Volltext Seite (XML)
1007 fachen find geschickt benutzt, so baß sie auch staatSmännischen Charakter hat, und keineswegs bloS als leere Declamation zu behandeln ist. Daß sie dennoch keinen großen Erfolg hatten, läßt sich aus der damaligen Stimmung des römischen Volkes leicht erklären; um so ehrenvoller war eS für Markus PorciuS Cato, daß er nicht vom Uebcrmuth des Siegers sich Hinreißen ließ, einen Staat, der den Römern nie gefährlich werden konnte, bis äus'S Aeußerste zu versolgen. Er hat in dieser Be- zichung ganz der Würde eines großen Volkes gemäß gehandelt, wie er es bekannt lich auch war, welcher die Rückkehr der Achäer befürwortete. 7) o. 25. CaunuS, Mylassa, LuromuS sind alle carische Städte. Da nun die Rhodier die Weisung von den Römern erhalte» hatten, ihre BesehlShaber inner halb einer bestimmten Zeit aus Lykien und Carlen zuxückzuziehen, so sicht man nicht wohl ein, wie da von einem Abfall die Rede sein kann, wenn nicht CaunuS schon vorher den Rhodiern gehörte, also nicht unter den Städten begriffen war, die sie erst durch die Gunst der Römer erhalten, welches aber mit den Zeugnissen der Alten nicht übereinstimmt, kvlrd. Lrosrxt. äo log. 93, äo virt. et vitiis o I,. 28. vio Ldrz-aost. or. 82; Strado 963 ; daher vielleicht nur dis Voreiligkeit der Cau- nier bestraft wurde, weil mit der Zurückziehung der Befehlshaber di« Freiheit der Saunier noch nicht ausgesprochen war. Mqlassa war von den Römern nach Be siegung des AntiochuS für frei erklärt worden; Volxd. Lxcerxt. So Iwxat. 36. Euromus oder Eurome war eine der weniger bedeutende» Städte des innern Ca rlen», aber unabhängig von dem weit mächtiger» und bedeutender» Mylassa. — Cibyra, zu unterscheiden von einer andern Stadt dieses Namens, welche in dem rauhen Kilikien lag, war eine sehr ansehnliche Stadt, welche gegen drei geographische Mcilcn im Umfange hatte. Sie wirb bald zu Phrygien, bald zu Carlen gerechnet, stand früher unter einem Fürsten und konnte 30,800 Mann Fußvolk und 2000 Reiter ins Feld stellen. S. LiviuS 38, o. 13 u. 15. 8) Zu o. 26. Die Lage der Städte in Illyriern» und EpiruS läßt sich nicht genauer bestimmen; sie sind auch von keiner besonder» Wichtigkeit und ihre Existenz beweist nur de» trefflichen Anbau des Landes, dessen Vernichtung schon in der damaligen Zerstörung der 70 Städte und der Wcgsührung von 150,000 Men schen seinen Anfang nahm. S. Liv. 45, 34. S) o. 27. Aeginium, wohl nicht dasselbe, welches oben B. 44, o. 46 er wähnt wurde, sondern eine Stadt der Tymphäer in Makedonien, an der Gränzc von EpiruS, jetzt Eckinia, s. Strabo 327; Liv. XXXII, 15. Das andere lag in der Nähe von Gomphi, wie aus der Stelle des LiviuS hervorgcht, am ober» Lauf des Peneu», also in Thessalien, s. luv. 36, 13; Laos. d. civ, 8, 79; dagegen LUll. u. kl. IV, 10, 33; das unsrige gemeint ist; in rogiono guao Uisria aä- xollatnr, a »«mors, Aeginium. Aenia oder Aenea, Stadt auf Chalkidike am ther- meischen Meerbusen, welche von AeneaS gegründet sein sollte. 10) o. 28. Wenn nicht geläugnct werden kann, daß AemiliuS Paulus bei der Eintheilung Makedoniens in vier getrennte Gemeinwesen einem bestimmten Grundsatz gesolgt ist, indem er die Naturgränzen zum Grunde legte, so ist doch heutzutage allgemein anerkannt, daß namentlich Ströme ganz unpassende Schranken sind, weil dieselben, wie schmale Meerengen, gerade zum Verkehr und zu wechselsei tigen Verbindungen einladcn. Hohe Gebirge trennen bekanntlich weit mehr. Es