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Die Rede des Meers in Machen Zn Zukunft wir- die Große Deutsche Kunstausstellung alle Gebiete -es Schaffens -er bil-en-en Künste umfassen Vor Grundsteinlegung des Ergänzungsbaus In seiner Rede bei der Eröffnung der Dritten Drohen Deutschen Kunstnussteliung 1939 im Haus der Deutschen Kunst siihrte der Führer u. a. aus: So wie sich unser allgemeines Wissen auf die Erfahrun gen und Erkenntnisse vieler Jahrhunderte Ausbaues und diese zur Grundlage des eigenen Weiterstrebens macht, so kann auch die kulturelle Fortentwickelung nicht die Gesamtsumme der Leistungen vergangener Generationen einfach übersehe«- oder gar verleugnen. Gewollt oder ungewollt werden diese Zeit epochen mitsprechen und besonders dann in Erscheinung treten, wenn wie in der Architektur der Zweck des Bauwerks nicht ein erfundener, sondern ein auch schon früher vorhanden ge wesener ist und mithin schon damals eine bestimmte bauliche Erfüllung gefunden hat. Wir wissen, datz zum Beispiel Semper diese stilistische Bindung an bestimmte Leistungen der Vergangenheit nicht nur als keine künstlerische Vorbelastung, sondern als etwas Verständliches, ja geradezu Notwendiges empfand und dies dementsprechend auch lehrte. Es kann ja auch nicht bestritten werden, -atz beispielsweise die Architektur eines Theaters uns noch am ehesten dann anspricht, wenn sie eine Formensprache redet, die der kulturgeschichtlichen Herkunft dieser Institutiton, die ja keine neue Erfindung ist, mehr oder weniger gerecht wird. Man kann sich eben aus diesem Grunde wohl gotische Kirchen, aber unter keinen Umständen ein gotisches Theater vorstellen, es sei denn, man wolle die historisch bedingte stili stisch geschichtliche Empfindung der Besucher von vornherein abstotzcn und diese damit am Ende verwirren. Dies gilt aber nicht nur für die Baukunst. Auch in den anderen Künsten leben die vergangenen Zeitalter mit. Ihre Leistungen gehören nicht nur zum vorhandenen Gesamt kulturschatz eines Volkes als eine Art kostbarer Erbmasse, sondern darüber hinaus auch zum Bildungsgut, aus dem her aus und mittels dem weitergeschaffen und fortcntwickelt wird. Das, was nun der ersten Gründungszelt des neuen Reiches den für uns so unbefriedigenden Chraktcrzug gab, liegt daher weniger in der Vielgestaltigkeit der damaligen künstierischen Produktionen, als in dem ersichtlichen Unvermögen, der neuen geschichtlichen Grosstat einen ebenso grossen kulturellen zusätz lichen Eigenausdruck zu geben, das heitzt also äusser oder trotz -er zum Teil hervorragenden Einzelarbeiten auch noch die Kraft zu einer Gesamtleistung zu finden, die der Würde eines so grossen Zeitalters entsprochen hätte. In Epochen einer langsamen Auswirkung sieghafter poli tischer, weltanschaulicher oder religiöser Gedanken ist es natür lich, datz sich im Lause der Zeilen die künstlerische Produktion von selbst — schon aus Gründen der Marktfähigkeit — in den Dienst der herrschenden Ideale mehr und mehr zu stellen pflegt. Im Zeichen schneller revolutionärer Entwickelungen kann eine solche Anpassung nur durch einen ordnenden und leiten den Eingriss von oben geschehen. Die Träger der poli tischen oder weltanschaulichen Formung der Völker müssen es versuchen, die künstlerischen Kräfte — selbst auf die Gefahr schwerster Eingriffe hin — im Sinne der allgemeinen welt anschaulichen Tendenzen und Erfordernisse auszurichten. Nur so kann verhindert werden, datz sich die zurückblcibcnde Kunst vom wirklichen Leben der Völker mehr und mehr trennt und damit endlich vereinsamt. Es war dabei begreiflich, datz (genau wie im politischen Leben), viele der In einer scheinbar unbegrenzten Freiheit, d. h. In Wirklichkeit ungehemmten Zügellosigkeit arbeitenden künstlerischen Kräfte jede organische Ordnung als widerivärtig empfanden und demgemätz ablehnten. Ja. bei manchem mag dieser Versuch zunächst geradezu als der Beweis für die Kunst unfreundlichkeit des neuen Zeitalters gegolten haben. In vertrat In den Jahren vor und nach 1933 die Ueber- zeugung. datz, sowie die ersten Bauten von uns stehen würden, das Geschrei und Geschimpfe der Kritikaster zum Schweigen verdammt sein wird. Dann war nicht mehr die Auffassung dieser wurzellosen Literaten entscheidend, sondern die Meinung des Volkes. Denn je mehr die neue Kunst ihrer Aufgabe ent sprechen wollte, um so mehr mutzte sie ja zum Volke reden, d. h. dem Volke zugänglich sein. Damit aber hörte die Kunst aus, das mehr oder weniger Interne Gesprächsthema schwind süchtiger Aestheten zu sein, sondern sie begann ein kraftvolles Element unseres kulturellen Lebens zu werden. So wie das Reich gewachsen ist, so wächst nun auch seine Kunst. Die Denkmäler der Architektur sind schon heute geivaltige Zeugen für die Kraft der neuen deutschen Erschei nung auch auf kulturpolitischem Gebiet. So wl« die einzelnen Stadien der nationalen Wieder erhebung, di« in der Schaffung des Grotzdeutschen Reiches ihre stolze Bekrönung erhielten, den politischen Nörgler erledigten, so erledigen di« unvergänglichen Bauwerke des neuen Reiches den kulturellen. Datz di« Architektur nun erst aber auch eine immer würdiger« ErgSnzung aus dem Gebiet der Plastih und der Malerei sindet, kann nicht bestritten werden. Das erste Ziel unseres neuen deutschen Kun st lebens ist ohne Zweifel schon Henle erreicht. Die dritte Ausstellung im neuen Haus der Deutschen Kunst bestärkt uns in diesem Glauben. Wir wollen aber des halb erst recht hoffen und es erwarten, datz die zur Kunst Berufenen mit einem wahrhaft heiligen Eifer für ihre Aus gabe stehen. Wir sind gewillt, nunmehr von Ausstellung zu Ausstellung einen strengeren Matzstab anzu legen, um aus dem allgemeinen anständigen Können nun die begnadeten Leistungen herauszusuchen. Wir haben diese» Mal schon ein Niveau, bei dem es schwer war, zwischen oft zwei oder drei gleichwertigen Werken eine Entscheidung zu treffen. Ich hab« mich daher entschlossen, so wie im vergangenen Jahre anzllordnen, datz ein Teil aus gestellter Arbeiten nach chrem Verkauf durch solche ebenbür tige ersetzt wird, die nur infolge des Mangels an Platz im Augenblick keine Berücksichtigung finden konnten. Ich möchte nun aber auch di« Hoffnung ausdrllcken, datz sich viellelckt einzelne Künstler von wirklichem Format in Zukunft innerlich den Erlebnissen, Geschehnissen und den gedank lichen Grundlagen der Zeit zuwenden, die ihnen selbst zunächst schon rein äutzerllch die materiellen Voraussetzungen für ihre Arbeiten gibt. Denn so tausendfältig auch die früheren geschichtlichen Visionen oder sonstigen Lebenseindrücke sein mögen, die den Künstler in seinem Schaffen befruchten, ihm vorschweben oder ihn begeistern, so steht doch über allem die Grossartigkeit seiner heutigen eigenen Zeit, die sich den erhabensten Etappen unserer deutschen Geschichte wohl als xbenbürtig zur Seile stellen Kan». München, 17. Juli. Die Stadt der Deutschen Kunst und ihre Gäste aus dem Reich und allen Ländern erlebten am Sonntag, dem dritten Tag des glotzen Festes der Deutschen Kunst, die feierliche EröffnungderDrittenvrotzenDeutschenKunst- ausftellung durch den Führer, den wundervollen Festzug „2999 Jahre deutsche Kultur", und mit der Festnacht der Künstler eine dreifach« Krönung des glanzvollen Tages und zugleich deren Abschlutz. Gegen 11 Uhr betrat der Führer mit seiner Begleitung die Ehrenhalle. Kaum hat der Führer Platz genommen, so er klingt von der rückwärtigen Empore her die weihevolle Musik des „Prooemiums", gesungen von dem städtischen Singchor Augsburg unter Leitung seines Schöpfers Professor Otto Iochum. Anschlietzend intonieren die Berliner Philharmoniker Beethovens „Weihe des Hauses" unter Stabführung Professor Hermann Abendroths, der das Werk zu höchster künstlerischer Vollendung führte. Nachdem die Töne verklungen waren, tritt Gauleiter Staatsminister Wagner vor. Er grützt den Führer, die Ehren gäste des In- und Auslandes, grützt die deutschen Künstler. Eindrucksvoll erleben nunmehr die Festgäste in der Ehren halle, die vielen Tausende drautzen in der Prinzregent,nstratze und die Millionen am Lautsprecher durch das Wort des Füh rers den Geist, der Volk und Kunst ln den letzten sechs Jahren zu neuem, zukunftsfrohem Schaffen aufgerufen hat. Nach der mit stürmischem Beifall aufqenommenen Rede Adolf Hitlers schltetzt Präsident von Finck die der Kunst geweihte Feststunde mit einem Sieg-Hell auf den Schöpfer und Förderer der deutschen Kunst. Im Anschluss an den Festakt besichtigten der Führer und die Ehrengäste die Grotze Deutsche Kunstausstellung 1939, die ein beglückendes Zeugnis ablegt von der Schaffensfreude und der Kraft deutschen Künstlertums und die zugleich die Richtung aufzeigt, in der sich die weitere Entwicklung der bildenden Kunst vollziehen wird. Ser große Mm „2000 Zähre deutsche Kultur" Festlicher Höhepunkt in diesem «rotzen Gemeinschafts erleben deutscher Kunst war am Sonntagnachmittag der grotze Festzug „2990 Jahre deutsche Kultur", der, erweitert durch viele bezaubernd schöne Gruppen mit den Symbolen aus den ins Reich eingeschlossenen Gebieten den begeisterten Beifall der Hunderttausende fand. Zunächst erlebten die Gäste die älteste deutsche Kultur, die germanische Art. Als Gründer des ersten Reiches deutscher Na- Manche Arbeiten, die sich in -en Dienst dieser Aufgab« zu stellen versuchten, mutzten wir zurückweisen, weil die Kraft -er Gestaltung leider nicht genügte, um das Gewollte so zu bringen, datz es dem Vergleich mit den aus reichem Geist geschaffenen Werken vergangener Zeiten — und damit einer letzten Prüfung — hätte standhalten können. Wenn aus ihnen — wie so ost — aber die Einfalt eines tiefen Gemüt» spricht, dann verdienen sie trotzdem unseren Dank. Ihr, Ich möchte sagen, fast frommes Beginnen, miitzte eine Verpflichtung sein für diejenigen, denen die Vorsehung die Gnade gab, in vollendeter Form das ausdriicken zu können, was alle fühlenden und denkenden Menschen in unserer Zeit bewegt. Ich will nun diese Stunde nicht Vorbeigehen lasten, ohne Ihnen und damit allen jenen Deutschen, die — sei es aus ihrem Berufe heraus oder sei es sonst als kunstbegeisterte Menschen — an dem neben Aufstieg unserer Kunst mit heitzen Herzen hängen, einen kurzen Einhlick in die geplante weitere Entwickelung dieses Hauses zu geben. Dank dem Einsatz der schon mit der Finanzierung des heutigen Hauses der Kunst Beauftragten und der grotzherzlgen Hilfsbereitschaft deutscher Kunstmäzene ist es gelungen, die finanzielle Grundlage für den Ergänzungsbau slcher- zustellen. Er soll in erster Linie der Ausstellung der Meister werke unserer Baukünste und unserer Plastik dienen. Professor Gall hat den wunderbaren Plan hierfür geschaffen. Der Bau entsteht an der gegenüberliegenden Seite dieser einmaligen Strafte. Es wird dann in Zukunft möglich sein, die Grotze Deutsch« Kunstausstellung alle Gebiete des Schaffen» der bil denden Künste umfassen zu lassen, die Musterwerke unserer Architektur, der Malerei und der Plastik als einer Gesamt schau der Arbeit deutscher Künstler. Noch Heuer soll dt« Grund steinlegung erfolgen. Wccklge Jahre später hoffen wir, das Werk seiner Bestimmung übergeben zu können. Es wird mit helfen, die Bedeutung einer Veranstaltung zu steigern, deren diesmalige Eröffnung ich nunmehr erkläre." tion schritten den nun folgenden Gruppen Kaiser Karl lm Krö- nungsornat mit dem Reichsapfel und dem Zepter voran, schlietzlich Barbarossa und die wuchtigen Plastiken vom Fürsten portal in Bamberg und die Stistersigurcn des Naumburger Dom begeisterten von neuem ebenso wie die kostbare» Gobelins. Dis Renaissance im Festzug, verkörpert durch Landsknechte in bunten Uniformen, durch Reiter mit de« Fahnen der sieben Kurfürsten tümer, durch Maximilian I. als den grotzen Förderer der Kunst und Malerei fand in vielen Wagen eine hinreitzend schöne Dar stellung. Die spielerischen Formen des Barock und Rokoko, dar gestellt durch entzückende Figuren aus der bayeriscl-en Vergan genheit, wurden eindrucksvoll gegeniibcrgestellt dem straffen Schritt der Grenadiere Friedrichs des Grotzen und der Reiter des Prinzen Eugens, jener Männer, die in dieser Zeit den Geist der Arbeit und der soldatischen Zucht verkörperten. Der Darstellung keines Zeitalters war der Beifall der Hunderttausende am Strahcnsaum versagt geblieben. Jetzt aber, wo die Gruppen -er neuen Zeit vorüberzogen, wollte er kein Ende nehmen. Jüngste deutsche Geschichte wurde lebendig. Saar und Rhein, die Rückkehr des Memellandes und wallende Fahnen verkünden dann die Rückkehr der deutschen Ostmark. Die herr lichen Wagengruppen des Sudetenlandcs wurden eröffnet durch die Darstellung des Schwertes der Dcutlcken Universität Prag. Zwiscl-en gefallenen Grenzpfählcn zogen Männer des Freikorps einher. Unter einer mächtigen Eiche, Symbol des Sudetenlandes, schritt Rübezahl einher. Unter dem Baldachin von Fischernetzen sehen wir die Landschaft der Memelländischen Heimat, der das Schiff dieser Gegend und ihre Wimpel nachgetragen wurden. Diesem Teil des Zuges folgten die Bauten des Führers im Mo dell. Der einzigartige Zug nähert sich seinem Abschlutz und männlichen Ausgang: Schwarze Reiter mit den leuchtenden Bannern der Bewegung ziehen einher und dann dröhnt der Marschtritt der braunen Bataillone, der eiserne Tritt des Marschblockes -es Heeres, der Luftwaffe, der SS, des Arbeits dienstes und der Polizei. Am Sonntagabend fanden in -en verschiedenen Theatern Münchens Festausführungen statt. Im Rahmen der Aufführung im Nationaltheater stand „Arabella" in der Musik von Richard Stroutz. Die besten Künstler der bayrischen Staatsoper stellten ihr hohes Können unter Beweis. Die Ausführung wurde denn auch mit steigender Begeisterung ausgenommen. Verleihung von Titeln am Tag der Deutschen «mit Berlin, 17. Juli. Der Führer hat am Sonnabend, am Tag der Deutschen Kunst, eine Reihe von Künstlern durch Verleihung von Titeln ausgezeichnet. Der Titel Baurat wurde u. a. dem Archi tekten Walther Born in Markkleeberg-West verliehen; der Titel Staatsschauspieler: dem Schauspieler Hans Albers in Berlin, dem Schauspieler Hans Brausewetter in Berlin-Char lottenburg, dem Schauspieler Hans Iunkermann in Berlin- Steglitz, dem Schauspieler Fritz Kämpers in Berlin-Wilmers dorf; der Titel S t a a t s s ch a u s p t e l e r t n: der Schauspielerin Käthe Haack in Berlin; der Titel Kammersänger: dem Opernsänger Julius Pahak in München. Vrltischer Votschafierwechsel iu pari» Paris, 17. Juls. Ministerpräsident Daladler empfing am Nachmittag de» französischen Nationalfeiertages den britischen Botschafter Sir Eric Phipps, der ihm Mitteilung von seiner für den Herbst bevorstehenden Abberufung machte. Obwohl Phipps bereit» nach Beendigung seiner Berliner Mission aus der diplomatischen Karriere ausscheiden sollte, kommt den Parisern sein jetziger Rücktritt iiberrascl)end. ; Reichsgerichtsurteil nach dem StImtSckegese- Vom Reichsgericht ivurde auf Grund des Heimtückengesetze» ein Angeklagter verurteilt, der sich, ohne der SS anzugehören» als SS-Sturmbannführer ausgegcben hatte, um dadurch zu er reichen, datz ihm ein Betrieb gezeigt wurde, zu dem e, sonst keinen Zutritt gehabt hätte. Das Reichsgericht erklärte, «s müsse auch derjenige bestraft werden, der sich nur zur Hebung seines Geltungsbedürfnisses und Steigerung seines Ansehens als Mit glied der NSDAP oder der SS ausaebe. Minister Alfierl beim Fest- empfang des Führers Anlätzlich -es „Tages der Deut schen Kunst" fand im Haus des Führers in München ein grober JestempsaNg statt. Unser Btld zeigt von rechts nach links: Retchsminister Dr. Goebbels, -en Führer, Minister Alsieri unh einen Dolmetscher. (Presse-Hossmann, M.) Oie Eröffnung -er Großen Kunstausstellung