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1000 zum Abschluß gekommen sei, weil mein Triumph, gleichsam zum Hohn menschlicher Schicksale, mitten in die Todesfälle meiner Kinder fällt. Und da ich und Perseus als besonders ausgezeichnete Beispiele des Looses der Sterblichen zum Schauspiel dienen, so hat jener, welcher, selbst gefangen, seine gefangenen Kinder vor sich her führen sah, doch dieselben wohlbehalten; ich, der ich über ihn triumphirt habe, besteige von der Leiche des einen Sohnes den Wagen und komme vom Kapitol während der andere schon beinahe am Sterben ist, und von der großen Nachkommenschaft ist Niemand übrig, der den Namen des Lucius Ae- milius Paulus tragen kann. Denn zwei haben das Fabische und Cornelische Geschlecht, die ich ihnen, gleichsam als wenn ich großen Nachwuchs hätte, zur Kindesannahme gegeben habe, im Hause des Paulus ist Niemand übrig, als ein alter Mann. Aber über diesen Verlust meines Hauses tröstet mich euer Glück und das günstige Schick sal des Staates. 42. Diese Worte, mit solchem hohen Sinne gesprochen, erschüt terten die Gemüther der Zuhörer mehr, als wenn er seine Verwaist- heit beweint und im kläglichen Tone geredet hätte. Cnejus Octavius feierte am ersten Dezember einen Triumph wegen des Sieges zur See über den König Perseus. Dieser Triumph war ohne Gefangene. Er gab den Seesoldaten jedem 75 Denare, den Steuermännern, welche auf den Schiffen gewesen waren, das Doppelte, den Befehlshabern der Schiffe das Vierfache. Darauf wurde Senatssitzung gehalten. Der Senat beschloß, daß Quintus Cassius den König Perseus mit seinem Sohne Alexander nach Alba ins Gefängniß führen sollte. Von Begleitern, Geld, Sil berzeug , und was er an Hausrath hatte, sollte er nichts mit sich neh men. Bithys, der Sohn des Cotys, des Königs der Thraker, wurde nach Carseoli in Gewahrsam geschickt. Die übrigen Gefangenen, welche im Triumphe aufgeführt worden waren, sollten ins Gefängniß gebracht werden. Wenige Tage nachher, nachdem dies beschlossen worden war, kamen Gesandte vom thrakischen König Cotys, und brach ten Geld, um seinen Sohn und andere Gefangene loszukausen. Da diese in den Senat eingeführt waren, und gerade das als Beweis in ihrer Rede geltend machten, daß Cotys nicht aus freiem Willen den Perseus im Kriege unterstützt habe, weil er gezwungen worden wäre,