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Sächsische Volkszeitung : 27.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193907272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390727
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-27
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.07.1939
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^otirsn Sinö Sie „gut geslimrni"? Vielleicht hat dieser oder jener Rundfunkhörer sich ein mal gefragt, was es mit dem „Stimmton" auf fick, hat, der werktäglich von 11.10 bis 11.1b Uhr über den Deutschlandsender gesendet wird. Datz dieser Ton irgendwie mit der Musikaus übung zusammenhängt, ist ohne weiteres klar. Aber die tiefere Bedeutung erschlicht sich doch nur dem, der weih, -atz der sogenannte Kainmerton, das eingestrichene a, wie es die Mu siker nennen, keine im Laufe der Zeit glcichgebliebcne An gelegenheit ist, sondern mancherlei Schwankungen unterworfen war. Es hat zwar nicht an Bestrebungen gefehlt, diesen Stimm ton innerhalb der verschiedenen Länder zu vereinheitlichen, 1885 fand zu diesem Zweck in Wien eine Stimmton-Kon- serenz statt. Aber diese Bemühungen ivaren nicht von durch greifendem Erfolg begleitet. Im grotzen und ganzen gesehen — so sagen dle Musiker — ist In Europa in den letzten Jahrzehnten die Stimmung immer mehr gestiegen! Die Wiener Konferenz hatte einen Ton von 435 Schwingungen in der Sekunde als Kammerton a sestgelegt und sich um seine einheitliche Einführung bemüht. Heute hin gegen liegt der praktisch verwendete Stimmton a bei etwa 443 Schwingungen je Sekunde. Am meisten haben unter dieser „Heraufsetzung der Stimmung" die Sänger zu leiden; denn alle Gesangspartlen liegen ja entsprechend höher, wenn man von einem höheren Stimmton ausgeht. Aber auch die Musik instrumentenbau ist an der Frage interessiert; ihm kommt es vor allem auf die Vereinheitlichung des Stimmtons an. damit nicht Schwierigkeiten hinsichtlich des Exports von Musikinstru menten entstehen. Neuerdings ist nun die ganze Frage in ein neues Sta dium getreten. In London hat eine Konferenz des ISA Komi tees „Musikalische Stimmung" stattgesunden Die ISA ist eine Internationale Vereinigung, In der die nationalen Normcn- ausschüsse -er einzelnen Länder zusammengefatzt sind, um zu einer Vereinheitlichung in denjenigen Frage,, zu gelangen, die international geregelt werden können. Innerhalb der ISA besteht ein Ausschutz, der sich ausschliesslich mit dem musi kalischen Stimmton befasst, und dieser Nusschutz, in dem das Reich den Vorsitz innehat, hat beschlossen, allen Ländern der Welt einen Stimmton von 440 Schwingungen je Sekunde zur Annahme zu empfehlen. Diesem Stimmton haben die meisten in der ISA vertretenen Länder zugestimmt. Wenn man also über den Dentschlandsender den „Stimm ton" hört, hört man damit den Ton. aus -en sick dieser Inter nationale Ausschlitz geeinigt hat. Allerdings wird der neue Vorschlag nun zunächst in den einzelnen Ländern angenom men und durcligesckt werden müssen. Es steht aber zu hoffen, datz dies keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bereitet, zu mal die Vorteil auf -er Hand liegen. Es wir- nach Vereinheit lichung -er „musikaliscken Stimmung" nicht mehr Vorkommen können, -atz Sänger, die im Ausland auf Gastrcise sind, in einer völlig anderen Stimmlage singen müssen und natur gemäss nickt zu voller Wirkung gelangen können. Oder -atz ein Orchester auf einer Gastspielreise in einem Gastlande seine Instrumente nur mit Schwierigkeiten zu spiele» vermag weil die „Stimmung" in diesen, Lande eine ganz andere ist als in der Heimat. In Deutschland gibt es einen ..Stimmtonausschutz". der vom Deutschen Normenausschuss cingesekt ist und alle an der Klärung -es Stimmtons beteiligten Stellen bereinigt. Dieser Ausschntz setzt sich bei uns für den neuen Stimmton ein. Und wir alle wissen nun. datz wir nur dann gut und richtig ge stimmt sind, wenn der a-Ton unseres Flügels, unserer Geige oder auch unseres Schifferklaviers mit 440 Schwing»"--«'!, in der Sekunde durch den Luftraum eilt. MlarlaMe tn Schweden In einer Hafenstadt. Kopenhagen, 27. Juli. In der schwedischen Hafenstadt Oxelösuud südlich von Stockholm Ist starke Unruhe entstanden, weil drei Fälle von Malaria festgestellt wurden. Dle Stock holmer Gesnndheitsbchörden haben sofort einen Spezialisten in die Stadt geschickt und alle Vorbereitungen zu einer Begren zung getroffen. Man glaubt, dah Mücken, die einen malaria kranken ausländischen Seemann gestochen haben, die Krank heit eingcschleppt haben. Die Stadt Ist schon mehrfach von ge fährlichen tropischen Epcdemicn hcimgesucht worden. Xleins Lknonilc Der Führer auch bei der 2. Bayreuther Festspielaussührung. Der Führer war mit vielen Ehrengästen am Mittwoch auch Zeuge der zweiten Vorstellung der Äanrenther Bühnen festspiele, Richard Wagners „Tristan und Isolde", Lrlnnerungsfeier der SA ln Lamprechtshausen. In Lamprechtshausen fand ein grotzer SA-Appell statt, der dem Andenken an die im Juli Gefallenen der Ostmark gewidmet war und seine besondere Bedeutung durch eine An sprache des Stabschefs Lutze erhielt. Propagandaausschub für die Olympischen Winterspiele gebildet. Unter dem Vorsitz von Ministerialrat Dr. Mahlo wurde am 25. Juli Im Relchsmlnistcrium für Volksnufklärung und Propaganda der Propagandaausschuh für die ö. Olympischen Winterspiele In Garmisch gebildet. Große Luftschutztibung ln Berlin. Die seit einigen Tagen erwartete große Lustschutzübng. die am Mittwochnachmittag überraschend in der Reichshauptstadt einsetzte, wickelte sich dank der disziplinierten Bereitschaft der Berliner Bevölkerung völlig programmähig ab. Luftschiff „Graf Zeppelin" desucht Kassel. Das Luftschiff LZ 130 „Graf Zeppelin" wird am Sonn tag, dem 30. Juli, eine weitere Uebungsfahrt nach der Stadt Kassel durchführen. Mit dem Start vom Luftschisfhafon Rhein- Main aus ist voraussichtlich ab 14 Uhr zu rechnen. Das Luft schiff wird zwischen 20 und 21 Uhr wieder in Frankfurt zu- riickerwartet. Deutschlands Jägermeister ln Stuttgart. Mit einem Begriihungsabend nahm am Mittwoch die Zweite Grotzdeutsche Reichstagung der deutschen Iägerschaft In Stuttgart Ihren Anfang. Führende Jäger aus allen Gauen Nrotzdeutschlands sind in der württemberglschen Gauhauptstadt eingctrosfen. Amerikanische Politiker reisen nach Europa An Bord des Dampfers „Manhattan" reisten gestern eine gröbere Zahl amerikanischer Politiker nach Europa, darunter Der SchMer i>e»Mndfunk.Setekt»r-aeiiorben Vber-Ing. Schloemilch war einer der ersten Rundsunkpioniere. Berlin, 27. Juli. Im Alter von 70 Jahren verstarb nach langer, schwerer Krankheit Ober Ing. Wilhelm Schloemilch. Man kann Wilhelm Schloemilch als einen der ältesten Pioniere der drahtlosen Telegrafie bezeichnen. Sein Fach gebiet war der Schwachstrom, Insbesondere der Empfang der drahtlosen Signale. Hier hat er durch die Einführung der unter dem Namen „Sckloemilchzelle" bekannten elektrol„tisä>en Zelle an Stelle des Fritters sKohärers schon in den Kindheits tagen der Funktechnik zu Beginn des Jahrhunderts feine ersten Erfolge errungen. In der anschlietzenden Technik des Hör- Empfanas und der Kristalldctektoren wnr er ein Meiller. Er hat mit seinen geschickten und geduldigen Arbeiten einen für die damaligen Verbältnisse wirklich brauchbaren Detektor geschossen und damit den Grund zu ienem Emvfangsaerät ge legt, das nock in den ersten Jahren des Rundfunks das F»Id beherrschte »,,d sogar noch heute mehr als man glaubt in Ge brauch ist. Auch der nächstfolgende technische Fortschritt In der Emp fangstechnik, der Empfangsoerstärker, wurde von Schloemilch durch den dreistufigen Mikrofonverstärker etngeleitet. Er hat ebenfalls an der schließlich sieghaften Glühkathodenverstärker- Röhre und ihrer Anwendung In den letzten Jahren seiner Wirksamkeit bei Telcfunken noch Außergewöhnliches geleistet. Er ist zusammen mit O v. Bronk der Erfinder der Reslex- schaltnng, die jahrzehntelang in Funk-Empfängern allgemein benutzt.wurde und auch heute nichts von ihrer Bedeutung ver loren hat. Als W. Schloemilch vor Jahren sein 25jährlges Dienst jubiläum bei Telefunkcn feiern konnte, schrieb einer seiner damaligen Mitarbeiter: „Schloemilch leistete stets das Größte im Kleinsten!" Er hat in der Tal seine Energie stets für die Lurchnrbeitung jener kleinen Dinae eingesetzt, deren wirkliche und vollkommene Lösung im Grunde erst die Noraussctznng für die Brauchbarkeit und allgemeine Verwendbarkeit auch der großen Ideen bringt. Sein Name geht in die innae Geschichte der Funktechnik ein als der eines Mannes, der fast vom ersten Tage an unermüdlich und erfolgreich an ihrem Werden und ihren, Ausbau mitgeschasfen hat. Raubmord und Selbstmord des Talers durch Sprung aus dem vierten Stock München, 27. Juli. Am Dienstag wurde in einer Woh nung in der Pestalozzistratze in München die 49 Jahre alte Da menschneidern, Berta Rotz von einem noch unbekannten Mann durch Stiche in die Brust ermordet. Der Täter stürzte sich, als die Polizei in die Wohnung eindrang, aus einem Fenster der Im vierten Stock gelegenen Wohnung aus die Stratze, wo er mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb. Die Damenschneidcrin Berta Rotz, die in der Pestalozzistratze eine große Wohnung inne hatte und ständig mehrere Zimmer vermietete, hatte am Diens tag in einer Tageszeitung ein möbliertes Zimmer angeboten. Vermutlich hat sich der Verbrecher unter dem Vorwand, dieses Zimmer mieten zn wollen, in die Wohnung eingeschlichen. Als eine Untermieterin gegen 17 Uhr nach Hause kam. fand sie die Wohnunastüre von innen verschlossen und verständigte die Po lizei. Die Beamten sanden alle Schränke und Schubladen der Wohnung durchwühlt vor. Der Täter, ein etwa 30 bis 35 Jahre alter Mann, halte also den Mord in räuberisci^r Absicht aus- gesührt. Tödlicher Absturz von der Kampenwand Rosenheim, 27. Juli. Bein, Besteigen des Ostgipfels der Kanmenwand verunglückte der in Bernau am Chiemsee in Ur laub weilende 39 Jahre alte Krankenkassenangestellte August Kohlenberg aus Hildesheim bei Hannover tödlich. Kohlenberg wurde von einem Stein, den Touristen über ihm unversehens lostraten getroffen und stürzte 30 Meter in die Tiefe, wo er mit zerschmetterten Gliedern tot liegen blieb. Die Frau des Verunglückten erlitt einen Nervenzusammenbruch und mutzte ins Aschaner Krankenhaus cingeliefert werden. Todessturz vom Serentanzvlatz Tßale. 27. Juli. Die Studierenden der Technischen Hoch schule Köthen batten einen Ausstieg zum .Hexentanzplatz unter nommen. Der Studierende Walter Sabath hatte sich hinter dem Vodetor mit einer Begleiterin von der Gruvpe getrennt und ver sucht. aus einem kürzere» Weg über Steingeröll und Fclsvor- svrünae schneller die Höbe zu erreichen. Dabei stürzte er ab. Nach schwierigen, Rettungswerk wurde er von der Sanitäts kolonne vom Roten Kren» geborgen und den, Quedlinburger Krankenbaus zugcsiihrt. Hier ist er kurz nach seiner Eiulicfe- nmg gestorben. 50-Millionen'pror-kt der NeilMahn in Hamburg wird verwirklicht Hamburg. 27. Juli. Im Gegensatz zu allen anderen Groß städten des Reiches befand sich bisher in Hambnrg — abgesehen von der Werkabteilung Harburg — kein großes Ausbesserungs werk der Reichsbahn. Trotz gewisser finnnzieller Bedenken — cs handelt sich um ein 50-Millionen-Projekt — hat man es aber cur Unterstützung der Bestrebungen der Hansestadt Han,bürg für zweckmäßig gehalten, diesen Mangel auszualeichen nnd ein modernes Ausbesserungswerk zu errichten, dessen Spatenstich jetzt vollzogen wurde. Stelnmetrmelster als Komponist Wien. 27. Juli. Boi dem Bcgriitzungsabcnd der Teilneh mer an der Bildhauer- nnd Stcinmctztagung im Wiener Militär kasino wurde ein „Stcinmehmarsch" unter großem Beifall zur Welturaufführung gebracht. Komponist ist der Wiener Stein- mehmeister Rudolf Felix Siegel. Der Marsch ist dem Ncichs- innlmgsmeistcr gewidmet. die bekanntesten: der Postministcr Farlcy, der Vorsitzende der demokratischen Partei ist, und John Hamilton, der Vorsitzende der republikanischen Partei. Ferner ist an Bord der bekannte Isolationistische Kongretzabgcordnete Hamilton Fish. Moskau meldet Fortdauer der Grenzkämps« in Fernost. „Tatz" gibt eine Mitteilung des sowjetmongalischen Trup penstabes aus, nach der die Kämpfe an der mongolisch-man dschurischen Grenze andauern. In der Zeit von, 23. bis 25. Juli hätten wiederum militärische Operationen stattgcfnnden, die allerdings die Frontlinie nicht verändert hätte». Auch die Luftwaffe sei in Tätigkeit getreten. Es wird zugegeben, datz 20 sowjetmongolische Flugzeuge nicht mehr zu ihren Flugplätzen zuriickgekehrt seien. Volksdeutsche in Polen unter nichtigem Borwand verhaftet. Nach einer Meldung des „Dziennik Bydgoski" vom 25. Juli wurde wieder eine Anzahl Volksdeutscher unter den, Vor wurf der „Beleidigung. des polnischen Volkes" verhaftet. Neuer Schlag gegen das Vereinswefen In Polen. Die polnischen Sicherheitsbehörden habe» jetzt eine neue Aktion eingeleitet, die sich diesmal gegen die Deutsche Turner schaft in Polen richtet. Koe aus England abgereist. Oberst Koc. der Leiter der polnischen Finanzdelegation, die in London die Verhandlunaen über die Einkreisnngsnnleibe geführt hat, ist gestern von London nach Warschau abgcreist. Lhamberlaln-Erkliirung lm Unterhaus. Chamberlain erklärte lm Unterhaus, datz neue Instruktio nen an den Moskauer britischen Botschafter abgeschickt worden seien. Er hoffe, Anfang nächster Woche eine Erklärung ab geben zu können. — Zu den englisch-japaniscl-en Verhandlun gen betonte der Ministerpräsident, die bisherigen Unterredun gen hätten sich lediglich mit dem Verhandlnnasverfahrcn und der Festlegung von Tatsachen befaßt. — Wie Reuter berichtet, ist eine neue Besprechung zwischen Molotow und Sccds für heute angesetzt worden. Meuchelmord an Sergeant Collinge. Der britische Polizetsergeant Collinge. ein Hauptzeuge In dem Seiisatlonsprozeß um die Durchführung des Iudenschmug- gels in Palästina, wurde dmch jüdische Meuchelmörder getötet. Reuarllae Gestaltung der ReiKsautobakm Auseinanderlicgende Fahrbahnen in der Lüneburger Heide Lüneburg, 27. Juli. So sehr auch die Landschaften, die von den „Stratzen -es Führers" durchzogen werden, verschie denen Charakter haben mögen, die Reichsautobahncn sind überall in der bekannten einheitliche» Form gebaut. Ob sie die Gebirge überklettern, sich durch Täler winde». Ebenen durchschneiden. Flüsse, Kanüle. Eisenbahnen und Stratzen kreuzen, überall bieten die Autobahnen dasselbe Bild: Zivci parallellaufende, doppelte Fahrbahnen, die durch eine» Grün streifen getrennt sind. Bei der Reichsautobahn, die jetzt mitte» durch die Lüne burger Heide gebaut wird und bereits in Angriff genommen ist nnd die Hannover mit Hamburg verbinden soll, wird zum erstenmal in Deutschland von diesem Prinzip abgegangen. Auf weite Strecken werden hier die beiden Fahrbahnen nicht parallel geführt, sondern mehr oder weniger weit auseinander. Tas heißt: Der Grünstreifen wird hier zum T'il so stark erweitert, datz er grotze Stücke der schönen Landschaft nmsatzt und von einer Fahrbahn die ans d r anderen Fahrbahn lausen den Kraftfahrzeuge überhaupt nicht mehr zu sehen sind. So werde» beisvielsweise in einer besonders schönen Landschaft zwischen Soltau und Bissp-ngen die b.id'n Fahr bahnen durch einen mit Wacholder bestandenen Hügel ge trennt sein. Es ist dies eine Geaend, in der der Klnngebirgs- charakter der Lüneburger Heide besonders stark U'd malerisch in Erscheinung tritt. Das Anfgeben der Parall'lsystems Ist natürlich nur in -er Lüneburger He de möglich, wo urige Heidcfiächen, nicht in „Kultur" befindliches Land in genügen der Menge zur Verfügung steht. Würste mit AastenM an den Nebenbuhler Zuchthausstrafe von 12 Jahren vom Reichsgericht bestätigt. Leipzig, 27. Juli. Ter am 28. September 1907 geborene Walter Fritz Friedrich aus Zittau, ein gut beleumdeter Mann, halte im Jahre 1935 ein Mädchen kenne» gelernt, zu dem er bald darauf eine aufrichtige Zuneigung empfand. Ob wohl seine Auscrwählte Mutter eines Kindes war. beschloß er, sie zu heirate» Ta erschien im Juni !937 der frühere Lieb haber der Frau, der Vater des Kindes, wieder nnd heiratete sie vom Fleck wca. Friedrich war darüber sehr betrübt. Als im folgende» Jahre der junge Ehemann nach auswärts ver zog, wurden die alten Beziehungen wieder ausgenommen, tim die Frau ganz für sich zn gewinnen, verfiel der Angeklagte auf den Gedanken, den Ehemann zn beseitigen. Zunächst schickte er ihm als ..Aufmerksamkeit" zwei Würste, von denen eine Rattengift enthielt. Tann übersandte er ihm einen selbst gebackenen Kuchen, dem Arsenik beiaemischt war und schließlich Mitte Januar d. I. drei mit Arsenik bestrichene Pfannkuchen. Ter Ehemann war so klug, nichts davon zu essen, vielmehr die „Geschenke" der Polizei zu übergebe». Vom Schwurgericht Stettin wurde Friedrich, der voll ge ständig war. am 25. April wegen Mordversuches in drei Fällen zu einer Zuchthausstrafe von zwölf Jahren und zu zehn Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Tiefes Urteil hat nunmehr Rechtskraft erlangt, nachdem der 5. Strasseuat des Reichs- gerichts die von dem Angeklagte» hiergegen eingelegte Re vision als offeiisichllich unbegründet verworfen hat. Höhere EinlageruncrsvMt der Mblen Die Hauptncrsinignna der deutschen Getreide- und Fut termittelwirtschaft hatte überaaugsweise bestimmt, daß die Mühlen berechtigt sind, in der Zeit vom I bis 3t. Anmut 1939 den Pslichllagcrbestand an Roggen und Weizen in Anspruch zu nehmen, bei Rogge» jedoch höchstens bis zur Hälfte. Tie zur Zeit vorgeschricbene Mindestmenae von einem Zwölftel des Iahreskontingenls an Roggen und Weizen mnß bei Roggen ooin 31. August, bei Welzen vom 15. September 1939 ab wie der In vollem Umfange eingclaqcrt sein. Mit Wirkung vom 30. September 1939 sind nun alle Mühlen mit einem Grundkonlingent von mehr als 750 Tonnen Roggen und Weizen verpflichtet, mindestens die einem Sechstel ihres Grundkontingents an Roggen entsprechende Menge Rog gen ständig auf Lager zu halten. Ties gilt mit Wirkung vom 31. Oktober 1939 entsprechend für die Einlagerung von Weizcn. Zudenverbot für Lokale, Ladeplätze und Anlagen gefordert Prag, 27. Juli. Der tschechische national arische Kultur verband mit dem Sitze in Prag hat der Prager Polizeidirek- tion ei» Gesuch vorgelegt, tn welchem gefordert wird, datz die nichtarischen Geschäfte in Prag lknd in den tschechischen Pro vinzstädten durch einen behördlichen Erlass ungehalten werden, ihre Unternehmen durch Aushängen von Schildern mit der Aufschrift „Jüdisches Geschäft" zu bezeichnen. Neben dieser Kennzeichnung iüdisä>er Geschäfte soll in össentliclnm Lokalen, desgleichen in Badeanstalten, Anlagen usw. die Aufschrift an gebracht werden: „Den Juden ist der Eintritt verboten". Schließlich soll den Juden der Zutritt zu diesen Stätten ver boten werden. Mit der Durchführung der Kennzeichnung der jüdischen Geschäfte und gewerblichen Unternehmungen in Prag soll im Sinne des Ansuchens der tschechische national-arische Kultur verband betraut werden. Numerus clausus für jüdische Aerzte in der Slowakei Preßburg, 26. Juli. Die slowakische Regierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag eine Verordnung erlassen, durch welche die Zahl der Juden, die die ärztliche Praxis ausüben dürfen, fest gesetzt wurde. Der nun erlassenen Regelung zufolge dürfen nur 4 v. H. der Gesamtzahl der am 30. Juni 1939 in der Slowakei tätigen Aerzte Juden sein. Las bedeutet die Beschränkung der Zahl der jüdischen Aerzte auf 52. Welche Bedeutung diese Maßnahme hat. geht daraus her vor. dah die Verjudung des Aerztestandes auf dem Gebiete des slowakischen Staates ein geradezu erschreckendes Ausmaß an genommen hatte. Nach amtlichen Unterlagen ivaren am 30. Juni 1939 von 1350 in der Slowakei tätigen Aerzte,, nicht weniger als 650 Juden. Dabei gellen nach der slowakisctnm Gesetzgebung vor dem Jahr 1918 gelauste Angehörige der jüdischen Rasse nicht als Juden.
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