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573 wollte, ermüdet habe, um Verzeihung gebeten haben und den Wunsch ausdrücken, sie mir zu gewahren. 50. Die Beschuldigungen hätten an diesem Tage mehr als die Vertheidigung gewirkt, wenn sie nicht den Wortwechsel bis in den späten Abend fortgesetzt hatten. Der Senat wird mit der Meinung entlassen, als wenn er den Triumph hätte verweigern wollen. Am folgenden Tage strengten sich die Verwandten und Freunde des Cnejus Manlius mit aller Macht an und das Ansehen der Aeltern kam zur Geltung, da sie erklärten, es sei kein Beispiel geschichtlich überliefert, daß ein Feld herr, der nach Besiegung der Feinde und vollendeter Amtsführung das Heer zurückgeführt hatte, ohne Wagen und des Lorbeerkranzes beraubt und ungeehrt in die Stadt einzöge. Diese Scham überwand die Miss gunst und so beschlossen sie den Triumph in großer Zahl. Es unterdrückte hernach die Erwähnung und alle Erinnerung an diesen Streit ein Kampf, der mit einem größeren und berühmteren Manne entstand. Den Publius Scipio, den Asricaner, hatten, wie Valerius von Antinm berichtet, die beiden Quintns Petillius vor Gericht geladen. Dieß legte jeder nach seiner Sinnesart aus. Einige klagten nicht die beiden Aolkstribunen, sondern die gesammte Bürger schaft an, welche so etwas leiden könne. Zwei der grüßten Städte des Erdkreises seien beinahe zu gleicher Zeit undankbar gegen die ersten Männer erfunden worden; Rom noch undankbarer, wenn doch das be siegte Karthago den besiegten Haunibal in die Verbannung getrieben hatte, Nom siegreich den siegreichen Afrikaner vertreibe. Andere mein ten , kein einziger Bürger dürfe so sehr hervorragen, daß er nicht ge richtlich verhört werden könne; Nichts beweise jo sehr allgemeine Gleich heit und Freiheit, als daß auch der Mächtigste könne vor Gericht gesordert werden; was könne aber einem sicher anvertraut werden, namentlich das gesammte Gemeinwesen, wenn nicht Rechenschaft abgelegt werden müsse? Wer gleiches Recht nicht ertragen könne, gegen den sei Gewalt nicht ungerecht. Dieß wurde gesprächsweise verhandelt, bis der Gerichts tag erschien. Niemals war weder einer vorher, noch jener Scipio selber als Consul oder als Censor niit einer größern Begleitung jeder Art von Menschen, als an jenem Tage als Angeklagter auf das Forum ge führt worden. Aufgefordert, sich zu vertheidigen, begann er ohne alle Erwähnung der erhobenen Beschuldigungen eine so herrliche Rede über