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Sächsische Volkszeitung : 20.04.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194004202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400420
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-04
- Tag 1940-04-20
-
Monat
1940-04
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.04.1940
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Die Rede Dr. Goebbels am Vorabend des Mrer-Geburtslages Berlin, 20. 4. Retchsminister Dr. Goebbels sprach am Vorabend des Führer-Geburtslages im Nahmen einer Feier stunde festlicher Musik, dargcboten durch das Große Orchester des Deutschen Opernhauses unter Generalmusikdirektor Rotl)«r. Er setzte sich zu Beginn seiner Rede mit den aussichtslosen Ver suchen der englischen Plutokratie auseinander, das deutsche Volk von seiner Führung zu trennen, um es danach um so sicherer zu vernichten. Er erinnerte daran, wie Chamberlain selbst zwei Stunden nach der englischen Kriegserklärung in einer Rundfunkrede in deutscher Sprache scheinheilig behauptet habe, datz es nicht Englands Absicht sei, Krieg gegen das deutsche Volk zu führen. Wenn es sich entschlietze, sich vom Führer bzw. vom sogenann ten HItlcrismus zu trennen, dann könne es einen baldigen und billigen Frieden haben. Inzwischen allerdings habe man auch In England ein gesehen, datz man mit diesen alten, abgedroscl-enen Phrasen gar nichts erreichen könne, da sich das deutscl-e Volk im klaren dar über sei, datz es nun einen Schicksalskampf auszufcchten habe. So habe man die Maske fallenlassen; heute werde ganz ofsen als Ziel der englischen Plutokratie hingestellt, Deutschland insgesamt als Reich und als Volk zu vernichten und es auf den Zustand des Westfälischen Friedens vom Jahre 1048 zurück- zuwerfen. „Die englische Plutokratenschicht hat nicht einmal eine blasse Vorstellung davon, welche Wandlung das deutsche Volk seit 1018 und vor allem in den letztvcrgangenen sieben Jahren durchgemacht hat. Wenn das Wort Einigkeit überhaupt einen Sinn hat, dann mutz es für diesen Fall angewandt werden: Es gibt nichts, was die Deutscl-en unterscheidet in der Liebe, im Gehorsam und im Vertrauen zum Führer. Und wir sind uns auch alle klar darüber, -atz das der stärkste Panzer ist, der die deutsche Nation tn ihrem Schicksalskampf umgibt. Es ist das erstemal in unserer deutschen Geschichte, datz der politische Instinkt unseres Volkes tn einer führenden Per sönlichkeit seinen Ausdruck und seine letzte Ersüllung findet. Darum Ist dieses Verbnndenhettsgefühl mit dem Führer bei uns allen auch so tief verwurzelt und gerade darum erreicht dieses Vertrauensverhältnis zwischen Führer und Volk bei uns besonders in grossen und ernsten Zeiten eine so starke Intensität, datz es für die sogenannten demo kratischen Völker meistens gänzlich unverständlich bleibt." „Wir durchleben heute grotze und wahrhaft entscheidende Zeiten. Die deutsche Nation rafft ihre ganze Kraft zusammen, um ihr völkisches Leben zu verteidigen. Front und Heimat bilden eine geschlossene Einheit, die in Brüderlichkeit zusam mensteht. da es um die Existenz des deutschen Volkes geht. Und dabei sind — die ausländischen Beobachter und Bericht erstatter vermerken das immer wieder mit stets neuer Ver wunderung — alle Deutschen von einer ganz ruhigen, fast sou verän wirkenden Zuversicht erfüllt. Bei uns wird heute nur gekämpft und gearbeitet. Keiner klagt und keiner fragt. Gewiss hat unser Volk durch den Krieg bedingte besondere Lasten und Sorgen zu tragen. Und trotzdem warten alle ans den Befehl des Führers. Wenn er sie riift. dann sind sie alle da. Morgen begehen wir nun den Kl. Geburtstag des Mannes, der dieses Wunder vollbrachte: nicht in lauten und rauschenden Feiern, sondern als Volk in Kampf nnd Arbeit. Während wir sonst, vor allem In Berlin, an den Straßenseiten der grotzen Ostwestachse standen, seine Soldaten an unseren Angen vorbei marschieren liehen und. wenn er selbst erschien, ihn mit stür mischen Heilrnicn bemühten, findet diesmal keine Parade statt, kein klingendes Spiel ist zu vernehmen. Aber die Liebe, die uns mit ihm verbindet, und das Vertrauen, das wir ihm schen ke», Ut deshalb nur herzlicher, tiefer und inniger geworden. Im Geiste soll deshalb am morgigen Tage vor seinem Ange die grohe Parade unseres ganzen Volkes vorlwidefilicren, die Front und die Heimat. Soldaten yiauern und Arbeiter — alle. alle. die. von seinem Geist erfüllt, schützend vor Deutsch lands Leben stehen. Und ein Wunsch beivcgt dabei die ganze Nation, die an der Front und die In der Heimat die deutschen Soldaten in Norwegen und Dänemark, die Männer unserer U Boote und Krieosschisfseinheiten. -le Soldaten im vordersten Vorfeld an der Westfront, die Millionen in den Bunkern und in den rück wärtig gelegenen Stellungen, die todesmutigen Flieger hoch eben in den Lüften, die Bauern, die de» Acker pflügen, die Arbeiter an den brausenden Maschinen, die Schaffenden -es Geistes und der Stirn und vor allen, die Millionen deutscher Mütter mit ihren Kindern: Das ganze Volk wünscht an diesem Tage: Lang lebe der Führer! Er führe uns wie bisher, wenn auch durch ernste und schwere Zeiten, zum glänzenden deutschen Sieg. Und bleibe dabei, was er uns Ist und immer war: unser HitlerI Kleine (kronilc Admiral von Müller gestorben. Am 18 April 1940 verstarb in Hangelsberg an der Spree im hohen Alter von 88 Jahren der letzte Chef des Marine kabinetts Kaisers Wilhelm II., Admiral a. D. von Müller, der dieses Amt länger als ein Jahrzehnt bekleidet hat. Deutschlands größtes Arbeitsamlsgebäude fertiggestellt. Deutschlands griitztes Arbeitsamtsgebäude, das Berliner Arbeitsamt in der Charlottenstraße, ist nunmehr fertiggestellt. Mit der Uebernahme des Gcmeinschaftsraumes ist das grotze Haus seht vollständig bezogen. DI« Aufnahmeseier der Zehnjährigen in der Marienburg. Wie alljährlich fand am Vorabend des Geburtstages des Führers die Ausnahme der Zehnjährigen in die Hitlerjugend im Rahmen einer Feier und eines Gemeinschaftsempfanges statt. Der Bevollmächtigte Vertreter des Reichsjugendführers, Stabs führer Hartmann Lauterbacher, hielt dazu an die im ganzen Reich angetretenen Zehnjährigen von der Marienburg in Vst- preutzen aus eine Ansprache. Deutsch« Handelsdelegation in Kopenhagen. * Eine deutsche Handelsdelegation hat die Besprechung mit dänischen amtlichen Stellen über die mit dem deutsch-dänischen Güteraustausch zusammenhängenden Fragen ausgenommen. Italienische Handwerksabordnung von Dr. Ley empfangen. Am Freitagmorgen traf in Berlin eine Abordnung des italienischen Handwerks ein, wo sie von Dr. Ley empfangen wurde. Autzerordentliche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Sicher heit in Rumäniens Häfen. Die Kammer verabschiedete einen Entwurf des Gesetzes über auherordentlicl-e Mahnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit in den Häfen und der Schiffahrt. Tagung der Landeshauptabteilungsleiter 1 des Reichsnähr standes. In Berlin sand am Freitag eine Tagung der Landes- hauptabteilungsleiter i des Reichsnährstandes statt, »c Hauptversammlung der Deutschen Relchsbank. In der Hauptversammlung der Deutschen Reichsbank machte Reichsbankpräsident Rcichswlrtschaftsminister Funk grundsätzliche Ausführungen über Finanz- und Wirtschafts probleme. Die Aktion in Skandinavien Ein zusammensass«nd«r Rückblick Von besonderer Seite wird uns geschrieben: Allmählich haben sich jetzt auch für die Allgemeinheit er kennbar die grotzen Linien der ersten Operationen in Skandi navien herausgeschält. Die grotze Zahl der Einzclmeldungen und die Vielheit der Kampfplätze erschwerte dem Autzenstehenden zu- nächst einmal die Uebersicht. Der Abstand, den wir heute von dem Geschehen der 2. Apribvoche gewonnen haben, ermöglicht nun auch wetteren Kreisen einen Einblick in die Mosaikarbeit der Führung. Sie mutzte den Einsatz von Verbänden des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe auf das genaueste aufein ander abstimmen. Währen- auf dem dänischen Festland die über di« trockene Grenze cinmarschiercnden Verbände des Heeres nur die Unterstützung der Luftwasife in Anspruch nahmen, war für die Besetzung der dänischen Inseln — Fünen und Seeland — die Mitwirkung der Kriegsmarine nötig, die die Landung zu ermöglichen und zu sichern hatte. Das traf natürlich in vermehr tem Umfange auf die Besetzung der norwegischen Küstenplätze zu. Datz dieses Landungsmanöver viele Hunderte von Kilome tern von der heimischen Basis entfernt auf Anhieb gelingen konnte, spricht ebenso für die unsere, wie gegen die englische Flotte. Durch ihren tapferen Einsatz hat die deutsche Kriegs marine entscl-ei-end zum Gelingen dieser ersten Phase der Ope rationen beigetragen, mit denen wir der geplanten engliselzen Aktion zuvorgekommen sind. Auch die Luftwaffe beansprucht mit Recht für sich einen bedeulsamen Anteil an dem Erfolg der ganzen Aktion, an deren Vorbereitung sie durch die planmätzige Aufklärung des Seerau- mes und der Küsten mitwirkte. Die Ergebnisse dieser Aufklä rung. die rvähreud des Anlaufens wie während des Fortganges der Operationen ständig fortgesetzt wurde, ermöglichten den Ein satz der Kampsflicgerverbände gegen die englischen Seestreit- kräste, die immer wieder angegriffen schwerste Verlust« erlitten. Englische Flugzeuge waren, wo sie ouftauchtcn. ein willkomme nes Angriffsziel für unsere Jäger, denen auch die „fliegenden Schlachtschiffe", der besondere Stolz der Royal Air Force, nicht Imponieren konnten. Neben anderen siel der Luftwaffe, die an gesichts der Läng« der Nachschubwege, besonders wichtige Auf gabe zu. bei Heranführung eiligen Nachschubs mitzuwirken. Wenn sich nun Englands Interesse anscheinend auf den nördlichsten der von Deutschland besetzten Stützpunkte, den Erz ¬ hafen Narvik, konzentriert, so mag hierfür vielleicht die Ueber- legung mitsprechen, datz man dort soweit wie irgend möglich von den neuen deutschen Flughäfen in Norwegen eutsernt bleibt. Die englische Hoffnung, dort oben unbelästigt zu bleiben, war eine Fehlspekulatio», das hat sich sehr schnell herausgestellt. Bei den Landungsmanövern nördlich Narvik wurde ein englisches Truppentransportschisf durch Bombenlresser schwer beschädigt. Die sclpvercn Wuuden. die unsere Bomben autzcrdcm den an der norwegischen Westküste operierenden englischen Kreuzern geschlagen haben, auch ivenn sie in achtungsvoller Ent fernung von der Küste und den neuen Flugplätzen unserer Flie ger blieben, beweisen immer eindriuglicl>er, was England bisher nicht einsehen wollte, datz der Siern der englischen Flotte im Sinken ist. Was aber wird aus dem Empire, wenn seine Flotte den Ruf der Unüberwindlichkcit eingcbiitzt hat? Datz nicht im mer die Gröhe eines Schisses und die Stärke seiner Armierung ausschlaggebend ist. hat der ehrenvolle Kamps des Zerstörer geschwaders unter Kommodore Boni« in Narvik bewiesen. Hin ter der Knappen soldatischen Darstellung des OKW. steht das Hohelied unvergänalichen deutschen Soldatentums, dos sich hier oben nördlich des Porlarkreises bewährte, wie es sich überall da bewährt, wo deutsch« Soldaten für ihr Vaterland Kämpfen. Es ist nicht mehr als recht und billig wenn wir in diesem Zusammenhang auf die Verbände des Heeres himveisen, die nach ungewohnter Seefahrt unverzüglich die befohlenen Punkte besetzten und seitdem unablässig an deren Ausbau und der Sicherung bzw. Befriedung Norwegens arbeiten. Um ihre Lei stungen im einzelnen zu würdigen, ist di« Zeit noch zu kurz. — Wenn wir heute nach zwei Wochen versuchen, die erste» grotzen Linien der einzelnen Operationen zu verfolg««, so haben mir wohl noch nicht genügend Abstand von den Geschehnissen, um Endgültiges zu der Verschiebung der strategischen Laac zu sage», die aus den Geschehnissen folgt. Dieengliscken Angriffe auf Norwegens Küste haben zivanqsläusig zur Folge, datz diese zur deutschen O v e r n t i o n s b a l i s wird. Von dieser Küste ist es aber wesentlich näher zu den Shetlands als von den deutschen lm'en. Und das englische Inlclreich wird — das lehrt uns ei» Blick aus di« Karte — von der norwegi- sclzen Küste und de» dort befindlichen deutschen Stiitzvunkten eindeutig flankiert. Datz diese F s a n k c n st e l l u n g für die weitere Entwicklung des Krieges von ge- wichtigerBedcutuna ist. unterliegt wobl keinem Zweifel. ßanviverfammlung der Deutschen Relchsbank Reichsbankpräfldent Funk Uber Probleme der deutschen Finanz- und Wirtschaftspolitik. Berlin, 20. April. In der Hauptversammlung der Deutschen Reichsbank, die den Abschluß für 1939 zur Kenntnis nahm, machte Rcichsbankpräsident Reichswirtschafts minister Funk einige grundsätzliche Ausführungen über Fi nanz- nnd Wirtscimftsprobleme unter besonderer Berücksichti gung der Kriegserfordernisse. Aus der Tatsaci-e heraus, datz auch heute noch der Reichs bankdiskont der Regulator und Schrittmacher für die Gestal tung der Ziusverhältnisse im allgemeinen ist, ist die vor kurzem vorgenommene .Herabsetzung des seit acht Jahren un verändert gebliebenen Reichsbanksatzes von 4 v. H. aus 8.5 v. H. zu bewerten. Diese D i s k o n t s e n k u n g stellt den ersten Schritt auf dem Wege eines sn st e mali sch en Zinsabbaues dar. durch den die Kriegsfinanzierung in erster Linie kür das Reich, aber im weiteren Verlauf auch für die Wirtschaft erleichtert werden soll. Die in Verfolg der Kriegswirtschaft bei stabilem Preis niveau frei werden den Kapitalien könnten nickt ein fach weggesteuert werden, weil hierdurch der Leistungswille und die Arbeitslust gehemkit und andererseits Substanz und Ka pital sortgesteucrt würden, die für die Erhaltung der Produk tionskraft und der Leistung der Wirtschaft, insbesondere auf weite Sicht gesehen, notwendig seien. Vis zu dieser Grenze seien allerdings K r i e gs st e u e r n Im Interesse einer verant- wortungsbewutzten und gerechten Krieasfinanzicrung notwen dig. und zwar auch in einer Höhe, die eben nur in den Kriegs- notwendiakciten ihre Berechtigung finde, die aber dann auch nur für die Kricgszeiten Geltung hgben könne. Die von der Steuer nicht zu erfassenden flüssigen Geldmittel müssen dem Pfingstmontag nicht fleischfrei Berlin, 20. April. Dao Reichsernährungsministerium gibt bekannt: Der diesjährige Pfingstmontag kommt als fleischfreier Tag in Fortfall, so datz in den Gaststätten und Beherbergungs betrieben an diesem Tage gegen Aixzabe von Fleischmarken fleischhaltige Oierichte verabfolgt werden dürfen. Zwei gefährliche Gewaltverbrecher hingerichtet. Berlin, 20. April. Am 10. April 1940 sind der am 8. Fe bruar 1020 in Hamburg geborene Fritz Hille und der am 22. März 1021 in Hamburg geborene Heinz Langpaap hin gerichtet worden, die das Sondergericht in Köln als Volks- schädlin.ze und gefährliche Gewohnheits- und Gewaltverbrecher zum Tode, 15 Jahren Zuchthaus und dauerndem Ehrverlust verurteilt hat. — Hille und Langpaap sind schon bald nach ihrer Schulentlassung strassällig geworden. Im Oktober 1930 haben sie sich zur gemeinsamen Begehung von Diebstählen ver bunden, unter Ausnutzung der Kriegsverhältnisse. insbesondere der Verdunkelung, zahlreiclze Einbrüche und außerdem einen schweren Raubüberfall mit Waffen begangen. Hinrichtung eines Brandstifters Berlin, 20. April. Am 19. April ist der am 13. Juni 19t9 in Wetzmar geborene Stanislaus Piotrowsky hinqerichtct wor den, den das Sondergericht in Halle a. d. S. am 29. Februar 1940 als Volkssclmdling zum Tod« und lebenslänglichem Ehr verlust verurteilt hat. Piotrowsky hat vier Brandstiftungen be gangen. davon drei kurz aufeinanderfolgend während des Krie ges. Durch die Brände wnrden eine Sclnmne mit Erntevorräten im G samtwerte von 28 000 RM.. zwei Strohdiemen und ein siir die Ernährnngssickerung des deutschen Volkes im Kriege besonders wertvoller Getrcidedicmen vernichtet. Generalmusikdirektor entfloh d«m Krankenhaus Tilsit. 20. April. Das NS-Reichs-Sinsonie-Orchester führt bekanntlich in diesen Tagen eine Konzertreise durch Ostpreutzen durch. Bei den ersten Veranstaltungen In Königsberg und Tilsit mutzie Generalmusikdirektor Franz Adam wegen einer Mrivve- erkrankung die Stabführung abgeben. Nur durch das mutige Einspringen des Königsberger Staatskapellmeisters Reutz wurden die Konzerte in Elbing, Königsberg und Tilsit gerettet. Generalmusikdirektor Adam, der zunächst Im Krankenhaus 'n Elbing gelegen hatte, war inzwischen seinem Orchester bis Til sit nachgereist, mutzte aber auch hier wieder das Krankenhaus auilsuchen. Kurz vor dem Konzert in Memel, wo seine Künstler bereits ohne Ihn eingetroffen waren, erschien plötzlich doch der Generalmusikdirektor und übernahm die Leitung des Konzert abends. Er war regelrecht aus dem Tilsiter Krankenhaus ent flohen. Todesstrafe für Ermordung der Geliebten Nürnberg, 20. 4. Das Sondergericht für den Oberlandes gerichtsbezirk Nürnberg verurteilte am Freitag in Regensburg Reiche siir die Kricgssiuauzierung über die Sparkassen und die Kreditmärkte zur Versügung gestellt werden Das Matz und Tempo der Zinssenkung auf (gründ der Ermäßigung des Rcichsbankdiskontes werden sich nach der weiteren Entwick lung und den gegebenen Möglichkeiten zu richte» haben. Die Neuordnung der Zinsanpassung aus dem Geldmarkt werde für sämtliche Sparten des Kreditwesens nach einem einheitlichen Plan durchzuführc» sein. Für die von der Zinssenkung zwangs läufig im mäßigen Umsange betroffenen Sporer soll ein Aus gleich geschaffen werde», und zwar durch eine fühlbare Milde rung der Bestimmungen über den Veainn des Zinsenlanses der Sparguthaben und durch steuerliche Beai'msimuna für diejenigen Sparer, die ihr Guthaben für eine aewiise Zeit feit anzulegcn berest sind. Für den deutschen Sparer lei im übrigen nicht die Höhe der Zinsen, besonders wenn es sich uw den Bruchteil eines Prozentes handelt, sondern die Sicherheit und Werlbe- ständigkeit seines Sparkapitals das Ausschlaggebende Geldwesen und Wahrung würden durch die Struktur und die Organisation der Wirtschaft und durch die staatliche Wirt schaftsführung bestimmt. Di« Technik d«r G-Idwirtsckast und der Währungspolitik müsse ollerdinos beschallen lein und so gehandhabt werden, daß von dieser ^«>te aus di« Wirt schaftskraft und die Arbeitsleistung '»r voll«" Entfaltung ge bracht würden. Die Noten- und Wnhruuasbonk mülle das Regusativ hiersür in der Hand haben Güterseite nnd Geld seite müßten in Einklang miteinander sieben der vrivate Ver brauch müsse sich nach dem Staatsbedars richt--». Mit der Geld politik werde sozusagen die Toureombl ----- Mirtschaktsablauses reguliert. Es komme ollerdinos nickt allein aus die technische Verfassung der Währung, sondern auch aus den (0 landen an die Währung an, und dieser l«i wiederum abhängig von dem Vertrauen in die Staats »-->> <G>>-»lüwstssührung nnd tn die Kraft der Nation nnd ihrer W'rtlckast. den ledigen Georg Hillebrand wegen Mordes zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrc»rechte aus Lebenszeit. Hille brand hatte am 19. Februar d I. keiner Geliebten, der Haus- gehilsin Germana Riepl. den Hals bis zum Halswirbelknochen durchschnitten, weil sic das Liebesverhältnis lösen wollt«. Die älteste Sonnenuhr Deutschlands Mannheim, 20. April. Die älteste noch erhaltene Sonnen uhr Deutschlands befindet sich in der Kaiserslauterner Gegend, nämlich an de« Klosterkirclz«. Die Uhr ist an einem Teil der Kirche von Otterberg, der schon vor 1225 errichtet war. und Ist etwa füns Jahve älter als die Sonnenuhr am Straßburger Münster. Ein Borkämpser de« Kneippschen Heilmethode Bad Wörtshosen, 20. April. Sanitätsrat Dr. med. Adolf Scholz, einer der bekanntesten und älteste«^ Kneipp Aerzte, wurde am 17. April 70 Jahre alt. Dr. Scholz war schon kurz nach dem Tode Sebastian Kneipps einer der Vorkämpfer für die neue Heilmethode und ihm ist cs hauptsächlich zu verdanken, daß die neue Heilbehandlung in die Hände der ln-rulenen Män ner, der Aerzte, kam. Reumütige Rückkehr der Zigeuner Prag, 20. April. Die vor kurzem dnrct-gesührte zwangs- weise Ansiedlung der fahrenden Zigeuner begegnet grotzen Schwierigkeiten, da der Zigeuner schwer von seiner Jahrhun derte alten Tradition ablätzt So flüchtete eine ganz« Zigeuner kolonie, die der Gemeinde Wlaschim zugewiesen worden war, lieber in di« Wälder, da sie das seßhafte Leben nicht ertragen zu können glaubte. Die ungünstige Witterung veranlaßte sie aber wieder, in die Dörfer zurückzukchren. wo sie bald zur Beute der Gendarmerie wnrden. welche die ausgehungerten er wachsenen Zigeuner in sicl)«rc Obhut nahm und di« Kinder der Kiuderbezirksfürsorge anvertraute. So endete der erste Schritt zurück in die verlorene „goldene Freilzeit" mit einem Mißerfolg. Ein Mädchen in Männerkleidung Landsb«rg sWarthe). 20. April. Der Polizei gelang es. hier ein Mädcl-en festzunchincn, das sich bereits einige Tage in der Stadt umhertrieb und Männerkleidung trug Die in Poli- zeiqewahrsam genommene Person ist von ausivärts zugereist Alles wegen einer Ohrfeige! Prag. 20. 4. In einer Gemeinde bei Bcchync leben zwei Großtuern, die sich gegenseitig bis miss Blut haßten. Eine» Tages erhielt der eine von ihnen ausd nächtlichem Heimweg plötzlich eine mächtige Ohrfeige, seit welcher Zeit er In der Sprache behindert ist und stottert. Obwohl der Bauer in der Finsternis seinen Gegner nicht erkennen konnte, klagte er seinen alten Rivalen als vermutlichen Täter an. Der Prozeß wanderte von einem Gericht zum andern, bis er zuletzt vor dem Brünner Obersten Gericht zum Abschluß kam. Die Fol ge» des Prozesses sind für beide Teile überaus verhängnisvoll, da der eine Bauer sei» Gut versteigern mutzte, um die Gerichts kosten bezahle» zu können, -er andere sein ganzes Leben an den Merichtsschuiden abzuzahlen haben wird. Das alles ivegeg einer OhrfeigeI
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