Volltext Seite (XML)
989 welche zu Perseus abgefallen wären, dem Heere gegeben — darauf schickte er Hauptleute in die einzelnen Städte, welche sagen sollten, sie seien gekommen, um die Besatzungen wegzuführen, damit die Epiroten frei wie die Makedonier wären, und berief 10 Vornehme aus jedem Staate zu sich. Diesen kündigte er an, daß sie alles Gold und Silber sollten an einen öffentlichen Ort bringen, und schickte Kohorten in alle Städte; sie marschirtcn eher in die fernliegenden, als in die nahegele genen , daß an einem Tage sie in allen anlangten. Es war den Obersten und Hauptleuten angegeben, was sie thun sollten. Am Morgen wurde alles Gold und Silber zusammengebracht; um die vierte Stunde wurde den Soldaten das Zeichen gegeben zur Plünde rung und die Beute war so groß, daß auf den Reiter 400 Denare, und auf den Fußgänger 200 kamen, und 150,000 Menschen weggeführt wurden; darauf wurden die Mauern der geplünderten Städte zerstört, es waren dies ungefähr 70 ; die gesummte Beute wurde verkauft und davon wurde den Soldaten diese Summe gezahlt. Paulus rückt gegen das Meer nach Oricum ab, aber er hatte die Soldaten keinesweges, wie er geglaubt hatte, befriedigt, welche, gleich als ob sie keinen Krieg in Makedonien gesührt hätten, unwillig waren, daß sie keinen Theil an der königlichen Beute hätten. Da er zu Oricum die mit Scipio Nasica und seinem Sohne Maximus abgeschickten Truppen gesunden, schiffte er das Heer ein und setzte nach Italien über. Nach wenigen Tagen hielt auch Anicius eine Versammlung der übrigen Epiroten und Acarnanier und befahl den Vornehmen, ihm nach Italien zu folgen, über deren Sache er dem Senat die Untersuchung Vorbehalten. Dann wartete er auf die Schiffe, welche das makedonische Heer benutzt hatte, und setzte nach Italien über. Während dies in Makedonien und Epirus geschah, kamen die Abgeordneten, welche mit Attalus abgeschickt waren, um den Krieg zwischen den Galliern und dem König Eumenes beizulegen, nach Asien. Die Gallier hatten einen Waffenstillstand während des Winters ge schlossen und waren nach Hause gezogen, wie auch der König nach Per- gamus abgezogen war und an einer schweren Krankheit darnieder ge legen hatte. Der Anfang des Frühling? lockte sie aus der Heimath, und schon waren sie nach Synnada gekommen, als Eumenes von allen Seiten sein Heer nach Sardis zusammen kommen ließ. Hier sprachen