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ksmpff um INtÄrsvI /Es leeral ekres l/ekKüe^rtei» Urhe»,n«cht»phutz Nemau-Vttlag fl. Schwlugeagrln. München K0MSN V0N l.. 5cKuKI«^ 22. Fortsetzung. Stanbesvorlirtekle und Klassendünkel, soweit er diese Eigen schaften überhaupt jemals besessen, hatte er schon damals, bek seiner Flucht aus Rußland, als unnütz beiseitegeschoben. Draußen an der Front war es ihm schon klar geworden, wie nichtig diese Dinge vor einer schwirrender» Kugel erschienen! — Wie um so mehr noch, als er, als ein Geächteter ohnmächtig, vor dem Schicksal kapitulierend, in Paris auf dem Pont sich über daS Brückengeländer beugte. Nls Michael vor einigen Wochen auf dem Motorboote mit Nach Le Havre gefahrm war, hatte ihn Miß Stevenson auch weiter der Obhut von Jim Brack und Tom Cawley über lassen, welche beiden Männer auch heute noch dem ruhigen, bescheidenen Mister Prokoff in herzlicher Freundlichkeit zu getan waren. In Le Havre angekommen, hatte Jim, der Steward, Michael bedeutet, daß Miß Stevenson den Zahlmeister der „Mary" angewiesen habe, ihm jede Summe zur Verfügung zu stellen, die er zur Anschaffung seiner persönlichen Effekten be dürfe. Michael hatte sich dann in der Hafenstadt, so gut es ging, neu eingekleidet und mit dem nötigsten versehen, waö ihm für seinen zukünftigen Wirkungskreis dienlich war. Fünfhundert Franken waren ihm von der auSgehändigten Summe übrlggeblkeben. Er war auf daö Postamt gegangen und dort den Betrag an Angelika Verton im Arlesianerbospital in Paris überwiesen, ohne den Absender anzugeben. Es war wohl nicht viel, aber fürs erste wußte er seine Freundin vor der dringlichsten Not geschützt. Später, wenn er in seiner ihm bestimmten Arbeit stand, wollte er Angelika regelmäßig unter stützen, und dann sollte sie auch wissen, daß er sie nicht ver gessen hatte. , So stand lin Augenblick Michael, der jetzige Mister Prokosf, an der Bordreling der „Mary" und träumte in die unermeß liche Weite der Südsee, in die das Schiff in gleichmäßiger Dahn seinen silbernen Streifen zog. Einsame, schweigsam« Un endlichkeit, wie auf den Steppen der Heimat ... Da erklang plötzlich neben ihm die wohlbekannte, dunkle Altstimme. „Nun was träumt unser .Maskottchen' für tiefe Weis heiten über das unergründliche Meer?" Jäh wandte sich Michael um und blickte in das schöne, stolze Gesicht der Schiffsherrin. Groß und schlank stand sie vor ihm in der kleidsamen Matrosentracht, wie er sie in Paris zum ersten Male auf dem Motorboote gesehen hatte. Nach der Ankunft in Le Havre war sie direkt an Bord ihres Schiffes gegangen und darnach hatte er sie nicht mehr gesprochen. Wohl hatte er sie, seitdem sie auf großer Fahrt waren, einige Male im Gespräch mit dein Kapitän erblickt, aber sie war sofort wieder in ihren Kabinen verschwunden, obwohl sie ihm immer freundlich zugem'ckt, wenn er in seinem Vordstuhle lag. „Verzeihen Sie gnädige Frau, es ist mir selbst wirklich peinlich, wenn ich so zur Untätigkeit verurteilt bin und möchte mich doch so gerne nützlich machen!" „Aber bitte, lieber Freund, davon bin ich vollkommen überzeugt! Doch verstehen Sie mich nicht falsch! — Halten Sie unS denn für solche Arbeitstiere, daß wir gar keinen Sinn mehr für die angenehmen Seiten des Lebens haben? — Und überdies wissen Sie, baß unser Bordarzt strengstens an geordnet hat, das Sie sich erholen sollen. Sie sind immer noch Rekonvaleszent! Aber, wie fühlen Sie sich auf hoher See?" „Ich danke Ihnen, gnädige Fran! Ich fühle, daß ich körper lich wieder vollständig auf der Höhe bin und freue mich beute schon auf die Stunde, wo ich mit meiner Tätigkeit beginnen kann!" „Ich glaube eö Ihnen, Mister Prokoff! Aber erklären Sie, bitte, warum nennen Sie mich immer .gnädige Frau? Man hat Sie doch sicher informiert, daß ich noch ein ganz lediges Mädchen bin!" Auf daö äußerste verwirrt, starrte Michael kn die Augen sterne der blonden Frau, die mit einem kleinen schalkhaften Zug um den vollen feingezcichneten Mund vor ibm stand. Seine ganze anerzogene Sicherheit, die er schon als blutiungcr Leutnant am Zarenhofe im Verkehr mit den hoben Damen seiner Kreise erlernte, entschwand ihm plötzlich. Er hatte daö Gefühl, als begänne das Schiff einen Kreiseltanz. „Ich bitte Sie vielmals um Vergebung!" stotterte Michael hilflos, „es lag niemals in meiner Absicht..." „Aber, — beruhigen Sie sich, Mister Prokoff!" fiel ihm Miß Mary in die Rede, „ich bin über diesen Titel, den viel leicht Millionen von Mädchenherzen als höchstes Ziel erstreben, durchaus nicht scbokkiert! — Doch mache ich aus Sie wirklich so den Eindruck der fraulichen Reise, daß Sie mir dieses Prä dikat zuerteilcn?" Michael gewann seine abgestürzte, weltmännische Sicherheit wieder zurück. Eine kleine, humoristische Amüliertheit glomm in ihm auf. — Sich' mal an, dachte er, selbst diese ideale, formvollendete Weltdame ist nicht ganz erhaben über kleine weibliche Eitelkeiten. Ein feines Lächeln glitt in seine Mund winkel, als er antwortete: „Meine russische Heimat ist daö Land der zärtlichen Dimi nutiven und im Gebrauch der Sprache geben sie den Eindruck wieder, den eine Person auf uns macht. Die Wirkung Ihrer Persönlichkeit auf mich, Miß Stevenson, war so abgeschlossen, daß ich vielleicht unbewußt diese Anrede gebrauchte!" „Mir scheint aber, es ist weniger ein Diminutiv als wie ein Superlativ in der Rcspektöforml Sie sehen, ich weiß Bescheid! Aber sagen Sie mir, Mister Prokoff, gibt es in Ihrer Heimat keine Frauen, die irgendwie ganz selbständig ein Unternehmen leiten, daö sonst nur von Männern venvaltct wird?" „In industrieller Beziehung glaube ich wohl kaum, wäh rend ich auf dem Lande manche Dame kannte, welche di« Ver waltung ihres Gutes mit energischen Zügeln führte." „Doch treten Sie, Mister Prokoff, im allgemeinen der Auffassung bei, daß eine Frau den Betrieb derartiger Ge schäfte, wie das meinige, lieber dem männlichen Geschlechte überlassen soll?" „Ich habe über diese Frage noch nicht nachgedacht, Miß Stevenson, wenn ich aber wirklich dieser Auffassung gewesen wäre, so hätten Sie mich eines andern belehrt!" Michael sah mit einem warmen Blick in die Augen seines schönen Gegenübers, welche mit einem freundlichen Lächeln den Blick zurückgab. Miß Mary ließ sich auf einen der Deckstühlc nieder. „Ich danke Ihnen verbindlichst für das Kompliment, Mister Prokosf", sagte sie mit einem weichen Ausdruck kn dem marmorstrenaen, stellen Antlitz und ihre Augen blickten in die Weite der See, wo sich die Kielspur ihrer Jacht mit glitzerndem Schaum am Horizont verlor. „Sehen Sie, an dem Tage, wo wir uns kennenlernten, wurde ich acbtundzwanzlg Jahre alt. — In Europa würde man von mir sagen: «kn reichlich spätes Mädchen! — Oft denke ich daran, wie viele meiner Schulfreundinnen sich nur um den Ehegatten und die geliebten BabieS kümmern; währenddessen bin ich als daö kektroß in die Deichsel meiner Unternehmungen gespannt, an statt dieses meinen Direktoren zu überlassen! — Ich habe manchmal die Empfindung, ob nicht doch die fortgesetzte männ liche Betätigung den femininen Charakter einer Frau unter gräbt, so daß sie allmählich die Fähigkeit verliert, in dem Manne den Lebensgefährten zu sehen, dem sic doch von Natur aus untergeordnet sein soll?" Michael schwieg! WaS sollte er auch dani sagen? Als er vor Jahren der kaiserlichen Suite am Zarenbofe zugeteilt Ivar, war er oftmals mit Damen der amerikanischen Gesellschaft in Berührung gekommen und er wußte, daß die Amerika nerinnen gerade dieses Thema mit besonderer Freimütigkeit behandeln. Aber in der dunklen Altstimme dieser schönen Frau vibrierte ein Ton, der ibm verriet, daß in ihrem stolzen Herzen vielleicht auch die Sehnsucht nach einem Glücke zit terte, daß ihr bei allem Reichtum noch nicht zuteil geworden. Die Schifföhcrrin schien auch keine Antwort von ihm zu er warten. Ihre blauen Augen blickten wie verschleiert in den weiten schimmernden Horizont der See. In ruhigem Tonfall sprach sie weiter: „Ich weiß, daß man in Europa unser geschäftstüchtiges Bankeetunr mit oftmals schlecht verhehlter Mißachtung an siebt. Schon allein unsere zweiselbaftcn Stammbäume, gegen über der mit heraldischen Emblemen überreich signierten Ahnentraditioncn dcö klastischen Erdteils. — Man bedenke, die meisten unserer Großväter hausten noch kn Bretterver schlägen und ihre Geschärte waren derart, daß sie schon die Gegend vermieden, wo ein Strafgesetzbuch verborgen lag. — Darum halte ich cS für verächtlich, wenn viele Damen auö den Kreisen der amerikanischen Finanz dickes gesellschaftliche Manko dadurch auözubessern suchen, indem sic sich einen abge wirtschafteten Aristokraten kaufen, gleichsam als Einlaßkarte in die erkiusive Welt des alten Europa! — Finden Sie daS nicht maßlos entwürdigend für den persönlichen Wert einer echten Frau, Mister Prokoff?" „Ich würde", entgegnete Michael langsam und keine dunklen Augen brannten über das goldblonde Haupt der Amerikanerin, „niemals meinen Stand und Titel, wenn ich einen solchen hätte an eine solche Frau verkaufen!" Mary Stevenson hörte den etwas rauben Klang in der Stimme MicbaelS und blickte ibn prüfend an. Aber das ge bräunte, scharfgeschnittene Gesicht sab ibr rubig entgegen. „Ich glaube Ihnen, Mister Prokosf! ES bat auch mir be stimmt nicht an Gelegenheiten gefehlt, die Mode der Aristo- kratenhciratcn meiner Landömänninen mitunnachen. Selbst aus den Kreisen des russischen HocbadelS bot mir ein Prinz, der in Newnork im Erst lebt, seine Adelokrone an, die selbst verständlich daS Hauö Stevenson hätte mit neuen Brillanten besetzen lassen müssen! Meine Bek'nuten und Verwandten schienen meine Ablehnung unbegreiflich zu finden. Während ich es für unbegreiflich fand, daß man ko aar kein Verständnis für solche alberne Nichtigkeiten aufbrachic!" lFortlehung folgt) Insel ist Vogelfalle Alo amerikanische Ingenieure auf die Isabel-Insel an der Küste von Kalifornien kamen, um die dortigen Verhältnisse .zu untersuchen und sestzustellen, ob die Insel für Anlage eines Lust hafens geeignet sei, sanden sie zu ihrer Ueberrafchung Tausende von toten Vögeln und Vogelskeletten im Urivaide. Da die Insel unbewohnt ist, glaubt man nur eine Erklärung sür diese selt same Erscheinung zu haben: daß nämlich das Laub des Urwaldes so dicht ist, daß Vögel, die es von oben durchstoßen und sich dann unter den Vaumkroncn befinden, nicht mehr die Kraft haben, sich wieder hinauszuarbeiten, und da es unten so dunkel wie in einem Keller ist, gibt es auch keine Insekten, von denen die Vögel leben könnten. Die Insel ist demnach eine ungeheure Dogelfalle, und man geht setzt mit dem Gedanken um. große Rodungen vorzunehmen, um Millionen von Vögeln vor einem furchtbaren Tode zu bewahren. ZUM Preise des Mittagsschläfchens Ein bekannter Psychologe gibt den Rat, den leichten Schlaf der späten Morgenstunde abzukürzen und statt dessen lieber misten am Mittag eine Viertelstunde zu schlafen. Fünfzehn Mi nuten Schlaf nach der sclyversten Arbeit des Tages oder nach der sclyversten Mahlzeit sind nach seiner Meinung besser für Gesundl)elt und Energie als 7b Minuten Morgenschlaf. Viele «röche Männer verkürzten den Nachtschlaf und ersetzten ihn mit Erfolg durch eine Viertel- oder halbe Stunde Schlaf mitten am Tage; das tat auch Goethe, das tat Wagner und Edison und Napoleon waren geradezu berühmt dafür, daß sie nachts so wenig Schlaf brauchten: sie schliefen dann nur vier Stunden. Aber sie waren auch beide begeisterte Anhänger der kleinen Schläfchen im Laufe des Tages. Rauf unter hypnotischem Zwang Wie aus Riga berichtet wird, hat ein Bauer aus der Ge gend Jelgava in Lettland eine Klage gegen den Händler Krots eingcreicht, weil dieser sich bei einem Pserdckauf des Hypnotis mus gegen ihn bedient habe Nach dem Kauf unter hypnotisclynn Zwang hatte der Bauer sogleich die größte Angst, daß das ihm angebotene Pferd von anderen gekauft sein könnte. Krots soll es gelungen fein, im Laufe der letzten beiden Monate eine ganze Anzahl Bauern durch Hypnose dazu zu bringen, von ihm Pferde zu Kausen. Angriffslustige Fische Im August 1986 richtete ein Schwertfisch einen gefahr drohenden Angriff gegen ein Boot in der Nähe von Lang Island. Eine Planke wurde zertrümmert, und das Boot war dem Sin ken nahe. Die zersplitterte Planke mit dem 64 Zentimeter lan gen „Schwert" des Fisches wird jetzt in dem Naturhistorischen Museum in Newyork aufbewahrt. Im Jahre 1937 wurden nicht weniger als sechs Angriffe von Schwertfischen im Atlantischen Ozean gemeldet Ein Boot wurde so kräftig angegrissen. daß das Schwert des Fisches durch den Boden drang. In einem andern Falle bekam der Kapitän eine Schramme auf der Brutt, als ein 109 Kilo schwerer Schwertfisch sein Schiff „torpedierte", und.ein anderer Kapitän wurde fast über Bord geschleudert, als sein Boot von einem Schwertfisch angegrissen wurde, der von zwei Harpunen getroffen mar. Der Scbwerlfisch rannte so heilig gegen die Schisfsmand. daß sein Schwert mittendurch brach. Der Schwertfisch ist einer der schnellsten Schwimmer unter den gro ßen Fischen, und in der Paarungszeit ist mit dem Männck)«n nicht zu spaßen. Schlangengift gegen Epilepsie und andere Arankheiten? / Seltsame Ann-e aus dem Ausland Angebliche Erfolge — Nachprüfungen erforderlich Die Verwendung des Schlangengiftes als Heilmittel ist durchaus nicht etwa etwas vollkommen Neues. Dies haben gerade die medizinischen Veröffentlichungen der letzten Jahr zehnte Immer wieder zu erkennen gegeben. Zwar zeigte sich zum Beispiel bei Versuchen, die Schlangengifte zur Bekämpfung des Krebses heranzuziehen, daß das hierbei verwendete Cobra- Toxin nicht imstande war, einen direkten Einfluß auf das Wachstum der Krebsgeschwülste auszuübcn, doch konnten alle in dieser Richtung arbeitenden Forscher übereinstimmend die erhebliche schmerzstillende Wirkung dieses Giftes feststellen. Oft genügt schon eine einzige Einspritzung solchen Schlangengiftes, um einen vom Schmerz gequälten Patienten sür acht bis zehn Tage schmerzfrei zu halten, ohne daß gleichzeitig irgendwelche Nebenerscheinungen, insbesondere Appetitlosigkeit oder eine Suchtentwichlung zustande kommen, wie mir cs vom Morphium her leider kennen. Weitere Untersuchungen, die wir Dr. Körblcr verdanken, haben dann noch ergeben, daß das Gift der europäischen Sand otter noch weit günstigere Teilwirkungen bet entsprechender Dosierung entfaltet als das anfangs genannte ausländische Cobra-Gist, und daß gleichzeitig das Gift der Sandotter auch mit ausgezeichnetem Erfolge bei anderen Schmcrzzuständen An wendung finden Kan», wie zum Beispiel bei Neuralgien. Is chias. Asthma, muskelrheumatiscl-en und gelenkrheumatischen Erkrankungen. Nun hat sich «n letzter Jett das Interesse aber auch der Anwendung von Schlangengift bei Epilepsie zugewandt. Schon vor 80 Jahren hatte einmal die Beobachtung, daß bei einem Epileptiker In Texas >n Amerika nach einem nicht tödlich ver laufenen Klapperschlangcnbiß keine Anfälle mehr auftraten, den Newyorker Arzt Dr. Spangler veranlaßt. Epileptiker mit Klapperschlangen-Toxin zu behandeln, worüber dieser Arzt im Jahre 1912 eingehend berichtete. In neuerer Zeit hat dieses Behandlungsverfahren, das in Vergessenheit geraten mar, der südafrikanische Arzt Dr. Fritz Simons wieder aufgegrisfen und ist dabei auf Grund seiner eigenen Erfahrungen zu dem Schluß gekommen, daß die Schlangengifte Hellstosse enthalten, die auch den skeptischsten Arzt übery'Ugen müßten daß damit epileptische Anfälle in einem Maße zu beeinflussen seien, wie es bisher durch kein anderes Mittel möglich war. Tatsächlich will denn auch dieser Arzt bei mehreren hundert Evileptikern nur in etwa 4,4 Prozent einen Versager gesehen haben. Weitere Nachprüfungen werden selbstverständlich erst zei gen müssen, ob diese optimistische Beurteilung tatsächlich ver allgemeinert werden kann. Es ist nnr zu verständlich, daß andere Aerzte zunächst mit einigem Mißtrauen an eine Be handlungsmethode Herangehen, die derartige überraschende gün stige Ergebnisse mit einer an sich einfachen Methode erbrin gen soll. Das sabrikferllg gelieferte Schlangengift wird anfangs in einem Bruchteil eines Milligramms unter die Haut eingespritzt, und zwar wöchentlich nur einmal. Später steigt man auf Dosen bis zu ein und zu zwei Milligramm, wenn die vorher gehenden Mengen anstandslos vertragen worden sind. Schwe rere Reaktionen sollen nicht vorkommen. Nur örtliche, be langlose Entzündungen an der Einstichstellc seien in manchen Fällen zu beobachten, die aber in der Reael innerhalb von 24 Stunden wieder abklingen. Die Epilepsie-Anfälle selbst können am Anfang der Kur allerdings zunächst etwas an Häusigkeit zunehmen, doch verlieren sie bald erheblich an Schwere. Die Gesamtdauer der Behandlung wird auf ein halbes Jahr berech net, so daß einige Geduld vom Patienten sowohl wie dem Arzte gefordert werden muh. Wie schon unterstrichen wurde, handelt es sich bei dielen eben genannten Mitteilungen um Veröffentlichungen auslän discher Aerzte. Es wird am Platze sein, sich nicht von vorn herein zu großen Illusionen hinzugeben, bevor nicht grund legende Kontrollen auch in Deutschland mit hier heraestellten Schlangengiftpräparaten durchgeführt morden sind. Die Tat sache allerdings, daß wir In Deutschland immerhin damit zu rechnen haben, daß etwa jeder tausendste Einwohner Epilev- tiker ist. wird es angezelgt sein lassen, auch in Europa Versuche mit dieser Behandlungsmethode anzustellen. Dr. med. L. T.