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Sächsische Volkszeitung : 20.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194004202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400420
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-20
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.04.1940
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üos soll Ser Mensch nicht trennen!" Roman von I. Schneider-Foerstk. Verlast Oskar Meister, Werdau t. 8a. — Nachdruck verboten. 32. Fortsetzung. Sie wuhte nichts von Richarda Broock, als datz sie ihren Lebensunterhalt mit orthopädischer Gymnastik verdiente und Doppelwaise war. Eine Offiziersehe ohne vermögen war ja für gewöhnlich eine schlimme Sache. Aber Hans hatte ja selbst ein genügend großes Gehalt und ein ebensolches Vermögen, um einen Haushalt finanzieren zu können. Es mar sür den Augenblick noch nicht Liebe, das sie für das Mädchen fühlte, sondern lediglich Achtung. Jedenfalls war es ein anständiger Charakter, und die Sauberkeit der Gesin nung war aus dem klarer., offenen Gesicht deutlich zu lesen. Wolfgang schien ebenfalls aufmerksam geworden zu sein, denn er nickte Ihr zu, und dieses Nicken floh wie eine warme Welle über sie hin. Sie wollte sich überzeugen, ob auch Leutnant Schneitt die gleiche Vermutung hegte und traf mit seinen braunen Augen zusammen. Er sah aber dabei nicht zu seinem Vorgesetzten hinüber, sondern erwiderte nur ihren stummen Blick mit einem verhaltenen Lächeln. Diesem jungen, tapferen Menschen hatte sie es zu ver danken, datz ihre Söhne noch lebten, datz sie jetzt in Uber- schwenglicl>ein Glück, zu Tal fuhr und nicht in Tränen und Trauerschleier. „Sie kommen hoffentlich reckt bald zu uns, Herr Leutnant." sagte sie, die Finger ans seinen Arm legend. „Mein Mann wird sich über die Matzen freuen, Sie kennenzu lernen." Schneitt verneigte sich schweigend. Die Lichter unten kamen Immer näher. Es wäre nett gewesen von Judith Setten, wenn sic sich beim Abschied nicht so spröde gezeigt hätte. Spröde war eiaentlich nicht richtig. Er fand nur für den Augciihlick keine bessere Ausdrncksweise. Eie war ihrem Vater, der sich an der Rettung beteiligt hatte, um den Hals gefallen und hatte sich das Gefickt tätscheln lassen. Zu ihm aber hatte sie nur, als er ihr die Hände drückte, ge sagt: „Sie tun mir weh, Herr Leutnant." Er wollte ihr ja auch wehr tun, damit sie Ihn nicht so schnell vergatz. Aber sie hatte ihn wahrscheinlich schon ver gessen. „Du kannst nicht treu sein, Nein, nein, das kannst du nicht —* Obwohl er es nur leise vor sich htnsummte, schrak Frau Oehme zusammen. Der Major hatte es nickt gehört. Er war zu sehr in die Betrachtung von RIchardas Nackcnlinie vertieft. Sie verlief in einem Gckrausel von kastanienbraunem Haar und dünkte ihm unerhört schön,, so sckön, datz er sich erst zurcchtsinden muhte, als plötzlich kalte Nachtlust hcreindrang n-d Leutnant Schneitt zwei Schritte znrücktrat, um ihm als ersten den Weg aus der Kabine freizulassen. „Talstation!" rief eine Stimme. Winbott stand zum Empfang bereit, neben ibm Mols---eng und, ganz vermummt wie ein Zwerg aus den Bergen, die kleine GIggi mit einem Riesenbüschel Schneeralen in der Hand. Sie mutzte nicht, wem sie diese geben sollte und überreichte sie kurzerhand Leutnant Schneitt. „Das käst du wirklich brav gemacht," sagte Witte, hob sie auf den Arm und wollte sie küssen. Sicher ist sicher Bei Goethe hatte sich der seinerzeit bekannte Schrift steller W. v. Döring melden lassen. Als beide Platz genommen halten, begann der Gast sehr lebhaft zu sprcck-en und er war schon im besten Zuge, als Goetl)e ihn plötzlich mit den Worten unterbrach: „Sie rühmen sich in Ihrem Buche, Sie l-ätten das Talent, durch Ihre Persönlichkeit und Rednergabe einen jeden bei der ersten Zusammenkunft für sich einzunehmcn Damit mir dies nun nicht widerfährt, — leben Sie wohl!" Sprach's, stand auf, lictz den wortreichen Mann sitzen. 50 Jahre gegen Haie gekämpft Wie man aus Bangkok erfährt, ist in einem Hafenplatz von Süd-Malakka ein gewisser Mingu an den Folgen eines Haibisses zugrunde gegangen. So hat ihn das Schicksal also doch noch er eilt! Er war als der älteste und beste Taucher von ganz Hinter indien bekannt. 50 Jahre hindurch hatte er gegen Haie ge kämpft, erst in der Erfüllung richtiger Tauck-crberufspslichtcn, dann aber als „Sck-austück". Er lictz von den Leuten aus den Passaglerdnmpfern Geldstücke ins Wasser werfen, «ich zwar an Stellen, wo recht viele Haie sich tummelten. Er kümmerte sich um nichts, schotz hinunter und brachte das Geldstück empor. So wurde er nach und nach ein reickrer Mann. Aber er wurde zum Schluß auch leichtsinnig und büßte bei dieser Gelegenheit sein Leben ein. Die erfolgreiche Goldsucherin Der einzige iveibliche Goldprospektor von Holländisch Nen- Gutnea ist eine Frau Harper, die vor vielen Jahren mit ihrem Mann nach Neu-Guinea kam. Doch dann rasste das Fieber den Mann hinweg, als eben das dritte Kind gebaren war. Frau Harper wollte nun im Kamps gegen das Schicksal nicht klein beigeben. Sie entsann sich aus gewisse Aeutzerungen, die ihr Mann in bezug auf Goldiagcortc getan hatte Weshalb sollte sie nicht daraus Nutzen ziehen? So schwer konnte das doch alles nicht sein. Sie zog also hinaus und sand wirklich an vier Plätzen Gold, so datz sie sich vorerst keine großen Sorgen wegen der Zukunft machen braucht. Er frisiert nur Pferde In Los Angeles gibt es im Rahmen der dortigen Film industrie «inen Mann, der sich Pferdasriseur nennt. Er hatte als Damenfriseur seine Laufbahn begonnen, wechselte dann aber Uber zu den — Pferden, die er heute als erstklassiger Fachmann für die Kamera zurichtet. Ehe der Mann an der Kurbel losdreat, macht dieser Pferdefriseur noch rasch einen Bürstenstrich, dreht noch eine Locke zurecht, schniegelt und striegelt noch etwas hier und da. Sogar zwischen zwei Szenen, in denen ein Pserd mit arbeitet. springt er rasch mit dem Lockencisen ein, damit der Pserdestar recht schön durch den Filmstreifen gehe. Das pleximeter als Verräter In Kopenhagen lebt ein bekannter Arzt, der behauptet, mit einem Klopfgerät, das er Pleximeter nennt, jede Krankheit sicher diagnostizieren zu können. Er legt eine kleine Elfenbein platt« auf den Körper und pocht dann mit einem Hammer dar auf. Man hatte dem Arzt schon häufig vorgeworfen, sein Plcxi- meter sei gar nichts wert. Aber er bestand daraus, datz er allerlei mit seinem Gerät «Klopfen könne. Als er mit einigen Freunden eines Tages «Inen Bekannten besuchen wollte und dieser nicht gleich öffnete, legte der Arzt die Elfenbeinplatte auf die Tür, pochte und sagte: „Er ist zu Hause, ganz bestimmt!" Dann klopfte er nochmals und fügt« hinzu: „Jawohl, er ist zu Hause und cs ist weiblicher Besuch bei ihm V Der Arzt hatte rech«. Nur weiß man nicht genau, ob er das Geheimnis mit seinem Plcxi- meter ermittelte oder aus Grund der Tatsache, daß er seinen Freund sehr gut kannte. „Du bist zu rauh!" rief sie, bog das Gesicht von ihm weg und streckte die Arme nach Richards Broock aus. So eine kleine GIggi, dachte Bitte, möchte ich wohl auch einmal haben! Sie sah während der Fahrt auf seinem Schotz und fragte ihn. ob er gehört habe, wie sie für ihn und Onkel Schneitt und Onkel Oehme betete. „Immer so," sagte sie. „Lieber Gott, du mutzt sic doch finden lassen! Du weißt doch, wo sie sind! — Hast du auch die Bergfee gesehen, Onkel? Ja?" „Ja, mein Engel." „Wie sieht sie denn aus, Onkel?" „Wie Fräulein Broock," sprach er, ohne nach Micharda HIn- znschen. „Genau so grotz und so schlank und genau dasselbe Haar, meine kleine Giggi." „Nicht blond?" meinte sie enttäuscht. „Nein, Giggilein. — Aber Herr Leutnant Schneitt hat eine Fee gesehen, und die mar blond, nicht wahr, Herr Kamerad?" Der Wagen war auf einmal voll Lachen und Fröhlichkeit. „Deroy ist auch bei uns," sagte Winbott und öffnete das Fenster sür einen Spalt, um sehen zu können, wo man sich befand. Die Straße war spiegelglatt, und wenn der Wagen in eine Kurve bog, glaubte man. er müßte sich den Spatz erlauben, eine Drehung um die eigene Achse zu macken. Aber sein Bursche war ja ein Muster an Vorsicht und Vcrlässigkeit. Frau Oehme wurde von Leutnant Schneitt, der als erster aus dem Wage» sprang, fürsorglich nach dem Gangsteig geleitet, dann folgten Witte und Richard» Broock und als letzte Oehme und seine Frau Sie hatten während der ganzen Fahrt ge- sckwiegen und sich nur zuweilen stumm die Hände gedrückt. Wiubot» und Wolfsegg wollten noch rasch nach der Kaserne und versprachen sobald als möglich nachzukommen. Giggi war schon vorausgeeilt. Sie umtanzte ihren Vater, hüpfte an Elisabeth Winbott hoch und sprang noch einmal die Treppe hinunter. Die andern kamen ihr zu langsam. „Vati," rief sie, Leutnant Schneitt hinter sich herziehend, „Onkel Ermin Kat eine Fee gesehen, die ganz blond war! Und die von Onkel Witte Kat Haare gehabt wie Fräulein Broock!" „Wie interessant," sagte Deroy schmunzelnd und ließ sich von jedem der Ankommenden die gesunde Rechte drücken. Der Vorplatz war erfüllt von Lach'n und Ucbermut. Schneitt batte Giggi auf die Achsel .genommen und spielte Maul tier und Reiter mit ihr. Sie hielt sich jedoch tapfer und war nicht abzmverfe». Deroy kannte seine kleine Tochter kaum mehr wieder. War es notwendig gewesen, datz Marion sich von ihm und dem Kinde getrennt hatte und in die Welt geflüchtet war, die ihr voraussichtlich viel weniger Schonung angedeihen ließ, als er cs getan hatte? — Gewiß, die Reibungen waren manch mal unerträglich gewesen. Aber daran war sehr viel die Stanja schuld, die immer und ewig nicht glauben wollte, datz Marion kein Mädck»en mehr war. sondern eine Frau, die sich endlich nicht mehr danach zu richten hatte, was ihre Amme für gut fand, sondern was ihr Mann als richtig erkannte. Wenn dieser Zwischenfall mit d^m Flugzeug nicht gewesen wäre, hätte man sich in Nom aussprechen können, obwohl so ein kurzer Aufenthalt nickt gerade dazu geeignet war, Vergan genes aufzusrischen und sich gegenseitig Borwürfe zu macken. Schon der Gedanke, datz sie mit einem Zirkus reiste, nmr ihm unerträglich. Noch mehr aber, datz sic dieses Menschenaffen wegen die grotze Reise unternahm, mit der jeder andere genau so hätte betraut werden können. In seinen Augen war dies nichts als Ueberspanntheit. Marion wäre das willfährigste Menschenkind, wenn sie nicht immer von Stanja anfgehetzt würde. Es war jetzt sogar so weit, datz sie auch noch Giggi gegen ihn auszuwiegcln versuchte. Hinter allem witterte sie etwas. Jedem Menschen mißtraute sic. Dutzende Male schon hatte er sie vor der Tür seines Sprechzimmers getroffen, sich dagegen verwahrt und einschen müssen, datz es vollkommen zwecklos war. Sie mitztraute grundsätzlich jedem Menschen, mit dem er zufammentras. Auch der Schwester, die ihm unent behrlich war, sogar Richarda, die er doch wahrlich nur ein ein ziges Mal gesehen hatte. Wie friedlich war dagegen Peters Leben Durch nichts wurde er behelligt, durch nichts aus seiner Ruhe gebracht. Dorthe hielt ihm alles ab, wovon sie glaubte, datz es seine Be haglichkeit stören konnte. Und Philipps war so eng mit ihm verwachsen, datz er in völliger Ucbercinstimmung mit ihm lebte Das Mädchen sagte leise etwas zu Frau Winbott und ent fernte sich dann wieder, während Frau Winbott ausstand und für einen Augenblick um Entschuldigung bat. In dem Empfangszimmer nebenan stand Peter Deroy und bekam beide Hände von ihr entgegengestreckt. „Sie machen die Freude voll, Herr Professor." „Wirklich, gnädige Frau? Zu liebenswürdig. Ich komme von Sankt Alban. Der Posthalter hat mich eigens mit dem Schlitten herübcrgefahren. um Magnus beglichen zu können. Das heißt man wirklich Glück haben." „Und ob." sagte sie. „Sie tresfen alle zusammen bei uns. Auch Major Witte, Oberleutnant Oehme und Leutnant Schneitt. Kommen Sic, lieber Professor, Sie werden sick>er durchgefroren sein. Das Mädchen serviert Ihnen nach." Wie ivenig ähnlich sie sich sind! dachte Richarda, als sich Peter Deroy nach einer impulsiven Begrüßung am Tisch nieder ließ und Ihr schräg gegenüber zu sitzen kam Alles an ihm war milder, ausgeglichener als bei Dr. Deroy Er war ohne Zweifel ein harmonischer Charakter. Peter Deroy aber bemühte sich herauszusinden. woher es kam, datz dieses Fräulein Broock der Tochter von Georg Phi lipps so ähnlich sah. Seines Wissens hatte diese Tochter keine Kinder gehabt. Als Richarda ibm aufmcrksamerweisc die Sa latplatte reichte, fragte er: „War Ihr Herr Vater Wiener, gnädiges Fräulein?" Sie verneinte, und da er sichtlich aus eine eingehende Ant wort wartete, sagte sie: „Ich komme aus dem Bayerischen Wald. Die Eltern hatten dort eine Pension für Sommergäste. Seit vier Jahren bin ich Vollwaise und habe den Besitz ver kaufen müsfen, um mein Studium fortsetzen zu können. Mei nes Wissens haben mir auch keine Verwandten in Wien." „Und augenscheinlich auch nicht de» aeringstcn Tropfe» Wiener Blut," sagte Major Witte, der sich sür diese kurze Bio graphie interessiert hatte. „Sie sind viel zn ernst und viel zu nachdenklich. Fräulein Broock." „Das kommt wohl nur daher." meinte sie, „weil Ich ge zwungen bin, auf eigenen Fützen zu stehen, und ganz für mich allein neranwortlich zeichne." „Ist das so schwer?" fragte Witte. „Manchmal schon," gab sic ernst zu und lachte über seine Aenßernng, datz diese Verantwortung mahl nicht all-u drückend sei. „Sie stellen sich das viel leichter vor." sagte sie. ..Es ist zuweilen so entlastend, einen anderen fragen zu können, ob man etwas so oder anders macken soll Ich kann immer nur mit mir selbst zu Rate gehen. Und bin immer sehr unglücklich, wenn mir etwas danebenaelingt." „Was zum Beispiel?" fragte Witte neugierig. „Oh. meist Geldgeschäfte. Ich kann nicht feilschen und handeln: wenn ich eine Rechnung bekomme, bezahle ich sie so fort und muhte schon oft erfahren, datz ich übers Ohr gehauen wurde." . , . (Fortsetzung folgt.) Alles mit dem Mund Jugoslawien hat einen neuen Varietö Star, einen Mann, der vor einige» Wochen noch irgendwo als Hirt arbeitete und nun auf einmal — Imitator ist. Allerdings ist er heute schon 63 Jahre alt. was aber nicht hindert, aus ihm — im Rahmen des Mögiick)cn — eine Berühmtheit zu mackgm. Er sing damit an, datz er den Hunden das Bellen und den Schafen das Blöken nachmachte. Dann verlegte er sich auf die Imitation von Musik instrumenten und gelangte zu einer solckgui Meisterschaft, daß er heute ganz allein — mit Mund und Händen — eine richtige Musikkarrelle darzustellen vermag. Gefrorener Fisck — schwer verdaulich Die sogenannten Schwarzsische von Alaska frieren häufig im Winter vollkommen ein und bleiben Monate hindurch in «festen Eisblöcken. Wenn dann der Frühling kommt und das Eis zu schmelzen beginnt, dann erwacl)en auch die Fischlcin wieder zu einem neuen Leben. Natürlich haben sich die Fischhändler, vor allem auch die Besitzer von Fisckhandlungen für Zicrftsche und andere Lebewesen diese Tatsache zunutze gemacht und Hun- derte von eingefrorenen Fisckien nach Amerika cingesührt. Bei einem solchen Tvonsvort gab cs eine seltsame Ueberraschnng. Ein Eisblock mit eingefrorenen Fischen siel aus den Boden. Einer der Fische wurde dadurch frei und wurdc ossenbar in der nächsten Sekunde von einem in der Nähe sitzeichen großen Hund vcrschlungen. Nun wirkte der Magen des Hundes aus den ge frorenen Fisch wie warmes Wasser. Der Hund gebärdete sich nach einigen Minuten wie ein Tollwütiger, da der Fisch zu neuen Leben erwacht, in dem Hundcmagen merkwürdige Tänze auszusühren begann. Was soll aus Artburs Appetit werden? Arthur ist ein kleiner Mann in Newyork. Die Mutter hatte die besten Hoffnungen, aus ihm einen Rormaiincnschen zu machen. Doch da stellten sich ans einmal grotze Schwierigkeiten Insofern ein, als Arthur Haylock einen unheimlichen Appetit entwickelte — nicht mengcnmätzig. sondern in der Auswahl. Denn Arthur itzt mit besonderer Vorliebe Papier. Mollknünel, Stücke von Grammophonplatten usw. Man iveitz das erst, seit man ihm aus den Eingeweide» einige Sickrerheitsnadeln heraus holte. Arthur Haylock ist jedenfalls auf dem besten Weg, ein Allesfresser zu werden. Auch ein Säugetier Der Lehrer fordert die Schüler auf. einige Säugetiere zz nennen. Tie Antworten sind recht spärlich. Und schließlich will einer die Situation retten, indem er sich meldet und sagt: „Die Mücke. Herr Lehrer'" Anekdoten aus aller Welt Das Mordzimmer In B eigicn gibt es viele Schlösser, durch die auch außer halb Ser Fremdenverkehrszcit immer wieder Neugierige hin« durck)gefiihrt werden. Bei einer solchen Führung ereignete sich tatsächlich der folgende heitere Zwischenfall: Führer: „Und nun, meine Damen und Herren, kommen wir in das Zimmer, in welchem der Herzog von G. ermordet wurde!" Besucher: „So, so, als ich im letzten Jahr hier war, lag dieses Zimmer In einem ganz anderen Flügel, wie ist denn das möglich?" Führer: „Der Herr hat recht. Damals wurde dieser Schloß flügel repariert und da haben wir das Mordzimmer in den anderen Flügel verlegt gehabt!" Im Zeichen der Verdunkelung Ein französischer Bürger hatte den Richtlinien der Negierung In bezug auf die Verdunkelung in jeder Weise ent sprochen und alle Fensterscheiben bei sich zu Hause schwarz ange- strlchen. Eines Morgens erwacht er. zündet ein Streichholz an und starrt auf die Uhr und sieht zn seinem Schrecken, daß cs schon 9 Uhr ist. Um 9 Uhr müßte er längst im Büro sein. Er stürzt also in seine Kleider und jagt zum Büro. Außer Atem kommt er dort an und begibt sich zu seinem „Patron" un stottert: „Entschuldigen Sie, — aber ich habe mich verspätet!" „Schon gut, schon gut — wegen heute morgen. Aber sagen Sie mir bloß, wir haben heute Mittwoch, und wo sind Sie «Igentlich Montag und Dienstag gewesen?" Der arme Mann hatte von Sonnabend abend bis Mitt woch morgen in seinem verdunkelten Zimmer durck)geschlafcn. Er sand kein,« Ausweg In Dänemark spricht man noch Immer dem starken Alkohol mit einer gewissen Wonne zu. So hatte denn auch In der Neujahrsnacht ein Däne sleitzlg den Becl)cr geschwungen und befand sich nun mif dem Nachhauseweg. Er kam an ein Denk mal und hielt sich zu einer kurzen Kunstpanse am Gitter dcs Denkmals fest. Um nun nach Hause zu Kaminen, wanderte er an dem Gitter entlang und hielt sich mühsam von Stange zu Stange. Da das Gitter natürlich rund um das Denkmal herum führte, fand er keinen Ausweg und begann plötzlich um Hilfe zu rirsen. Als ein Polizeibeamtcr nahte, ries er diesem entrüstet zu: „Lieber Herr Polizist, Helsen Sie mir, man hat mich hier Hinte« ein Gitter gesurrt!" Er suchte eine» Zeugen In Newyork gibt es im Hafen genau wie überall in der Welt, Seeleute, die mächtig nngcben und die nicht sparsam sind in ihrer Methode, ein schönes Scemannsgarn zu spinnen. So er zählte auch ein Seemann in einer Kneipe kürzlich die folgend« Geschichte: „Was man da Immer von den Haien im Karibischen Meer erzählt! Ich bin durch das Karibisckw Meer hindurckmeichwont« men und zwar zweimal. Ich bin von keinem Hai angesallcn morden." Ein anderer Seemann fiel ihm ins Wort: ..Das ist noch gar nichts — als ich vor einiger Zeit von Europa nach Newyork zurückkehrtc. ist uns ein Mann nack-ge« schwömmen, also über den ganzen Atlantik herüber!" Daraufhin meldete sich ein dritter Seemann zum Wort: „Kannst du das beschwören?" „Jawohl, ich habe den Mann selbst gesehen und nachher gesprochen, es Ist alles so wie ich dir gesagt habe." „Mensch, ich bin dir dankbar. Denn ich war der Mann, der über -en Ozcan geschwommen ist. Und bisher habe ich nie einen Zeugen dafür austreiben können. In Zukunst kann ich dich also als Zeuge nennen."
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