Neunund-rcißigstes Such. während dieser Vorsälle in Rom, wenn sie in dieses Jahr fal len, führten beide Consuln in Ligurien Krieg. Dieser Feind war wie gemacht um während der Zwischenzeit zwischen großen Kriegen bei den Römern die Kriegszucht zu erhalten, und keine Statthalterschaft spornte das Kriegsvolk mehr zur Tapferkeit. Denn Asien machte sowohl durch die Anmuth der Städte und die Fülle von Erzeugnissen zu Land und Meer, als durch die Verweichlichung der Feinde und die könig lichen Schätze, die Heere mehr reich als tapfer. Vorzüglich waren sie unter dem Oberbefehl des Cnejus Manlius schlaff und nachlässig ge halten worden, daher hat sie der etwas beschwerlichere Marsch in Thrakien und der geübtere Feind durch eine große Niederlage gezüch tigt. In Ligurien war Alles, was das Kricgsvolk in Athcm halten mußte; bergige und rauhe Gegenden, welche schon an und für sich zu nehmen eine Anstrengung war, und noch mehr, wenn sie vorher besetzt waren, den Feind herunter zu werfen; steile, enge, durch Hinterhalte gefährliche Straßen; ein flinker, gewandter und rascher Feind, welcher keine Zeit, keinen Ort ruhig oder ungestört ließ; die Nothwcndigkeit der Belagerung der festen Kastelle, welche zugleich mühevoll und gefährlich war; die arme Landschaft, welche das Kricgsvolk zur Sparsackkeit uö- thigte und nicht viel Beute gewährte. Daher folgten keine Markeden- ter, keine lange Reihe von Zugthicren dehnte den Zug aus; da war nichts als Waffen und Männer, welche alle Hoffnung in den Waffen hatten. Und es fehlte bei ihnen niemals weder an einer Veranlassung, noch an einer Ursache znm Kriege, weil sic wegen ihrer Armuth daheim Livius. IV. Bd. 40