Volltext Seite (XML)
Montag. 17. Juli 193g Sächsische Volkszeitung Rümmer 168. Seite 8 ^otirsn vennockl „Dennoch." Dies Wort Ist klein, ober es ist so wichtig und inhaltsschwer, das; es sich vor jedes Menschenleben hin stellt und seinen Wert bestimmen will. Noch nie ist ein inhaltsreiches Leben gelebt worden, ohne daft Schwierigkeiten überwunden werden muhten. Der Weg zum Erfolg geht durch viel Kampf. Je mehr ein Mensch wert ist, um so mehr muh er mit Widrigkeiten um sich und in sich streiten. Das beginnt schon in den Jahren unserer Jugend. Das Ziel der Schule erreichten mir nur, indem mir Fehler machten und dann lernten, sie nicht micder zu machen. Wer sich nicht an die immer wachsenden Aufgaben hcranwagte, sondern vor ihnen verzagte, fiel ab und wurde übergangen. Wer im ernsten Kamps -es Berufslebens steht, weih davon zu sagen, wie viel durchgckämpft und durchgcrungen wer den muh, bis die Sorge gebannt ist. Wer hart und stark zu allen Rückschlägen und Enttäuschungen sagt: dennoch — der wird vorwärtskommen in seinem Streben und nicht von der rücksichtslos vorwärtstreibenden Zeit niedergerissen wer den. In den Kämpfen soll sich unsere Kraft erproben. In Stunden der Enttäuschung soll uns eine bessere Einsicht reisen, am MIHerfolg der Plan zu neuer Tat entstehen. Nur auf diesem Wege wurde etwas In der Welt geleistet. Wie hätten anders unsere Schisfahrtslinlen die Welt erobert; wie hätten sich in Zeiten der Mihernten anders die Höfe der Bauern halten lassen? Nur mit dem Worte „dennoch" im Bunde hat der Arbeiter seine Kinderschar kleiden und nähren können und machte sie zu einem tüchtigen und kernigen Geschlecht. Dio in der Welt unerreichten Erfolge unserer Luftschiffe konn ten nur durch die Zähigkeit, dem Welttroh und die Bcr- trauenskraft eines Mannes, viele Jahrzehnte hindurch be hauptet, errungen werden. Auch die Werke und Erfindungen unserer Gelehrten muhten durch unverzagtes Versuchen und nie ruhendes Denke» der Wirklichkeit abgetroht werden Und die Werke der Schönheit, die hehro, Künstler uns vor Augen stellen, entstehen nur in bangen Wehen der suchenden, sehnen den Seele. Friedrich der Mrohe nahm den Kampf doch auf, obwohl die Feinde von allen Seiten kamen, wandte sein Roh hierhin und dorthin und siegte. Kolumbus fuhr nach Westen, immer weiter und glaubte an das neue Land So durfte er es auch betreten. Und auch vor dem deutschen Wiederaufbau steht das eine kleine Wort: dennoch! So predige Ich denn den heiligen Trotz, dah wir an uns selbst und an den Erfolg, edlen, starken Strebens glauben. Und wem düstere Gedanken kommen, wem Sorge um liebe Mensche» den frischen Ausblick ins Lücken zu nehmen drohen, wer In Gefahr kommt, am Weltaesckchen und Menschenleben irre zu werden, immer muh trokdem die Losung heihen: Dennoch! Wir müssen stark und licktvoll bleiben, wenn wir den Kampf bestehen woslen. Es heiht: die letzte und beste Kraft aus sich hcrausbolen; es heiht: wuchern mit unseren besten Tugenden, mit Vertrauen. Liebe und Hollnnna Reich und gesegnet sind wir, wenn klnae und edle Mensckcn um uns leben, die mit uns den Kamps des Lebens kämplen. die unseres Vertrauens wert sind, die uns segnen und die wir segnen. Und dann gibt cs noch eine Kraftgu"lle. die flicht wie ein crgnickendcr Vorn des Lebens. Das ist in allem bunten Gewirr des Lebens das Vertrauen dah im ewigen Weltenlaus der endgültige Sieg des guten Willens lest verankert ist. Ohne dies Vertrauen ist unser Leben nicht lcbenswert, mit ihm ver setzt unser Wille Berge. Ser OWersnacvwuchs auf Fahrt durch dle Schlachtfelder Ostpreußens Am 20. Juli Appell der Kriegsschulen Im Netchsehrcnmal Tannenberg Königsberg, 17. Juli. Es ist bereits Tradition geworden, dah der Offizicrnachwuchs des deutschen Heeres, der aus den Kriegsschulen Dresden, Hannover, München, Potsdam und Wie ner Neustadt seine Ausbildung zum Führer im Heerr Grotz- deutschlands erhält, alljährlich mit de» nusbildenden Offizieren eine Schlachtfcldrcise nach Ostpreuhcn unternimmt. In diesem Jahre führt die Inspektion der Kriegsschulen die Ostpreutzen- Schlachtfeldrcisc vom 15. bis zum 23. Juli durch, in deren Mit telpunkt am 20. Juli der Kricgsschulen-Appell im Reichsehrcn- mal Tannenberg stehen wird. Die Transporte der Kriegsschulen sind über See bereits am Sonnabend und Sonntag In Pillau eingctrosfen und die Fähnriche haben ihre Standguarticre in der Nähe des Schlacht feldes bezogen. Im Hinblick auf die 25-Iahr-Feicr der Schlackt von Tan nenberg kommt der Ostpreuhenreis« und dem Kriegsschnlen- Appell dieses Jahres eine besondere Bedeutung zu. Besonders eindringlich wird sich der Kricgsschulen-Appell im Reichschren- mal deshalb gestalten, da der Oberbefehlshaber des Heeres. Ge neraloberst von Brauch! tsch. der seinen Erholiingsurlaub für diesen Tag unterbricht, nm 20. Juli Im Reicizsehrenmal Tannen berg zu den Fähnrichen des groftdeutschen Heeres sprechen wird. Glu Ritter des pour le nierite gestorben Konstanz, 17. Juli. Im 71. Lebensjahr starb hier der im Ruhestand lebende Oberst Freiherr Dr. von Edclsheim, Ritter des Ordens Pour le mörite. Xlsinv Lkronilc »Graf Zeppelin" über Oberschlesien. Im Verlaufe seiner Landungsfahrt nach Görlitz erschien Sonntag früh ganz unerwartet das Luftschiff „Graf Zeppelin" über Obcrschlesien. Das Luftschiff nahm, von Westen kommend, Kurs auf den historischen Annaberg, wo es über dem Ehrenmal für die Gefallenen der deutschen Freikorps mehrere Male kreiste. Der Kommandant der 10. Panzerdivision s. Freitag nachmittag verschied in Prag der Kommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Gavantka, an einem Herz schlag. Schllleraustausch zwischen Jugoslawien und Deutschland. In Belgrad traf am Sonnabend eine Grupve von 50 Aus tauschschülern ein, dle vier Wochen In jugoslawischen Familien leben und dann mit den Söhnen und Töchtern ihrer Gastgeber nach Deutschland zuriickreisen werden, die vier Wochen in ver schiedenen Familien untergebracht werden. Der Schtileraus- Aach iS Glas Vier an- Steuer gesetzt Zuerst freigesprochen, dann doppelt verurteilt. Bad Freienwalde (Oder), 17. Juli. Der Kraftfahrer Paul Bülow aus Freienwalde war am 15. Dezember an der Kreu zung Neucnhagcn—Reichsstrafte 158 mit seinem Lieferwagen gegen einen schweren Lastwagen gefahren. Die Blutprobe er gab einen starken Alkoholgehalt. Ende April beschäftigte sich das Schöffengericht schon einmal mit der Angelegenheit und sprach Bülow frei. Es berücksichtigte, datz ein Bicrfahrer Bier I» solchen Mengen zn sich nimmt, die einen anderen Fahrer ohne Zweifel trunken machen würden. Doch legte die Staats anwaltschaft gegen das Urteil Berufung ein, weshalb sich die Grosse Strafkammer Prenzlau noch einmal damit zu beschäf tigen hatte. Der Zusammenstofz wurde an Hand von Zeichnungen re konstruiert. Das Gericht ivar der Ansicht, dah B. fast noch 80 Zentimeter weiter rechts hätte fahren können, wodurch wahrscheinlich der Zusammenstotz hätte vermieden werden kön nen. Er wurde daher von der Strafkammer wegen berufs fahrlässiger Körperverletzung und Uebertretung der Reichsstra- ften-Verkchroordnung zu einer Geldstrafe von 25 RM oder fünf Tagen Gefängnis verurteilt. Weit empfindlicher wurde er je doch dafür bestraft, datz er sich nach reichlichem Alkoholgenutz ans Steuer gesetzt halte. Die Geschäfte brachten es — ivie der Angeklagte sagte — mit sich, datz er den Tag über Ilt Glas Bier getrunken hätte. Eine Straftat war also schon vollendet, als er. wenn auch nicht betrunken, so doch angeheitert, abends die Rückfahrt nach Freienwalde antrat. Er mutzte sich sagen, datz ein vermindertes Reaktionsvermögen für Stratzcnbenutzer gefährlich werden kann. Der Sachverständige stellte fest, das; der Fahrer grob fahrlässig gehandelt habe. Vülom wurde daher autzerdem nach wegen Bcrstotzes gegen die Reichsstratzen-Verkehrszulassungsordnung zu einer Geldstrafe von 75 RM. (im Nichtbeibringungsfalle i-> Tanen Hast) und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Kesne versteckte Tuberkulose mehr Das Problem der Röntgenuntersuchungen grotzer Massen Ist gelöst In der Bekämpfung der Tuberkulose spielt die Frage der zeitsparende» Masscnuntcrsuchung eine entscheidende Nolle. Im Berliner Harnack-Krankenhaus berichtete Professor Dr. Janker lBonn) über Erfahrungen auf dem Gebiet Er hat in 1-tjähriger Arbeit ein Schirmbildverfahren entwickelt, das einfach, billig und schnell arbeitet. Es ist yeute möglich, gerade auch die ver steckten Fälle von Tuberkulose herauszusindcn. Zur Herstellung des Leuchtschirmbildcs genügen alle Nöntgenapparate und alle Pyotofilme. Masscnunterfnchungen sollten daher stets mit der Röntgenuntersuchung kombiniert werden. Professor Dr. Holfelder sFrankfurt a. M.s berichtete von den Untersuchungen in Mecklenburg. Von insgesamt 750 000 Menschen wurden 680 000, das sind also rund 05 v. H., ersaht. Zur Demonstrierung seines Verfahrens Uetz er 200 SS-Männer auf der Bühne des Vortragssaales durchuntersuchen. Die Rönt- gcnbilder dieser 680 000 Menschen können nun ivertvolle Auf schlüsse über versteckte Krnnkl-eitcn liefern. Rechtzeitige Kennt nis aber bedeutet meist leichte und schnelle Heilung. Bei derartigen Untersuchungen werden auch sonstige recht interessante Dinge erkundet. So zum Beispiel, datz es in der mecklenburgiscl)en Bevölkerung rund 100 Menschen gibt, die das Herz nicht ans dem „rechten" Fleck tragen, die also als Rechts beherzte anzufprcche» sind. Todesurteil vollstreckt Berlin, 17. Juli. Am 15. Juli 1030 wurde der am 1. Ja nuar 1013 in Sölde geborene Fritz Osthosf hingerichtet, der vom Sondergericht in Dortmund wegen Verbrechens gegen das Gesetz zur Geivährleistung des Nechtsfricdens und versuchten Mordes zum Tode verurteilt worden war. — Osthofs, ein vielfach vor bestrafter und gefährlicher Berufs- und Gewohnheitsverbrecher, der durch seine Raubzüge zum Schrecken der Bevölkerung des Münsterlandes geworden war, hat am 13. Mai 1030 in Dren steinfurt einen Gendarmericbeamten. der ihn sestnchmcn wollte, niedergeschossen. Der Beamte hat schwere Verletzungen erlitten, die aber glücklicherweise nicht zu seinem Tode führten. Durch Stelnwurf führerlos siewordener Zuq Warsä-au, 17. Juli. Ein aufregender Vorfall hat sich aus der Eisenbahnstrecke nach Otwock ereignet. Durch einen Stein wurf wurde der Führer eines elektrischen Zuges so unglücklich an den Kopf getroffen, datz er besinnungslos vom Führersitz fiel. Ohne Führer fuhr der Zug weiter, ohne datz dies zunächst be merkt wurde. Als dann ein Fahrgast sah. datz der Führer fehlte, entstand eine furchtbare Aufregung. Ein milfahrender Ingenieur zerschlug die Scheibe zum Fiihrerstand und brachte den Zug zum Halten. Inzwischen war der Zugführer wieder zur ipesinnung gekommen, der dann nach Anlegung eines Notvcrbandes den Zug zum Bestimmungsort bringen konnte. M dem Kraftwagen in die Oder gefahren Im Nebel die Stratze verwechselt Greifenhagen, 17. Juli. In der Nacht zum Sonnabend fuhr ein mit drei Männern besetzter Kraftwagen aus Pyritz in der Fährstratzc über das Bollwerk hinweg in die Oder. Nur zwei Insassen konnten sich aus dem Wasser retten. Das Unglück ist aus eine Stratzenverwechslung zurückzu führen. Der Fahrer hatte geglaubt, in die Brückenstratze zu fah ren, doch war er bei dem nebligen Wetter eine Stratze vorher abgebogen und bemerkte seinen Irrtum zu spät. Feuer auf einem britischen Dampfer Polizei vermutet Bombenattentat London. 17 Juli. Aus dem britischen Dampser „Naccunta", der mit 150 Passagieren an Bord auf der Fahrt nach Eolombo ist, brach am Sonntag früh Feuer aus Zwei Mitglieder der Be satzung wurden nach den bisherigen Meldungen getötet und 23 verletzt. Von den Passagiere» wurde niemand verletzt. Das Feuer ist aus eine geheimnisvolle Explosion zu- rückzufiihren. Diese ereignete sich in einem Schott, der direkt hinter dem lag, in dem die Polt iür Ceylon gestapelt ivar. Die Polizei ist sich noch nicht schlüssig, ob unter Umständen ein Bombenattentat Vorgelegen hat. Nach den letzten Meldungen haben fünf Mitglieder der Besatzung ihr Leben verloren, während 26 andere verletzt wurden. Großfeuer durch Ziaarettenrauchen Belgrad, 17. Juli. Bei Djakova brannten innerhalb einer Stunde drei Höfe vollständig nieder, deren Scheunen mit Weizen vallgcladen waren Vieh »nd Wagen verbrannten mit. Das Feuer entstand dadurch, datz ein Knecht in der Sckeune sich eine Zigarette anzündcn wollte, wobei das Streichholz ins Stroh fiel. Drel Bäuerinnen vor den Augen ihrer M'nner ertrunken . Belgrad, 17. Juli. In dem nordbosnischen Dorfe Navi Giad wollten drei junge Bäuerinnen nach der Erntearbeil in der Save baden, gerieten jedoch in eine Untiefe und ertranken vor den Augen ihrer Männer, ehe ihnen Hilse gebracht werden konnte. Geheimnisvolles Verschwinden dreier Bergsteiger Paris, 17. Juli. In den Bergen in der Nähe von Chamonir. sind drei Bergsteiger, darnntcr ein Univcrsilütsproscssor, wäh rend einer Bergbesteigung verschallen. Hilssmannschaste» sind ins Gebirge geschickt worden und haben die Rucksäcke und alle sonstigen Oiegenstände, die die drei Bergsteiger milgesührt halten, wiedergefunden, nur die Leichen der drei sind spurlos ver schwunden. Wegen Fälschung französischer Einreisevisa verkästet Wien, 17. Juli. Die Wiener Polizei hat 20 tslersonen wegen Beteiligung an umfangreichen Fälschungen französischer Einreisevisa festgcnommcn. Inzwischen konnte auch der Haupt täter, der 32 Jahre alte Adolf Luck», der zunächst nach Un garn geflüchtet war, ausgeforscht und festgenommen werden. Der Komplize Luckys, der 30 Jahre alte staatenlose Jude Paul Israel Flandrak, ist schon vor längerer Zeit nach England ge flüchtet. In der Wohnung der Geliebten Lukys die über die ungarische Grenze gegangen ist. war eine Werksiätte mit Werk zeugen zur Fälschung der Bisa vorgefundcn worden. Panik in einem Wanderzirkus Frankfurt a. M., 17. Juli. In Dreieichcnhain bei Frank furt gastiert angcnblicklich der Wanderzirkus Biegler, der im Besitz von zwei Löwen, einem Bären und einer Huäne ist. Während sich die letzte Abendvorstellung programmätzig ab wickelte, hielt sich der Besitzer in einer nahegcleaenen Wirtschaft auf. Ass letzte Programmnnmmer wurde ein Kampf mit dem Bären anqckündigt. Der Bär, der übrigens ohne Maulkorb in der offenen Arena vorgeführt wurde, hatte seine Nummer noch nicht beendet, als der Zirkusbesitzer aus dem Fenster der Wirtschaft sprang, in die Arena lief, den Vorführer des Bären schlug und ihm die Kette aus der Hand ritz. Durch die Rau ferei kam der Bür los. Die Kette verfing sich aber an einem festen Gegenstand, so datz der Bär scstaehalten wurde. Der of fenbar unter Alkoholeinslutz stehende Besitzer lief dann an den Wagen der Löwen, ritz die Bretter weg und war im Begriff, die Kette zur Tür zu lösen. Der Zuschauer, meist Kinder, be mächtigte sich eine Panik Ein beherzter Mann konnte jedoch den Betrunkenen von dem Käsig reiften, den ein anderer Artist wieder schloss. tausch zwischen Jugoslawien und Deutschland finde« zum ersten Male statt. Oberstarbeitssührer Erle gestorben. Am 13. In» 1030 verschied in Graz der Führer des Ar- bcitoganes 36, Oberstarbeitssührer Alfons Erle. Graf Ciano besichtigte den Alcazar. Der italienische Aussenminister Graf Ciano, der am Sonn abend in Toledo im Landhaus Bucnavifta. das seinerzeit auch den deutschen Freiwilligen als Quartier gedient hatte. Wohnung genommen hatte, besichtigte am Montag den Alcazar. Prlnzregent Paul nach London abgereist. Prinzregent Paul von Jugoslawien und Prinzessin Olga sind, einer amtlichen Mitteilung zufolge, zu einem privaten Besuch des englischen Königspaares »ach London abgereist. Englischer Kreuzer In Tsingtau eingetrossen. In Tsingtau traf am Sonnabend der britische Kreuzer „Cornwall" mit Konteradmiral Murray an Bord ein. Das bri tische Generalkonsuiat und alle britischen Geschäftshäuser stehen unter japanischer Bewachung. Einbrecher in einem Vischofspalals erschossen Warschau, 17. Juli. In Przemysl wurde ein Einbruch in den Palast des ariechisch katholischen Bischofs verübt. Als die Polizei die Einbrecher zu Odilen versuchte, entwickelte sich ein Feuergefecht, in dem ein Einbrecher getötet wurde. Zn Fleischbrühe verbrüht Ratibor, 17. Juli. In Ratibor Kani ein Kind auf schreck liche Weise ums Leben. Das fünf Jahre alte Töchterchen des Gastwirts Heinz stürzte in einen graften Tovf mit kochender Fleischbrühe und zog sich so schwere Verbrühungen zu, das; e« starb. Der jüngste Segelflieger Deutschlands Kastel, 17. Juli. Deiser Tage legte der elfjährige Rolf Mink ans Eschwege, Sohn des NSKK-Stnrmbannsiihrers Mink, der selbst das von der Internationalen Etudienkommission für Segelslug verliehene Silberne Lcistnngsabzeichen besitzt, auf dem Gelände der Segclflugschnlc Harsberg seine B Prüfung ab. Der Elfjährige ist nicht nur der jüngste Segelslieger im Bereich der Gruppe 8 des NS-Fliegerkorps, sondern auch der jüngste Se gelflieger Deutschlands. Kein Abstammungsnachweis bei kurzfristiger Beschäftigung Im Einvernehmen mit dem Reichsminister des Innern hat sich der Reichsminister der Finanzen damit einverstanden er klärt, datz bei der Einstellung von mchtbcamteten Gesolgschasts- Mitglieder» im öffentlichen Dienst von der Einforderung der Fragebogen oder der Urkunden für die Abstammung abgesehen werden kann, wenn.fcstsleht, datz die Beschästigungsdaucr drei Monate n i ch i ü b e r st e i g e n wird und die Nachweise dis Einstellung in nichi »»Iretbarcm Ansmas; verzögern würden. In diesen Fällen ist nach Belehrung über den Begriff des Juden eine schriftliche Erklärung über die arische Abstammung abzu geben. Seltsame Frauenmoden Die weitesten Röcke der Welt tragen zweifellos die Frauen der Carapan-Indianer in dem mexikanischen Staate Michoacan. Der typische Rock der Carapan-Indiancrin besteht aus Wolle und ist 28 Meter >veit Dazu werden 2 Untcrröcke getragen, die aus ungebleichter Baumwolle verfertigt sind. Jeder dieser Unterröcke ist ebenfalls 28 Meter weit. Man soll aber nicht glauben, dah die Carapan-Schöncn diese Rock Ungeheuer nur aus Eitelkeit tragen. Die Röcke dienen vielmehr einem prak tischen Zweck: die ungeheuren Faltenmasscn nämlich, die hinten zusammcngeschoben werden, bilden eine» guten Sitz für die Säuglinge, die durch ein Netz vor dem Hcrabfallen geschützt werden. Schon die vier- und fünfjährigen kleinen Mädchen werden genau so angezogcn wie ihre Mütter, so daft die kleinen Mädchen dann tatsächuch in der Breite mehr Raum einnehmen al» in der Höhe.