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Sächsische Volkszeitung : 03.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193907036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390703
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-07
- Tag 1939-07-03
-
Monat
1939-07
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.07.1939
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Montag. L. Juli 1SL9 SSchslsche Volkszeitung Nummer 183. Seite 4 Drssclsn Dresden lm Zeichen der Vogelwiese B«i regnerischem WeUer ivurde cim Sonnabend die Dres dener Vogelwicie >nii dein Ausziehen des grossen Vogels in alt hergebrachter Weise erössnct. Bürgermeister Dr. Kluge hielt eine längere Ausspract;« über Wesen und Wert der Volksfeste, die in den Rahmen der deutschen Lebcnsgestallung hinein gehören und besondere Förderung verdienen. — Nachdem auch die kleineren Vögel ausgezogcn worden waren, vereinigten sich die Mitglieder der Vogenschiitzengilde mit ihren Gästen zum herkömmlichen Hebcessen im Schützenzclte. Die Vogelwiese, die auch diesmal schier überreich ist an Scl-austellungen und Vergnügungen aller Art. hatte trotz des nicht allzu günstigen Wetters am Sonnabend und Sonntag einen Massenbesuch aufzuivcisen, der nach dem am Sonntag einen gonncnen Aufklaren zu den besten Hoffnungen für einen ganz grotzcn Erfolg der Veranstaltung berechtigt. Turnerische und sportltche Vorführungen aus der Dresdner Vogelwiese Da die turnerischen uird sportlichen Vorführungen des Rcichsbundes sür Leibesübungen aus der Dresdner Vogelwiese beim Publikum von Jahr zu Jahr gröberes Interesse gesunden haben, hat der Vorstand der Bogenschiitzengescllschaft angeregt, sic diesmal in erweiterter Form stattsinden zu lassen. Die zustän digen Stellen des Rcicl>sbundeg für Leibesübungen sind dieser Anregung gefolgt. Es iverdcn am Mittwoch Wettkämpfe in Boxen, Ringen, Gewichtheben. Fechten ufw. geboten werden. Besondere Aufmerksamkeit dürfte ein Wettschwimmen guer durch die Elbe erregen. Daneben gehen noch Massenvorführun gen der Hitler-Jugend und des Bundes Deutscher Mädel, sowie radsporlliche Schauvorsührungen einher. Den Abschluss werden ein Lampionfahren der Ruderer uird Kanusahrer und ein Lam pionschwimmen (Massenschwimmcn) der Dresdner Schwimmvcr- «ine bilden. : Ausklang des Dresdner Studentcntagcs. Der Dresdner Studententag fand am Sonntag seinen Abschluß. Der letzte Tag wurde mit einer Morgenfeier im Staatlichen Schauspiel haus elngeleitet. Es sprach der Leiter des Kulturamtcs der Roichsstudentensührung, Dr. Fink. — Ein wohlgelungenes Gartenfest im Studcntenhaus vereinte die Teilnehmer des Dresdner Studententagcs zu geselligem Beisammensein. : Verabschiedung der Untergausührerin Ilse Schmidt. Aus Anlatz des Ausscheidens der Führerin des Untergaus Dresden, Ilse Schmidt, veranstaltete der BDM am Sonntagvormiltag im groben Saale des Konservatoriums eine Feierstunde, Obcrgau- führerin Eharlottc Kling würdigte die Verdienste der scheiden den Untergausührerin. Nachdem die Obergausiihrerin die aus Westfalen kommende neue Untergausührerin Elly E ck m a n n in ihr Amt eingewicsen hatte, betonte Ilse Schmidt, sie sei glücklich, datz' sie in mehr als drei arbeitsreichen Jahren in treuer Kameradschaft für die dem BDM gesteckten Ziele habe schassen dürfen. : Reichsbahn und kolonialer Gedanke. Nachmittag und Abend des Sonntags waren in der Ausstellung einem Gemein schaftsfeste des Reichskolonialbundes Kreisverband Reichsbahn, RBD Dresden, und der Mauvcrbände Cackscn und des Sudeten landes gewidmet. Alle Veranstaltungen des Gcmeinschastssestes waren sehr gut besucht. : Erweiterung des Rudolf-Heb-Krankenhauses. Im Ru- dolf-Heb-Kra»kenhaus wurde am Sonnabendmittag das bereits fertiggeftcllte Haus 27, das 60 Betten enthält, seiner Bestim mung übergeben. Ausserdem erfolgte die feierliche Grundstein legung für einen Neubau des N ö n l g c n i n st i t u t c s, eines Instituts für Ernährungs-Physiologie, eines Instituts für phy sikalische Therapie, eines Zentrallaboratoriums und eines Vor tragssaales. Damit ist gleichsam auch der Grundstein zu der kom menden Akademie für neue deutsche Hcilkuirde im Rudolf-Heß- Krankcnhaus gelegt morden, deren Errichtung im Einvernehmen nrit dem Neichsstatthaltcr und der Stadt Dresden beschlossen worden ist. Nach der Grundsteinlegung gab Bürgermeister Dr. Kluge einen Uebcrblick über die Ausgaben des Rudolf-Heb- Krankenhouses Hauptamtsleiter Dr. Blome (Berlins, als Ver treter des Reichsgcsundhcitssührers Dr. Conti, würdigte die Verdienste Dresdens um den Aufbau einer neuen deutschen Heil kunde. Anschließend sand vor dem neuen Krankenhausbau die Schlüsselübergabe statt. : Pfarrer l. R. Rohberg 80 Jahre alt. Nm Dienstag seicrt Pfarrer i R. Moritz Rohberg in Blascivih, Residenzstraße 5. feinen »0. Geburtstag. Er war 4-1 Jahre lang an der Annenkirche tätig. : Hans Freese 50 Jahre alt. Ter bekannte Dresdner Archi tekt und ordentliche Professor an der Technischen Hochschule, Hans Freese, wurde am 2. Juli 50 Jahre all. Freese, der in Oldenburg geboren wurde und Schüler von Düster (Dresden) und Fisclxcr und Tbiersch (Miincl^n) ist, gehört zu den erfolg reichste» lebenden teutfchen Architekten. : Oefscntllche Erlnncrunq des Stadtsteueramtes. Folgende Abgaben iverden im Juli 1030 billig: Am 1. 7 1930 Landes- kulturrcntcn der Abteilungen A—H sür das Kalenderjahr 1030, bis 5. 7. 1039 Mictzinsstcuer sür Juli 1930, bis 5. 7 1030 Vür- gcrstcucr, die im Juni 1930 von den Arbeitgebern aus Grund der Steuerkarten ihrer Arbeitnehmer cinlxhallen worden ist, bis 10. 7 1030 Gemcindcgctränkcstcuer sür Juni 1939. Italienische Operette in Dresden „Das große Rennen" lm Theater des Volkes Seit der dem Duce gewidmeten Operette „Chinchilla", die vor zwei Jahre» im Dresdner Central-Theater die deutsche Ur ausführung erlebte, wissen wir einiges von der heutigen Ope rette in Italien. Wir wissen vor allem, das; Lebensfreude und Witz oberstes Gebot sür Librettist und Komponist sind. Dieser Eindruck wird durch das neue Werk verstärkt, das Luigi B o - nelli textlich und Giuseppe PicIri musikalisch schufen. „Noin- plcollo" (d. h. etwa Tunichtgut oder Wildsang) — so lautet der italienische Titel dieser Operette, — ist der Spitzname einer kleinen Contessa Diana, die in frischer Naturvcrbundcnheit und meist auf dem Rücken ihres Pferdes die Tage verbringt. Großer Besuch meldet sich auf ihrem Gut anlählich des großen Nennens, das in der toskanischen Maremma als Volksfest gefeiert wird. Dabei soll Diana auch ihren Vetter Pietro Wiedersehen, der aber seinen „Flirt" milbringt und die entzückende Kusine dadurch in Abivehrstelluug zwingt. Dieser Flirt, eine sylvanische Gräfin Helena, wogt indessen das „große Rennen" buchstäblich und auch symbolisch. Sie macht Dianas Reiter, den tollen Bubbelo, verrückt — rechnet aber nicht damit, daß im letzten Augenblick Diana selbst einspringcn und gewinnen könnte. Und so verliert sie ihr Rennen. Diana dagegen verlobt sich dem Vetter zum Trotz mit dem Kronprinzen von Sylvanien, um zuletzt doch noch mit Pietro zu entfliehen. Um diesen Kern des Buches, das F. N. Frank und R. Sievers sür die deutsche Bühne bearbeitet haben, gruppieren sich köstliche Vussonnericn. Spielduette und Scl-erzc, so daß trotz der Spieldauer von 311 Stunden auch nicht die ge ringste Länge spürbar wurde. Das gleiche Temperament, das den Textdichter auszeichnet, besitzt auch der Komponist. Seine Musik ist volkstümlich und überaus melodienreich. Sie bevor zugt scl)arsc Rhythmen wie Marsch und Polka, zeigt außerordent lich gekonnte Einleitungen und ein klangvolles Orcl;ester, enthält Abschluß der Weltkampstage -er SA-Gruppe Sachsen 2soo Alami lm sportlichen Wettbewerb — Slegerverkllnduna durch Obergruppenführer Schepmann Chemnitz,». Juli. Die WettkampstagederSA- Grupp, Sachsen, die am Freitag unter Beteiligung von einigen faschistischen Mllizofsizieren in Chemnitz ihren Anfang genommen hatten, wurden am Sonntag zum Abschluß gebrach«. Vor allem der Nachmittag bot hervorragende Leistungen der über 2 5 00 am Weltkampf teilnehmenden SA- Kameraden und Arbeltsdlenstmänner. Mit einer eindrucks vollen Siegerehrung konnte durch SA-Obergruppenführer Schep mann der umfassende Wettbewerb erfolgreich abgeschlossen wer den. Den Kämpfen wohnten sowohl am Sonnabend als auch am Sonntag zahlreiche Ehrengäste bei. Neben SA-Ober- gruppcnsührer Schepmann sah man SA-Gruppenführer Rei mann, den Chef der Adjutantur des Stabschefs. Staatsminister Dr. Fritsch, Gaupropagandaleilcr Salzmann, Gaugeschäflssiihrer Müller, den Reaierunaspräsidcntcn in Chemnitz, SS-Brigade führer Popp. Gcbietsfiihrer Möckel, ferner von der Wehrmacht zahlreiche höhere Offiziere, unter ihnen Generalmajor Model, den Chef des Stabes des 4. AK , sowie Generalleutnant Ol- bricht, den Kommandeur der 21. Division in Chemnitz. Weiter waren anwesend Oberbilraermeister SA-Brigadeführer Schmidt (Chemnitz) und Büraermeister Dr. Kluge (Dresden) sowie unter Führung von Oberstleutnant Gcrolmini die Abordnung der Faschistischen Milizoffiziere und schließlich der italieniscl-e Ge neralkonsul Dr. Luppis (Dresden). Nachdem die zahlreichen Wettkämpfe aus Grund der aus gezeichnete» Organisation zum vorgesehenen Zeitpunkt pünkt lich abgcwickelt werden konnten, erfolgte dann um 5 Uhr nach ¬ mittags In dem weiten Rund der Kampfbahn die Sieger verkündung, die alle Teilnehmer der Wettkampftage ver einte. Die feldmarschmäßig ausgerüsteten Ehrcnsliirmc sowie die Wettkampftcilnehmcr wurden durch Standartenführer Kör- zinger von der Standarte 104 dem Obergruppenführer gemeldet, worauf Obersturmführer Pleißner vom Stab der Gruppe Sach sen die Namen her Sieger verlas. Anschließend ergriff SA-Obergruppenführer Schep mann das Wort zu einer kurzen Ansprache. In der er den Begriff von Kampf und Sieg, den der SA-Monn sein eigen nenne, ausführlich umriß. „Das Wesen aller Dinge Ist der Kampf", so rief der Obergruppenführer. „Und Ihr, meine SA- Kameraden, Ihr liebt den Kampf. Wenn Sie, meine Faschisten", wandte er sich a» die anwesenden italienischen Gäste, und Ihr, meine Nationalsozialisten, in diesen Tagen miteinander gerun gen habt, so steht jetzt am Abschluß nicht der Sieger da. son dern der leidenschaftliche Kämpfer für sein Vaterland, für die Größe. Ehre und Freiheit seines Volkes!" Mit einem zackigen Vorbeimarsch des Ehrensturmes und der Wettkampfteilnehmer sanden die Tage edlen Wettstreites ihr Ende. Die Stadtverwaltung hatte die Wettkampftage der SA-Gruppe zum Anlaß genommen, eine große Anzahl von bei den Wettkämpfen annzxsenden Ehrengästen zu einem Emp fang zu sich zu bitten. Neben der Abordnung der Faschi stischen Milizofsizlere sah man die Spitzen von Partei. Staat, Wehrmacht und den Behörden. Im Verlaufe des Empfanges wurden den Gästen aus dem Süden Ehrengeschenke in Forni 'von kostbaren Tellern mit dem Wappen der Stadt überreicht. : Vom Spiel In den Tod. Am Elbufcr in der Nähe des Maldschlößcheiis spielten zwei etwa neun Jahre alte Jungen. Plötzlich rutschten beide die Uferböschung hinab und stürzten In das an dieser Stelle tiese Wasser. Ein Fußgänger rettete den einen Jungen vor dem Ertrinken, der andere wurde jedoch ab getrieben und konnte trotz aller Suchaktionen noch nicht gebor gen werden. Aus Dresdner GerlKtslälen Jude gab sich als Judengegner aus. Die 30 Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts verhandelte erneut gegen einen jüdischen Rassenschänder und verurteilte Ihn wegen fortgesetzter Rassenschande zu zwei Jah ren Zuchthaus und drei Jabrcn Ehrverlust. Auaeklagt war der am 7. Mai 1009 geborene Max Israel Tumbowsky, der noch im Dezember 1037, also mehr als zwei Jahre nach Erlaß der Nürn berger Blutschutzgesetze, die Dreistigkeit besaß, ein Verhältnis mit einer dcutsckblütigen Frau zu beginnen. In der Verhand lung kam zur Sprache, daß der Angeklagte ein eifriger Leser des „Stürmer" war und — wenn die Rede auf die Jndcnfrnge kam — mit Vorliebe auf die Juden schimpfte! Dieser „wür dige" Vertreter der jüdischen Raste mar zwar arbeitslos nnd lebte im wesentlichen von Unterstützung, steß sich aber gerade seine Bekanntschaften zu Frauen etwas koste» und hielt sie In Gaststätten und Kaffeehäusern frei. Hemmungen schien der An geklagte überhaupt nicht zu kennen, denn er war — wie er selbst einräumen mußte — geschlechtskrank nnd damit eine noch größere Gefahr für die Frauen, die ihm zum Opfer fielen. Dresdner VMeißerlkbl Wertvolle Ohrringe gestohlen. Wie bereits bericktct. wurde am Donnerstag in den Mittagsstunden ein Eindruck in ein Ge schäft auf der Zirkusstrakc verübt, walnü de» Tätern etwa 150 RM. in die Hände fielen. Die Geschädigte vermikt außer dem noch ein Paar Ohrringe. Diese werden beschrieben: schwarze, etwa 3 Millimeter starke, schcibensörmiae Steine, auf dünnen Goldscheiben befestigt, äußere Fläckc der Steine gewölbt, in der Mitte ie ein Brillant in sternförmiger Gold fassung, haardünner Goldki-anz st, die Steine einaearbeitct, ein Stein vermutlich etwas beschädigt. Die Kriminalpolizei warnt vor Ankauf der Ohrringe nnd erbittet sachdienliche Angaben. Vorsicht! Kleiderzerschnelder treibt sein Unwesen. Auf der Vogelwiese bat am Sonntag ein Unhold in mehreren Fällen Frauen und Mädchen die Kleider am Gesäßteil zerschnitten, ohne daß die Geschädigten dies soaleich bemerkte». Jede ver dächtige Wahrnehmung wolle man sofort der Polizei melden! Dresdner MuMsommer Zwingersercnade und Kreuzkirchenvesper Auch die Zwingersercnaden der Dresdner Philharmonie spielen im diesjährigen Dresdner Musik sommer eine lxdeutsanie Ralle. Freilich sind sie vom Wetter wenig begünstigt. Den jüngsten Sercngdcnabend (abgehalten im Hygiene-Museum) leitete Dr. Neinhold Merlen, ein allen Rundfunkhörern wohlbekannter, ausgezeichneter Dirigent mit sicherer Zeichengebung. Bachs Suite in D-Dur wurde van der Dresdner Philharmonie unter Mertens Leitung mit lichtvoller Klarheit gesvielt, ebenso die Es-Dur-Sinfonie Haydns „mit dem Paukenwirbel". Dazivisclxcn bot Konzertmeister Anton Faß bender Mozarts Violinkonzert A-Dur mit edler Klongkultnr, blendender stilistischer Sicherheit rind hol;er vortraglichcr Reise. auch etliche sehr schöne Arien und Chöre. Wenn es nach dem Publikum gegangen wäre, dann würde wohl jede Nummer wie derholt worden sein, denn jede schlug ein und zündete. Es war ein ganz großer Erfolg! Die Ausführung ist eine dankenswerte Angelegenheit. Unter Leitung der „Verantwortlichen" Wörtge. Nies. Kämmerling, S ch e i n p s l u g-L a u t n e r wurde eins unerhörte Pracht in szenischer, musikalischer und kostiimlichsr Hinsicht geboten und eine nicht alltägliche künstlerische Geschlos senheit erzielt. Cs kann kein Zweifel herrschen: „Das große Nennen" ist der Schlager der Saison! Daß er erst gegen ihr Ende erscheint, schadet nichts denn dieser „Rompicollo" wird sich in die nächste hiniiberretten können! Eine große Anzahl schmissiger und jcscl)cr Tänze mit sehr hübschen neuen Einsällen dankt man Werner Opitz, der sich damit die Sporen als Tanz regisseur verdient hat und in dessen Gefolgschaft auch zivei italienisciie Fahnensckwingcr Begeisterung auslösten. Das sehr gut besuchte Haus raste Beifall und geriet immer mehr in eine» Freudentaumel, der den amvescnden Komponisten Pie tri, einen wirkliclxcn, gediegenen Könner, ungezählte Male vor die Rampe rief. Die Hauptpartie, diesen „Rompicollo", gab Fes von R e i cl>- l i n, die immer glänzend ist, wenn sie solch ein Ausbund sein darf. Ihr Partner, wie stnmer Schräger, läßt als Reitknecht Bubbolo aber auch kein Auge trocken! Die „Seriösen" sind wie der Manny Bremer, die Bcrliererin des Rennens, und L e m k e. der gewissermaßen mit halber Länge doch noch liegt. Beide waren besonders gut bei Stimme. Einen troUeliaen Lieb haber spielt Säuberlich mit überraschenden Einsällen und die übrigen, mehr episodischen Rollen sind bei v. Hendricks, Dora Max, Jähnig, Ida Kattner. Hannes Döbbclin und Fleck sehr gut aufgehoben Alle Darsteller waren Stim mungsträger ersten Ranges und gerade in dieser Beziehung hat man in der gewiß stets guten Operette der Neustadt eine solcl)« Wirkung bisher noch nicht erlebt! Franz Zlckler. Bei der Vesper in der Kreuz Kirche stand Im Mittel punkt sine von Prof. Rudolf Mauersberger liebevoll vor bereitete und dirigierte, vom Kreuzchor klanglich und stimm lich herrlich gesungene Ausführung der berühmten „Deut schen Liedmesse" von dem süddeutschen Tonsetzer Äolsgang Fortner. Von dieser Ausführung ging sichtlich sehr stark! Wirkung aus. Felix v. Lepes. Kreuzkantor Prof. Mauersberger konnte am 1. Iuit sein 25jähriges Jubiläum als Kirchenmusikcr feiern. Er begann 10l4 als Organist und Chorleiter in Lyk. Nachdem er in gleicher Stellung an der Christus- und Annenkirche in Aachen sowie an St. Georg, Eisenach, tätig gewesen war, übernahm er am 1. Juli 1020 das Amt des Kantors an der Kreuzkirche Plauener Spitzen lm Schandauer Kurhaus Staatliche Modeschule Plauen zeigte ihre neuesten Schöpfungen d. Bad Schandau. „Spitzen im Sommerwind" war das Motto für das Fest der Mode, das am Sonnabend hier stattfand und in dessen Rahmen die Staatliche Modcschule Plauen die neuesten Modeschöpsungen sür den Sommer, den Herbst und auch schon für die kommende Wintersaison 1939/40 verführte. Unter den zahlreiche» Ehrengästen bemerkte man u. a. SS Gruppenführer Verkelmann und Regierungspräsident Hans Krebs. In den zwei Jahren Ihres Bestehens hat die Mode schule Plauen einen so bedeutenden Ausstieg unter ihrer Leiterin Hilde Kalweit genommen, daß sie heute zu den führen den Modeinstitutcn zählt. Die in eine Meisterinnen-, eine Direk tricen- und eine Modezeichnerinnenklasse aufgeteilte Schule hat sich räumlich mehr und mehr ausgedehnt, so daß sich jetzt der Neubau eines besonderen Schulgebäudes notwendig macht. So wird Plauen sür das Textillanü Sachsen ZU einem Mode zentrum, in dem sich die Textilkaufleuie über die neueste Modeentwicklung jeweils unterrichten können. Die Staatliche Modeschule, die einerseits der Modeindustrie die tüchtigen Nach wuchskräfte erziehen will und andererseits ständig mit der sächsischen Textilwirtschaft zusammenarbeitet, unterhält eine Modellwerkstatt, die viermal im Jahre ihre Kollektionen der Ocsfentlichkeit vorsiihrt. Die einzige Vorführung im Gebiete des Landes Sachsen war die in Bad Schandau. Immer wieder rauschte Beifall auf, wenn die besonders reizvollen Kleider der Sommer- und der kommenden Winter mode gezeigt wurden. Die Strand-, Garten- und Ferienkteider fanden ebenfalls viel Zustimmung. Diese Darbietung der Modc- fchule Plauen hat wieder den Beweis erbracht, daß sich die deutscbc Mode frei von der Pariser Mode entwickeln kann. Die von Fräulein Kalweit selbst geleitete und erläuterte Modevorsiihrung wurde von wertvollen unterhaltenden Dar bietungen umrahmt. Die Filmschauspielerin Maria Pa udler sang und plauderte mit bezaubernder Anmut. Horst B. von Smelding (Staatliches Schauspielhaus Dresden) trug einige witzige nette Modedichtungcn vor. Das Solotänzerpaar Schlen- Kcr-Iohn/Schulz und einige Damen des Staatsopcrnballctts baten nach den Klängen der Kurkapelle von Bad Schandau schöne Tänze. Aus dem AealerungSbezlrk Dresden d. Radebeul. Zwel aus e i n c m F a h r r a d . . . Ein Radfahrer, der entgegen den Vorschriften aus der Nahmenstange noch einen Erwachsenen mitgenommen halte, stieß an einer Kreuzung mit einer Radfahrerin zusammen. Die Radfahrerin i-am so unglücklich zu Fall, daß sie unter ein voriiberfahrendes Pfcidegesclxirr geriet. Die Frau trug durch Huftritte erhebliche Verletzungen davon. d. Freiberg. Neuer Rektor der Bergakademie. Professor Dr. E. Hälfte wurde auf seinen Antrag von dem Amt als Rektor der Bergakademie Freiberg entbunden. Der Reichs- erziehungsminlster hat ihm sür die dem Reich, der Bergakademie und der deutschen Wissenschaft geleisteten Dienst« seinen beson deren Dank ausgesprochen. Als Nachfolger wurde Prof. Dipl.- Ing. Franz Vrentel zum Rektor der Bergakademie in Freiberg ernannt. d. Freiberg. Ein Kind wurde beraubt. Ein bisher noch unbekannter etwa 24 Jahre alter Mann trat In der Nähe des Reviei Hauses von hinten an ein achtjähriges Mädel heran, hielt ihm mit der einen Hand den Mund zu, um es am Schreien zu hindern und entriß ihm eine Schachtel mit Pillen sowie einen Geldbetrag von 4.45 RM., den die Klein« In der Hand gehalten hatte. Die Polizei hat die Ermittlungen ausgenommen. d. Riesa. Am Sonnabend und Sonntag fand in Riesa die Hauptversammlung der Sächsischen Gefells ch ast für Vorgeschichte lm Reichsbund sür Deutsche Vorgeschichte statt, die mit einem Tressen der Vertrauensmänner für Doden- altcrtiimcr und ihrer Stellvertreter verbunden war. Regierungs direktor Gauschulnngsleiter Studentkowski berichtete über den Stand der organisatorischen Fragen aus dem Gebiet der Vor geschichte. Er ging auf die Verfügung des Reichsstatihalters Mar tin Mutschmann ein, der die Sächsische Gesellscl;aft für Vor geschichte in das Heimatwerk Sachsen einbezogen hat. Anschlie ßend sprach Univertsitätsprosessor Dr. L. Franz (Leipzig) über „Germanen und Slawen In den Sudetenländern" und der Lan« despsleger für Bodenaltcrtilmer in Sachsen, Dr. Bierbaum, über „Wozu treiben wir Denkmalpslege?" d. Kurort Rathen. Schwerer Unfall beim Klet tern Beim Klettern an der Kleinen Gans rutschte der 24 Jahre alte Otto Zwingenberger aus Dresden aus der Seil schlinge und stürzte ab. Mit schweren Verletzungen mußte er dem Krankenhaus Königstein zugesührt werden.
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