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Donnerstag, 27. Juli 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer 174. Seite 4 Vrvselsn : Wechselausstellunge« des Stadtarchivs und der Stadt- KNIlolhek. Um sonst verschlossen« Bestände in wechselnder Zu- saminenstellung einer gröberen Zahl von Volksgenossen zu zei gen, haben Stadtarchiv und Stadtbibliothek setzt aus dem Gange vor der Stadtbibliothek im Rathause (1. Stock) eine kleine wechselnde Sonderschau eingerichtet. Die Preisverteilung an die Gausieger des sächsischen Handwerks gab Anlatz zu der ersten der. artigen Ausstellung, die dem sächsischen und Dresdner Handwerk gewidmet ist. Die Ausstellung führt durch die Handwerks- «schichte der letzten 400 Jahre. Sie zeigt u. a. ein« kurfürstliche Ordnung für di« Plattner (1523) mit Anordnung über die gast liche Aufnahme auswärtiger Gesellen und die schön ausgeserligte Posainentiererordnunq von 1618. Als Ausweife stellte man spä ter die schönen Kundschostsbriese aus, mit dein Bilde der Hei matstadt geschmückt, di« im 19. Jahrhundert durch die nüchternen Wanderbüchcr verdrängt wurden, die aber auch mit ihren Ein trägen und Behördenstempeln Zeugnis ablcgen von den weiten und lehrreichen Wandcrwcgcn der Handwerksgesellen. Obrigkeit- liche Mandate über Jnnungspflicht und -brauch und ältere Dil- der aus dem Handwerkerleben vervollständigen die kleine Schau. : Dresdner Kunstwerk des Monats Juli. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts zeigte Dresden noch ganz das Gesicht, das die Stadt am Ausgang des 18. Jahrhunderts hatte. Das Bild von Leutwltz „Blick auf die Neustadt", das als Kunst werk des Monats Juli im Stadtmuseum ausgestellt ist, lätzt dies erkennen. Das Neustädter Ufer wurde durch die schönen Bürgerhäuser gekennzeichnet, so dah wir wirklich ein geschlossenes Stadtbild vor unseren Augen sehen. Rechts neben der Drücke steht das Narrenhäusel In seiner charakteristischen Form, daneben breitet sich der Ouandtsche Garten aus. Das Dach des Blockhauses wird vom Turm des Rathauses überragt, während das Japanische Palais den würdigen Abschluss der Stadtsilhouettc bildet. Die zarten Farben des Bildes und die heitere Erzählkunst, die sich im ganzen Bilde ausdrückt, lassen ein lebendiges Bild vom Leben und Treiben der „Residenz" um 1869 entstehen. : Ein Haussrauen-Nachmlttag fand am Mittwoch in der Kolonial-Ausstellung statt. Im Weihen Saal der Aus stellung zeigte sich Kurt Wildersinn als fesselnder Plauderer und Ansager. Fee von Reichlin vom Theater des Volkes sang fröhliche Lieder, Gerda Schcinpslug und Werner Opitz baten Proben ihrer Tanzkunst. Der ..lange Emil" mit seinen dressier ten Doggen und Terriern fand, ebenso wie die anderen Mit wirkenden des Programms, reichen Beifall. Die musikalische Umrahmung des Nachmittags hatte das Stadtorchcster Rade beul übernommen. t Städtisch« Bücherei Dresden. Die Lese sä le der Städtischen Bücherei, Theaterstrahc 11, 1., die wegen Reini- gungsarbeltcn geschlossen waren, sind von Montag, 31. Juli, an wieder geöffnet. Oefsnunqszeiten: 1v bis 1-1 und 16 bis 20 Uhr. — Die Lesesäle der Stadtbüchereien Neu stadt lBauhner Strahe 21) und Nordwest iRehefelder Strahe 39 b) bleiben noch weitere 1-1 Tage geschlossen und werden erst am Montag. 14. August, wieder geössnet. : Den 70. Geburtstag kann am 29. Juli der Pächter des Dresdner Ratskellers, Hans Matthacs, feiern. Er ist gebo rener Dresdner, hat im Hotel „Stadt Gotha" gelernt und als Gehilfe in Wildbad und Bad Kissingen. als Küchenmeister in Leipzig und Berlin gearbeitet. 1993 übernahm er mit seiner Gattin die Gaststätte des Hamburger Schauspielhauses. Am 1 September 1919 erösfnete er d"n Ratswcinkeller in dem neuerbauten Dresdner Rathaus. 1935 konnte er sein Silber- fubiläum als Wirt des Ratsweinkellers begehen. : Die Heidestrahe ist bis auf weiteres zwischen Grohen- hainer und Riesaer Strahe für den Durchgangsverkehr ge sperrt worden : In der Strahenbahn vom Tod überrascht. Am Mitt- wochnacknnttag erlitt ein klOjaliriger Man» auf dein Postplatz In der Strahenbahn einen Schlaganfall, dem er erlag. Dresdner voMeiberllbt Grschästselnbruch. In der Nacht zum Mittwoch wurde ein Einbruch in eine Verkaufsstelle aus der Schncebcrgstrahe ver übt. Die unbekannten Täter, die init dem aus einem Nach- bargrundsiück gestohlenen Handwerkszeug zunächst versucht haben, durch die Mauer einzudringen, wuchteten, als ihnen das nicht gelang, das Eisengltter und die Ouerstäbe des Kellcr- senfters los und gelangten durch den Keller in den Verkaufs raum. Gestohlen wurden Zigarren. Zigaretten, Eier Butter, Käse und Kaffee in beträchtlichen Mengen. Die Diebesbeuto wurde in drei am Tatort Vorgefundenen Säcken weggeschasst. Die Kriminalvolizei warnt vor Ankauf der gestohlenen Sachen und erbittet Hinweise zur Ermittiung der Täter und Herbei schaffung der Diebesbcutc. W«r kennt die Baumsrevler? In der Nacht zum 14. Juli d. I. wurde von unbekannten Tätern von einem an der Weg einmündung der Kauschaer Strahe in die Strahe Altleubnitz stehenden Kirschbaum die Krone abgebrochen. Beim Pflücken Imn sie r»m> K» 11, rmükrmi !i«»ill-lliril»ti«i-liollirk „Sachsen - Land der SchSnhell, Land der Arbeit" Rechtzeitig zur Reisezeit erscheint unter diesem Titel eine vom Heiinatwcrk Sachsen herausgegebene Broschüre, die geeignet erscheint, den Erfolg ihrer Vorläuserin „Sachsen, Land der Vielfalt" zu wiederholen. Auf 64 Seiten wird in ausgezeichnet reproduzierten Bildern ein lebendiger Begriff von Sachsens Landschaft, Kultur und Wirtschaft vermittelt. Elbland und Lau sitz, Erzgebirge und Vogtland und endlich die Leipziger Pflege werden durch charakteristische Ausnahmen gezeigt. Nicht nur Lich.bilder, auch ausgezeichnete Reproduktionen alter Stich« sind in dem Hefte enthalten. Mcihrns Porzellanmanusaktur, die Musikinslrumcntcndauer und Kunstschnitzer des Erzgebirges sind mit schönen Ausnahmen vertreten, Werkbilder führen »ns an gar manche Stätten der Arbeit. Der kurz^ von Dr. Heinz Graefe versagte Tex« erläutert die einzelnen Zeiten und gibt in skizzenhafter Form einen lebensvollen Begriff von Land und Leuten in Sachsen. Gar mancher Besucher Sachsens wird in dem Heft eine Bestätigung seiner Rciseeindrücke finden. Und manchem Sachsen, der fern dcr Heimat weilt, wird das Buch einen freund lichen Gruß seines Stammganes bedeuten können. Der Preis des ansprechenden, im Verlag Heimatwerk Sachsen — v. Baenlch-Stistung Dresden erschienenen Büchleins beträgt nur 1 RM. Dr. G. D. Aum 400. Maie „Mufft für die Arbeitspause" Wenn dcr Rcichssender Leipzig In Verbindung mit dcr Gemeinschaft „Kraft durch Freude" am Mittwoch In den Jun kers-Flugzeug- und Motorenwerken Leipzig lm Rahmen dcr Sendungen „Musik für die Arbeitspause" sein 400. Konzert veranstalten konnte, so zeugt das nicht nur von einer erfolg» der Kirschen sind di« Burschen vermutlich gestört worden. Wer hierzu Angaben machen kann, wird gebeten, sich bet der Kri minalpolizei zu melden. Aus dem Aealerungs-ezirk Dresden d. Radebeul. Helmathaus Hoflähnitz ab 1. A»g. geöffnet. Das zum Heimathaus Hoflöhnitz ausgestaltete frühere kurfürstliche Lustschloß Hoflöhnitz wird jetzt von einem ständigen Museumsverwalter betreut. Ab 1. August ist das reizvolle Museum dienstags und freitags geöffnet, für gröhcre Besuchergruppen nach Vereinbarung auch sonntags. d. Königsbrück. Wegen Sch a r f s ch i e h e n s ist der Truppenübungsplatz Königsbrück vom 31. Juli big einschliehlich 5 August 1939 gesperrt. Plahausweise haben innerhalb der abgesperrten Platzteile keine Gültigkeit. Verbilligung von Elektrogeräten für die Landwirtschaft Der Roichskommissar für die Preisbildung hat die Elck- trizitätsversorgungsunternehmen verpflichtet, für die nächsten 5 Jahre je. 35 900 000 RM. für die Verbilligung von Elektrogeräten, die von der deutschen Landwirtschaft benötigt werden, zur Verfügung zu stelle». Aus dieser Summe werden den deutschen Bauern bestimmte Typen von Elektro herden, Elektrowasserspeichern Futterdämpfern, Backöfen, Elektromotoren kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Bauer braucht nur die Fracht- und Installationskosten zu tragen und muh Zubehörteile (Kochgeschirr) selbst anschaffen. Durch den Betrieb der Elektrogeräte wird der deutsche Bauer fehlende Arbeitskräfte ersetzen und überlastete Arbeitskräfte, insbeson dere seine Frau, entlasten können. Zugleich kommt er durch den Betrieb der Geräte in den Genuß der Vorteile, die ihm die Tarifordnung für elektrische Energie vom Juli 1938 zu bieten hat. Der feststehende Grund preis kann auf eine so grohe Zahl von Kilowattstunden um gelegt werden, dah der Stromverbrauch wesentlich verbilligt wird. Was sind SelbMutzgerate? Der Selbstschutz ist dcr wichtigste Teil des Luftschutzes, weil er jeden Volksgenossen ohne Ausnahme angeht. Zu sei ner Durchführung gibt es eine Anzahl von Geräten, die dcr Hausbesitzer mit Unterstützung der Mieter zu beschaffen hat. Diese Geräte sind: Handfcuersprihe, Einreihhaken. Leine, Lei ter, Luftschutz-Hcusapotheke, Feuerpatschen, Wasscreimcr und andere Wasserbehälter, Sandkisten, Schaufeln oder Spate», Acxte oder Beile und Armbinden, letztere zur Kenntlichmachung des Luftschutzwartes, dcr Lalcnhelfcrinnen und der Melder. Diese Geräte machen es möglich, sich vor den Folgen eines Luftangriffes selbst wirlninasvoll schützen zu könne». Trage also jeder dazu bei, sie für seine Luftschutzgemeinschaft zu be- sci)affenl Die Luftwaffe In sächsischen Sommerlaaeru der Meaer-SZ. Ein wesentlicher Teil der der HI übertragenen Ausgaben zur Wchrcrtüchtigung der Jugend obliegt den Sondereinhciten der Hitlerjugend. In Immer steigendem Mähe hat sich unter ihnen auch die Flieger-HI entwickelt. Das Gebiet Sachsen stellt in diesem Jahr mit 1600 Jungen in 13 Sommerlagern wieder wie im vergangenen Jahr die grösste Tcilnehmcrzahl unter allen Gebieten des Grohdeutschen Reiches. Durch die enge Zusammenarbeit mit dcr Gruppe Sachsen des NSFK und durch das vorbildliche und vertrauensvolle Zusammenwirken mit der Luftwaffe ist es möglich geworden, das Segelfliegen der Hitlerjugend in Sachsen aus breitester Basis nufzuziehcu. Das verständnisvolle Zusammenarbeiten der HI des Ge bietes Sachsen mit dem Lnftgaukommando findet in diese» Ta gen schönsten Ausdruck durst, die S ch a u v o r s ü h r u n g e n der Luftwaffe In zwei sächsischen Sommerlagern der Flic- gcr-HJ. Es handelt sich um einen Einsatz von Kampfflugzeu gen. einer Jaadstuffel und einer Luftnachrichtcnabteiluna in dem Lager am Wohlaer Berg bei Löbau und am Pöklbcrg bei Annaberg. Zahlreiche Ehrengäste. Vertreter der Wehrmacht, Behörden, dcr Partei und ihrer Gliederungen nehmen an den Schauvorführungen teil. Den Jungen in diesen beiden Liwern ist wie nie zuvor die Möalichkeit geworden, ein anschauliches Bild von unserer Luftwaffe zu gewinnen, zumal auch die ge samten Nachrichtcngcrüte wie Funkstellen, Fernsprech- und Fc> n- schreibeinheiten usw. clnaesetzt sind. Den Hitlerjungen bringen diese Tage ein unauslöschliches Erlebnis. 4 Dreska (Kreis Licbcnwerda). Durch scheuende Pferde ums Leben gekommen. Einem schrveren Un glück ist mitten in der Erntcarbeit dcr 54 Jahre alte Bauer Otto Schröder vcn hier zum Opfer gcsallen. Schröder hatte mit sei-, ncr Frau Roggen vom Felde hercinholen wollen. Aus dem Wege von Kahla nach Dreska gingen ihm die Pferd« durch. Die Tier« rasten mit dem vollbeladenen Wagen die Landstraho entlang und kamen so unglücklich mit einem Strahenbaum in Berüh rung. dah Schröder, der dabei vom Wagen stürzte, totgequetscht wurde. Die wilde Fahrt mit dem Erntewagen ging dann weiter, bis das Fahrzeug vor dem Dorseingang umstürzte. Dabei wurde die Frau von der ganzen Erntelast begraben. Die Verunglückte wurde mit schweren Verletzungen geborgen. reichen Tradition. Diese W.'rkspausenkonzerte haben nicht nur die Freude in die Betriebe gebracht, sic haben vor allem in lebendiger Fühlungnahme mit den schassenden Volksgenossen einen wechselseitigen Kontakt geschloffen, der das gegenseitige Verständnis für das Wirken und Schaffen des anderen er schliesst. Der Sprecher des Reichssendcrs Leipzig Erich Wötzes hat diese Veranstaltungen von Anfang an auf ihren inneren Sinn ausgerichtet. Seine Verdienste fanden im Rahmen des Jubiläums ihre besondere Anerkennung. Nach Echluh der Sendung nahm der Ganobmann der DAF Peitsch das Wort. Ausgehend von der ungeheuren Arbeitsleistung des Gaues Sachsen bezeichnete er diese Mittags konzerte, die jetzt rin so einzigartiges Jubiläum verzeichnen können, als «ine Gemeinsckaftsleistnng im besten Sinne des Wortes. Dem Sprecher Erich Wötzel konnte Pg. Peitsch für seinen verdienstvollen Einsatz den besonderen Dank des Reichs organisationsleiters mit der Ueberreickung des Blldes Dr. Leys mit eigenhändiger Unterschrift und Urkunde übermitteln. Uebertragung aus dem Salzburger Festspielhaus. Von dell diesjährigen Salzburger Festspielen überträgt der Rcichssender Leipzig am 9. August 19 Uhr Mozarts Oper „Don Giovanni" in dcr Fcstspielbesehung mit Elisabeth Rethberg, Hilde Konetzni u>st) Maria Cebotari. Dresdner Musiksommer. Am Jrsitag, dem 28. Juli. 25 19 Uhr, Gewcrbehaus, findet das fünfte Festkonzert „Reger — Pfitzner — Strauh" im Rahmen der Musiksommerkonzerle dcr Dresdner Philharmonie unter Leitung von Paul von Kempen statt. Auhcr dem Klavierkonzert von Hans Psitzncr, das Wil helm Kempfs zum Vortrag bringen wird, gelangen zwei Orche sterwerke, Lustspielouvertüre von Max, Reg^r und Don Quijote von Richard Strauh, zur Ausführung. Das Ccffosolo im letzteren Werk wird von Alex Kropholler gespielt. 5üclzv6st-5c>csissn Schwere Anwetter in -er Umgebung von Lhemnth Chemnitz, 27. Juli. In den späten Nachmittagsstunden des Mittwoch ging in der Umgegend von Mitteibach ein Unwetter nieder, das von einem verheerende» Wolkenbruch begleitet war. Innerhalb kurzer Zeit stiegen die Bäche zu reihenden Wassern a», die sich mit ungeheurer Gewalt in Richtung Siegmar- Schönau ergossen und besonders im Stadtteil 'Reichenbrand Zer- störungen anrichleten. Gegen 19.39 Uhr trat der durch Chemnitz fliehende Kup peldach, der die aus dem Unwettergebiet anstrümenden Was- sermasfcn nicht mehr zu fassen vermochte, in der Nähe dcr Llltzowstrahe in Kappel über die User. Mit furchtbarer Gewalt strömten die Wassermassen die Zwickauer Strahe entlcur,,, bis sie sich am Faikeplatz zu einem See stauten, der sich bis in die niedriger liegenden Strahe,, der näheren Umgebung erstreckte, da kein genügender Absluh vorhanden war. In der Zwickauer Strahe stand das Wasser zeitweise einen Meter hoch. Sämtlich« Keller und ein Teil der Erdgeschosse der ticferliegendsn Häuser standen unter Wasser. Die Fahrzeughalle der Feuerschutzpolizei in der Schadestrah« wurde ebenfalls überschwemmt. Die Fahr zeuge konnten noch rechtzeitg ausfahren und nahmen aus dem höhergclegenen Teil des Falkeplatzes Ausstellung. Erst nach Mitternacht begann das Wasser zu sinken. Die Feuerschutzpolizei sowie die sofort alarmierte Technische Not hilfe können erst wirksam an die Behebung und die Feststellung der Schäden gehen, wenn das Wasser weiter gefallen sein wird. Die gesamt« Schutzpolizei war ebenfalls zur Hilfeleistung auf geboten. Der Verkehr in dem Überschwemmungsgebiet wurde restlos lahmgelegt. tz. Hohenstein-Ernstthal. Hochwasserschäden auch um Hohenstein-Ernstthal. Von dem Unwetter in der Umgebung von Chemnitz ist auch Hohenstein-Ernstthal betroffen worden. Die Bruchmauer dcr Goldbach wurde durch die Was- sermasscn ein grohcs Stück herausgerissen. Wiesen und Felder wurden verschlammt. Auch In Hermsdorf, wo sogar Erdgc- schohwohnungen geräumt werden muhten, und in Oberlungwitz hat das Unwetter gewütet und beträchtlichen Schaden ange richtet. tz. Crimmitschau. Schwerer K r a s t w a gc n u n f a l I. In den frühen Morgenstunden ereignete sich in der Werdauer Strahe ein schivercs Verkchrsunglück. Ein Krastwagenfahrer ^aus Meerane fuhr aus noch nicht einwandfrei geklärter Ursache mit seinem Wagen gegen einen Strahenbaum. Der Wagen ging bei dem Anprall in Trümmer. Der Wagenlenker, dem durch An wohner die erste Hilfe gebracht wurde, muhte mit schweren Bcr- letzungen ins Krankenhaus gebracht werden. tz. Auerbach i. V. 1 2 5 j ä h r ig e s F i r m c n j u b i l ä u m. Am Dienstag feierte die bekannte Gardincnwcberei Carl Nott rott den Tag ihres 125jährigcn Bestehens. tz. Reichenbach i. v. Gefährliche Rohölspur. Ein Lastkraftwagen verlor beim Durchfahren einiger Strahen Rohöl, so daß auf den Strahen schlüpfrige Stellen entstanden, aus denen mehrere Kraftradfahrer zum Stürzen kamen und sich Haut abschürfungen und Prellungen zuzogen. An den Krafträdern entstand Sachschaden. tz. Nadiumbad Obcrschlcma. Unfallverhütungs vorschriften nicht beachtet — tot. Im Blausarben- werk kippte im Fahrstuhl während der Fahrt ein Kübel um und drückte dem Arbeiter Haus Schneider den Brustkorb ein. Ter Verunglückte hat die Nichtbeachtung der Unfallverhütungs vorschriften mit dem Leben bezahlen müssen. Baut Raps und Rübsen! Di« Schließung d«r Fettliicke ist wichtigste Ausgabe. Die Winterölsrüchte Raps und Rübsen sind hierzu am besten geeignet. Ihr Anbau bereitet keine Schwierigkeiten, Saat gut ist ausreichend vorhanden, die Abnahme der Ernte ist völlig gesichert. Gut vorbereitetes Ackerland mit reichlicher Düngung dürft« in allen besseren Betrieben zur Versügung stehen. Die Aussaatzeit naht, darum sosort Saatgut be stellen! Es besteht keine Gefahr, dah ungeeignete Sorten vorhanden sind. Alle Zuchtsorten lasse» sich sowohl mit dcr Hand wie mit der Maschine mähen. Der Anbau erfordert keine Anschaffung neuer Geräte. Raps und Rübsen sind Hackfrüchte und verbessern daher die Fruchtsolge besonders in den Getreidewirtschaften. Die frühe Ernte bringt frühes Geld. Anbauflächen stehen ausreichend zur Versügung, sie können beim Weizen- und Braugerstenanbau eingespart werden. Die Ansprüche dieser Früchte entsprechen an nähernd denen der Winterölfrüchte. Der Drusch macht keine Schwierigkeiten. Die Wirtschaftlichkeit ist gesichert. Die Er träge entsprechen auf Grund der neuen Preise mehr denen der Hackfrüchte. Für 100 Kilogramm Raps oder Rübsen erhält man 40 RM., bei besonders trockener Saat 42,72 Reichsmark. Bei einer Durchschnittsernte von 15 bis 20 Doppelzentner, die auf besseren Böden überschritten wird, kann also ein Hektar-Geldbetrag von 600 NM. bis 850 RM. erzielt werden, ohne dah gegenüber Getreide eine wesentliche Mehrarbeit nötig ist. Daneben ha« jeder Anbauer Anspruch aus Ölkuchen in Höhe von 50 Prozent der abgelieferten Saat. Das bedeutet einen zusätzlichen Eiweißertraa von 2 bis 3 Doppelzentner je Hektar. Diese Vorteile sollte man sich nicht entgehen lassen. Es ist un bedingt notwendig, dah in jeder geeigneten Wirtschaft Raps oder Rübsen in größerem Umfange angebaut wird. Das bedeutet frühzeitiges Geld, verbesserte Ackerwirtschaft und tatkräftige Mithilfe an der Schließung der Fettliicke. Wilterunasvorhersage für die Zelt vom 27. Juli bis 8. August 1939 (Herausgegeben von dem Forschungsinstitut für langfristige Witterungsvorhersage des Reichswetterdienstes in Aad Hom ¬ burg v. d. H.) In den nächsten Tagen im norddeutschen Tiefland westlich der Oder und in der Westljälst« des Reiches überwiegend freundliches und vielfach ausgeheitertes Wetter mit Ansteigen der Temperaturen. Im Nordosten sowie vor allen, im Alpen gebiet dagegen häufige, teilweise sehr ergiebige Niederschläge. Nachdem auch im Osten und Südosten eine kurze Wetterbess«» rung eingetreten sein, wird, erfolgt von Westen her erneut Auf leben der unbeständigen und vorwiegend Kühlen Witterung mit teilweise starken Regensällcn, vielfach in Verbindung mit Gen wittern. Dazwischen liegende Aufheiterungen und Erwärmungen nur vorübergehend und wahrscheinlich erst in der zweite« Hälfte der nächsten Woche von mehr als ganztägiger Dauer. Temperatur in der Mehrzahl der Tage unter dem Regel wert. Mittagstemperaturen höchstens an drei Tagen über 25 Grad und nur ganz ausnahmsweise im Siidosten vielleicht einmal über 30 Grad. Für Transport HIHempfindlichcr Waren geeignetes Wetter. — Gesamlsonnenscheindaucr mcistenorts zwischen 59 und 70 Stunden, im Küstengebiet, vielleicht auch im Siidwesten des Reiches vielerorts über 70 Stunden. — Zahl der Tage mit Niederschlag örtlich sehr verschieden, an der Küste, Im mittleren Norddeutschland, In Schlesien und in Süddeutsch land mcistenorts etwa 3 bis 5, im Alpengcblet und im Nord osten 5 und mehr.