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Sonnabend Sonntaq. 8.'6. November 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer LSV, Seite 10 / Lksrlotte ttrsins Ja, dachte Jan, so der liebe Herrgott will, wird Amalie LSrke meine Fraui Und er sprach mit Amalie von seinem Her« zen an einem schönen Sommerabend, als die Englein den sei« denen Himmel bestickten mit goldenen Sternen. „Wer ein Her, hat, soll singen!", ries Blasius Potterboom, und er sang, daß die schweren Dielen krachten, und alle anderen langen mit. „Ich bin der allerreichste Mann, den sich rin Mensch nur denken kann, hab' sieben Töchter und sechs Knaben, wer möcht' nicht dreizehn Kinder haben? Hodeldi! Hodelda! In diesem Jahr, da kam sogar ein Zwillingspaar — ein Zwillingspaar — ein Zwillingspaar " Die ganze „Rote Federnelke" war voll Gesang. Ohm Derksen spielte seine Ziehharmonika, und Pitt Lörke rlihrte seines Ur- großvatters Trommel, di« jener schon in den Befreiungskriegen gerührt hatte. Es war ein heimlicher Tag, In den die Sonne lachte, und der Himmel blaute, und des Frühlings Blumen verschwenderisch dufteten. Und in diesen schönen Tag hineingeschneit waren Blasius Potterbooms Zwillinge, zwei kräftige Knaben. Der Vater hatte sogleich beglückt die Fahne aus dem Fenster flattern lassen und^ivar dann in die „Rote Federnelke" geeilt, die stolze Geburt gebührlich zu feiern. Und wer eben rin solides Herze unter der Weste hatte, der feierte mit. Blasius Potterboom, seines Standes Printen, und Speku latiusbäcker, war ein sparsamer Mann, aber wenn er einmal feierte, dann gründlich und höchst gediegen und ohne den ge ringsten Krümel Geiz. Vier lange Jahre hatte er mit Jetteke kinderlos dahin gelebt, dann aber war der Segen plötzlich wie der Regen aus der reichen Wolke niedergekommcn. Jedes Frühjahr durste Blasius eine Wiege schaukeln und zu einer Taufe festlich rüsten. „Die Potterbooms — die Potterbooms sollen leben!" Der Wirt der „Roten Federnelke" blies gravitätisch einen Tusch aus der Kindertrompete seiner kleinen Enkels, daß alle Teller und Gläser klirrten. So also waren Potterbooms Zwillinge geboren, und so ward ihre Geburt gefeiert, nun dursten sie wachsen. Und sie wuchsen und gediehen vortresflich und bekamen noch rin Schwesterchen Rosinchen, ein allerliebstes kleines Ding. Als sie aber auf der Schulbank sahen, glühten sie vor Elfer, und einer wollte stets den anderen vom ersten Platz ver drängen; doch das war auch der einzige Streit, den die Zwillings brüder miteinander hatten. Wie am Herzen der Mutter blieben sie beide unzertrennlich, und als sie in die Lehre kamen, um wie der Vater Bäcker zu werden, sagte Jupp: „Ich backe Prin ten I", und Jan nickte sogleich: „Dann werde ich Spekulatius backen!", und so waren sie sich beizeiten einig, wie es einmal werden würde, wenn sie den väterlichen Ösen, nebst dem schönen, sonnehellen Laden später zu übernehmen hätten. Blasius Potterboom liebte diese Zwillinge wie seine Aug äpfel, und er hätte sich die nackte Haut vom lebendigen Leibe schneiden lassen, wenn sie studiert hätten, um einmal große Männer zu werden. Aber sie wollten nicht studieren und lie ber als kleine Männer in ihres Vaters Backstube den Kampf des Lebens ernstlich beginnen. Was später kam, würde sich zeigen. — Jupp war eine runde Glockenstunde früher auf die Welt ge kommen als Jan, darum genotz er auch das ehrbare Recht, sich «inen Tag früher als der Bruder zu verlieben. Er liebte ein allerliebstes junges Mädchen, die kleine Va« bettje, eines Tabakhändlers einziges Kind, der erst zu Ostern in die kleine Stadt gezogen war. Vabettje war reizend, sonnen blond, mit schelmisch blauen Veilchenaugen und einem Näschen fein wie Porzellan. Wenn sie mich wicderlicben könnte, dachte Jupp, der Printenbäcker, gäbe es die schönste Hochzeit auf der ganzen Erdei Und als der nächste Sonntag kam, schickte er ihr ein Päckchen seiner allerschönsten Printen. Babettje stickte gerade rosa Röschen in ihr neues Sommer- Neid, als die süßen Printen kamen. „Basilius Potterboom L Söhne, Printen- und Spekulatiusbäckerei sf." stand auf dem grünen Einschlagpapier zu lesen. O, Vabettje hllpste das kleine Herz« vor Freude. Cie knabberte eilig an den Printen, aber die Familie Potterboom kannte sie noch kaum, und als am nächsten Sonntag ein Päckchen Spekulatius kam von derselben Firma, war sie nicht einmal mehr sonderlich überrascht. So kam es, daß Babettje an einem Sonntag süße Printen und am nächsten die leckersten Spekulatius bekam, und sie knabberte die einen wie die andern mit warmem Behagen. Da, eines Morgens saßte Vabettje standhaft ihr Herz in beide Hände und trat in Potterbooms Ladentür. »Ich wollt« nur danken ..begann, sie verlegen mit himm« der Erscheinungen wegnimmt und Dich ganz auf Dich selbst verweist. Der alte Matthias Claudius fällt Dir ein: „Wie ist die Welt so stille Und in der Dämmrung Hülle So traulich und so hold! Als eine stille Kammer, Wo ihr des Tages Jammer Verschlafen und vergessen soll!." Verschlafen rind vergessen! Hebe Deine Augen empor: Während hier unten im Tale alles dunkel ge worden ist, scheint der Himmel wie von innerem Leuch ten zu erstrahlen. Nur wenige Sterne sind zu sehen, aber deutlich hebt sich der Horizont hell über den Berg kuppen ab. Und nun scheint sich auch im Tal ein Stern lein um das andere zu entzünden: Ein Fenster leuchtet auf, noch zwei, da wieder und wieder . . . viele . . . Voll heimlichen Trostes ist eine solch abendliche Wanderung. Wenn das Lickt zu verlöschen scheint, leuch tet es in hundertfältiger Weise wieder auf. Trostreicher Gedanke im Allerseelenmonat November! Das ewige Licht leuchtet durch jede Finsternis. Nicht: Stiefkind des Jahres! In der Tat: Der November ist nicht das Stiefkind unter den Monaten, als das er verschrien wird. Der Sommer ist schön in seiner leuchtenden Fülle, der Herbst tut es Ihm gleich im bunten Rausch der Farben. Doch auch der Winter mit seiner scharfen Trennung von schwarz und weih, von licht und dunkel übt einen eigenen Zauber auf Sinne und Seele des Menschen aus. Und da sollte der November nichts sein? Ter November, der von der bunten Fülle des Herbstes zu den Echneeseldern des Winters, vom Feuer des Farben rausches zum milden Leuchten des Helldunkels führt? kischem Lächeln, und vor ihr stand Jupp Potterboom, der Prtntenbäcker, und wurde kirschrot. „Wollte nur danken für das Spelulatiuspaketchen vom letzten Sonntag .. ." Jupp wechselte plötzlich die freudige Farbe in das Weiß seiner Schürze. „Spekulatius . » .?" fragte er seltsam gedehnt — „Ich schickte bloß Printen . . ." „Nein, nein!", rief Vabettje — „auch Spekulatius!" Da polterte Jupp Potterboom: „Das alles, Fräulein, muß ein Irrtum sein. Sowohl mit den Spekulatius, wie mit den Printen! Wer weiß, wer die schickte!", und weg war Jupp, der Printenbäcker, und rannte schwitzend vor seinen Ofen. Desselben Abends saßen die Zwillingsbrüder in ihrer Kammer und ein jeder auf dem Rand seines Bettes. „Ich schickte ihr Printen . . .« „Und ich Spekulatius . . „Und keiner hat es vom andern gewußt!", sprach Jupp galligbitter, und an diesem Abend sprach keiner mehr mit dem andern ein Wort. Am nächsten Sonntag aber duftete die Liebe wieder aus ihren treuen Zwillingsherzen. Babettje hatte weder Printen, noch Spekulatius bekommen, und Jupp und Ian hatten auf die Kleine verzichtet. — Ein Jahr lang wollte keiner von ihnen an die Liebe mehr denken. Dann aber kam sie plötzlich über Nacht. Ians Herz federte heimlich ins-Nachbarhaus, dort wohnte Pitt Lörke, der Herrenschneider, ein rüstiger Mann, und weil sein Sohn gestorben war, hatte er sein Enkelkind zu sich ge nommen. Das hieß Amalie und hatte auch schon die Mutter ver loren und dankte Gott für das mollige Plätzchen in des Groß vaters Haus. Amalie war keine Schönheit wie die kleine Ba bettje, aber sie hatte ein liebes Gesicht und treuherzige Korinthenaugen und konnte singen wie eine Harfe. Das Mädchen hörte ihn schweigend an, dann aber fiel ihm eine Träne von der dunklen Wimper. „Amalie . . .", flüsterte Jan verwirrt — „Ihr könnt mich nicht lieben . . .?", und das Mädchen schluchzte hell ans — „Das könnt' ich von Herzen . . .! Doch Ihr kommt nur zu spät... ich hab Eurem Bruder mein Jawort gegeben ..und heiß flössen die Tränen. Jan hatte darauf kein Wort mehr gesagt: aber am nächsten Sommermorgen hatte er seinen Koffer gepackt und reiste ins Weite. Jupp ahnte nicht einmal, warum er reiste und in der Ferne sein Glück versuchte, aber Amalie ward seltsam verändert. Und war auch Jupp kein Kopfzerbrecher, er hätte tagblind sein müssen, wenn er Amaliens Leid nicht entdeckte. „Du liebtest also meinen Zwillingsbruder . . .", fragte er endlich, und das unglückliche Mädchen hatte nur stürzende Tränen als Antwort. Da schnürte auch Jupp seine sieben Sachen und zog in di« Ferne. Blasius Potterboom aber rang seine Hände — was würde nun aus der Firma werden?, und er sagte Rosinchen, der Ängsten Tochter, mit grimmiger Kommandostimme: „Heirate Klaas Hennebüttel, meinen ersten Gesellen I", und Rosinchen rief: „Ja!" Am nächsten lieben Osterfest gab es eine glückselige Hoch zeit, und die alte Firma in der Cchwanenstraße trug von nun an den Namen „Blasius Potterboom <L Klaas Hennebüttel". Wer aber mal nach Düsseldorf kommt, der findet in einer sehr stattlichen Straße ein sehr stattlich Geschäft von „Jan Potterboom, Printen- und Spekulatiusbäcker sf." Und wen das Glück nach Hannover verschlägt, der suche in der Susannenstraße nach dem leckeren Laden von «Jupp Potter boom, Printen- und Spekulatiusbäcker ss." „prost Oranien!" Rudolf G. Binding erzählt — übrigens ohne Gewähr, daß man sie nicht auch von anderen hören könne — folgende Ge schichte: Zu den Zeilen des Königs Johann von Sachsen lebte ui.d wirkte in Dresden ein Sladlbaumeister Tieck, der eines schönen Tages vom König für seine Verdienste durch Verleihung eines Ordens ausgezeichnet wurde. Solche Auszeichnungen pflegten mit einer Einladung zu einem Frühstück im königlichen Schloß verbunden zu sein. „Heute mittag", sagte der König daher — die Einladungs liste der zur Tafel befohlenen Herren noch in der Hand — an dem betreffenden Tage zu seinem Oberhofmarschall, „kommt der Baumeister Ticck zum Frühstück. Er hat, wie Sie wissen, den Soundso-Orden erhalten; vielleicht sagen Sie ihm einige pas sende Worte." Der Oberhofmarschall verneigte sich verstehend. Bei der Tafel saßte er den Gegenstand seiner Ansprache scharf ins Auge. In einem, wie er meinte, schicklichen Augenblick, während das allgemeine Gespräch etivas stockte, erhob er sein Glas gegen den Stadtbaumeister und sagte mit etivas steifer Verbeugung sehr feierlich: „Herr Tieck — Prost Oranien!" Sämtliche Herren folgten seinem Beispiel, erhoben eben falls ihre Gläser und tranken stumm auf das Wohl des Ange- rcdetcn — die Worte des ObcrhofmarsclMs im Ohr. Was mag er wohl gemeint baden? fragte sich Tieck, wäh rend er in der allgemeinen Stille, die bei dem rätselhaften Trinkspruch des Oberhofmarsci-ajls eine Weile nn Saal schwebte, sein Glas niedcrsetzte. Er konnte es'nicht zusammenreimen. Daß irgendeine Verwechslung vorlicge, ging ihm wohl auf. Aber welche? Erst auf dem Nachhausewege, nach langem Grübeln, kam er in einer plötzlichen Erleuchtung dem Obcrhofmarschall auf die Schliche. Die Sack)« stimmte. Zunächst hatte der Oberhofmarschall die Generationen ver wechselt. Er hielt den Stadtbaumeister Tieck für seinen Vater, den Bildhauer Tieck, der allerdings auch in Dresden gelebt hatte. Diesen Bildhauer Tieck verwechselte der Obcrhofmarschall mit dessen Bruder, dem Dichter Ludwig Ticck. Den Dichter Tieck aber hatte er mit einem anderen Dichter, einem Zeitgenossen Tiecks, namens Tiedge, verwechselt. Dieser andere Dichter Tiedge hatte ein damals vielgelesencs Lehrgedicht mit dem Titel „Urania" geschrieben, und diesen Titel des Lehrgedichtes hatte der Oberhofmarsckmll mit „Oranien" verwechselt. Weshalb er denn ganz folgerichtig im Zuge seiner Verwech selungen den Stadtbaumeister Tieck mit dem Trinkspruch „Prost Oranien!" beehrte. (Aus: Martin Nockcnbach, „Handbuch des deutsckten Hu mors", das soeben in zweiter Auslage bei Herder, Freiburg i. Br., erschienen ist. Das von Johannes Greserath illustrierte Werk ist gegenüber der ersten Auslage bedeutend erweitert worden.) I^oki betrinkt sieb Line lustixe Terrlerx-esckickte / Von /Irno keiüenvveber „L o k i d e r I ä g e r" ist eine lustige Hundcgcschichte von Arno Reitzenweber, die soeben im Verlage von Herder, Freiburg i. Br., erschienen ist. (Leinen 3 RM.) Reißenwebcr läßt in humorvoller Art seinen Terrier Loki die Heldentaten seines ersten Lebensjahres schildern. Johannes Thiel hat dem Buch hübsche Bilder hinzugefügt. Die muntere Geschichte kann in ihrer anspruchslosen Art Erwachsenen wie Kindern Stun den der heileren Entspannung bringen. Nachstehend eine Text probe in der von Lokis erster und einziger Bekanntschaft mit dem Bier erzählt wird: Einmal mar ich mit Herrchen in einem Bauernhaus drunten im Tors zu Besuch. Da sahen die Leute um den grotzen Tisch herum und tranken gelbes Zeug wie Wasser. Ich ivar natürlich neugierig, was (das sein könnte. Und der Mann hatte seine Freude daran und klatschte mich aus den Kopf und sagte: „Loki, trink mal mit; denn bei deinem DUrrleimer (da mit meinte er Herrck-en!) g-bt's ja doch kein Bier!" Da Herrchen lachte, dachte ich mir: Na, denn man los! Der Mann aber stellte sein Glas aus den Tisch, holte eine alte Heringsdüchse — die sah ja ganz zutraulich aus — und schob sie vor mich hin. „Da, sauf das Tropfbier", sagte er, ,Henn das bekommt dir besser, kostet nichts und ist ebenfalls frisch vom Faßt" Herrchen sagte nichts. Deshalb versuchte ich's mit dem Zeug, das so sonderbar roch. Gut schmeckte es gerade nicht, aber es lies so schön den Hals hinunter. Und da ich gerade grotzen Durst hatte, sollte es mir ^einmal nicht daraus ankom men, und ich soff das ganze Gefätz leer. Aber dann! Tu liebe Zeit! War das eine tolle Geschichte! Plötzlich wogten die Steinplatten des Fußbodens vor mir auf und nieder, die Tischbeine standen ganz schief, einmal nach dieser, einmal nach jener Seite geneigt, und die Menschen, die sich eben von Ihrer Mahlzeit erkoben. schwankten hin und her. Ass ich zu Herrchen gehen wollte, raume ich aus Ver sehen an den Türpfosten, beim zweiten Versuch an den Ösen und schließlich an den Stuhl, der polternd umkipptc Nur zn meinem Herrchen gelangte ich nicht. Darüber war er sehr ärgerlich und schnauzte mich an: „Ich glaube gar, du bist betrunken, Loki! Pfui Deibel noch mal!" Da es mir mit einem Male so seltsam im Kopse war, wollte ich mich hinlegen, aber Herrchen hatte kein Verständnis für meine Nöte. Er band mich kurzerhand an die Leine und schleifte mich, mehr als er mich führte, nach Hause. Unter wegs aber wurde mir schrecklich schlecht. Herrchen jedoch schrie mich ärgerlich an: „Das hast du nun davon, du schrecklicher Köter! Wer dachte denn auch, daß du das Zeug sausen würdest!" Ja jetzt hatte er gut reden! Warum hat er es denn mir nicht verboten, wenn er so gescheit ist? Ala wir an dem Teich vorbeikamen, warf er mich hinein. Brrrl War das Wasser kalt! Dle Leine hatte er wohlweislich nicht abgeschnallt, weil er meinen Schwimmkünsten in diesem Zustande wohl nicht recht traute. Das Bad tat mir aber ersichtlich wohl, und der restlich« Heimweg konnte für beide Teile zufriedenstellend zurückgelegt werden. Zu Hause schlich ich mich dann mit eingezogenem Schweis in meinen Bau; denn vor Frauchen wollte ich mich in meiner zweifelhaften Verfassung nicht sehen lassen und auch den Kindern nicht zum Gespött dienen; denn für die hätte e» ein großes Hallo gegeben, wenn sic mich auf so unsick)eren Füßen hänen einherwanken sehen können. Ich mutz auch sofort eingeschlasen sein, denn als ich auswachte, standen schon die Sterne am Himmel und mein erkaltetes Abendfutter vor meinem Bau. Mein Kopf brummle und sauste, als wenn sich ein ganzer Bienenschwarm in ihm eingcnistct hätte. Schrecklich! Nicht zu sagen schrecklich! Und im Magen hatte ich so ein ekelhaftes Gefühl, dah ich gar nichts fressen mochte. Ich tat daher das einzig Mögliche, das ich machen konnte: ich schlief wieder ein. Das war freilich leichter vorgenommen als ausgcführt. Aber schließlich gelang es mir doch. Nun aber, weiß ich, warum Herrck)en kein Bier trinkt! Diesmal war er klüger als ich. (Oder sollte ihm Frauchen kein Geld dazu geben?) Am andern Tag war ich jedoch wieder einigermaßen aus der Höhe. Linen sadcn Geschmack hatte ich natürlich immer noch im Halse und aus der Zunge, aber das Sausen im Kopf hatte ganz aufgehört. ferkel im Korsett Im amerikanischen Staat« Maine gibt es einen Farmer mit Namen Oskar Vrockhart, der sich aus die Schweinezucht geworfen hat. Jahrelang hat er schon an allen möglichen Methoden herumstudiert, wie er die Schweine nicht nur fett, sondern da» Schweinefleisch auch besonders „edel" heranziehen könnte. Jetzt endlich scheint er mit seinen Erfolgen zufrieden zu sein. Die Art und Weise, wie er sein« lieben Tierchen jetzt behandelt, zieht jedenfalls viele Neugierige von nah und fern heran. Aber dies« Leute kommen weniger aus wirklichem Interests, als aus purer Neugier und Sensationslust. Die Ferkelchen und ausgewachsenen Schweine auf dem Gut des Mister Brockhart tragen nämlich alle eine Art Korsett. Sie laufen eingezwängt in ein« merkwürdige Bauchbinde umher, scheinen sich darin zwar ganz wohl zu fühlen, aber sehr fett werden sie dadurch bestimmt nicht. Doch Mister Brockhart kommt es jetzt ausschließlich auf den „veredelten" Ee. schmack des Schweinefleisches an, und wahrscheinlich wird er auch vollen Erfolg mit seiner Methode haben. Die Reklame ist jeden falls jetzt schon recht gut und schlägt ein! Mexiko lackt Der junge Ehemann kommt nach Hause und trifft sein« Frau in Tränen ausgelöst an. Er fragt nach der Ursache ihres Kummers und erhält zur Antwort: „Huhu, ich habe einen schönen Kuchen gemacht, ihn auf den Tisch gestellt, und jetzt hat der Hund ihn gefressen!" .Laß doch," tröstet der Ehemann, im stillen sehr froh, „da macht nicht». Ich habe einen Freund, der wird uns dann schon «inen anderen Lund geben." l8ul-^w«tten) „Ich hab« jedenfalls keinen Grund, mich zu beklagen: Mein- Frau ist großartig! Eie hilft mir das Haus aufräumen, da» Abendesten mach«« — die Wäsch« waschen . . ." (K«vl»t» cka 8smao»)