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^lotirsn Scki»etd»oi»gen Im Urlaub Im Urlaub sollte man eigentlich aye Sorgen daheim gelassen haben. Aber es gibt Menschen, die haben im Urlaub — Echreibsorgen. So manche seuszcn schon vor Antritt der Reise, wenn sie an die vielen Postkarten denken, die geschrieben sein wollen, wenn man niemand vor den Kops stützen will: Tante Emma nicht, Onkel Otto nicht, und dann die näheren, entfernteren Verwandten und Bekannten, mit denen man das Jahr iiber zusammenkommt. Zweifellos: es ist ost eine an ständige Schreibarbeit, die man zu verrichten hat. Zwanzig bis drcitzig Ansichtskarten kommen da zusammen. Freilich gibt es muntere Zeitgenossen, die das mit offensichtlichem Vergnü gen tun. Sie pslegen ihre Jerienkorrespondenz und dehnen sie weithin aus, sie wachen dann allerdings peinlich darüber, daß sie gegebenenfalls von keinem vergessen werden, den sie selbst mit einem Grutz bedacht haben. Es gibt also weise Leute, die erledigen die eigentliche Schreibarbeit schon zu Hause, bevor sie wegfahren. Sie be schossen sich die nötigen Ansichtskarten oder haben sie noch vom Vorjahr vorrätig und erledigen die Höslichkeitspflichten, um die „herzlichen Grütze aus dem Urlaub" dann nur noch ln den Postkarten stecken zu müssen. Sie fahren nicht schlecht dabei, denn sie haben ein gutes Gewissen, wie man es gerade während des Urlaubs so dringend braucht. Und doch passiert es einem immer wieder, datz man. aus dem Urlaub hcimgckehrt, Bekannte trisst, bei deren Anblick es einen siedendheitz überläuft: „Den hast du ja ganz ver gessen!" Und schon hat dieser liebe Bekannte eine Schmoll miene ausgesetzt und fragt mit spitzem Lächeln, wie man den Urlaub verbracht habe. „Es mutz doch wunderschön gewesen sein, datz Sie nicht einmal Zeit für eine kleine Postkarte gefunden haben." Da hat man's! So was ist dann schwer wiedergutzumachen. Schöner ist es schon, wenn man seine Arbeitsstätte mit einer einzigen Ansichtskarte abtun kann: Grützen Sie bitte die Kollegen! Und ebenso wird natürlich der Stammtisch bedacht und der Verein, dem man angchört. Da erledigt man mit einem Schlag ein Dutzend Menschen und mehr mit einem Sammclgrutz, und keiner kann sich beklagen. Wir wollen schliesslich noch eine bestimmte Korrespondenz erwähnen, weil es die ist, die am sleitzigsten. hingebungsvollsten und ausdauerndsten auch während des Urlaubs erledigt wird. Es sind dies die zarten Grütze, in denen das ,du" einen besonderen Klang hat, und man erkennt diese Art von Korre spondenz meist auf den ersten Blick daran, datz sie nicht aus Ansichtskarten, sondern aus mehr oder minder dicken Briefen besteht. „Normale" Leute schreiben nämlich während der Ur laubsreise keine Briefe . . . Ser Besuch Graf Llanos in Spanten Ankunft ln Barcelona ain 10. Juli Barcelona, 3. Juli. Der italienische Aussenminister Graf Ciano trifft am 10. Juli zu seinem Spanienbesuch in Barcelona «in. Im Namen der spanischen Regierung werden ihn Aussen minister Iordana und Innenminister Serrano Suncr bcgrützen. Nach kurzem Besuch in Valencia und Tarragona wird Graf Elano In Can Sebastian von Generalissimus Franco empfangen. Spanien und poriuaal Austausch von hohen Orden zwiscl>en den Staatsoberhäuptern Lissabon, 3. Juli. Generalissimus Franco verlieh dem portugiesischen Ministerpräsidenten Oilveira Sasa zar den Stern des Ordens der Isabella der Katholiscl>en. Diese hohe Aus zeichnung wurde dem Ministerpräsidenten am Freitagabend von dem spanischen Botschafter Don Nicolas Franco während einer Sonderaudienz überreicht. Laut Negierungsanzcigcr verlieh die portugiesisä>e Regierung dem spanischen Staatschef das Grotz- kreuz des Militärordens ..Torre e csvada". dem General Ior dana das Grotzkreuz des Ordens von Sant Jago und dem spa nischen Botschafter in Lissabon das Arotzkreriz des Christus- »rdens. Zogu auf Umwegen nach London Flucht vor seinen erbitterten Anhängern. Istanbul, 3. Juli. Nach zweimonatigem Aufenthalt ln einem Istanbuler Luxushotel hat sich Exkönig Zogu am Samstag nach Rumänien eingcschifft. Vermutlich wird er über Bukarest und Warschau (!) an die Ostsee und von da nach Westeuropa fahren, wo ihn bekanntlich England mit offenen Armen auf nehmen will. Die Abrclsevorbercitungen wurden streng geheim gehalten, weil Zogu in ständiger Furcht vor Attentaten seiner enttäuschten Anhänger leb«. Die meisten Albaner, die Exkönig Zogu bei der Flucht aus Tirana gefolgt waren, bleiben mit einer geringfügigen „Abfindung" in Istanbul zurück. KIsinv Lkponilc Feier an der Gruft König Heinrich 1. In Gegenwart führender Vertreter aus Partei, Staat, Wehrmacht und des Reichsarbeitsdienstcs legte der Rcichsfiihrer SS in Quedlinburg an der Gruft König Heinrichs I. einen Kranz nieder. Kopernikuspreio 1333 Der Koperiiikusprcis für das Jahr 1939 wurde dem Uni- versttätsprosessor Diplom-Ingenieur Dr. Kuhn sBreslau) zu erkannt. Der Adlerschild an Präsident Plctzsch überreicht Reichswirtschaftsministcr Funk überreichte dem Leiter der Reichswirtschaftskammer Präsident Pictzsch im Auftrage des Führers den Adlerschild des Deutschen Reiches. Schwerer Kreuzer „Liltzow" Der schwere Kreuzer, der, wie berichtet, am Sonnabend In Bremen vom Stapel lief, Ist durch Großadmiral Raeder aus den Namen „Lützow" getauft worden. Heimkehr der Italienischen Frontkämpfer Nach einem Kameradscl-aftsabend im Festsaal des Deutschen Mrxsenms sind die italienischen Frontkämpfer in ihre Heimat zurückgekehrt. Abschluß des Kleingärtnertages in Wien Als Höhepunkt der 4. Kleingärtnertagvng in Wien fand am Sonntag eine Großkundgebung der Kleingärtner statt, auf der Relchsarbeitsmimster Seldtc in grundlähllci-en Aussiihrungcn über die Bedeutung der Kleingärtner und die Maßnahmen zu ihrer Förderung sprach. Organlsationskomite« sür di« V. Olympischen Winterspiele Im Rathaus Garmisch-Partenkirchen wurde das Organisation»- Das erste Msische Gymnasium Auslese der Schüler aus dem ganzen Reich Frankfurt a. M., 3. Juli. In Frankfurt a. M. wurde »ach einem ministeriellen Erlaß das erste deutsche Musische Gymnasium gegründet, das die besondere Ausgabe erhalten hat, die musikalisch begabte Jugend i» beson derer Weise zu fördern und auszubilden. Dieses Musische Gym nasium, das am 12. Juli erössnet werden wird, hat neben der vollwertigen körperlichen und wissenschaftlichen Ausbildung einer höheren Schule das Ziel, die musikalisch schöpferischen Kräfte unseres Volkes ihrer naturgegebenen Be stimmung zuzuführen, und wie jede andere Höhere Schule schließt dieses Gymnasium seine Ausbildung mit der Reife prüfung ab. Das Reifezeugnis des Musischen Gymnasiums ist dem Reifezeugnis einer Oberschule sür Jungen gleichberechtigt. Die Inhaber des Reifezeugnisses erhalten bei dem Studium an einer Hochschule sür Musik und Musikerziehung besondere Erleichterungen. Beim Uebergang zum Studium au diese Hoch schule entfällt für die Besucher des Musischen Gymnasiums jegliche Ausnahmeprüfung. Die neue Anstalt umfaßt die acht Klassen der normalen Oberschule und das dritte und vierte Grundschuljahr, so datz die gesamte Ausbildungszeit im Musischen Gymnasium zehn Jahre umfatzt und mit dem dritten Grundschuljahr beginnt. Die Auslese der Schüler für das Musische Gymnasium erfolgt in der Weise, daß alle Schulen In Deutschland ihre hochbegab ten Schüler melden, die daun von einem staatlichen Musik beauftragten geprüft werden. Die Prüfungen werden In Berlin, Dresden, Breslau, Wien und Frankfurt a. M. stattsinden. Zu dem Lehrplan einer normalen Oberschule tritt die musi kalische Ausbildung, die sich sowohl auf Chorgesang wie auch auf Instrumentalunterricht. Sprecherziehung und rhythmische Erziehung erstreckt. Die Gesamlieilung der Schule liegt in der Hand eines Fachmusikers. Zum kommissarischen Leiter des Musischen Gymnasiums wurde Professor Kurt Thomas sB.rlin) berufen. Das Musische Gymnasium wird in dem mitt'n im Franksurter Stadtwald gelegenen „Haus Buchenrode" unter gebracht. Hluakapitän Senfes Aeilerelord In 414 Tagen von Berlin nach Brasilien und zurück Berlin, 3. Juli. Nach knapp 4)4 Tagen traf Flugkapitän Henke von der Deutsche» Lufthansa, oer mit dem Flugkommau- danten Schuster vom brasilianischen Condor-Syudikat Mittwoch nacht voriger Woche eine Fokke-Wulf FW. 200 van Berlin nach Rio de Janeiro zur Ablieferung gebrockt hatte, am Sonnlagvor mittag wieder in Berlin ein. Ter Rückflug erfolgte mit der planmäßigen Postmaschine. Der deutsche Lustpionier hat damit — ohne vorl>erigc Oie kordabsicht — eine fliegerische Großtat vollbracht, die den un bestreitbaren Beweis erbringt, daß das deutsche Fluamaterial und die deutschen fliegerischen Leistungen an der Svitze der Welt marschieren. Flugkavitän Henke hat die 22 210 Kilometer weite Strecke Berlin—Rio de Janeiro—Berlin mit teilweiser Be nutzung der planmäßigen Postitrecke in 4'4 Tagen bewältigt, für die bei Benutzung der Eisenbahn und des Schiffes heute immer noch im Zeichen der Technik im günstigsten Falle — wenn der Anschluß für die Rückfahrt gut klappt — über 30 Tage ge braucht werden. Die an das brasilinuilche Condor-Snndiknt ab gelieferte Fokke-Mull-Maschine. die mit vier 750-VS.-BMW- Motcren ausgerüstet ist. hat bei diesem Flug eine Reile-Durch- schnittsgeschwindigkcit von 320 Stundenkilometer erreicht. prinzenhochzell in Florenz Rom, 3. Juli. Die Trauung des Herzogs von Spoleto mit Prinzessin Irene von Griechenland hat am Sonnabcndvormittag im Dom von Florenz stattgesunden. Trauzeugen des Bräutigams waren der italienische Kronprinz und der Dizekönig von Aethio- picn, Herzog von Aosta, für die Braut Prinz Georg und Kron prinz Paul von Griechenland. Die Dirigenten der Bayreuther Heilsviele 19ZY Bayreuth, 3. Juli. Bei den diesjährigen Bayreuther Fest spielen, die vom 25. Juli bis 28. August stattsinden, dirigiert Victor de Sabata sämtliche Ausführungen von „Tristan und Isolde", Heinz Tietje» die beiden Zyklen „Ter Ring des Nibe lungen", Karl Elmendorfs den „Fliegenden Holländer" und Franz von Höhst» alle Aussiihrungcn des „Parsifal". Erfolgreiche Maschtnenprobesahrt des ES. „Helgoland" Hamburg, 3. Juli. Das in Memel für den Hapag-Seebäder- Dienst gebaute ES. „Helgoland" hat jetzt seine erste Maschinen probefahrt erfolgreich durchgesührt. Es besteht die Absicht, dieses, mit Voith-Schneider-Propellern ausgerüstete Schiff, Ende der kommenden Woche von Memel nach Hamburg zu überführen, um es dann als Flaggschiff des Gcebäderdienstes Hamburg— Cuxhaven—Helgoland—Sylt der Hamburg-Amerika-Linie cinzu- stellen. Andreas Thaler in Brasilien tödlich verunglückt Rio de Janeiro, 3. Juli. Der frühere österreichische Land- wirtschastsminister Andreas Thaler wurde beim Passieren einer über den Pcixe führenden Brücke im Staate Santa Catha rina vom Hochwasser iveggerisscn. Seine Leiche könnt noch nicht geborgen werden. — Thaler, der aus einer Tiroler Baucrn- samilic stammt, faßte in der Zeit der schwersten Not Oesterreichs den Entschluß, mit einer Gruppe engerer Landsleute nach Süd amerika auszuwandern. Um sich ganz der Vorbereitung dieses Unternehmens zu widmen, trat er 1931 von seinem Amt als Lnndwirlschastsminister zurück: sein Nachfolger wurde Dollfuß. Im Herbst 1933 reisten die Auswanderer dann nach Siid- brasiiien ab. Explosion ln pariser Vorort Müliivagcn zerstört — mehrer« Personen verletzt Paris, 3. Juli In dem Pariser Vorort Saint-Oue» ereig nete sich am Sonntaamorgen in dem Augenblick, wo Angestellte der Stratzenreinigung einen Mülleimer in den Wagen der Müll abfuhr ausleerlen, eine äußerst listige Explosion, durch die der Kraftwaaen zum Teil zerstört und sein ganzer Inhalt verstreut wurde. Mehrere Personen, darunter auch der Wagenführer, wur den veletzt Der Müll geriet in Brand, so daß die Feuerwehr eingreisen mutzte. Vom Tanz in den Tod Bollersdorf sMark), 3. Just. Dieser Tage hatten mehrere Berliner einen Ausflug nach Bollersdorf unternommen. Wäh rend des Tanzes wurde plötzlich der 65 Jahre alte Polizeiober- wachtmeister a. D. Karl Mangel von einem Unwohlsein be fallen und verschied kurz danach an einem Herzschlag. Komitee sür die V. V'nmpischen Winterspiele in Gnrmiscl, Par- tenkirchcn durch den Reichssportsührer feierlich gegründet. Iezek Innenminister der Protektoratsregierung Der G ndarmcriegeneral Joses Iezek wurde zum Innen minister der Protektoratsregierung ernannt. Danzigs Misten zur Heimkehr ins Reich Gauleiter Forster stellte in einer Kundgebung zum Ab schluß des Kreistages der NSDAP in Ticgenhas der Einkrei- fungspolitik die Idee des ewigen Deutschlands entgegen und for derte die Heimkehr Danzigs ins Reich. Deutsch-französischer Warenaustausch Nach zweimonatiger Verhandlung wurden die Arbeiten dec gemischten dcutsch-sranzösiscken Rcgierungsausschüsse in Paris beendet. Die erzielten Abmachungen erlauben, wie verlautet, eine fühlbare Steigerung des gegenseitigen Warenaustausches. Die Tagung der Internationalen Handelskammer In der Schlußsitzung des Kongresses der Internationalen Handelskammer in Kopenhagen wurden alle Entlchlietzungen bis auf eine von über 1000 Delegierten aus 41 Ländern ein stimmig angenommen. Neue Bombenexplosionen in England Am Sonntag ereigneten sich in London nnd in der Provinz Bombenexplosionen, davon in sieben Fällen aus Eisenbahn stationen. Englands Schuld in Palästina In Jerusalem wurden im ersten Halbjahr 1939 insgesamt 643 Personen getötet und 700 verletzt. Weitere Verschärfung in Tientsin Der Befehlshaber der japanischen Truppen in Tientsin hat die Verschärfung der Kontrolle und der Leibesvisitation sowie weitere Verkehrsbeschränkungen an den Vlockadegrenzen an- gecrdnet. Der „HlMvater" des Harzes gestorben Im Alter von 85 Jahren ist in Hahnenklee der alte Re- viersörster Müller, der als der „Hirschvater des Harzes" weit über Deutschland hinaus bekannt war, gestorben. Mit ihm ist einer der erfahrensten Rotmildjäger und Sckweißhundziichtcr Deutschlands gestorben. Sein Zwinger „von Hahnenklee" ge noß Weltruf. Er gehörte zu den Männern, dm den Ruhm des edlen roten Hundes, dessen Ahnen einst aus dem altberühmten Hannoverschen Iägerhof gezüchtet wurden, in alle Welt getra gen haben. Miiller-Hahnenklce gehörte zu den bekanntesten Erscheinungen des deutschen Jagdwesens und hat sich auch al» Iagdschriftsteller einen Namen gemacht. Schwere Schäden durch Sturm und Hagel Crailsheim, 3. Juli. Am Freilaanachmittag wurde ein großer Teil des Kreises Crailsheim ^Württemberg) von einem starken Unwetter hcimgesucht, das im oberen Bezirk schweren Schaden anrichtete. Die Felder sind durch den Hagel wie glatt gewalzt. Zahlreiche Obstbäume wurden umgcknickt und teil weise aus dem Boden gerissen. In Waldtann wurde ein« 300 Jahre alte Linde wie ein Streichholz geknickt. Hochwasserschäden in Brasilien Handelsviertel durch Grotzseuer zerstört. Rio de Janeiro, 3. Juli. Das Hochwasser des Pcixoslusses sStaat Santa Catharina) verursacht seit einigen Tagen haupt sächlich in der Gegend von Cruzeiro beträchtliche Sachschä den. Mehrere Personen sind ertrunken und der Zugverkehr ist auf der Bahnstrecke Cao Paulo Rio Grande unterbrochen. Da das Hochwasser bereits nachläßt, hasst man. die Bahnver bindung innerhalb weniger Tage iviedcrher'ultelleu. — Ein Großfencr zerstörte in der Stadt Laguna sStaat Santa Ca tharina) das Handelsvicrtel fast völlig. Ein roter Maulwurf Heilbronn, 3. Juli. Im Stadtteil Böckingen machte ein Bauer einen in zoologischer Hinsicht besonders seltenen Fang: es handelt sich nm einen Maulwurf von fuchsroter Farbe. Das Tier sticht von seinen gewöhnlich grauen Artgenosscn so stark ab, datz es wirklich als eine ganz besondere Seltenheit ange sehen werden darf. Eln Mörder Oberbauvt einer Acttoräuberbande Frankfurt tMain), 3. Juli. Seit Mitte Avril d. I. ist in Frankfurt tMain). Mainz. Wiesbaden und Bad Homburg eine Bande tätig gewesen, die sich mit Beraubungen nnbeaussichtigter Kraftwagen befaßte und allcs mitgehen hieß, was ihr in die Hände fiel. Durch den Einsatz aller nur möglichen Fahndungs maßnahmen gelang cs jetzt, die Bande sestzunehmen. Als das Oberhaupt der Bande gilt der vor einigen Tagen wegen des Mordes an den Reisenden Engelhardt von der Kriminaipolizci in Hanau scslgenommcne Willi Franke, der mit gestohlenen Ausweisen wochenlang sein Unwesen treiben konnte. Bei der Festnahme eines Mittäters wurde scstgcslellt. datz dieser die Hose des von Franke ermordeten Engelhardt trug. Statt Liebe erwarteten ibn Siebe Luckenwalde. 3. Juli. Wegen eines hinterhältigen lieber» falls hatte» sich drei Angeklagte von der 2. Großen Pots damer SIraskammer in Luckenwalde zu verantworten. Die drei hatten gemeinschaftlich gezecht und dabei einen anderen Mann kcnnengelernt, der cs besonders aus die Braut des Hauptangcklagten abgesehen hatte. Da dieser neue „Freund" seinen ganzen Lohn bei sich trug, ging die Braut zum Schein auf sein Angebot ein und versprach, sich mit ihm im Hausflur zu treficn. Heimlich aber hatte sie den beiden anderen von dem Liebeswcrben des „Freundes" Mitteilung gemacht. Im Hausflur aber wartete das Verhängnis aui den vertrauensseligen Liebhaber. Ein wuchtiger Haken war! ihn gleich zu Boden, und als er flüchten wollte, wurde er solange geschlagen, bis er besinnungslos liegenblieb. Als er wieder zu sich kam, war auch sein ganzes Geld — es handelte sich um rund 50 RM. — verschwunden. Der Hauplauackiagte erhielt ein Jahr vier Monate Gelängnis wegen Körperverletzung, seine Braut wegen Beihilfe vier Monate Gefängnis. Der andere Kumpan mutzte wegen nicht ausreichender Beweismittel freigesprochcn werden. Kanalprosekt ln Mariana wird Tatsache Managua iNicaragua). 3. Juli. Der aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika znrückgckehrte Staatspräsident von N'caragua, General Somoza, erklärte der Presse gegenüber^ datz die Kanalisierung des Sanjuan-Flusses Tatsache werde. Ehrengericht gegen Schwarzschlächter Da immer wieder Schwarzschlachlungen Vorkommen, hat der Reichsi.tnungsmeister des Fleischerhandivcrks einen Erlaß herausgcgeben, der mit aller Scl)ärle das verderbliche Treiben jener Außenseiter brandmarkt, die sich zu Schwarzschlachlungen verleiten lassen und dadurch das gesamte Fleischcrhandwcrk iiz Mißkredit bringen. Der Rcichsinnungsmeister hat gleichzeitig die Präsidenten der Handwerkskammern gebeten, in allen Fäl len von Schwarzschlachtung durch Ehrcngerichtsverfahren gegen die Beteiligten vorzugchen, soiveit sie dem Handwerk angehören. Es könne nicht wciter geduldet iverden, datz das Ansehen des gesamten Berufsstandes durch derartige Schädlinge herabgesetzt werde.