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578 tragen will? Gegen diesen Antrag thatcn zuerst Qnintns und Lucius Mummins Einsprache, und hielten cs sür billig, das; der Senat über das nicht in den Schatz Angebrachte Geld die Untersuchung führe, wie es bisher immer geschehen sei. Die Petillier klagten über den Adel und den überwiegen den Einfluß der Scipioncn im Senat. Der gewesene Consul LncinS Furins Purpnrio, der unter den zehn Bevollmächtigten in Asien ge wesen war, meinte, die Untersuchung müsse weiter ausgedehnt werden, nicht blos über das Geld, welches vom Könige Antiochus genommen worden wäre, sondern auch was von andern Königen und Völkern, indem er seinem Feinde Cnejns Manlius zu Leibe ging. Auch Lucius Scipio trat als Gegner auf, der offenbar mehr für sich, als gegen das Gesetz reden würde. Dieser beklagte es, daß nach dem Tode seines Bruders, des Publius Africanus, dieser Antrag gestellt worden sei; es sei nicht genug, daß dem PubliuS Africanus nach seinem Tode keine Standrede von der Rednerbühne gehalten'worden sei, er müßte auch noch angeklagt werden. Die Karthager seien denn doch mit der Ver bannung Hannibals zufrieden, das römische Volk sei nicht einmal durch den Tod des Publius Scipio befriedigt; es müßte sein Ruf auch noch im Grabe geschändet und sein Bruder als eine Zugabe dem Hasse ge opfert werden. Markus Cato empfahl den Antrag — seine Rede über das Geld des Königs Antiochus ist noch vorhanden — und schreckte die Tribunen, die beiden Mummier, durch sein Ansehen ab, daß sie dem Anträge nicht entgegen wären. Nachdem diese ihre Einsprache anfgnbcu, genehmigten alle Tribus den Antrag. Darauf aus die Anfrage des Servins Sulpicius, welchem sie nach dem Petillischen Antrag die Unter suchung übertragen wollten, ernannten die Väter den Quintus Teren- tius Cu lleo. Bei diesem Prätor, so befreundet der CornelischenFamilie, daß die, welche überliefern, Publius Scipio sei zu Rom gestorben und begraben, — denn auch dieses Gerücht herrschte — dcmGedüchtnißüberlicfert haben, es sei mit einem Hute, wie er beim Triumph einhergegangen war, auch bei der Leiche vor der Bahre her gegangen und habe beim Eapenischcn Thore denen, welche die Leiche begleitet, süßen Wein verabreicht, weil er von ihm unter andern Gefangenen in Afrika aus der Gewalt der Feinde befreit worden sei, oder umgekehrt, ein so erbitterter Feind, daß er wegen seines heftigen Grolls von der Partei, welche den Scipionen