Räumen. Feuchte Räume werden durch Auf stellen von Cklorkalzium getrocknet. Man stellt es in flachen Schalen auf: dann zieht cs eifrig Master an sich und wird fsüstia. Das Master läßt man verdunsten -.aa kann das Kalzium wieder aufstellen. prsktrsthe Osusfrsrr WWSVVWWWWW Stolz sein auf die Eltew Weshalb sorgen sie nicht dafür? Wir hören gar nicht selten, daß Eltern stolz sind auf ihre Kinder. Und sie sind es mit Recht! Die Kinder sind entweder fleißig, zeigen sich charakter lich von der besten Seite, haben es im Leben später zu etwas gebracht. Im Stolz auf ihre Kinder gehen aber Eltern leicht zu weit; z. B. rein äußerliche Dinge, wie gutes Aussehen, darf man nicht zu sehr bewundern, sonst werden die Kinder eitel und selbstgefällig. Nicht immer berührt es uns ange nehm, wenn Eltern ihre Kinder gar zu sehr loben. Ganz anders ist es, wenn wir ein Kind voller Stolz und Ehrfurcht von seinen Eltern sprechen hören. Dieses Kind — es kann ein erwachsener Mann, eine verheiratete Frau sein — rückt uns innerlich nahe. Es hat nichts vergessen und später über alles nach gedacht. was die Eltern geleistet ha ben, um einen tüchtigen und charak terfesten Menschen aus ihm zu machen. Es erinnert sich der Opfer, die sich die Eltern für seine Ausbildung auf erlegten, und mit welcher Selbstver ständlichkeit sie sich selber zurückstellten. Es weiß von der Tüchtigkeit des Va ters zu reden, der sich hochgearbeitet hat, vom Fleiß und Sparen der Mut ter; vor allen Dingen aber sind Vater und Mutter die besten Menschen, die nie absichtlich Unrecht taten. Es ist schön, wenn Kinder, die gute Eltern haben, sich besten bewußt find; und wenn fie ihr eigenes Werden dankbar und stolz ihnen zuschreiben. Jedes Kind will auch zuerst auf seine Eltern stolz sein; Vater und Mutter find klug und gut und bester als andere Menschen. Oftmals find es nicht die Kinder, die den Stolz auf die Eltern von sich aus verlieren, sondern die Eltern fühlten sich nicht verpflichtet, diesen Stolz lebendig zu erhalten. Sie gaben vor den Kindern zu sehr ihren Schwä chen und Fehlern nach; und manches Kind hat traurig einsehen gelernt, daß die Eltern nicht bester sind als andere Menschen auch. Kinder beobachten ja so genau! Ist in der Nachbarschaft ein lauter Streit unter Eheleuten, denkt das Kind voller Stolz: Mein Vater und meine Mutter tun das nie! Wenn diese Eltern dann auch vor den Kindern sich vergessen und sich gegenseitig böse Worte sagen, ist die gute Meinung des Kindes zerstört. Alle großen Ent täuschungen des Lebens können an ein Kind herantreten und werden heran treten: wenn aber ein Vater und eine Mutter in unwandelbarer Verant wortung ihren Kindern ein gutes, starkes Leben voller Pflichttreue und Selbstbeherrschung vorlebten, wird dieses Kind nie Halt und Hoffnung verlieren. Der Sohn wird die Frau, die Toch ter den Mann suchen, nach dem Vor bild der Eltern. Nicht bewußt. Aber die Tochter, stolz auf ihren Vater, wird seine Tüchtigkeit, seine Lauter keit irgendwie wiederfinden wollen. Und der Sohn, dem das Bild einer gütigen und schlichten Mutter Beispiel ist, wird kein leichtfertiges Persönchen ins Haus bringen: aus Respekt vor seiner Mutter. Dieser Respekt und Stolz ist immer da. Auch dann, wenn die Kinder längst wissen, daß auch die Eltern — Men schen find. Darauf kommt es auch nicht an, daß wirklich fehlerlos Vater und Mutter für das Kind bleiben. Das Vollkommene erdrückt und nähme den Mut zum Vertrauen. Nur darauf Itleine 8el»a6en raselr belrolren Nichts wirft ein schlechteres Licht auf eine Frau, als wenn sie, sowohl in ihrem Aeutzeren wie in ihrer Umgebung. Nach lästigkeiten duldet. Eine berufstätige Frau, die drei Tage hintereinander mit einem aufgetrennten, herunterhängenden Rocksaum oder einem abgerissenen Knopf herumläuft, wird jeder für eine „Schlampe" halten. Bei einer Haus frau, die in ihrem Anzug ähnliche Nach lästigkeiten aufweist, wird man mit Sicherheit annehmen können, daß es in ihrem Heim auch nicht viel anders aus sicht. Und niemand wird sich wundern, wenn er dort herausgeristene Nägel, schiefhängende Gardinen oder Tischlam pen findet, die nicht brennen, weil die Zuleitungsschnur nicht in Ordnung ist. Immer sind solch« kleinen oder großen Nachlästigkeiten eine sehr schlechte Vi sitenkarte für eine Frau. Und dabei ist es nur eine Frage der Selbsterziehung, derartige Dinge sofort zu beheben. Aller dings ist dazu eine grundsätzliche Ein stellung nötig. Entweder man rafft sich sofort auf und bringt den Schaden in Ordnung, oder man verschiebt ihn von heute auf morgen, von morgen auf über morgen, und hat sich schließlich schon an den liederlichen Zustand gewöhnt! Schäden an der Kleidung, aber auch kleine Schäden im eigenen Heim lasten sich bei einiger Geschicklichkeit rasch be heben. Wer klug ist, hat das notwendige Handwerkszeug für solche Zwecke immer zur Hand. Menn Nägel aus der Wand fallen. Eardinenschnüre reißen, irgendwo eine Leiste abbricht oder ein Stück Ta pete sich abgelöst hat — so sollte ein Griff nach dem Handwerkskasten genügen, um schon selbst solchen kleinen Schaden be heben zu können. In solchen Fällen sollte sich jede geschickte Hausfrau rasch selbst zu helfen wissen. Allerdings kommen auch Fälle vor, in denen es nicht ohne fachmän nische Hilfe abgeht. Vielleicht wackelt ein Stuhl, und man muß gewärtig sein, jeden Augenblick zusammcnzubrcchen. Oder die Lichtleitung ist nicht in Ord nung. Oder am Herd brennt eine Flamme nicht. In solchen Fällen wäre es falsch, selbst an dem Schaden Kcrum- zudoktern oder tagelang zu warten, ob sich etwa der Schaden von selbst wieder gibt? Er tut es ganz bestimmt nicht, wenn wir nicht den Handwerker holen! Und bei den vielen kleinen Schäden, die im Laufe der Zeit sich in einem Hause spürbar machen, ist es immer ratsam, den Handiberker gleich zu b^o l c n. nicht erst, wenn der betreffende Schaden allmählich schlimmer geworden ist. Die Behebung stellt sich dann nur um so teurer. In solchen Fällen, in denen ein Hand werker ins Haus geholt werden muß. sollten wir aber auch gleich Umschau hal ten. Es wird fick immer zeigen, daß bei drc'er Gele--"''.ff auch dies und das und jenes noch ausgebestert werden muß. Eine kleine Arbeit, die sich rasch erledigen läßt und nicht viel Geld kostet. Längst nicht soviel jedenfalls, als wenn man aus Bequemlichkeit oder falscher Sparsamkeit eine Reparatur wochenlang binausschicbt, bis sich daraus eine kostspielige An gelegenheit entwickelt hat . . . —s.