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606 wieder zu Füßen und wiederholte ihre Bitte, sie irgend wohin außer Landes zn schicken. Der Consul bittet seine Schwiegermutter, der Hispala einen leer stehenden Theil des Hauses anzuweisen, wo sie ein ziehen könnte. Es wurde ihr der oberste Stock unter dem Dache an gewiesen und die Treppe, welche auf die Straße führte, verschlossen und der Zugang durch das Haus gerichtet. Alle Habseligkeiten der Fecenia wurden sogleich dahin gebracht und ihre Dienerschaft ge holt. Aebutius erhielt den Befehl zu einem Klienten des Consuls zu ziehen. Da so beide Angeber in Gewahrsam waren, bringt Postumius die Sache vor den Senat, und setzt Alles nach der Ordnung ausein ander , was zuerst wäre angegeben und hernach von ihm durch Unter suchung wäre herausgebracht worden. Die Väter wurden von großer Angst ergriffen, sowohl in Beziehung auf den Staat, es möchten diese Verschwörungen und nächtlichen Zusammenkünfte insgeheim Nachtheil oder Gefahr bringen, dann persönlich jeder für seine Angehörigen, es möchte einer in diese Schuld verwickelt sein. Der Senat erkannte, daß man dem Consul Dank sagen müsse, weil er diese Sache mit aus nehmender Sorgfalt und ohne allen Lärm aufgespürt hätte. Daraus übertragen sie die Untersuchung über die Bacchanalien und den nächt lichen Gottesdienst außerordentlicher Weise den Consuln; sie sollten dafür sorgen, daß dem AebutiuS und der Hispala dieß nicht zum Nach theil gereiche, und sie sollten andere Angeber durch Belohnungen ein- laden; die Priester dieses Gottesdienstes, sie möchten Männer oder Frauen sein, sollten nicht nur zu Rom, sondern in allen Marktplätzen und Kreisorten ausgesucht werden, damit sie in der Gewalt der Con suln wären; es sollte außerdem in Rom der Befehl gegeben werden, und durch ganz Italien die Verordnung verbreitet werden, daß Nie mand, der in die bacchischen Mysterien eingeweiht wäre, des Gottes dienstes wegen Zusammenkommen, sich vereinigen oder eine gottesdienst liche Handlung der Art verrichten solle, vor allen Dingen, daß eine Untersuchung über Diejenigen angestellt würde, welche zusammen ge kommen wären, oder sich verschworen hätten, um Unzucht zu treiben oder eine Schandthat zu begehen. Dieß beschloß der Senat. Die Consuln befahlen den Curulischen Aedilen, daß sie alle Priester dieses Gottesdienstes aufzusuchen und, wenn sie sie ergriffen,