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Sächsische Volkszeitung : 27.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194004273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400427
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-27
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.04.1940
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Die Wojwodina ms em irren laube es ivar auch gleichzeitig die »en, und Die Airche Dänemarks nnd Norwegens sich einsetzten. Auch In Norwegen hatte das alte Glaubcnserbe durch die Jahrhunderte nachgewtrkt, und die ehrwürdigen Kul turdenkmäler liehen die Macht dieses Alten immer noch er kennen. Faltze wurde später zum Titularerzbischof erhoben, und er ist als ÜOjähriger vor sieben Jahren in seiner luxem burgischen Heimat gestorben. Nach dem Weltkrieg bot sich dann die Möglichkeit, «ine ganz neue kirchliche Ordnung für Nor wegen einzurichten, die im Jahre 1931 zum Abschluss kam. Es wurden neben dem Apostolischen Vikariat von Oslo (in Südnorwegen) noch zwei Apostolische Präfekturen geschaffen, die eine davon im Norden des Landes, die der deutschen Ge nossenschaft der Missionare von der heiligen Familie übertragen wurde, und die andere in Mittelnorwegen, die den Missionaren der Piepus-Gesellscl-aft stier der bekannte Apostel der Aus sätzigen, Damian de Beuster, angehörte) zugeteilt wurde. Auch die Dominikaner liehen sich wieder in jener Gegend nieder, wo sie schon im Mittelalter lange gewirkt hatten, und wo noch die Ruinen eines alten Dominikanerklosters aufragen: am Ost user des Mjüsen-Sees, in der Stadt Hamar, die bis zur Refor mation Bischofsstadt mar. Die katholische Erneuerungsbewe gung trug dazu bei, dah auch in der protestantischen Kirche sich ernsthafte Gruppen bildeten, die dem verderblichen, olles zersetzenden Geist der „Aufklärung" sich entgegenstellten. Es bildete sich im Protestantismus sowohl eine Oxsordbewegung als auch eine Gruppe, die sich den Namen ,,Norwegische Katho- Wsnn die Donau das ungarische Tiefland verläh» und nach Jugoslawien weiterflieht, so durchströmt sie in einem weiten Bogen eine viel gerühmte Landschaft: die Wojwodina. In die Donau mündet später noch die Drau, und tiefer im Südosten die Theih, so dah die Gewässer dreier »roher Flüsse sich hier begegnen Dieses Vorland des Balkans, das von Serbien, Kroatien, Ungarn und Rumänien eingeschlossen wird, gehörte bis zum Weltkrieg zu Oesterreich-Ungarn und kam dann zu Jugoslawien. Es ist ein Landstrich, wo in den heldenhaften Türkenkriegen die hier wohnenden Serben, Ungarn und Deut schen sich so auszetchneten, dah sie ihre Tapferkeit fast alle mit dem Tode besiegelten und so den Ruhm der Wojwodina für alle Zelten begründeten. Diese ersten Einwohner der Wojwodina waren seit dem 11. Jahrhundert hier sehhaft gewesen. Als sie für ihre Heimat gefallen waren, blieb für einige Zeit fast nur noch eine Einöde übrig, aus der selbst die Türken mehr und mehr sich zurück zogen. Da riefen die ungarisäzen Könige neue Völker herbei, und es kamen aus Deutschland die „Donauschwaben": aus dem Schwabenland, der Pfalz, aus Vaden, dem Elsah und aus Hessen. Diese bebauten von neuem das brachliegende Land, bestellten die Aecker und erschlossen weitere, noch ganz unge nutzte Gebiete, so dah sie sich ihrer Vorfahren würdig erwiesen. Ungarn, Rumänen und slawische Völker vom Balkan, beson ders Kroaten, Serben und Bulgaren, stiehen zu ihnen. Auch Slowaken, Armenier und Zigeuner. Und endlich kamen noch Kolonisten aus Spanien. So entstand das bunte Völkerge misch, wie es sich heute uns darbietet. Diese Völker betrach teten sich nicht nur als Kolonisatoren, sondern zugleich als Vor kämpfer der endgültigen Freiheit des ganzen Südostens, den sie in ihren Volksstämmen vertraten. Die Wojwodina wurde eine Wiegestätte der späteren letzten Freiheitskriege auf dem Balkan. Jedoch die grösste Leistung blieb ihre Erschliessung der Wojwodina zu einer blühenden Landschaft, was mit Mut und Zähigkeit unter Führung der Deutschen und Ungarn gelang. Als die Kriege beendet waren, entstand aus dem Oedland eines der reichsten Gebiete des Südostens, wo die Bevölkerung sehr schnell anwuchs. Im vorigen Jahrhundert wurden allein mehr als eine Million Joch Land neu beackert, Sümpfe und Moräste getrocknet, Flüsse etngedämmt und Kanäle gebaut, um die Ländereien vor ven verheerenden Ueberschwemmungen zu bewahren. Man zählt heute insgesamt 2.8 Millionen Menschen ln der Wojwodina. darunter 0,8 Millionen Deutsche und etwa 400 000 Ungarn Von dem Ueberfluh des Landes erhält man am besten einen Begriff, wenn man bedenkt, dah die Wojwo dina 40 Prozent der gefamtjugoslamischen Ernten liefert, obleich sie nur knapp über den zehnten Teil des Königreiches Iugo- flawien ausmacht. Dabet nimmt die Erschliessung immer noch ihren Fortgang, da es weiter« Sümpfe zu trocknen gilt und noch weitere Fluhstrecken reguliert werden müssen. Getreide, Mais, Hopfen und Hanf werden vor allem angebaut, und alljährlich wiederholen sich die reichen Ernten. Bunte Herden beleben die Weiden: Mühlen drehen sich überall im Lande, die das Korn mahlen, und in den Dörfern wird eifrig gesponnen und gewebt. Es gibt auch schon Fabriken in der Wojwodina: Teppichfabrikcn und Seidenspinnereien, eine keramische und eine gröhcre che mische Industrie. Selbst an heilkräftigen Quellen fehlt es im liken" »ab und die ln ihren Gottesdiensten katholische Formen «nnahm. Trotz allem blieb die katholische Aufbauarbeit sehr schwierig, schon wegen der ungenügenden Zahl von Priestern und wegen der ungeheuren Ausdehnung der einzelnen Pfar reien. Die Unwegsamkeit Norwegens, die ja ihresgleichen sucht, muh hier mit in Rechnung gestellt werden. Immerhin ent wickelte sich die Lage so, dah heute gegen 50 Welt- und Or denspriester im Lande tätig sind, sei es in den Pfarreien oder auf vorgeschobenen Missionsposten, und sie betreuen annähernd 3000 Katholiken, unter einer Gesamtbevölkerung von rund 3 Millionen. Eine ganze Reihe von Schulen wurde gegründet, und eine sehr »rohe Zahl von Schwestern lüber 400> verteilt sich über das Land zur Ausübung der christlichen Caritas. In Oslo, dem Sih des Apostolischen Vikars seinem srühe- ren Bischofssitz), kündet noch die Gamle Akerskirche saus dem 12. Jahrhundert) von der ersten katholischen Zeit, eine roma nische Basilika, die tm vorigen Jahrhundert erneuert wurde. Es leben hier allein etwa 1200 Katholiken sunter 300 000), und zum Gottesdienst stehen ihnen zwei neuere katholisct-e Kirchen — die St.-Olafs-Kirche und die Dominikuskirci»« — zur Verfügung. In der zweitgröhten Stadt Bergen sebensalls früher Bischofssitz) sind der Dom, die Marienkirche und die Korskirche noch Zeugen ältester Zeit, und die Katholiken besitzen hier die neuere St.-Pauls-Kirchc. In Drontheim sder drittgröhten Stadt) erhebt sich neben dem erwähnten Dom noch di« im 13. Jahrhundert begonnene Liebfrauenkirche, und auch hier haben die Katholiken eine neue eigene Kirche. Die evangelische Kirche zählt in Norwegen 2.0 Millionen Gläubige, die von 7 Bischöfen betreut iverden. Neben Katho liken und Protestanten glbt es noch etwa 00 000 andere Chri sten der verschiedenen Gemeinschaften. Die Juden sind hier noch geringer an Zahl als in Dänemark: sie zählen insgesamt nur etwa 1500. A. Lande nicht: das grötzte Heilbad ist das berühmte 2chweselbad von Palic, in dessen Umgebung der serbische Volksstamm der Bunjevzen wohnt, einer der urwüchsigsten Stämme des Balkans. Die Hauptstadt der Wojwodina ist Neusa tz (Novi Sad), das sich gegenüber der alten Festung Peter-Wardein an der Donau erhebt. Hier mündet der König-Alexander-Kanal in die Donau, der die Batschka entwässert, und man betreibt einen leb haften Handel mit Wein und Obst und dem Korn der Wojwo dina. Unter den 70 000 Einwohnern sind 7000 Deutsche zu finden, die sich eine eigene Zeitung, das „Deutsche Volksblatt", geschaffen haben Der jugoslawische Staat hat auch Flugzeug fabriken hier gebaut, zu denen Textil- und Seidensabriken und eine »rotze Zahl von Handwerksstätten treten Schulen gibt es ebenfalls eine ganze Reihe, und sogar eine Akademie ist ge gründet worden Das gegenüberliegende Peter-Wardein, vor einigen Jahren in die Stadt Neusatz eingcmeindet, ist auf einer Donauhalbinsel erbaut und wird von einem hohen Felsen, der die Festungswerke trägt, überragt. Auch in Peter-Wardein gibt es 1000 Deutsche unter den 8000 Einwohnern. Hier errang bekanntlich Prinz Eugen im Jahre 17t6 einen seiner glänzendsten Siege Uber die Türken Neusatz ist gleichzeitig der Mittelpunkt der Batschka, jenes fruchtbaren Tieflandes, das zwischen Donau und Theitz den ganzen Nordmcsten der Wojwodina bildet, wo die Deutschen fast ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Hier werden neben der Landwirtschaft viele Pferdeherden gezüchtet, die In Jugoslawien sehr gesucht und hoch bewertet werden. Auch die Seidenraupenzucht ist hier zu Hause. Die Batschka, die noch mit einem kleineren Teile ungarisch geblieben ist. zählt allein gegen 650 000 Einwohner, und eine andere grössere Stadt sdie grötzte) der jugoslawischen Batschka ist Maria-The» resiopel sSubotica). die im Norden an der ungarischen Grenze liegt. Sie hat über 100 000 Einwohner (3000 Deutsche) und ist sogar die drittgrötzte Stadt ganz Jugoslawiens, aber sie ist eine reine Landstadt geblieben, wo die reicheren Bauern der Umgebung im Winter ihre Wohnsitze nehmen. Auch hier fällt der lebhafte Handel auf. der durck den Austausch der Güter zwischen Jugoslawien und Ungarn sich ständig steigert. Die Stadt So mbar in der Batschka hat über 30000 Einwöhner, mit 2000 Deutschen. Sie liegt am König-Peter-Kanal, der die Donau mit der Theitz verbindet, und ist im Sommer in ein Meer von Grün gebettet, van Mühlen und arotzen Getreide speichern umgeben. Je kleiner die Städte der Batsckka sind, um so mehr Deutsche wohnen in ihnen, da die Deutsctum vor allem Bauern geblieben sind In Apatin zählen sie unter 14 000 Einwohnern allein 12 000 und in Neu-Werbatz, das auch am König-Peter-Kanal liegt, aibt es überhaupt nur Deutsche. 9000 an der Zahl. Die stärksten deutschen Stellungen sind in den Dörfern und in den ganz kleinen Marktflecken. Den Osten und Nordosten der Woiwodina bildet das Banat. Dies , ist der Landstrich links der Theitz. auf Ru mänien zu, an das ebenfalls ein bedeutendes Stück des früher ungarischen Banats nach dem Weltkrieg siel. Auch in dieser jugoslawischen Landschaft tritt uns das gleiche Bild entgegen. Weit erschlossene Ländereien mit reichen Ernten Auck hier wohnt eine starke deutsche Bevölkeruna. Um die Stobt Wer- fchetz lmben die Deutschen von der Motel sich anaesiedelt. die den Weinbau so hoch brachten, batz die Geoend eine der besten Weingegenden Jugoslawiens wurde. Diele Deutschen haben auch der früheren Madsartsierung am oll--rbcsten widerstanden, und es leben in Werschetz noch 16 000 Deutsche unter 30 000 Einwohnern, die ebenfalls eine eigene deutsche Zeitung mün deten. Eine andere stark deutsche Stadt des Banats ist das bekanntere Wettzkirchen (Bela Crkva) an der Nera (mit heilkräftigem Wasser), wo von 12 000 Einwohnern nach mehr als die Hälfte deutsch sind. Diese Stadt bildet den Mittelpunkt für die vielen umliegenden deutschen Dörfer, mit denen eine enge Verbindung besteht. In Pancev an der Mündung der T"ines in die Donau, mit den Grotzbrrnnereten und Brauereien, gibt es 8000 Deutsche unter 30 000 Einwohnern. Dieses Städt chen. die „serbisch-deutsche Stadl", liegt schon nahe an Belgrad und ist neuerdings In den Bereich der Vorstädte „Grotzbelgrads" einbezogcn worden. Der südliche Teil der Wojwodina endlich, südlich der Do nau. ist das kleine Snrmie n. Dies ist das jüngste Siedlungs gebiet der Deutsche», die erst im vorigen Jahrhundert hierher kamen, und zwar aus der Batschka und dem Banat, um auch hier das Land urbar zu machen. Sie kmbcn es wie ihre Nach barn manct-erorts zu Wohlstand gebracht und sind heute bereits mit 70 000 Köpfen unter der halben Million Einwohner ver treten. Im Sgrmien ist es die Fruska Gora, die dem Land bas ungewöhnliche Gepräge gibt, der malerische, bewaldete Berg rücken. der vom Westen nach Osten mit dem Laus der Donau sich dahinzieht, zu besten stützen das fruchtbare Tiefland liegt und an dessen Hängen Weinberge sich ausbreiten. Auf dem Kamm der Fruska Gora, umrauscht von den Wäldern und von den Quellen, die dort entspringen, liegt ein Kranz von serbischen Klöstern. 14 an der Zahl, die schwelgend In die Weite blicken. Sie sind aus alter Zeit und heilige Stätten der Serben: ln ihren Grüften ruhen viele Fürsten und Patriarchen, die In der Stille der Bergwelt eine erhabene Rul-estätte gefunden lmben. In den Klöstern gibt es Schätze an Kunst und an altserbischem Schrift tum, das sorgsam gehütet wird. Ein einsamer Hügel, der in der Fruska Gora liegt, ist neben diesen Klöstern der Anziehungs punkt der serbischen Bevölkerung. Hier weilte im vorigen Jahrhundert zu unzähligen Malen der Dichter Radicevic, der serbisch« volkssängrr, der, wenn ihn die Schwermut überfiel, Die Einführung des Christentums in Dänemark fällt in das 10. und 11. Jahrhundert. Schon vorher hatte der heilige Willibrord und der heilige Ansgar Missionsversuche unternom men, aber ohne gröberen Erfolg, und erst unter Knud dem Grotzen sgestorben 1035), dem Schöpfer des ersten „Dänischen Grotzkönigreichs", wurde das ganze Land christlich, und viele Bistümer wurden errichtet. Der später zur Regierung gelan gende Knud der Heilige fördert« das begonnene Werk. So er lebte die Kirche eine grotze Blütezeit, und Kultur und Bildung breiteten sich aus. Die christliche Kunst schuf prachtvolle Bauten. Schliehlich kam der ganze skandinavische Norden, einschlietzlich Norwegens und Schwedens, unter die dänische Oberhoheit, und in diesem mächtigen Reich blühte weiter die christliche Kultur. Im 16. Jahrhundert fand tm Gefolge grober innerer Wirren und Erschütterungen, wobei Schiveden sich von Dänemark trennte (Norwegen erst endgültig 1814) die Reformation Ein gang. Vom Jahre 1536 an galt nur noch die evangelische Kircl-e als „erlaubte Kirche", während -en Katholiken >eder Aufent halt in Dänemark durch strengste Gesetz« verboten wurde. Es blieb ihnen die Wahl, ihren Glauben aufzugeben oder aus zuwandern, und unzählige Familien mutzten sich in der Fremde eine neue Heimat suchen. „König und Adel ', so berichtet die Geschichte, „teilten sich in die Güter der Kirche". Damit war die katholische Vergangenheit scheinbar ausgelöscht. 300 Jahre hielt dieser Zustand an, und erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts mit dem Erlatz der freiheitlichen Verfassung von 1849 konnte das erste katholische Leben sich wieder össentllch zeigen. Das protestantische dänische Volk ivar in seiner Grund haltung nicht ln einen schroffen Gegensatz zum Katholizismus getreten: mit der neuen Freiheit wurde bald auf mannigfacl)« Weise die enge Verbindung mit dem alten Erbgut sichtbar. Die besten Geister bemühten sich um eine gerechtere Würdigung der katholischen Kirch«, und bedeutende Dänen «raten zum katholischen Glauben über. Der 1896 konvertiert« Dichter Jür gensen war in diesem Sinne einer der grötzten Wegbereiter, der nach den unreifen, gefährlichen Iugendschriften später sich zu hoher franziskanischer Frömmigkeit erhob. 1868 war die Apostolische Präfektur Dänemark errichtet worden, und 1892 folgte das Apostolische Vikariat Dänemark. Eifrige Seelen hirten bemühten sich um die Neumisttonierung. worunter beson ders Johannes von Euch genannt sei, und Kopenhagen und die nördliche Vorstadt Ordrup wurden zu besonderen Mittel punkten dieser Missionstätigkeit. Nach der Jahrhundertwende nahm die Arbeit ihren Fortgang, und als der Weltkrieg zu Ende war, bereitete man einen ersten dänischen „Eucharistischen Kongretz" vor, der dann nach Ueberwindung aller Sckpviertgkei- ten im Jahre 1932 In Kopenk>agen in grösster Feierlichkeit stattfand, woran der ganze katholiscl-e Norden teilnahm. Die Katholiken schlossen sich überall mehr und mehr zusammen, neue Kirchen und Kapellen entstanden im Lande, und viele Opfer wurden gebracht, um dem neuerwachten Glaubensleben äutzeren Ausdruck zu verleihen. Wenn um die Mitte des vorigen Jahrhunderts nur noch gegen 500 Katholiken in Dänemark lebten, so werden heute bereits gegen 28 000 gezählt. Unter mehr als 3,5 Millionen Gesamtbewohnern. Sie sind die stärkste katholische Volksgruppe in allen drei nordischen Staaten und die Gläubigen verteilen sich auf über 40 Pfarreien mit sehr vielen Filialen. Ueber 50 Priester (Welt- und Ordenspriester) sind bereits tätig. Ja. es gibt auch eine Reihe katholischer Zeitschriften für das weit Verstreute Volk, und für di« katholische Intelligenz des ganzen Nordens wurde die akademische Zeitschrift „Credo" ins Leben gerufen. In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen steht noch aus der katholischen Zeit die Frauenkirche aus dem 12. Jahrhun dert und die gotische Hl-Geist-Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die später erneuert wurde. Kopenhagen ist der Sitz des apo stolischen Vikars, und es gibt hier mehrere höhere katholische Lchrinstitute, die sich guten Zuspruchs erfreuen. Mehrere Orden, männliche und weibliche, haben sich hier nicdergelasten, die ln der Seelsorge, Erziehung und Caritas tätig sind. Das er wähnten Ordrup, wo ein Prielterseminar zur Heranbildung eines einheimischen Klerus errichtet wurde, hat vieles für die Missionierung nicht nur Dänemarks, sondern auch Norwegens und Schwedens getan. Die evangelische Kirche Dänemarks zählt 3.3 Millionen Gläubige mit 9 Bischöfen. Neben Katholiken und Protestanten gibt es noch etwa 20 000 Anhänger verschiedener christsicher Gemeinschaften. Die Zahl der Inden in Dänemark ist nur sehr gering. Sie beträgt nur rund 6500. Der Schutzheilige Norwegens ist Olaf der Heilige, der vom Jahre 1015 bis 1030 als König das Land regierte und dem die gänzliche Einführung des Christentums gelang. Er slel im Kamps gegen benachbarte Helden. Die Nonveger waren ein reges Volk, und schon in der heidnischen Zeit hatten sie zu Ehren ihrer Götter mannigfache Bauten errichtet neben den grotzartlgen Königshallen. Zu Beginn des 12 Jahrhunderts entstanden die herrlichen Stabkirchen, hoclwufstrebende Holz kirchen. von denen heute noch 23 erhalten sind. Schon vorher aber war der Dom zu Drontheim, der ersten und langjährigen Hauptstadt Norwegens, zu bauen begonnen morden, der das prachtvollste Bauwerk ganz Skandinaviens für alle Zeiten bis heute werden sollte. In den übrigen Städten, besonders in Oslo und Bergen, erstanden ähnliche Gotteshäuser. Sie wur den mit wertvollen Bildwerken ausgeschmückt, denn auch die Maleret erblühte damals schon. Und Dichter traten auf den Plan, die mit gläubigem Eifer die Geheimnisse des Christen tums besangen. So sah auch Norwegen nach der Annahme des Christentums einen hohen kulturellen Aufschwung. Im Jahre 1319 kam das norivegische Land mit dem Er- löschen des alten Königshauses unter die schwedische Ober hoheit und noch im gleichen Jahrhundert (1387) unter die dänische. So wurde es in die späteren furchtbaren Wirren hinelngertssen, und als Dänemark die Reformation 1536 ein führt«, wurde auch Norwegen sund auch Schiveden) zur An nahme des neuen Glaubens gezwungen und es wurden hier die gleichen strengen Gesetze ertasten wie in Dänemark selbst. Ein Heer von Flüchtlingen muhte um des Glaubens willen das Land verlassen, und die Leiden waren »rotz. 300 Jahre gab es auch in Norwegen für das öffentliche Leben keinen katholischen Glauben mehr. Als 1814 die Trennung Norwege von Dänemark stattfand, kam eine Personalunion mit de protestantisch gewordenen Schweden zustande (bis 1905), und erst in den 40er Jahren, mit den Kämpfen um die gröhl Dolksfreiheiten, trat auch in Norwegen der katholische Gtc wieder langsam ans Licht. Jedoch es war auch gleich-«"' „Aufklärung" in immer stärkerem Matz« eingedrungi . es setzten die grotzen Kämpfe gegen das Christentum überhaupt ein. In diesen schweren Zeiten muhte der Katholizismus sich neu« Wege bahnen, und Norwegen wurde ein reines Missions gebiet, in dem endlich ein apostolisches Vikariat errichtet wer den konnte, dessen erster Verwalter der Bischof Olaf Falize 1892 wurde. Dieser Bischof, der 30 Jahre lang seines Amtes waltete, wurde einer der grüßten Missionare des Nordens, der in unermüdlichem Eifer Seelsorgestellen elnrichtet«, Schu len gründete, Krankenhäuser baute und eine katholische Zeit schrist „St. Olaf" gründete. Ihm «st es vor allem zu verdanken, dah bedeutende Norweger, Führer tm Geistesleben, zur katho» ltschen Kirche übertraten und dann freimütig für den Glauben
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