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Nummer 286 37. Jahrg volkssettung Erich«!>U t «al «IchtoMch. ManaMch«« V«»ug»,r,l, »mch IiS,«, »nicht. A> Vs-, dt». M VI, rrl,«il»»» l-TVr »arch »I« V»ft t.N «Inlchllchltch V°S!lt>«iw«IIun^>g«dI!tzr. lUjOgllch « VI». V«ft-B«Ke0g<L. Slnjel-Ii». tl> Vlg. S»nnob«»d. ,»d 8«ftIi,«-V,. » VI» «bb«llellungen mag«» HSNest,,, «I»« wach« r>»r Ebla», »« v«pi,«ntl ichrllUIch lxl« Varl», <l»,e^>ng«» 1«I« U»I«>« Lir-,1 oörse, tat« NUxßillnn-», <»l,«,,i>a«-»«». ««UogEl D««d«». <njVg«np»«!st! dt, llpaMg« H «m br«U« g«N« < Vllt lür gamwrnanjelzr» » VI» 8>« V.latzwSnIch« «»»«» «U KI« EiwLtzr KP«, Sch'tltlcknug: Dread«»-«., VN«rß«cha 1», 8«ni'*t Mil «. U,1» V«MII»Ilell«, vr«k md v«rla,: S«r»airla v»chsl»1«r«t m» 0«rla, Ich. «ad ». winket, VoNajk-b, l?. S«nirul »wir. Pastschol: Kr. US», vant: Sladldanl v«e»d<» Nr. MN Donnerslag, 1. September 1838 Im gall, oo, ddh«r«, »«wall, Verdat, «IiUttlawa V«kt«d» ftörnngen hat d«r v-zUH«» arxr wndun,treib«»»« KI« V»Il>riich«, lall, »I, gettan, I» beschränktem Umsanz«, «d» IpSIet oder nicht «Ilcheint. Setüll»»,,»et I ft Le«»»«» Schuß aus eine deutsche Zoiwache FeuerübersaN tschechischer Grenzbeamter Oelsen bei Gottleuba, 1. Sept. Ein unglaublicher Zwischenfall trug sich gestern früh an der deutsch-tschechischen Grenze zu. Tschechische Grenzer schossen aus dem Hinterhalt auf «Ine deutsche Zoll« Patrouille am Grenzstein 7/S. Der deutsche Beamte, dem da» verdiichtige Verhalten zweier Uniformierter aus der tschechi- schen Seite gerade ausgesallen war, konnte noch rechtzeitig In Deckung gehen und so dem Geschah und damit wahrscheinlich dem Tode entgehen. Aus dem Protokoll des zuständigen Dezirkszollkommissars geht folgendes hervor: Der Zollauwürter Geriach hatte in der Frühe des Mittwoch Grcnzbegchung von Grenzstein 7 bis zum Grenzstein 8. Dein Beamten, der etwa um 7 Uhr die Oelscncr Höhe erreicht hatte, sielen am Sattelberg (auf tschechischem Gebiet gelegen) zwei Uniformierte auf. die sich dort recht leger benahmen — ohne Kopfbedeckung, der eine hatte den Wasfenrock aufgeknöpft — und um sich sahen. Der deutsche Beamte begab sich daraufhin zum Grenzstein 7/6 in der Nähe, wo er etwa 0 Meter von dem Stein entfernt stehen blieb. Er beobachtete nun, wie sich einer der beiden Uniformierten hinter einen Hügel schlich und dort völlig verschwand. Plötzlich tauchte der Tscheche wieder bis zur Brusthöhe aus, zog den Kops etwas ein und brachte ein Gewehr in Richtung gegen den deut schen Beamten in Anschlag. Es siel ein Schuft, und das Geschäft ging dicht an dem Zollanwärter vorbei, der inzwischen in Deckung gegangen war. Dl« Kugel ging an ihm vorbei aus deutschem Boden nieder. Der beschossen« Beamt« b«gab sich noch etwas zurück, um volle Deckung zu nehmen, da er an nahm, daft weiter auf ihn geschossen werden würde. Er beobach tete durch sein Glas, wie der Schütz« zurllckkroch und sich mit dem anderen Posten unterhielt. Dieser versuchte lange die Wirkung des Schusses zu ergründen, um dann mit dem Schützen im Walde zu verschwinden. Der deutsche Zollanwärter hat daraufhin sofort die Zoll- aufsichtsslelle Oelsen ausgesucht und dort Meldung erstatte». Die englische presse zurückhaltend London, 1. Sept. In vorsichtiger und noch sehr zurückhaltender Form äuftcrn sich die englischen Blätter mit einem gewissen Optimismus zur tschechischen Frage, ohne daft jedoch neue Gesichtspunkte zu er kenne» wären. Nachdem gestern die „Times" in ihrem Leit artikel sestgestellt hatte, daft man im Inland allgemein darin iibereinstimme, daft eine Ucbcrtragung der Staats autorität in groftem Umfange an die verschiedenen völkischen Sektionen der Tschecho-Slowakei überfällig sei, bewegt sich heute die „Daily Mail" in ihrem Leit artikel in den gleichen Gedankengängen. Dieser bittere Streit in der Tschecho-Slowakei, so sagt sie. werde die Friedensaus sichten solange trüben, bis den Minderheiten völlige Gedanken- und Handlungsfreiheit zugestanden sei. Der staius quo der Fricdensverträge könne nicht unbegrenzt verteidigt werden; um neuen Umständen gerecht zu werden, mühten Aenderungeu vorgenümmen werden. Eine Regelung könnte erreicht werde», wenn die Tschecho-Slowakei keine Bündnisse mehr hätte. Paris, 1 Sept. Die wettere Entwicklung der tschecha slowakischen Frage, die Stimmungsberichte aus fast allen europäischen Hauptstädten und ein Durcheinander von Geriicktsmeidungen füllen an» Don nerstagmorgen mehr denn se die Spalten der Pariser Morgen blätter. An erster Stelle stehen überall die Berichte über die diplomatischen Besprechungen in Lonoon. Und dieses ganze Bild der französischen Presse wird durch verschiedenste Agentur meldungen noch undurchsichNger gestaltet, die sich zum Sprach rohr der verschiedensten Ansichten „amtlicher, zuständiger, gut unterrichteter, zuverlässiger oder politischer" Kreise machen wollen. Altnürnberg zum Reichsparteilag gerüstet Erhaltung und Wiederherstellung des mittelalterlichen Stadt bildes. — Ein Bericht des Oberbürgermeisters Liebel. Nürnberg, 1. September. Von Jahr zu Jahr schreitet die planmäftige Instandhaltung und Erneuerung des mittelalterlichen Stadt bildes der Stadt der Reichs Parteitage vor wärts. Die Hunderttausende, die am Reichsparieitag 1938 nach Nürnberg kommen werden, werden abermals seslslellcn können, daft das herrlict)e Stadtbild Nürnbergs immer schöner zur Gel tung kommt. Oberbürgermeister Liebel berichtete am Mittwoch in der letzten Ratsherrensitzung von dem Reichsparleilag eingehend über die Veränderungen des Stadtbildes in dem abgelausenen Jahr. So wurde die alte Meisiersingerkircl-e. der heutige Ka tharinenbau mit der gesamten näheren Umgebung instandgesetzt und teilweise wiederhergeslellt. Die Norishallo, in der bekannt lich während des Reichsparleitages eine grohe Ausstellung ge zeigt wird, ist um- rind ausgebaul worden und hat in ihrem Innern eine völlige Umgestaltung erfahren. Die alten Patri zierhäuser in nächster Nähe der Burg wurden in groftziigiger und umsassender Weise wiedcrhergestellt. Ter Um- und Aus bau der früheren sogenannten Kaiserslallung zur Rcichsjugend- herberge „Luginsland" ist fast vollende». Die Stadtgraben mauer, bemerkenswerte Gebü. de der Altstadt usw. wurden wie- dcrhergcstellt, ein altes Haus an der Hallerwiese wurde zu einem Freimaurermuseum unygestallel, das demnächst eröffnet wird. Die Königstorbriicke wurde um 6 Nieter verbreitert, die Vestnertorbriicke wurde vollständig umgcstaltet und wieder in ihrer sriiheren Bauart hergestellt. Hand in Hand damit sind viele Straftenverbreiterungen vorgenommen worden. So ist Nürnberg auss beste gerüstet für diesen ersten Reichsparteitag im Groftdeutschen Reich. Festlicher geschmückt als je grüftt die Stadt die Hnnderttansende von Parteitag gästen. die nun wieder in Nürnbergs Mauern überwältigend« Tage erleben werden. „Tag der Gemeinschaft" Der Höhepunkt der NS.-Kampssplel« 1938. Schwerer Taifun über Tokio Eisenbahnverkehr völlig lahmgelegt - Schwere Havarien zahlreicher Schiffe, Todesopfer und Verletzte Tokio, 1. September. Das Gebiet von Tokio und Yokohama wurde Donnerstag von einem schweren Taifun heimgesuch», der grofte Verwü st ungen und vorläufig noch nicht absehbare Schäden anrichtete. Der Bahnverkehr in den genannten Gebieten ist völlig unterbrochen. Seit Donnerstag morgen ist kein Zug mehr in Tokio eingelausen. Gegen 2 Uhr morgens erreichte der vorher angekllndigte Taifun mit einer seit vielen Jahren nicht mehr gekannten Stärke die Städte Tokio und Yokohama und ihre Umgebung. Zerstörte Häuser, umgerissene und entwurzelte Bäume und überflutete Straften kennzeichnen in beiden Städten den surcht- baren Weg des rasenden Sturmes, der von schwersten Wolken brüchen und Gewittern begleitet wär. Die verängstigten Ein wohner flüchteten auf die Straften, da zahlreiche kleine Häuser abgedeckt worden oder eingestürzt sind. Höchste Verwirrung entstand, als zweimal di- Lichtversorgung für längere Zeit un terbrochen wurde. Als erstes Todesopfer wurde ein 18jähriges Mädchen unter einem einstiirzenden Haus in Omori begraben. In der Tateyama-Bucht bei Yokohama kollidierten infolge des Taifuns zwei 3409 Tonnen grofte Frachtdampser. Der Damp ¬ fer „Hagure Maru" musste sinkend aus Strand gesetzt werden. Ein weiterer Dampfer, der vor Yokusuka aus der Halbinsel Misaki sinkend auf den Strand lies, ist gleichfalls verloren. Die Besatzung konnte noch nicht gerettet werden. Der 15 300 Ton nen grofte Dampfer „Chitral" der britischen Peninsula Orienlal Line ritz sich im Hasen von Yokohama los rind wurde hilflos abgetrieben. Spüler stieft er dann mit einem japanischen Fracht dampfer zusammen. Beide Schisse strandeten. Spärlich einlausendc Meldungen lassen erst allmählich die schweren Schäden des Taifuns in ihrer Gesamtheit übersehen. Bisher wurden mehr als 2000 Telephonleitungen als zerstört gemeldet. Es ist noch nicht abzusehcn, mann der unterbrochene Eisenbahnverkehr wieder ausgenommen werden kann. Bei Kocu aus der Strecke Tokio- Kobe wurde der Bahnkörper durch Ucberslutung zerstört. Die Rcgensülle dauern bei tropischer Schwüle noch an. Nach bisherigen Meldungen sind bei einem Einsturz eines Schornsteins in Tokio drei Personen getötet und neun vertetzt worden. Mehr als SVOOSHäuserTokios stehen unter Wasser und etwa 1090 Personen sind obdachlos geworden. Mussolini-Pokal für -en Olympia-Film Außerordentlicher Erfolg Deutschlands auf der Filmkunstschau Deutschland konnte auf der Internationalen Filmkunst schau in Venedig einen außerordentlichen Erfolg erringen. Es wurden ihm bei der Preisverteilung 2 Pokale, 4 Medaillen und 2 Kurzfilmprcise zugesprochen: Der Olympiasilm Leni Riesenstahls wurde mit dem Mus- solinl-Pokal ausgezeichnet; der Film „Heimat" erhielt den vo kal des Ministeriums für nationale Erziehung: der Usasilm „Urlaub aus Ehrenwort" erhielt «in« Medaille, wöbet im Proto koll besonders lob«nd da» ausgezeichnete Thema und dessen B«. Handlung erwähnt wurde. Der Film „Fahrend«» Volk" wurde für seine künstlerische Gesamtleistung mit einer Medaille aus gezeichnet. Auch der „Mustergatte" erhielt wegen der schauspie lerischen Leistung Heinz Ruhmanns «in« Medaille. Von den deutschen Dokumentar-Filmen wurde der „Bie- nenstaat" als bester wissenschaftlicher und Lehrfilm mit einem Kurzsilmpreis ausgezeichnet. Ebensall» einen Kürzsilmprei» er- hielt die Ufa für di« beste Wochenschau. D«r Ufa-Kultursilm „Natur und Technik" erhielt für die Gesamtleistung «in« M«- dalll«. Italien erhielt sür d«n Film „D«r Fli«g«r Lueiano S«rra" ebenfalls wie der deutsch« Olympiasilm den Mussolini-Pokal. Drr Verdi-Film wurde mit dem Pokal der faschistischen Partei ausgezeichnet. Al» bester italienischer wissenschaftlicher Film erhielt der Dokumentarfilm „Eine Welt der Wunder" einen Kurzsilmpreis. Ferner wurd« auch der Film über di« Augustus- auostcllung mit rinem Kurzsilmpreis ausgezeichnet. Einen Preis sür den vesten Kurzfilm erhielt der Film „Puceini". „Ein Mann wurde geraubt" erhielt mit Rücksicht aus di« Darstellung eine Medaille. Eine »vettere Medaille trug Italien wegen der technischen Leistung des Filins „Unter dem Kreuz des Südens" davon. Den Vereinigten Staaten wurde mit Rücksicht aus die be sonderen technischen und künstlerischen Eigenschaften, die sich mit den anderen Filmen nicht vergleichen lassen, für den farbi gen Trickfilm von Walt Disney „Schneewittchen und die sieben Zwerge" der grofte Kunstpreis der Filmkunstschau zuerkannt. Frankreich erhielt sür den Filin „Gefängnis ohne Gitter" den Pokal des Ministeriums für Volkskultur, ferner den Pokal des Internationalen Preisrichterausschussrs für die Auswahl seiner nach Venedig.entsandten Filme. England: Der Schauspieler Leslie Hoivavd wurde im Film „Pygmalion" mit einem Voipi-Pokal ausgezeichnet. Ein Pokal der Stadt Venedig wurde dem Film „Die Trommel" zuge sprochen. Die fapanisch« Filmkunst erhielt für den Kriegsfllm „Die Patrouille" einen Pokal des Ministeriums sür Dolkskultur. Nürnberg, 1. September. Die NS.-Kamvsspiele 1938, die in diesem Jahre zum zwei ten Male im Rahmen des Reichsparleitages durchgesührt wer» den, finden ihren Höhepunkt ini „Tag d e r G c m e i n s cha s t", der nm Donnerstag auf dcr Zcppelinwicse abrollen wird. Für viele Tausende wird diese Veranstaltung zum Erlebnis werden, das sinnfälliger Ausdruck des Gemeinschastswillens zur Gcmein- schastsleistung ist. Polen macht 120 Kommunisten den Prozeß In Warschau wird demnächst der gröftte politisch« Prozeft beginnen, der je vor einem polnischen Ge« richt verhandelt wurde. 120 Personen werden sich vor dem Warschauer Bezirksgericht wegen Zugehörigkeit zu illegalen kommunistischen Organisationen zu verantworten haben. Hauptangelrlagtcr ist dcr Jude vsfenbergcr. Die Untersuchungen gegen Offenbcrger und seine 119 Ge nossen laufen seit drei Jahren. Die Verteidigung der 120 An geklagten werden 45 Rechtsanwälte übernehmen. Der Prozeh wird mehrere Woche» dauern. Angesichts der aufterordentlich groften Zahl der Angeklagten und ihrer Verteidiger stützt di« Durchführung des Prozesses auf technische Schwierigkeiten, da ein Gerichtssaal für einen derartigen Massenprozetz in Warschau nicht zur Verfügung steht. Polnische Arontkämpfer beute in Berlin VI48. Berlin, 31. August. Di« polnische FrontkSmpferdelegation, die am 1. September ihre Dcutschlandreise antritt, wird durch den Präsidenten der Vereinigung deutscher Fronttämpservcrbände, NSKK.-Ober« gruppensührer Herzog von Toburg, in Berlin begrübt wer« den. Am Ehrenmal Unter den Linden werden die polnischen Frontlämpf«r «inen Kranz zu Ehren der Gefallenen niederlege«. Die Gäste werden später das Reichssportfeld besichtigen und der Stadt Potsdam «inen Besuch abstatten. Bon dort aus erfolgt di« Weit«rfahrt nach Magdeburg über die Reichsautobahn, wo Oberbürgermeister Dr. Marlmann die Frontkämpferdelrgation begrüßen wird. In Magdeburg findet außerdem «in grohe« «ameradschastiabend deutsch«, nnd polnischer FronNämpf«, Reichsminister Dr. Goebbels beglückwünscht Leni Riesenstahl Berlin, 1. September. Reichsminister Dr. Goebbels hat der Gestalterin de» Olympiäfilms nachstehendes Telegramm gesandt: „An Frau Leni Riesenstahl, zur Zett Vrnedlg. Zu d«r ehrenvollen Auszeichnung, die Ihr Olympiasilm in Venedig erfahren hat, sprech« ich Ihnen meine herzlichsten und aufrich tigsten Glückwünsche aus. Relchsminister Dr. Goebbels."