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Sächsische Volkszeitung : 17.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193907174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390717
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-17
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.07.1939
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sein körperlicher Zustand doch auch nicht zum Schlechteren zu wenden. Zur Fortsetzung seiner Studien ging Bastian nach Dillingen. Jetzt htetz es schuften. Mit der scheidenden Sonne stieg der Nebel wieder, der Blut husten wurde stärker und ein Fieberanfall jagte den andern. Auch Dr. Kraus schob sich schon wieder zur Türe herein. „Es mag noch ein paar Winter so gehn", meinte der Doktor zu Professor Merkle drauhen auf dem Gang." So lange die Lungen sich gegen eine völlige Verschleimung noch zur Wehr setzen können, so lange mag auch der Kneipp noch schnaufen!" — Als Bastian jedoch wieder ausstand, hatte er um den breiten Mund ein paar entschlossene Falten, und seine Oberlippe war wie aus Trotz noch tiefer nach links herabgezogen. Er schlüpfte in den dicken Mantel des Herrn Platzer, setzte die Kappe auf und wanderte schnell aus der Stadt hinaus. Der Schnee fiel in dicken Ballen leise, leise auf die Erde. Neben den durchweichten Wegen stand das dürr« Schilf lispelnd im Wind. Dort war der Damm, der Regimentspark, die neue Brücke. Bastian ging über die Brücke. Nun schob sich der Fluh gelb grau unter ihm hin, und die Schneeflocken schwammen wie weihe Blasen auf den dunklen Wassern. Dort drüben ist das Ufer mit Busch und Wald bedeckt. Da hinter liegt das Ried, „da geht das Brllhlmännle um", dort trifft man keine Menschenseele. Nun rannt» Bastian am Ufer entlang auf Fifchmahd zu. Schon im Laufen ritz er den Mantel, den Kittel, das Hemd auf. Da im Busch war eine freie Stelle am Ufer, von Schilf umgeben. Bastian hatte in Sekunden die Kleider vom Leid, Schuhe und Strümpfe von den Beinen und stand nackt im Schneegestöber, Nun trat er ins Wasser. Noch «inen Schritt, noch einen! Schwimmen konnte er nicht. Aber Schritt für Schritt ins Wasser gehn, bis es einem an die Kni« reichte, das war doch möglich. Hu, die Kälte! Er beugte sich nieder und tastete mit den Händen nach dem Grund. Und nun setzte er sich in das eiskalte Wasser. Bis unter die Schultern umspülten die Wellen der Donau seinen zitternden Körper. Er sprang auf. Die Kälte jagte ihn ans User zurück. Er schlüpfte, da er sein Handtuch vergessen hatte, nah, wie er war, in die Kleider und rannte davon. Das; ihn nur niemand gesehen hatte I Sehen durfte ihn niemand! Dieser Weg von der Stadt in die kalte Donau mutzte ein grotzcs Geheimnis bleiben. Wie der Körper in Glut kam! Ein unbeschreibliches Wonnegefühl kribbelte ihm über den ganzen Leib. Wie damals war es ihm, als er mit einem Ruck noch drei Zentner heben konnte! . . . Und der Schnee fiel leise, leise in den dämmerigen Abend; dicke Flocken fchmolzen auf den heitzen Wangen des Scholaren. Noch zweimal in dieser Woche stieg Bastian heimlich in den ^»kalten Strom. Einmal wäre er bald „in den Eisschollen um ihn herum eingefroren", so schroff war die Kälte. Was ihn das erstemal aus Vergeblichkeit zwang, nah in die Kleider zu steigen, das tat er nun wie aus Gewohnheit. Er hatte nie ein Hand tuch bei sich. In dieser Nacht fuhr er-mit einem Ruck aus dem Schlaf. Sein ganzer Körper glühte wie in einem verzehrenden Feuer; es war ihm. als kreisten in ihm neue Ströme des Lebens; er streckte sich, atmete tief und siel zurück in einen glücklichen Schlaf. Und nun geschah das Wunder! Er merkte es zuerst an seiner Stimme, die tönend und kräftig wurde. Dann Uetz der Husten nach, und Bastian spuckte kein Blut mehr. Nur Reste von Schleim stietz die Natur noch in Fetzen aus, als wollte sie sich von allen ihre» Fesseln völlig befreien. Und die Müdigkeit? Bastian muhte lächeln, datz er einst müde war. — „Das luftige Verhalten", wie Professor Oertel es nannte, hatte nebenbei auch seine Erfolge gefeiert. Bastians Kammer, sein Bett und er selbst waren durch und durch ausgelüftet. - Er ging autzerhalb der Stadt mit osfcner Brust und ohne Hut spa zieren. Er war der einzige Mensch in Dillingen, der nachts im Januar bei offenem Fenster schlief. War er nicht der einzige in ganz Europa, der im Januar zwischen Eisschollen badete? Viel leicht Oertel? Ob der noch lebte? Vielleicht war es in Wirk lichkeit gar nicht besser mit ihm geworden? Nach einem Vierteljahr hatte Bastian frische, rote Wangen und stand mit Auszeichnung an der Spitze seiner Kursgenossen. Professor Merkle begriff gar nicht, was da geschehen war und konnte seine Freude kaum verbergen. Mit diesem Kneipp ging eine völlige Verwandlung vor sich. Alle Lehrer und Schüler spürten das gleiche. Wie Spätlinge plötzlich ihre Kräfte entdecken und immer rastloser und tätiger werden, je mehr sich die Welt ihnen öffnet, so war es nun auch mit Sebastian Kneipp. Zu jeder Dienst leistung war er willig. Der Präsekt Wagner hatte mit der Ein richtung seiner Taubstummen- und Kretinenanstalt eine solche Be lastung auf sich genommen, datz er froh war, wenn-ihm eine jüngere Kraft freiwillig an die Hand ging. Und Bastian war der rechte Helfer. Zu seiner alten Donau aber wanderte Sebastian Kneipp immer noch dreimal in der Woche und meist nach der Vesper. So geschah es eines Abends, das, der Kandidat Pflüger hinter dem Kandidaten Kneipp herschlich und Zeuge wurde, was da in den Wellen der Donau Seltsames geschah. Ein Gemunkel hob an im Lyzeum, und ein Witzbold deutete auf Bastian und ries laut: „Der Eisbär!" Und so hatte Seoastian Kneipp feinen zweiten Spitznamen. Als am Schlub dieses denkwürdigen Semesters der Rektor nach liltem Brauch zwei Freiplähe für das Eeorgianum zu ver teilen hatte, erhielt den ersten Platz der Primus Johannes Pflüger, den zweiten Platz erhielt S e b a st i a n K n e i p p <Aus: „Ein Mann kuriert Europa" von Eugen Ortner, Ver lag Köscl-Pustct.) vnesclsn IS 000 beim „Tag des Pferdes"' Der „Tag des Pferdes" in D r e s d e n - N c i ck war ein voller Erfolg. Wohnten der Veranstaltung bereits am Sonnabend rund 5000 Besucljer bei, mar ihr am Sonntag ein Massenbesuch mit etwa IN ONO Personen beschicken. Tie verfolgten das grosze Reit- und Fahrturnicr, das an diesem Tag mit hervor ragenden Leistungsprüsungen der verschiedensten Formen seinen Höhepunkt erreichte, mit der gröhlen Anteilnahme. Unter den Ehrngästcn, die auch am Sonntag recht zahlreich aus Partei. Staat und vor allem aus der Wehrmacht anwesend waren, be merkte man u. a. den Kommandierenden General des IV. AK., General der Insanicrie non Schwcdler. Fn mustergültiger Weise wickelte der Dresdner Rcitvcrein das Turnier ab, dessen Glanzstück wieder die Schaunummer des FR. 10 war. Der „Tag des Pferdes", der schon seit längerer Zeit unter den alljährlichen Veranstaltungen der Landcsbauernschaft Sachsen zur Tradition geworden ist. hat wiederum gezeigt, welch grosse Leistungen die sächsische Pferdezucht hervorzubringen ver- mag und welches Interesse die reiterliclj« Ertüchtigung findet. Ergebnisse des Sonntags: Jagdspringen Kl. L: 1. Olt. Finger, 2. Arl.-Lehr-Rgt., auf Mignon (0 Fehler. 58 Sek.). — SA-Mannschaftswettbewerb: 1. 1 R SA 38 Groszenhain. Füh rer Obersturmführer Zingcrle. — Eignungsprüfung für Wagen pferde (Ziveispänner), Pferde leichteren Schlages: la Preis: Wehrkreisremonteschule Oschatz. Fahrer Wachtin. Hornheim; schweres Warmblut: la Preis: Kriegsschule Dresden, Uffz. Theile. — Reiterprüfung der deutschen Jugend, Abt. b: 1. SA- Reiter Dieg. — Eignungsprüfung für Iagdpferde Klasse L: l. L bcrst Merz sDresden) aus Coriolan. — Dressurprüfung für Reitpferde Kl. M: 1. St.-Wachtm. Mielke. Kriegsschule Dresden, auf Fiametla (Wertzahl 8.6). — Zcitspringcn Kl. M: 1. Hptm. Sachtzc, Kriegsakademie Berlin, aus Granne (83,8 Sek.). : Eine Feierstunde im Festsaal des Rathauses vereinte am Sonntag früh die Sieger aus dem Handwerkerwcftkampf und dem Rcichsbcrufswcttkampf. Im Rahmen dieser Feier stunde. die durch ein Musikstück des Krcismusikzuges eröffnet wurde, wurde gleichzeitig den Gansieaern aus dem Handwerker wettkampf ein Ehrenpreis der Stadt Dre sden über reicht. Kreishandwerkswaltcr Limbeckcr und Kreisobmann Ovpelt sprachen lm Nahmen der Feierstunde zu den Wettkampf- Siegern : Die Stadt kauft Kunstwerke. Von der Landeshauptstadt Dresden sind in der „Dresdner Kunstausstellung 1338" in der Städtischen Kunsthalle, Lenn/strasze. Kunstwerk" non nach stehenden Künstlern angekauft worden: Ernst Dietze. Rudolf Därina. Gertrude Frenzel-Köhler. Arthur Geikler Ferdinand Grebestein Geora Jahn. Edmund Körner. Frik Morik Karl Onarck, Georg Richter-Lötznitz. Paul Schier. Hans Schultze- Görlitz Gerhard Sperling. Alfred Thomas. Willy Waldapfel, Kurt Winkler. : Der Kindergarten am Hasenberg, der 16. Kindergarten der NSV im Kreise Dresden, wurde am Sonnabend seiner Be stimmung übergeben. 85 Kind r. darunter 66 Im vorschulvllich- ftgen Alter, werden In dem Kindergarten eine schöne Heim stätte finden. : Kudetendeutscher Tag In der Kolonialschau. Am Sonn tag, 6 August, wird der Gauvcrband Cudeienland des Rcichs- kolanialbundes in der „Deutschen Kolonial-Ausstellung Dresden 1939" einen Sudetendeutschen Tag abbalten. Das Festpro gramm des Taacs besieht, anher der Ansstellunasbesi-btlauna. in Sondcrkon.zcrten, sowie in der Vorführung non Valkstän-en durch Trachtengruppcn aus den verschiedensten Gegenden des Eudctenaaucs. : Eine Dresdnerln Relchsslegerln im Maschinenschreiben. Beim Reichsleistnngsschreiben in Bayreuth, veransiaftet non der DAF und der Deutschen Stenaaraphensch <ft. wurde bei der Austragung der Deutschen Mefttcrschgst im Maschinenschreiben Christine Krauh (Dresden) Rcichssicgcrin. d. Glashütte. E t a d t f u b i l ä u m. Vom Sonnabend bis Dienstag feiert die Uhrmacherstadt Glashütte das 100jährige Stadtjubiläum. Im Mittclnunkt der Feiern, die am Sonntag Tausende non Gästen nach Glashütte geführt hatten, stand ein Festzug „Ein Jahrhundert Glashütto". — Mit dem Stadtjubi läum ist eine Hcimatausstcllung in der Uhrmachcrfchule ver bunden. Dresdner Polizeibericht . Jugendlicher Dieb sestgenommen. Am 6. Juli wurde durch die Aufmerksamkeit eines hiesigen Einwohners ein siebzehn jähriger Bursche sestgenommen, der wegen einer Straftat sei ner Arbeitsstelle serngeblieben und als vermitzt gemeldet war. Er entwendete unlängst ein Motorrad und fuhr damit in der Stadt umher, ohne im Besitz eines Führerscheines zn sein. Zufällig wurde er aus einer Fahrt durch die Marschallstratze von dem Radeigentümer betroffen, der das Früchtchen mit zur Polizei nahm. In Verfolg der kriminalpolizeilichen Erörterun gen wurden dem Festgenommenen noch zwölf Diebstähle nach gewiesen, die er in letzter Zeit auf Parkplätzen im Stadt gebiet aussührte. Die sichergestclltcn Gegenstände werden in der Effektenstelle des Polizeipräsidiums Dresden, Schics',gasse 7, Zimmer 71a, verwahrt. Die Eigentümer können sich mon'ags bis freitags von 11 bis 14 Uhr, sonnabends von 11 b s 13 Uhr, dort melden. Aus Dresdner GerlchlMen „Rassenschande aug Zeitvertreib!" Tie 30. Grosse Strafkammer des Landgerichts verurteilte den 68jährige» polnischen Juden Iona Hönigsberg wegen voll- endctcr Rassenschande zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jah ren Ehrverlust. Der Jude hatte die Dreistigkeit besessen, am 16. Oktober 1938, also drei Jahre nach Inkrafttreten de§ Nürn berger Blutschutzgesetzes, in Dresden ein 26jähriges Mädchen auf der Stratze anzusprechen. Er nahm das Mädchen mit in seine Wohnung. In der er allein mit ihr war. Der Jude trieb mit dem Mädchen Rassenschandc und benutzte dazu das Zimmer sei nes Untermieters, von dem er aber in völlig unzweideutiger Situation überrascht wurde, so datz das Verbreche,, herauskam. Vor Gericht versuchte der Jude sein Verbrechen zu beschönigen. Er wollte sich dabei nichts gedacht und auch nickt damit gerechnet haben, datz er sich mit einem deutschblütigen Mädchen eingelassen hatte. Kurz gesagt, behauptete der Jude, er sei nicht der Rassen schande schuldig, weil er sich nur ein bitzchcn die Zeit vertrieben habe. (!) Für diese Art der Verteidigung hatte aber das Gericht nicht das geringste Verständnis. d. Bieinböhla. Neues Wählamt. Am Dienstag, dem 18. Juli 1939. wird in Weinböhla der Fernspreclpvähldienst aus genommen Vom gleirl)en Tage an gelten im Ortsnetz Weinböhla neue dreistellige Rufnummern. Bis zum Erscl>einen der nächsten Auflage des Amtlichen Fernsprechbuches werden im Fernverkehr auch die noch unter der alten Nummer verlangten Gesprächsvcr- bindungen ordnungsmässig ausgesührt werden. Erfolgreicher Mchluft des Mitteldeutschen Aundjlnges Eindrucksvoller Beweis fllr den hohen Ausbildungsstand unserer Flieger Der Mitteldeutsche Nundslug der Gruppe 7 (Elbe^Saale) des NSFK ist g,n Sonntag erfolgreich abgeschlossen worden. Ohne nennenswerte Zwischenfälle haben die 46 beteiligten Maschinen den Zielflughafen Braunschweig erreicht. Die Wettbewerbsteilnehmer haben die auf der Flugroute zu lösenden Aufgaben zufriedenstellend bewältigt — ein eindrucks voller Beweis für den hohen Ausbildungsstand unlerer Flieger. Nack dem Start am Sonnabendvormittag ans dem Dres dener Heller brausten die Maschinen zunächst in Richtung Tor gau. in dessen Nähe ein Notlandevlatz zu erkunden war Pünkt lich, wie vorgesehen, trafen die Maschinen in Karlsbad ein. Nach kurzem Aufenthalt erfolgte der Start in Richtung Nür n- berg, wo eine kurze Zwischenlandung vorgenommen wurde. Aus dem Flughafen Regensburg war eine der schwierigsten Aufgaben zu lösen: die Zicllandung. In Marienbad schlotz der erste Taa des Mitteldeutschen Rundslugcs ab. Die erste Ausgabe des Sonntags war der Piinktlichkcits- inetlbcwerb auf der Strecke Marienbad—Bautzen—Dresden. In Dresden haften sich auf dem Heller wieder zahlreiche flugsport begeisterte Volksgenossen eingefunden. Gegen 16 Uhr vormit tags flog die erste Maschine an. In den Mittagsstunden starte- tcn die Maschinen von Dresden in Richtung Erfurt. Ueber Thü ringen galt es eine Ortcraufgabe zu lösn, und dann mutzte Erfurt als Zwangslandeplatz angeflogcn werden. Auf dem Weiterflug nach Hannover war über dem Steinhuder Meer ein Ziclabwjirf norzunchmen. Nach einer Geschlcklichhrft-wrüsung endete der gesamte Wettbewerb im Zielhafen Braun schweig- Waggum. I-siprig ) 19 Jubilars in einer Woche. In der Zeit vom 9. bis zum 15. Juli feierten 17 Mitglieder der städtischen Gefolgschaft ihr silbernes und zwei ihr 4vjährlgeg Dienstjubiläum. ) Einsteigediebe am Werk. Am Frettagnachmtttag stieg in der Sedanstratze wieder ein Dieb über den Balkon durch das Klosettfenster in eine Erdgeschotzwohnung ein und entwendete Bargeld, eine Uhr und eine» Photoapparat Im Gesamtwert von etwa 126 RM. — Weiter stieg vor einigen Tagen nachmittags in der Livlastratze ein Dieb vom Hofe aus durch das offene Fenster in eine Erdgeschotzwohnung. in der Bewohner anwesend waren, und stahl mehrere Gegenstände. ) Hütet euch vor Anzahlungsbctriigern! In den letzten Tagen nahm in mehreren Fällen ein Mann, der sich Max Wendenburg nannte, in Wohnungen Bestellungen auf Kartof feln und Erdbeeren entgegen. Er verlangte und erhielt Abzah lungen bis zu 16 RM. In keinem Fall lieferte er die bestellten Waren. Der Name ist falsch. ) Angesahren... Beim Ueberschreitcn der Fahrbahn wurde am Frcitagnachmittag in der Dieskaustratze eine 83jährige Frau von einem unbekannten Radfahrer angefahren. Sie trug dabei Verletzungen davon und wurde nach dem Krankenhaus ge bracht. — Auf dem Brühl lief beim Ueberschreitcn der Fahr bahn ein 63 Jahre alter Mann gegen einen fahrenden Perso nenkraftwagen und stürzte. Mit einer Gehirnerschütterung wurde er dem Krankenhaus zugeführt. — In der Blilcherstratze fuhr ein Kraftrad einen von einer Frau geschobenen Kinder wagen an. Das im Wagen sitzende drei Jahre alte Kind wurde verletzt und nach dem Kinderkrankenhaus gebracht. — Schlleh- lich wurde am Freitagabend in der Dresdner Slratze eine Ehe frau beim Ueberschreitcn der Fahrbahn von einem Kraftrad angefahren Der 32jährige Krafiradfahrer, der ebenso wie die Frau stürzte, muhte dem Krankenhaus zugeführt werden. ) Im Streit den Gegner erstochen. In einem Männer heim an der Kaiser-Maximilian Stratze kam cs nm Sonnabend in der elften Abendstunde zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen zwei Insassen. Im Verlauf des Streites zog plötzlich der eine Mann ein Messer und stach damit auf seinen Gegner ein, der so schwere Verletzungen davontrug, datz der Tod durch Verbluten cintrat. Der Täter, der angeblich in Notwehr ge handelt haben will, wurde sestgenommen. 5ücfwssk-8c>ciis6n Kraftrad aeaen Lastau'o Zwei Tale Chemnitz. Am Sonntag gegen 4 Uhr morgens kam es auf der Reichsstratze Chcmnitz-Reichcnhain in Flur Adelsberg zu einem Zusammenstotz zwischen einem Motorradfahrer und einem Lastkraftwagen. Der Zusammenprall war so stark, datz dec Kraftradsahrcr und sein Begleiter, ein Tischlermeister und ein Malermeister aus Adelsbcrg, aus der Stelle getötet wurden. tz. Chemnitz. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" er schien aus dem Rückfluge von Görlitz am Sonntag gegen 19.36 Uhr über Chemnitz. Das Luftschiff flog in etwa 300 Meter Höhe über die Stadt und setzte, da vom Süden her Gewitter drohten, seine Fahrt ohne Aufenthalt fort.' tz. Chemnitz. Der H e i m st ü l t e n b a u marschiert. In Altchemnitz sand am Sonnabend das Richtfest für 102 Woh- ninigen statt. Die Gesamtanlage umsatzt 200 Industrieheimstätten für die Astrawerke AG. Chemnitz. Die gesunden, freundlichen Wohnungen können als vorbildlich bezeichnet werden. tz. Chemnitz. Zwei Gauner kommen in Siche rungsverwahrung. Der 38 Jahre alte Hans Rudolf Reich'und der 56jährige Walter Be rnhard Fischer hatten es ver- standen, sich auf leichte Art Geld zu verschasscn. Als Opfer hatten sich die beiden Betrüger älter« Leute ausgesucht, die gesundheit lich nicht recht auf der Höhe waren. In großsprecherischer Weise sagten sie den Gutgläubigen vollkommene Heilung zu und ver kauften ihnen Kräuter, „Lcbenselixiere" mH „Quellensafte' mit einem Ausschlag bis zu 300 Prozent. Die vorbezahltcn Lie ferungen erfolgicn dann aber höchst mangcihast, und die Mittel halten zudem 'wenig Wirkung. Einer Rentnerin schwindelte Fi scher so die letzten Ersparnisse ab. Tas Landgericht Chemnitz, vor dem sich das Gaunerpaar jetzt zu verantworten hatte, griff mit begrützenswerter Strenge durch und verurteilte den 15mal vorbestraften Reich wegen Rücksallbetruges zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus. Fischer zu vier Jahren Zuchthaus. Gegen beide Gewohnheitsverbrecher wurde Sicherungsverwahrung an- geovdnct. tz. Chemnitz. Häßlicher Ausklang einer Bier reise. In der Nacht zum 16. Juli gegen 3 Uhr vormittags haben zwei auswärts wohnhafte Polksgcnossen bei einer Bier reise «ine Schankwirtschast am Ostplatz ausgesucht und sind dann in der vierten Morgenstunde mit einigen anderen Gästen, dar unter zwei Frauen, di« Hans-Oucitzsch-Straße entlang nach dem Schlageterplatz gegangen. Dabei ist einer von ihnen plötzlich von hinten niedergesch'agen. seiner Taschenuhr mit Kette und seiner Geldtasche mit Inhalt beraubt worden. tz. Plauen. Schwerer Kraft wagen Unfall. Am Ortcausgang von Grohzöbern kam in der Kurve ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen aus Plauen ins Schleudern, ritz zwei Bäume um, geriet an die Böschung und überschlug sich. Von den Insassen mutzten zwei mit erheblichen Verletzungen in« Plauener Krankenhaus gebracht werden. tz. Plauen. Aus dem dritten Stockwerk gc« st ü r z t. Vermutlich in plötzlich ausgetretener geistiger Umnach tung als Folge einer frül-er erlittenen Schädelverletzung ist am Freitagabend in der Bahnhossvorstadt eine Einwohnerin au» dem dritten Stockwerk auf die Stratze hinabgestürzt. Die Be dauernswerte war auf der Stelle tot. Bautzen. Versteigerung. Dienstag, den 18. Juli 1939, vormittags 11 Uhr, sollen in Gröditz bet Weihenberg, Sammelort der Bie ter: Gemeindeamt, 63 Stück — ea. 3.5 Kubikmeter — Pfosten, Eiche, ösfenttich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver» steigert werden. Stratzensperrung. Wegen Stratzenbauarbeiten wird di« Setdauer Stratze zwischen Hammermühlenbrücke und Oberweg von Montag, den 17. Juli 1939, ab fiir die Dauer der Arbeiten für allen Durchgangsverkehr gesperrt. Zuwiderhand lungen werden bestraft. Neuktrch (Lausitz). Auf die an den Anschlagstellen angebrachte Bekanntmachung über die Musterung am 28. Juli 1939, vormittags 10.36 Uhr, üi Wilthen, wird hingewiesen. Jede gestellungspflichtige Person erhalt in den nächsten Tagen noch besonderen Gestel lungsbefehl. Sohland an der Spree. Am Dienstag, dem 18. Juli 1939, 20.80 Uhr findet im Rathaus (Zimmer 12) eine tlsfeutttch« Beratung mit den v«. mrinderitten statt.
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