Volltext Seite (XML)
576 wagt haben, um ihn zu ergreifen und nach Rom znrückzufllhren, an den, der ein einfacher Bürger ist, nicht zu fchickcn wagen, um ihn rwu seinem Landhaus zu holen, um sich zu vertheidigen." Tie Volkstribu nen, von Lucius Scipio angerufen, faßten folgenden Beschluß: wenn er Krankheit? halber entschuldigt werde, so seien sie der Meinung, diese Ursache anzunehmen, und daß die Gerichtsverhandlung weiter hinaus- geschoben würde. Damals war Tiberius Sempronius Gracchus Volks tribun, zwischen welchem und dem Publius Scipio Feindschaft bestand. Dieser hatte seinen Namen nicht unter den Beschluß seiner Amtsgenossen wollen setzen lassen, und da alle einen ärgern Spruch erwarteten, gab er folgende Erklärung: Da Lucius Scipio seinen Bruder mit Krank heit entschuldigt und dies; als Ursache angegeben hätte, so scheine ihm dieß genügend; er werde nicht dulden, daß Publius Scipio, bevor er nach Rom zurückgekehrt sei, angeklagt werde; auch jetzt, wenn er seinen Beistand anrufc, werde er ihm denselben gewähren, damit er sich nicht vertheidigen müsse. Publius Scipio sei durch seine Thaten und durch die Ehren des römischen Volks mit der Uebereinstimmung der Götter und Menschen zu einer solchen Höhe emporgestiegen, daß es mehr ' schimpflich für das römische Volk, als für ihn selber sei, als Angeklagter unter der Rednerbühne zu stehen und die Schmähungen junger Leute auhören zu müssen. 53. Er gab neben seiner Erklärung auch seinem Unwillen Aus druck. Soll Scipio zu euren Füßen stehen, Tribunen, er, der Bezwin ger Asrika's? Hat er deswegen vier der berühmtesten Punischen Feld- Herrn in Spanien, vier Heere niedergeworfcn und in die Flucht geschlagen ? Hat er deswegen den Syphax gefangen und den Hannibal besiegt, Karthago euch zinsbar gemacht, den Antiochus (denn Lucius Scipio hat seinen Bruder zum Genossen seines Ruhmes gemacht) über das Taurusgcbirge zurückgedrüngt, um den beiden Petilliern zu unterliegen, und daß ihr den Siegcspreis über den Publius Scipio erhieltet? Werden berühmte Männer durch keine eigenen Verdienste, durch keine Ehrenbezeugungen von euch je in eine sichere und gleichsam unantast bare Burg gelangen, wo ihr Alter, wenn auch nicht ehrwürdig, doch unverletzt ausruhen kann? Sowohl die gegebene Erklärung, als die beigefügte Rede wirkten nicht nur auf die andern, sondern auch aus die Ankläger, und sie sagten, sic würden überlegen, was ihre Befugniß und