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Sächsische Volkszeitung : 05.09.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193809057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380905
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-09
- Tag 1938-09-05
-
Monat
1938-09
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.09.1938
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ffch als Herren des Landes und treten dementsprechend auf. Nur allzu verständlich ist es deshalb, kurst Konrad Henlein die Forderung aufgestellt hat, dast den Eudetendeutjchen in ihrem eigenen Lande das Hausrecht wiedergegeben wird, und dast all die schädlichen Folgen der Tjchechisie- rungspolitik wieder gutgemachl werden. Gerade in letzter Zeit sind Mastnahmen bekannt gewor den, die die Ucbersührung der im iudetendeutschen Gebiet gelegenen wirtschaftlichen Betriebe in tschechische Hände be zwecken. Dast solchen Umgruppierungen weitere Ent lassungen folgen werden, liegt auf der Hand. Die Ver legung der Verwaltungen aus iudetendeutschen Orten nach Prag ist weiterhin darauf berechnet, die Steuerkraft der Gemeinden zu schwächen und austerdem die ortseingesessenen Lieferanten zu benachteiligen. Auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zeigt sich also diese für das Zusammen leben von Deutschen und Tschechen so abträgliche Er scheinung. Dast die Tschechen ihre Absichten in keiner Weise auf gegeben haben, ist am besten auch daraus ersichtlich, dast in den bisher bekanntgewordenen Vorschlägen immer be sonders Klauseln enthalten rvaren, durch die der unnatür liche Zustand der tschechischen Untersiedlung in den fudeten- deuticken Gebieten auk-"" i^> beson ¬ dere Bestimmungen geschützt werden soMe. Es ist deshalb nur zu verstehe», dast Konrad Henlein von dem Grundsatz der unbedingten Trennung zwischen Deutschen und Tschechen in ihrem Siedlungsraum und in der Ver waltung dieser Räume sesthält, und dast ein Kompromist in dieser Frage niemals dazu führen könnte, einen dauernden und friedlichen Zustand yerzustellen, sondern immer wieder einen Anlast zu neuen Auseinandersetzungen geben würde. Es genügt, hier diese paar Tatsachen aufzuzählen, um den Kern der politischen Krise in der Tscheche! zu erkennen. Dieses Unrecht kann nicht gutgemacht werden dadurch, dast man das Stimmungsbarometer in London oder Paris ver- folg«, sondern nur durch eine Wandlung in der Gesinnung, mit der man unseren deutschen Brüdern begegnet. Diplo matische Schachzüge und Winkelzüge helfen nichts, wenn es zu einer Verständigung von Dauer und von Wert kommen soll. Erst must der Boden bereinigt werden, der bisher nur schlechte Früchte des Hasses und der einseitigen Unter drückung hervorgebracht hat. Dann wird auch das politische Barometer von selbst seinen jetzigen Tiefstand verlassen. Auf die Dauer kann es nicht bei der jetzigen Hochspannung der politischen Verhältnisse bleiben. Es must sich aber vor her vieles finden, wenn das politische Barometer von seinem „Veränderlich" auf einen ruhigen Stand kommen will. Nur Staatsschulen In Oesterreich Mit Rücksicht aus die bevorstehende Angleichung des öster reichischen Schulwesens an da» de» Altreichs hat der Bürger meister der Stadt Wien angeordnet, dast das Oesfentlich« keitsrecht, welche» bisher Privatschulrn und Pri vatlehranstalten in Wien genossen haben, sowie die Rechte einer öffentlichen Lehranstalt, die solchen Schulen in Wien bisher -»gekommen sind, mit sofortiger Wirksamkeit als erloschen gelten. Diese Anordnung soll nicht für jene Schulen und Lehr anstalten in Wien gelten, deren Erhalter eines der ehemaligen Bundesländer des ehemaligen Bundesstaate» Oesterreich (Stadt Wien), oder «in von einer Gebietskörpcrschast verwalteter Fond» (Stiftung, Anstalt) Ist, und weiter für die Schulen der Luchkaufmannschaft in Wien. Gesuche um neuerliche Zu erkennung diese» Rechts sollen unter dem Gesichtspunkt de» Interest«» der Allgemeinheit behandelt, werden. Den Schulen und Lehranstalten, welchen durch diese Verfügung das Oefsent- ltchkeitsrccht oder das Recht einer öffentlichen Lehranstalt ent zogen wird, wird die Eröffnung eines ersten Jahrgangs (Klasse) im nächsten Schuljahr untersagt. Das Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten hat diese Verfügung de» Bürgermeisters der Stadt Wien bestätigt und auf alle Gaue der Ostmark ausgedehnt. Die durch die von dem Erlast betroffenen Schulen an das Ministerium für innere und kul turelle Angelegenheiten eingebrachten Gesuch« um neuerlich« Zuerkennung des össentllchen Rechts, wurden von dem Ministe rium mit der Begründung abgelehnt, dast Erziehung und Aus bildung der Jugend grundsätzlich Sache des Staates sei. Grenzland und Ostmark unzulässig für die Werbung Firmen, die Ihren Wohnsitz in einem der deutschen Grenz gaue haben, haben ihre Erzeugnisse gelegentlich mit dem Wort „Grenzland" bezeichnet. So sind Gegenstände des täglichen Be darfes und insbesondere Nahrungs- und Gcnutzmittei mit einer solchen Bezeichnung in den Verkehr gebracht worden. Auch haben verschiedentlich Unternehmen der Wirtschaft dieses Wort in ihre Firma aufzunchmen beabsichtigt. Der Werberat der deutschen Wirtschaft teilt mit, dast eine solche Bezeich nung seinen Richtlinien widerspricht, wonach die Werbung so gestaltet sein mutz, dast das vaterländische und politische Fühlen und Wollen des deutschen Volkes nicht verletzt wird. Das Wort „Grenzland" sei im Laufe der Entwicklung eine Bezeichnung gewisser deutscher Gaue und somit ein nationaler und politischer Begriff geworden. Es sei daher nicht angängig, das Wort „Grenzland" in Verbindung mit einem Nahrungs- oder Genuß- mittel zur Wirtschastswcrbung zu benutzen. Dasselbe gelte siir ähnliche Bezeichnungen wie „Ostmark", „Ostland" und „Grenz mark". Llnzulasflae Arlflerungsvermerke Cs ist beobachtet worden, dast in letzter Zeit an den Schau fenstern jüdischer Einzelhandclsgcschäste Plakate angebracht waren mit dem Vermerk: „Geschäftsverkauf an arische Hand, vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständige Behörde". Auch in Rundschreiben an die Kundschaft ist ähnlich verfahren worden. Da hierdurch offensichtlich der Eindruck erweckt wer den soll, dass der Geschäftsbetrieb arisch ist, während tatsächlich die gesetzlichen Voraussetzungen noch nicht erfüllt sind, hat der Wcrberat der deutschen Wirtschaft ungeordnet, datz derartige Kennzeichnungen zu unterbleiben haben. Landstreicher beim Scheunenbrand um- Leben gekommen Duisburg, 5. September. Bei den Ausräumungsarbciten nach einem Schcunenbrand in Wahnheimerort sand man die Leiche eines Landstreichers, der sich offenbar in betrunkenem Zustand in der Scheune zum Schlafen nicdcrgelegt hatte. Durch «ine Zigarette, die der Herumtreiber geraucht zu haben scheint, dürfte das Feuer verursacht worden sein. Der Mann mutz dann von den Flammen geweckt worden sei». Bei dem Versuch, sich zu retten, ist er aber nur bis an die Mauer der Scheune gekommen, wo er von nicderstiirzcnden Strohmassen verschüttet wurde. Die typische Hockstellung, in der die Leich« gefunden wurde, und die nur geringe Verbrennung sprechen sur diese Annahme. GroßeRededesungarlschenMnlflerpräfldenten Bedeutung der Horthy-Relse kann nicht genug betont werden. Budapest, 5. September. Ministerpräsident Imredy hielt gestern In Kaposvar vor 40 000 Zuhörern im Beisein mehrerer Mitglieder der Re gierung und etwa icko Reichstagsabgeordneter seine grosse an gekündigte Rede, In der er sich mit Fragen der- Außen- und In nenpolitik befaßte. Ungarns Außenpolitik, so sagte Imredy u. a., sei geleitet von dem Gedanken der Gerechtigkeit und des Friedens. Der soeben beendete Besuch des Retchsverwesers in Deutschland sei von derartiger politischer Bedeutung, dast mm, dies nicht genug betonen könne. Die Besprechungen, die in Deutschland zwischen den beiden Staatsoberhäuptern und den führenden Staatsmännern im Geiste des Vertrauens, der Freund- sämft und der Herzlichkeit geführt worden seien, seien ein neues Unterpfand für die segensreiche Zusammenarbeit zwi schen Deutschland und Ungarn. Auf die Konferenz von Bled übergehend sagte Imredy. er betrachte als das wichtigste Ergebnis der Konferenz von Bled die Anerkennung der militärischen Gleichberechtigung. Die von Ungarn geforderte Besserung der Lage der ungarischen Minderheiten In den Nachfolgestaaten habe keine neu« vertrags mäßige Regelung erfahren können. Daher habe man im Bieder Komuniquö lediglich zum Ausdruck gebracht, dast eine Einigung über die Gesamtheit des Verhandlungsgegenstandes einzig und allein Zustandekommen könnte, wenn vorerst zwischen Ungarn und den Nachfolgestaaten im Donauraum auf Grund bindender Zusagen hinsichtlich der ungarischen Minderheit«» eine entspre chende Einigung erzielt werden würde. Zur Innenpolitik übergehend, bemerkte Imredy der wichtigste Programmpunkt des nach der Berliner Reise erst abgeschlossenen großen Mlnisterrates sei gewesen die Schaffung eines neuen Lmrdesverteldlgungsgesetzes, in dem die allgemeine Wehrpflicht verfügt, die Dienstzeit festgesetzt und die bisher als den Zwecken der körperlichen Ertüchtigung dienend proklamierte sogenannte Levente-Organisation zu einer Organisation der vor militärischen Erziehung mngebildct worden sei. Austerdem regele dieses Lanbesverteidigungsgesetz auch weitestgehend die kriegs dienstliche Verpflichtung der Zivilbevölkerung, ferner gebe es alle jene Ermächtigungen der Regierung, die notivendig seien, im Interesse der Landesverteidigung alle Kraftreserven des Landes entsprechend zusammenzufassen und einzusetzen. Damit der soldatische Geist eine entsprechende Pflege in Kreisen der Bevölkerung erhalte, würden di« Seservisten in sogenannten Schtitzenorganisationen zusämmengefastt werden. Vie Einrich tung des Arbeitsdienstes werde iveiter ausgebaut werden. Auf das Gebiet der Volksgesundheit übergehend, kennzeich nete der Redner neue ivichtige Maßnahmen, u. a. Einsührung der obligatorischen ärztlichen Untersuchung vor der Eheschlie ßung. Die Regierung iverde dem Parlament einen Gesetzent wurf einreichen, der die Gründung eines Familienschutzfonds vorsieht, der notleidenden Kindern zugute kommen soll; er werde gebildet werden aus einer besonderen Besteuerung der wohlhabenden kinderlosen bzw. kindcrarmen Familien und da- neben aus Mitteln einer zu erhöhenden Erbsclmstssteuer. Nach einer Ankündigung der Erhöhung mich der Einkommenssteuer und einer Revision der Methoden der Steuerveranlagung sagte Imredy, dast auch die Freizeitorganisation weiter ausgebaut werden würde. Deuische Flieger begeistern Amerika Großer Beifall für Hanna Reitsch und Gras Hagenburg in Cleveland. Lleveland (Ohlo), A. Sept. Am Sonnabendvormittag wurden aus dem Flugfeld von Cleveland die National Aire Races, die große amerikanische Flugveranstaltung, die am heutigen Montag ihren Abschluß fin det, in Anwesenheit von 35 MO Zuschauern eröffnet. Das Bcne- dixrennen von Los Angeles nach Cleveland, das die Veranstal tung «inleitete, wurde von einer Frau, Mrs. Cochrane, gewon nen. Am Nachmittag kannte die Begeisterung der Zuschauer keine Grenzen, als der „Ozeanslieger aus Versehen", Carrigan, mit seiner alten Nlaschine auf dem Flugplatz landete. Mit groster Erwartung sah man dem ersten Auftreten der deutschen Flieger entgegen. Sie wurden ein voller Erfolg für die deutsche Fliegerei. Kapitän Engel, der sich mit dem Luft- hansaslugzeug „Nordmeer" in Amerika aushält, führte die deut sche Ozeanmaschine mit großer Bravour. Die Flugeigenschaft des „Fieseler Storch", der durch den deutschen Piloten Kropf aus Hamburg vorgeslogen wurde, fand allgemeine Bewunde rung und Anerkennung. Großen Eindruck hinterließen di« Segelflugvorführungen von Hanna Reitsch mit dem „Ha bicht". Einen geradezu beispiellosen Erfolg aber erzielte der deutsche Kunstflieger Graf Hagenburg mit seinem Biicker „Iungmeister", der bereits im vorigen Jahr bei den National Aire Races geflogen war und nach seinem mutigen Weilerflie- gcn nach einem unglücklichen Sturz die Bewunderung und An erkennung von ganz Amerika gewonnen hatte.. Besonders die Rttckensliige. bei denen er im vorigen Jahr verunglückte, lösten ungeheuren Beifall aus. „Sachliche KrlegSlelstungen des Dorfes" Eine polnisch« Verordnung. Warschau, 5. September. Der polnische Ministerrat setzte auf seiner letzten Sitzung die Bestimmungen einer Verordnung des Staatspräsidenten über „Sachliche Kriegsleistungen des Dor fes" mit Wirkung vom 15. September in Kraft. Aus Grund der Bestimmungen wird der Landivirtschaftsminister ermächtigt, den Besitzern landwirtschastlicher Betriebe die Pflicht auszuer- legcn, ihre Produktion den Notwendigkeiten der Landesvertei digung anzupassen. Keine Werbung mit der Kammermehörlgkell Da die Anordnung des Präsidenten der Reichskulturkam mer Uber Berufserziehung vom Dezember 1935 nicht immer be kannt ist und eingchalten wird, weist die Reichskannner der bil denden Künste in ihrem Amtsblatt erneut darauf hin. Da die Reichskulturkammcr die durch Gesetz bewirkte Zusammen fassung der Kulturberussgruppen ist, so bedeutet, wie es in der Anordnung heißt, der Zusatz „Mitglied der Reichskulturkammer" oder „Mitglied der Rcichsmusikkammer" usw. zu einer Berufs bezeichnung etwas Selbstverständliches, daher Ueberflüssiges und unter Umständen Irreführendes. Denn dieser Zusatz sei in den Augen der Ocsfentiichkeit unter Umständen der Ausdruck einer besonderen Leistungsbewertung oder der Zugehörigkeit zu einer aus der Berussgruppe besonders hervorqchobencn Auslese. Allen Mitgliedern der Rcichskulturkammer ist es daher verboten, sich bei öffentlichen Ankündigungen, auf Firmenschildern usw. als Mitglieder einer Kammer zu bezeichnen. Zweck dieser Anord nung ist Im wesentlichen, einen Mißbrauch der Kammcrmlt- gliedschaft zu verhindern. Die Tatsache der Mitgliedschaft darf nicht als Werbemittel nach außen benutzt werden Im schrift lichen Verkehr kann auf die Mitgliedsclzaft hingewiescn werden. Dagegen fällt, wie weiter bemerkt wird, auch die formularmäßige Erwähnung der Kammerzugehörigkeit auf Briefbogen unter das Verbot. Fraulekn Menleur In letzter Zett ist viel der Nachwuchsbedarf des Ingenieurberuses erörtert worden. In diese Debatte greift jetzt der stellvertretende Amlsleiter des Amtes für Be rufserziehung und Betriebssührung, der DAF. Diplomingenieur Bremhorst mit dem Vorschlag ein, stärker als bisher auch Frauen siir diesen Beruf zu gewinnen. Wenn immer wieder nur vom Ingenieur als männlichen Berufsträger gesprochen werdo, dann aus der Gewohnheit heraus, gerade in diesem Be rus einen männlichen zu sehen, in dem Frauen bisher nur in geringem Maste Eingang gefunden hatten. Kaum 1 Prozent der Ingenieure seien Frauen. Dennoch seien die Unterschiede znstscl)c» den beruflichen Anlagen der Frauen und den Anfor derungen des Ingcnieurbcruss gar nicht so stark ,dast Frauen nicht Ingenieure sein könnten. Sicherlich iverde es eine ganze Anzahl von Ingcnieuraufgabcn geben, die wetzen ihrer Schwie rigkeit und ihrer starken auch körperlichen Inanspruchnahme der Frau verschlossen bleiben. Es sei aber nichts dagegen anzu führen, dast nicht In der Feinmecl-anlk, in der Textilkundc, im Vermessungswefen. im Kleinmaschinenbau, in der Herstellung von Hauswirtschaftsgernlen und -apparaten Frauen als Inge- nicure Hervorragendes leisten könnten. Die Frauenarbeit sei in der Fabrikation auch im Eisen- und Mclallfach eine anerkannte Gröhe. Wenn Frauen scl)on an Maschinen zu arbeiten hätten, dann sei eigentlich kein Grund vorhanden, Frauen mit leitenden Funktionen in solck-en Betrie ben abzulehnen. In den Konstruktionsbüros würden heute sehr viele männliche Kräfte sestgehalten, die in schwierigeren Ingcnieurarbeitcn angcseht zu werden verdienten. An ihre Stelle könnten wciblicl)« Konstrukteure treten. Eine stärkere Zuwendung der Frauen zum Ingcnicnrberuf märe geeignet, einen Teil des Nachwuchsbedarfes zu decken. Der Senderuf von Nürnberg Die Gliederung des Rundsunkprogramms Alle Rundfunksendungen aus Nürnberg werden durch einen besonderen Senderus eingeleitet, die von vier Trompeten geblasene Reichsparteitagssanfare. Die Fanfare ist aus Anton Bruckners veröffentlichter Fassung der 4. Sinfonie entnommen. Das „Große Nürnbergecho" des Deutschlandsenders be ginnt außerdem jeden Abend um 20.15 Uhr mit einem beson deren Brucknerschen Fansarensatz. Hierfür ist das prachtvolle und klangschöne Thema aus der ursprünglich unveröffentlichten Fassung der 4. Sinfonie, der Romantischen, ausgesucht worden. Das Thema wird von einem Blechbläjerensemble der Berliner Philharmoniker geblasen. Das Programm des Rundfunks ist diesmal In zweisacher Weise gegliedert worden. Erstens bringen alle Reichssender die reichswichtigen Kundgebungen gemeinsam, und zwar als direkte Uebertragungen, ziveitens bringt der Deulschlandsender jeden Abend um 20.15 Uhr das Nürnbergecho. Dieses Echo, das je nach den vorliegenden Ereignissen 1>j bis 2 Stunden umfassen wird, bringt im vollen Wortlaut sämtliche Führcrrcden, ferner olle reichswichtlgen Kundgebungen und alle entscheidenden Kämpfe der NS-Kampsspiele. Rachovllsch zu sechs Monaten Gefängnis verurtellt Verleumdungen über den ehemaligen Kriegsmlnister Belgrad, 5. September. Das Bezirksgericht in Belgrad verkündete am Sonnabend in dem Prozeß, den der ehemalige jugoflavische Kriegsminister Maritsch gegen den Abgeordneten Rachovitsch angestrengt hatte, das Urteil. Der Abgeordnete Rachovitfch wurde wegen seiner Verleumdungen, die sich gegen die Generale Maritsch und Terzibachitsch richteten, zu sechs Mon. Gefängnis und zu den Kosten des Verfahrens verurteilt. Fahrlässiger Autofahrer erhält üvoo M. Geldstrafe Heilbronn, 5. Sept. Ein Heilbronner Arzt wurde von der Großen Strafkammer des Landgerichts Heilbronn wegen fahr lässiger Körperverletzung zu 6000 RM. Geldstrafe und Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. Der Arzt war im Fe bruar dieses Jahres mit seinem Personenwagen, den er selbst steuerte, auf der regennassen Straße insolge zu starken Brem sens ins Schleudern geraten und hatte aus den Gehweg fahrend die beiden Schwestern E. gegen eine Hauswand gepreßt. Die 17jährlge Schwester war nach 14tägigem Krankenhausausenthalt wieder hergestellt, während ihre vier Jahre ältere Schwester noch heute im Krankenhaus liegt. Die Ursache des Unglücks war die Fahrunstcherheit des Doktors, der zu jener Zeit durch zahlreiche Krankheitsfälle zu stark beansprucht und sehr nervo» gewesen war. Sean-dl-iW durch den Mrer Berlin, 5. Sept. Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwurgericht in Stendal wegen Mordes zum Tode ver urteilten Eheleute Kuhle aus Osterburg (Altmark) zu 15 Jahren Zuchthaus begnadigt, weil sie nicht vorbestraft sind und die Tat nicht aus verbrecherischer Neigung verübt haben. Famlllenunterstüymig auch ln Oesterreich Der Relchsinnenminlster und der Relchsfinanzminlster haben eine Verordnung über die Unterstützung der Angehörigen der einberufenen Wehrpflichtigen und Arbeilsdicnstpflichtigcn im Lande Oesterreich erlassen, womit jetzt auch im Lande Oester reich «ine Famtlienunterstützung eingeführt wird. Die Verord nung tritt mit Wirkung vom 1. September In Kraft. Die An gehörigen der zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht, zur kurz fristigen Ausbildung oder Uebungen der Wehrmacht einberufenen Wehrpflichtigen und der einberufenen Arbeitsdienstpslichttgen erhalten danach zur Sicherung des notwendigen Lebensbedarfs Familienunterstützung. Sie wird auch bei freiwilliger Meldung gewährt. Staatliche Oberschule Hungen (Gymnasium) Bautzen, 5. Sept, vom Ministerium für Volksbildung ist mit der Leitung der Staatlichen Oberschule für Jungen (Gym nasium) der bisherige Leiter der Nossener Oberschule, Oberstu- diendirektor Hein »ich, ernannt worden. Er tritt sein neues Amt am 16. September an. Berliner Börse vom S. September Aktien unelnheltlich. Die kräftige Aufwärtsbewegung vom Sonnabend fand zu Beginn der neuen Woche nicht allent halben ihre Fortsetzung. Es kam vielmehr zu einigen Glatt stellungen, so dast die Kursaestaltung uneinheitlich war, obwohl die Grundstimmung an sich freundlich blieb. Die Umsätze waren recht gering. Von den Gewinnen sind zu erwähnen: Harpener plus 1, Rheinische Braunkohlen plus 1,75, Goldschmidt ebenfalls plus 1,75, Contigummi plus 3, Lahmeyer plus 1, Dekula plus 1,5, Relchsbank plus 2,5, Deutsche Linoleum und Eisenbahnver kehr je plus 2, Julius Berger plus 1,5 Prozent. Dagegen waren rückgängig: I. G. Farben um 1, Gessürel um 1 drei Achtel, Licht und Kraft um 1,5, BMW um 1,75, Borsig um 1,5 und Bembcrg nm 1,25 Prozent. — Renten verkehrten ruhig. Reichs anleihe Altbesitz waren eine Kleinigkeit fester. , Relchswetterdlenst, Ausgabeort Dreoden. Wetter vorhersage für Dienstag, 6. September: Winde zwischen Nord uno West, wolkig bis bedeckt, vielfach noch Negeu- fälle, kühl.
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