Volltext Seite (XML)
^us elsr I.c>usttr Die Schwedenzeit in der Lausitz Erinnerungen an das Jahr 1839. Rosenthal bei Kamenz. Im 30jähriqen Kriege wüteten die Schweden auch in der Lausitz. Am schlimmsten war es im Jahre 1639 Nachdem sie Bautze n heimgesucht hatten, wandten sich die Schweden nach dem Kloster St. Marienstern. Die Klo- sterjungfraucn waren rechtzeitig nach dem polnischen Kloster Pieschen unter der damaligen Aebttssin Dorothea Schubert ge flohen. Die Schweden brandschatzten das Kloster, brannten die Kirche und einen Teil der Wirtschaftsgebäude nieder. Sie ka nten dann auch in das Dorf Rosenthal, nahmen aus der Wall fahrtskirche alles mit, was nicht niet- und nagelfest war, u. a. auch das Gnadenbild und führten das geraubte Gut auf ihren Kriegswagen mit. Nach der Erzählung konnten die Pferde den Wagen, auf dem sich das Gnadenbild befand, nicht von der Stelle bringen. Einer von den Gefangenen, ein gewisser Sim- mank aus dem Nachbardorfe Schmerlitz, soll die Schweden auf die Ursache ihres Misserfolges aufmerksam gemacht haben. Für diesen guten Rat liessen sie den Simmank frei und übergaben ihm das Gnadenbild, damit er es nach Crostwitz zu dem dor tigen Pfarrer bringe. Die Schweden zogen weiter nach Norden und näherten sich auf Umwegen dem Städtchen Wittichenau. Als die Be wohner von dem Anrücken des Feindes Kunde erhielten, eilten sie besorgten Herzens in die Kirche und baten die Gottesmutter um ihre Hilfe. Wie die Berichte erzählen, senkte sich vor dem Nahen der Schweden ein ungemein starker Nebel «ans Stadt und Landschaft nieder, so dass die Schweden das Städtchen nicht fanden, obwohl sie kaum eine Viertelstunde von ihm entfernt vorbeizogcn. Der Ort, wo sie sich verirrten, wird noch heutigen tags das ..Irrbüschel" genannt. Aus Dankbarkeit nahm der Rat zu.Wittichenau das Bildnis der Gottesmntter in das Stadt wappen auf. das es auch heute noch ziert. Die Schweden wü teten weiter in der Lausitz, brandschatzten noch viele andere Dörfer. * s. Bautzen. Rückkehr von der Uebung. Die Bautzener Teile unseres Infanterie-Regiments Nr. lüg, die sich gegenwärtig auf dem Truppenübungsplatz in Königsbrück be finden, kehren am kommenden Donnerstag auf dem Landmarsch in ihren Standort zurück. l. Bautzen. Den 80. Geburtstag konnte am Montag bei bester Gesundheit Johann Motk, wohnhaft Hintere Reichen strasse 18. feiern. s. Bautzen. Eine Drücke verschwand. In diesen Tagen wurde im Osten der Stadt eine Brücke abgebaut, die länger als ein Jahrzehnt nutzlos gestanden hat. Als man sei nerzeit an eine Erweiterung des Müterbahnhofes heranging, wurden draussen In der Gegend von Strehla umfangreiche Ver änderungen des Geländes getroffen. Dabei wurde auch jene eiserne Bahnbrücke gebaut, die in der Nähe des Grubdiker Weges die Bautzen—Löbauer Hauptstrecke Uberguerte. Sie sollte als Schienenstrang für den neuen Giiterbahnhof dienen, ist aber In Wirklichkeit »le benutzt worden. Ihr nutzloses Da sein wurde nun beendet. Die eisernen Gerippe wurden abge hoben und nützlicheren Zwecken zugesührt. l. Bautzen. Das Unwetter am Sonntag hat Im Stadt bereich nur wenig Schaden angerichtct. Heftiger wütete es in der übrigen Lausitz, wo viele Felder durch Hagelschlag in Mit leidenschaft gezogen wurden. l. Radibor. Schwere Gewitter gingen im Lause des Sonntags über dem hiesigen Kreise nieder. Sie waren von anhaltenden Regengüssen und auch von Schlossen begleitet. Mit welcher Heftigkeit die Unwetter nledergingen, zeigt die Tatsache, dass nicht nur Getreidefelder, sondern stellenweise so gar Kartoffelfelder niedergelcgt wurden. l. Kamenz. Die Gewalt über das Motorrad verloren. Als ein hiesiger Einwohner mit seinem Motorrad die Wallstrasse herabfuhr, verlor er die Gewalt über sein Fahr zeug, streifte die Bordkante des rechten schmalen Gehsteiges »nd stürzte. Dabei erlitt er einen Schädelbruch. Die Hebung des gesunkenen Ll-VooleS ^SqualuS" sehr langwierig In Portmouth, USA, dem Schauplatz der ersten der drei grossen U-Boot-Katastrophen, sind die schwierigen Vorbereitungsarbei ten zur Hebung des gesunkenen U-Bootes „Squalus" schon seit vielen Wochen im Gange. Eine grosse Anzahl von Pontons müssen auf den Meeresboden neben den Schiffskörper gebracht weroen. Das geschieht, indem man die riesigen Behälter voll Wasser lausen und absinken lässt. Taucher bewerkstelligen dann in Zusammenarbeit mit grossen Pumpe» aus den Bergungs schiffen das Entleeren unter Wasser, so dass der Ponton wieder feine Auftriebskraft erhält. Wenn genügend Luftbehälter dann längsseits mit dem Schiffskörper gekoppelt sind, erhosft man ein Gelingen der Hebung. — Auf unserem Bild erkennt man an dem Ponton, der gerade versenkt wird, die Schlauchleitun gen für das spätere Leerpumpen. (Scherl Bilderdienst, M.) l. Stockteich. Ein achtjähriger Junge, der am hiesigen Sportplatz auf einen Baum geklettert war, stUrzte aus etwa 10 Meter Höhe mitsamt einem abbrechenden Ast in die Tiefs. Der Junge kann von Glück sagen, dass er dabei auf das Teer pappendach des Geräteraumes des Turnvereins fiel Immerhin betrug die Höhe des Sturzes etwa 7 Meter. Der Junge kam jedoch mit kleinen Hautabschürfungen und einem gewaltigen Schreck davon. l. Mönchswalb«. Nichtschwimmer ertrank. Im Teich der Brauerei geriet der allein dort badende Arbeiter Ernst Möckel aus Rodewih an eine tiefe Stelle und ertrank, da er des Schwimmens unkundig war. Mit Hilfe zweier Mo torspritzen musste der Wasserspiegel gesenkt werden, bevor die Leiche geborgen werden konnte. l. Seifhennersdorf. Aus Schwermut In den Tod. Seit Mitte voriger Woche war die Einwohnerin Olga Matthias vermisst worden. Am Sonntag wurde sie tot aus der Kaltbach geborgen. Schwermut durch längere Krankheit dürfte sie zum Selbstmord veranlasst haben. l. Gnaschwitz. Ein gemeiner Bubenstreich wurde in der Nacht zum Sonnabend auf der Strasse Gnaschwitz—Weiss- nausslitz verübt, wo unbekannte Täter von 16 jungen Avfel- bäumen die Kronen abbrachen. Für die Ermittlung der Bur schen hat die Gemeinde Gnaschwitz eine Belohnung von 100 RM. ausgesetzt. l. Gnaschwitz. Der Schmiedemeister i. R. Lehmann kann heute, am 11. Juli, bei guter Gesundheit seinen 8 6. Geburts tag feiern. Bereits seit dem 16. Jahrhundert ist die Schmie dewerkstatt im Besitze der Familie Lehmann; sie wurde im Jahre 1877 von Vater Lehmann übernommen, der dem Fort schritt der Neuzeit in weitem Umfang Rechnung trug. Die von ihm erzeugten Dreschmaschinen und Strohpressen sowie andere Landmaschinen fanden bis weit über die Grenzen der engeren Heimat guten Absatz. 1918 hat Meister Lehmann in seinem Sohne einen würdigen Nachfolger gefunden. l. Muskau OL. Reichslehrgang für Sägewer ker In der Berufserziehungsstätte für Sägewerker in Rauscha OL. wurde ein Lehrgang durckgeführt, an dem 43 Be triebssichrer der Wirtschaftsqruppe Sägeindustrie aus allen Gauen des Reiches teilnahmen. Besichtigungen verschiedener Sägewerke in der Umoebung von Rausche ergänzten die fachliche und weltanschauliche Schulung. l. Wilthen. Den 8 8. Geburtstag konnte am Sonn abend Frau Karrass, wohnhaft Dresdner Strasse 1S7b, In guter körperlicher und geistiger Frische und Rüstigkeit feiern. l. Cunewalde. Gegen eine Mauer gefahren. In Weigsdorf-Köblitz fuhr nachts ein mit zwei Mann besetztes Kraftrad gegen eine Mauer. Beide Fahrer wurden Uber die Lenkstange hinweggeschleudert. Sie mussten mit schweren Ge sichtsverletzungen und Rlppenbrüchen ins Krankenhaus gebracht werden. l. Cunnewitz. Eine fröhliche Autobusfahrt ver anstalteten hiesige Einwohner, Gefolaschaftsleute der Firma Georg Zschornack, nach Dresden. Die Fahrt führte über Bi schofswerda und Stolpen nach Lohmen. Dort wurde die MUH- lengeräte-Fabrik der Firma Gebr. Grosse besichtigt. Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Bastel. In Dresden endlich wurde die Stadt besichtigt und die Vogelwiese besucht. Die Rückfahrt erfolgte Uber Königsbrück und Kamenz. l. Schirgiswalde. Ein Berkehrsunfall, der noch glimpflich abltef, ereignete sich am Sonnabend gegen 20.40 Uhr auf dem Marktplatz in Schirgiswalde. Ein Motorradfahrer aus Sohland kam von Crostau und wollte in Schirgiswalde nach Sohland in die Hauptverkehrsstrasse einbiegen. Im glei chen Augenblick kam von Sohland ein Personenkraftwagen, der nach Richtung Kirschau wosite. Beide stiessen zusammen. Immerhin ging der Unfasi ohne Personenschaden ab. k. Schirgiswalde. Radfahrer verunglückte töd- l i ch. Auf der Strasse von Weifa nach Neuschirglswalde verlor der 43jährige Friedrich Vetter an dem steilen Berge kurz vor Neuschirglswalde die Gewalt über das Fahrrad und fuhr gegen die Strassenböschung. Durch di« Gewalt des Anpralles wurde er anderthalb Meter weit über den Lenker des Rades auf einen spitzen Stein geschleudert, so dass ihm der Kopf bis zur Mitte gespalten wurde. Er war sofort tot. Vermutlich ist beim Bremsen die Kette des Rades abgefallen und hat so das Un glück verschuldet. l. Zittau. Vorbereitungen zur Zittauer Aus- stcllung in vollem Gange. Anderthalb Monate sind eg noch bis zur Eröffnung der grossen Leistungsschau ..Wille und Werk" in der Wcinau in Zittau. „Wille und Werk" soll die Nachbarschaft und Gemeinsamkeit der Oberlausih und des an grenzenden Sudetenlandes in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht Herausstellen. Der Mittelpunkt der Ausstellungshallen wird die Körner-Elche sein, die sich inmitten eines Innenhofes, der besonders schön ausoestaltet wird, erbekst. Alle Hallen gehen auf diesen Innenhof hinaus. Wie die Ausftellungsleitunq mitteilt, lassen die Vorarbeiten bereits auf einen guten Erfolg schliessen. Aussig. Die sudetendeutschen Chöre wieder im Deutschen Sängerbund. In Anwesenheit des Re gierungspräsidenten. SS-Gruppenführer Krebs, wurden hier sämtliche Chörö des Sudetengaues in den Deutschen Sttnger- l„">b einaeglicdert. Amtliche Bekanntmachungen Bautzen. Die Pläne für den Bau der Reichsautobahn Dresden - Görlitz (Abschnitt von Pfahl 60—74,0) liegen vom 12. bis ein schliesslich 18. Juli 1939 bei den Bürgermeistern in Burk, Nie derkaina, Kreckwih, Purschwitz, Kleinbauhen, Cannewitz bei Gröditz. Rackel und Gröditz öffentlich aus. Einwendungen und Einsprüche Beteiligter gegen die Pläne sind bei Verlust des Widerspruchsrechtes innerhalb der Auslegungsfrist bei dem Landrat in Bautzen anzubringen. Unter dem Schwelnebestand des Molkereibesitzers Adolf Lehmann In Neukirch (Lausitz), Moserweg Nr. 2. ist der Aus bruch der Schweinepest amtlich festgestellt worden. Kamenz. Ladung. In Sachen der Umlegung Iesau wird für Don nerstag, den 13. Juli 1939, früh 8.30 Uhr, Im Gasthof Bilk in Iesau zum Termin geladen. Tagesordnung: 1. Aufklärung über die Umlegung. 2 Wahl des Vorstandes der Teilnehmer gemeinschaft. Zu diesem Termin sind alle Teilnehmer der Um legung amtlich geladen, sich persönlich einzufinden oder bevoll mächtigte Vertreter zu entsenden. Ausbleibende oder nicht ge nügend vertretene Teilnehmer sind an die im Termine zu fas senden Beschlüsse widerspruchslos gebunden. Aeuer Rektor für die Prager Deutsche Universität Prag, 11. Juli. Im Zusammenhang mit der Ankündigung des nach Prag zurückgekehrten SS-Oberführers Pros. Ludwig Jung, dass er, einem Wunsche des Führers folgend, die Leitung der Prager Deutschen Universität übernehmen werde, hat, wie der „Neue Tag" meldet, der bisherige Rektor, Pros. Ernst Vito, ein Amt nledergelegt. Seine Vertretung bis zum Eside des zegemvärtigen Studknsemefters hat Professor Heinz Zäischek ibernommen. Zu Beginn de» Herbstsemesters wird dann Präses- or Jung in feierlicher Form al» Rektor der Universität ein geführt werden. Dle SSchstkommandterenden der europäischen Luftwaffen Anlässlich der Eröffnung der Internationalen Luftfahrtausstel- lung fand in Brüssel eine grosse Militärflugschau statt, zu der auch der König von Belgien erschienen war. Von llssks nach rechts: Generaloberst E. Milch, der Generalstabschef der fran zösischen Luftwaffe General Vuillemin und der englische Luftmarschall Sir Cyrill Ne wall. (Presse-Hofsmann, M.) ) Dlenstjubiläum städtischer Gefolgschaftsmitglteder. Drei- zehn Gefolgschaftsmitglicder der städtischen Verwaltung können setzt mit 25 Dienstjahren in die Reihe der bisherigen Dienst jubilars treten. Weiter gehören Stadtamtmann Arthur Becker und Stadtamtmann Emil Lautenbach der städtischen Verwaltung 40 Jahre an. ) Tödlicher Unfall. Am Sonntag gegen 7 Uhr stiess auf der Torgauer Landstrasse ein Kraftrad mit einem Lastkraft wagen zusammen. Der 62 Jahre alte Kraftradfahrer Kurt Sondersorge wurde schwer verletzt ins Krankenl-aus gebracht und erlag am gleichen Tage seinen Verletzungen. ) Feldscheune abgebrannt. Am Sonntag gegen 3 Uhr brannte die an der Strasse nach Hirschfeld gelegene Feldscheune des Bauern Linke in Baalsdorf ab. Vermutlich liegt fahr lässige Brandstiftung durch nächtliäje Besucher vor. ) Vorsicht beim Nachsüllen von Spirituskochern! In den letzten Tagen erlitten In ihrer Gartenlaube wieder zwei Per sonen durch unvorsichtiges Umgehen mit Spirituskochern Brand wunden. In einem Falle wurde die Laube mit In Brand ge setzt. Die Betroffenen hatten Spiritus nachgefüllt und dabei etwas von der leichtentziindlichen Flüssigkeit verschüttet, die beim Anzünden des Kochers in Brand geriet. Das Feuer sprang dann auf die Personen über. ) Betrunkener von einer Strassenbahn anqefahren. In der vorvergangenen Nacht lief in der Pegauer Strasse ein an getrunkener Mann beim Ueberschreiten der Fahrbahn in einen Strassenbahn,zug und wurde so schwer verletzt, dass Aufnahme im Krankenhaus notwendig wurde. — Am Sonnabend verun glückten auf dem Rotzplatz bzm. am Hauptbahnhof zwei Fuss gänger und mussten gleichfalls mit erheblichen Verletzungen Krankenhäusern zugesührt werden. ) Vermisst. Seit vier Tagen wird der 14 Jahre alte Ehr hardt Appenrodt aus der Langestrassc vermisst. s Böhlen. Herabfallende Laufkatze erschlug einen Schlosser. In der Schwelerei des Braunkohlen- und Grosskraftwerkes Böhlen verunglückte am Montag der Schlosser Alfred Schorch aus Böblcn tödlich. Als Ursache wurde das Herabfallen einer Lauskatze sestaestellt. Eine Un tersuchung über den Unfallshcrgang und die Schuldfrage ist eingeleitet. f Leisnig. U n w e t t e r s ch ä d e n auf dem Jahr markt. Das verheerende Unwetter, das Sonntag mittag über Lejsnig hinweabrauste, hat besonders ans dem Jahrmarkt schivere Verwüstungen angerichtet Die Buden wurden von dem orkanartigen Wind umgerissen und zum Teil zertrümmert. Die Zeltplanen flatterten davon; die Waren wurden in alle Winkel verstreut, durch den wolkenbruchartigen Regen beschädigt und zum Teil unbrauchbar gemacht, so dass den Fieranten grosse Schäden entstanden sind. Eine ganze Anzahl von Verkaufs ständen konnte nicht wieder eröffnet werden s- Halle. Der Hallore lisch atz wird öffentlich ausgestellt. Am Sonntagabend nahm in feierlicher Form Oberbürgermeister Prof. Dr. Dr. Weidemann den alten Silber schatz der Halloren in die Obhut der Stadt. Der Schatz, der durch den Regierenden Vorsteher der ..Salzwirkerbrüdcrschaft im Tal zu Halle" übergeben wurde, stellt eine Sammlung von grossem Wert dar, deren Ruf auch weit über die Grenzen un- - seres Vaterlandes gedrungen Ist. Die ältesten Stücke weisen das stattliche Alter von einem Vierteljahrtausend auf. Der Schatz gibt einen aufschlussreichen Ansäxiuungsnnterricht zum Wandel der künstlerischen Auffassung. Zu ibn, gehören 50 Becher, eine Sclmle und zwei Gürtel. Erst KH'-zlich hat der Führer den Schatz um einen kunstvoll o"soefübrten Silber- beckier bereichert. Jetzt wird der Schatz, der bisker in einem Tresor ruhte, in der treuen Obhut der alten Sal'Nadt Im Rat haus ausgestellt und der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Regenschirme in Gadames — überflüssig Gegen den Regen braucht man in Gadames wirklich kein« Schirme. In dieser Oasenstadt in der italienischen Kolonie Libyen, unweit der französischen Grenze, hat es seit 85 Jahren nicht mehr geregnet. Uebrtgens wäre ein richtiger Regenfall eins Katastrophe für Gadames, denn alle Häuser find au» Lehm gebaut und würden sich in Wohlgefallen auslösen. Di« Hiiusor haben in Gadames stets zwei Stockwerke: «in Stock werk liegt aus der Erde, also oberhalb de» Erdboden», und Ke ändere Etage geht in die Tiefe. Dorthin zieht man sich zurück, wenn es selbst den Leuten von Gadames, di« allerlri Hitze gewöhnt find, zu warm wird. Die Frauen lasten sich unter diesen Umständen überhaupt nicht auf der Strasse blick««. Abend» ist es zu spät und tagsüber zu warm. Um nun nicht auf den notwendigen Klatsch verzichten zu müssen, graben dl« Damen einfach Tunnels von Haüs zu Hau» und treffen sich dann auf diesem gewiss ungewöhnlichen Wege — gewöhnlich höchsten» in Gadames. Um auf die Regenschirme zurückzu- konfmen: man kann sie nanirlich gegen die Sonn« al» Schutz mittel benutzen, wie in fast allen sehr heissen Länder«. Ab«r e» würde sich grotesk «»»nehmen, in Gadam«» von Regen- schirmen zu sprechen.