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577 ihre Pflicht sei. Hernach, da die Versammlung des Volks entlassen war, wurde Sitzung des Senats gehalten. Da wurde von dem ge summten Senat, namentlich von den Consularen und Aeltern dem Li berins Gracchus der lebhafte Dank ausgesprochen, das; er das gemeine Wesen höher als seine persönliche Feindschaft gehalten habe; und die Petillier wurden mit Schmährcden überhäuft, das; sie durch fremden Haß glänzen und sich mit dem Raube von dem Triumphe des Africa- uus bereichern wollten. Darauf war es stille über ihn. Er brachte sein Leben in Liternum zu ohne Sehnsucht nach der Stadt. Als er dem Tode sich näherte, soll er befohlen haben, ihn ans dem Lande gerade an dieser Stelle zu begraben und ihm dort ein Denkmal zu errichten, damit sein Leichenbegüngniß nicht in der undankbaren Stadt gehalten würde; ein merkwürdiger Mann, doch war der erste Thcil seines Lebens glorreicher, als der letzte, und zwar mehr durch Kriegsthaten, als durch die Tugenden des Friedens, weil er in der Jugend beständig Kriege geführt hatte, mit dem Alter auch seine Thatcn erbleichten und seinem Geiste keine Gelegenheit gegeben wurde. Denn was konnte zu dem ersten Consnlat das zweite auch mit Hinzufügung der Ccnsnr Hinzuthun? was die asiatische Lcgatcnstellc, schon erfolglos durch seine angegriffene Ge sundheit und durch den Unfall seines Sohnes getrübt, und nach seiner Rückkehr durch die Nothwendigkeit, einer gerichtlichen Untersuchung sich zu unterziehen, oder aus dem Recht und zugleich aus der Vaterstadt zu weichen? Doch hat er allein den ausgezeichneten Ruhm der Beendigung des punischen Kriegs davon getragen, des größten nnd gefährlichsten, den je die Römer geführt haben. 54. Durch den Tod des Africanus wuchs der Muth seiner Feinde, an der Spitze stand Markus Porcius Cato, der auch bei seinen Leb zeiten seine Größe auzubellcn gewohnt war. Auf sein Anstiftcn, glaubt man, hätten die Petillier schon bei seinen Lebzeiten die Sache unter nommen und nach seinem Tode einen Antrag gestellt. Der Antrag war aber folgender: Wollt ihr beschließen, Quinten, daß über das Geld, welches vom König Antiochus und denen, die unter seiner Herrschaft standen, genommen, geraubt und erpreßt worden, und nicht in den Staatsschatz abgeliefert worden ist, daß darüber der Stadtprätor Ser- vius Sulpicius einen Vortrag an den Senat mache, welchem von den Prätorcn, welche gegenwärtig sind, der Senat diese Untersuchung über-